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Die Ruinenkirche Spindeltal ist eine wiederbelebte mittelalterliche Marienwallfahrtsstatte bei Wellheim im Landkreis Eichstatt in Oberbayern Ruinenkirche im Spindeltal Ansicht von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Spindeltal Ruinenkirche liegt am sudlichen Talrand des Spindeltals eines Seitentals des Wellheimer Trockentals in der Sudlichen Frankenalb ca zwei Kilometer westlich vom Wellheimer Ortsteil Konstein Kirchlich gesehen liegt sie an der Grenze zwischen den Bistumern Eichstatt und Augsburg im Pfarrsprengel Wellheim Rennertshofen Bistum Augsburg Der Name des Tals soll sich von Spindelbaumen ableiten Geschichte Bearbeiten nbsp Inneres der Ruinenkirche im Spindeltal nbsp Die gotische Madonnenfigur in der Kirche von Ensfeld Mornsheim Graf Conrad von Helfenstein Landvogt von Monheim erwarb im Jahre 1458 vom Markgrafen von Ansbach Burg und Markt Wellheim als erbliches Lehen Sein Sohn Jorg von Helfenstein liess 1477 78 im Spindeltal anstelle einer baufalligen Marienkapelle eine gotische Kirche errichten die sich rasch zu einer Marienwallfahrtsstatte entwickelte Nach Aussterben der Heidenheim Wellheimer Hauptlinie der Helfensteiner 1517 und nach seinem Religionswechsel 1542 liess der Neuburger Pfalzgraf Ottheinrich um 1550 die Kapelle profanieren Kirchengerate entfernen und das Dach abtragen Dies bedeutete das Ende der Wallfahrt 1727 sturzte Franz Ferdinand von Schwab Herr auf Trippach und pfalz neuburgischer Kastner zu Graisbach in der Nahe der Kirchenruine vom Pferd blieb aber unverletzt Aus Dankbarkeit brachte er in der Ruine ein Mariengemalde an Bald setzten wieder Wallfahrten aus den Dorfern der Umgebung ein Der Pfarrer vom nahen Rogling zum Bistum Eichstatt gehorend der 1729 auf den alten gotischen Resten die Kirche neu erbaut und 1747 erweitert hatte stritt sich jahrzehntelang mit dem Pfarrer von Wellheim zum Bistum Augsburg gehorend um die Wallfahrtseinnahmen Ursache war die nicht eindeutige Lage der Kirche Auch der Pfarrer vom benachbarten Ort Ensfeld Bistum Eichstatt reklamierte die Einnahmen fur sich Nachdem die Wellheimer erneut die Opfer an sich genommen hatten beantragte das Ordinariat Eichstatt beim Ordinariat Augsburg am 26 April 1781 den Abbruch Man verstandigte sich auf eine kleinere Losung namlich die Kirche nicht zu demolieren sondern sie zu schliessen und dem naturlichen Verfall zu uberlassen Da die Wallfahrten auch zur geschlossenen Kirche nicht nachliessen wurde die Kirche in Ausfuhrung einer Neuburger Regierungsanordnung vom Landrichter von Monheim 1783 zerstort Der Grund wurde an Privat verkauft Das Pilger Wirtshaus hielt sich noch bis 1811 In Rogling hatte der Pfarrer 1775 fur das Spindeltal Gnadenbild eine Kapelle an die Pfarrkirche angebaut dorthin gelangte aus der Spindeltalkirche ausser dem Gnadenbild auch ein Rokoko Altar von 1750 mit einer Anna selbdritt Darstellung und Plastiken der Eichstatter Bistumsheiligen Willibald und Walburga In der Ruine wurde 1931 eine verschuttete gotische Madonnenfigur aus Ellinger Buntsandstein gefunden und in die nahe Pfarrkirche von Ensfeld verbracht Nach einem erneuten Besitzstreit verblieb sie dort Der Ensfelder Hochschullehrer Andreas Bauch Regens des Priesterseminars Eichstatt und Professor der dortigen Philosophisch theologischen Hochschule liess in den 1960er Jahren das Bruchsteinmauerwerk der Ruine festigen um sie vor dem ganzlichen Zerfall zu bewahren 1984 wurde in der Ruine auf Privatinitiative hin ein Holzkreuz aufgestellt und bald darauf wieder ein Madonnenbild angebracht Ab 1985 wieder regelmassig Ziel von Glaubigen wurde die Ruinenkirche trotz Bedenken des Denkmalschutzes teilweise wieder aufgemauert und mit einem Schutzdach versehen wurden Fenster und Turen eingebaut und Banke eingestellt Im Oktober 1996 segnete der Eichstatter Bischof Walter Mixa die nunmehrige Ruinenkirche Zu unserer lieben Frau im Spindeltal 2005 fand dort das 10 Motorradtreffen der Katholischen Landjugendbewegung Eichstatt statt Der jahrliche Motorradgottesdienst hat sich seither fest etabliert 1 2006 wurde eine Kopie der Spindeltal Madonna in der Kirche aufgestellt Die jetzige Kirche wird von der Diozese Augsburg als zur Pfarrei Wellheim als Teil der Filialkirche Gammersfeld gehorend betrachtet Sie ist jedoch nicht in Kirchenbesitz sondern im Rahmen eines Pachtvertrages im Besitz eines eingetragenen Vereins Freunde der Spindeltalkirche e V Regelmassige Messfeiern finden aufgrund der personellen Situation in der Seelsorgeeinheit spatestens seit 2001 nicht mehr statt Die Kirche kann aber fur Kasualfeiern nach Anmeldung bei der Pfarreiengemeinschaft Urdonautal und Absprache des Vereins genutzt werden Literatur BearbeitenFritz Rosenbeck Die Madonna vom Spindeltal Geschichte eines gotischen Kleinods aus dem Sualafelde mit einem Anhang von Volkssagen Eichstatt Bronner Seitz 1937 48 S Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 52 1937 S 28 30 Die Schicksale der Spindeltaler Wallfahrtskirche In Heimgarten 26 1955 Nr 15 Heinz Mittel Die Kirchenruine im Spindeltal In Fuhrer durch das Wellheimer Tal und seine Geschichte Neuburg a d Donau 1962 S 41 47 2 verbesserte Auflage 1981 S 44 49 Heinz Mittel 500 Jahre Wallfahrt Mariahilf im Spindeltal In Historische Blatter Ingolstadt 27 1978 S 11 15f Kirchen und Kloster im Kreis Eichstatt Eichstatt 1983 S 80f Der Eichstatter Raum in Geschichte und Gegenwart Eichstatt 2 erweiterte Auflage 1984 S 285 Festschrift des Mannergesangvereins Concordia Rogling zum 100 jahrigen Grundungsfest mit Fahnenweihe vom 1 4 Juli 1988 Rogling 1988 Otto Maurer Unsere Liebe Frau vom Spindeltal Beitrage aus der Geschichte Emskeim 1989 2 Auflage 1993 Anton Mayer Das Spindeltal In Nordschwaben 18 3 1990 S 29 32 Christina Grimminger Ruinenkirche Unserer Lieben Frau vom Spindeltal In Die Kirchen der Pfarrei Wellheim Lindenberg Kunstverlag Fink 2002 S 24 Klaus Kreitmeir und Konstantin Maier Hrsg Verwurzelt in Glaube und Heimat Festschrift fur Ernst Reiter darin ein Beitrag zur Geschichte der mittelalterlichen Spindeltal Wallfahrt Regensburg 2007 ISBN 3791720961 Sepp Vogel Auf den Spuren der Madonna vom Spindeltal Im Naturpark Altmuhltal Wander und Kulturfuhrer im Eigenverlag Dollnstein 1 Auflage 2014Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria im Spindeltal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte und Fotos der Ruinenkirche Foto der Spindeltal Madonna PDF Datei 103 kB Ausfuhrliche Geschichte historische Zeichnungen und Fotos der Ruinenkirche 23 Seiten PDF Datei 194 kB Ein nicht nur weltlicher Wander und Kulturfuhrer 60 Seiten PDF Datei 2 MB 48 826927 11 037354 Koordinaten 48 49 36 9 N 11 2 14 5 OEinzelnachweise Bearbeiten Motorrad Gottesdienst 2016 abgerufen am 11 Juni 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruinenkirche Spindeltal amp oldid 214373993