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Alinkov auch Alinkov deutsch Allingau auch Alingau bzw Alinkau ist eine Ansiedlung in Tschechien Sie liegt zehn Kilometer westlich von Moravsky Krumlov und gehort anteilig zu den Gemeinden Horni Kounice und Cermakovice im Okres Znojmo AlinkovAlinkov Tschechien BasisdatenStaat TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoGemeinde Horni Kounice CermakoviceGeographische Lage 49 2 N 16 11 O 49 036111111111 16 188333333333 280 Koordinaten 49 2 10 N 16 11 18 OHohe 280 m n m Postleitzahl 671 40 671 73Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Cermakovice AlinkovRuinen der Brauerei des Wohnhauses und des StallsRuinen des Wohnhauses und des PumpenhausesRenaissancegewolbe im WohnhausReste von Sgraffito an der Innenwand des BadehausesReste von Sgraffito an der Giebelfassade des Pumpenhauses Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Hof Alinkov 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenAlinkov befindet sich am rechten Ufer der Rokytna in der Jevisovicka pahorkatina Jaispitzer Hugelland Gegen Westen erstreckt sich der Naturpark Rokytna Nordlich erhebt sich der Strasak 351 m n m im Sudosten die Tanarka 391 m n m und sudwestlich der Vyhon 368 m n m Nachbarorte sind Dukovany und Horni Dubnany im Norden Dolni Dubnany im Nordosten Tulesice und Oulehluv Mlyn im Osten Vemyslice im Sudosten Cermakovice im Suden Medlice und Horni Kounice im Sudwesten Valuv Mlyn Spaleny Mlyn und Tavikovice im Westen sowie Zamek und Resice im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung einer Muhle an der Rokytna bei Cermakovice erfolgte im Jahre 1270 An der Muhle fuhrte der Fahrweg von Cermakovice durch das Rokytna Tal nach Tulesice und Horni Dubnany Der Renaissancehof wurde wahrscheinlich in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts errichtet Uber die Erbauer bestehen unterschiedliche Auffassungen Einerseits wird angenommen dass der Besitzer von Cermakovice Heinrich Breznicky von Nachod den Hof neben der alten Muhle als Herrensitz erbauen liess Eine andere Sicht geht davon aus dass zu dieser Zeit Hutterer die alte Muhle erwarben und neben dieser einen Bruderhof errichteten Nach Untersuchungen von Jiri Pajer der auf dem Gelande mehrere Schichten von Habanerkeramik fand gilt es als sicher dass der Hof von Hutterern bewohnt wurde Zusammen mit Cermakovice wurde 1562 auch der Hof an die Herrschaft Tulesice angeschlossen Zu Beginn des Dreissigjahrigen Krieges uberfielen am 17 Dezember 1620 kaiserliche Soldaten den Bruderhof und metzelten die Bewohner nieder Nachdem die Hutterer 1622 durch Kaiser Ferdinand II und Kardinal Franz Seraph von Dietrichstein des Landes verwiesen worden waren erhielt Georg von Nachod und Lichtenburg den verlassenen Bruderhof mit der Muhle Er liess den ehemaligen Bruderhof zu einem herrschaftlichen Wirtschaftshof ausbauen der den Namen Alinkov bzw Allingau erhielt Der Uberlieferung nach wurde der Hof nach Georgs Frau Alenka benannt andere Deutungen gehen davon aus dass sich der Name nach der Lage des Hofes von Alleinhof herleitet Vor 1650 entstand in Alinkov eine Brauerei Im Jahre 1660 war Alinkov ein eigenes landtaflisches Gut das mit dem Gut Horni Kounice verbunden war Mit Georgs Sohn Ferdinand Leopold Reichsgraf von Nachod und Lichtenburg 1625 1672 der die Guter 1634 geerbt hatte erlosch das Geschlecht der Breznicky von Nachod im Mannesstamme Das Landrecht sprach die Guter am 28 April 1668 dem mahrischen Vizelandkammerer Mathias von Wunschwitz zu Wunschwitz verausserte die Guter Horni Kounice und Alinkov nach Ferdinand Leopolds Tod am 6 Marz 1672 fur 24 900 Rheinische Gulden an Johann Ernst von Montrochier Dieser verkaufte Horni Kounice und Alinkov mit Zugabe eines goldenen smaragdbesetzten Halsbandes am 20 Marz 1675 fur 17 000 Rheinische Gulden an Johann Sigmund Korensky von Tereschau und dessen Sohn Johann Am 25 Oktober 1686 erwarb der bohmische Hoflehen und Kammerrechtsbeisitzer Johann Rudolf Schonwitz von Ungerswerth und Adlerslowen die Guter fur 26 500 Rheinische Gulden Dieser verausserte Ober Kaunitz mit Allingau am 6 August 1693 fur 39 500 Rheinische Gulden an den mahrischen Landrechtsbeisitzer Maximilian Ernst Freiherr Jankovsky von Vlasching 1665 1736 der spater noch in den Grafenstand erhoben wurde Maximilian Jankovsky von Vlasching schloss Ober Kaunitz mit Allingau an sein Gut Skalitz an Aus seiner Ehe mit Katharina Grafin von Lamberg entsprossen die Tochter Marie Anna Leopoldina 1696 1734 und Maria Johanna 1701 1752 Mit seinem Tode erlosch das Geschlecht Jankovsky von Vlasching Jankovsky z Vlasime im Mannesstamme Bis 1736 gehorte Allingau zum Gut Skalitz Nach Maximilians Tod erbte dessen Tochter Maria Johanna verheiratete Cavriani das Gut Ober Kaunitz mit Allingau Nach deren Tod brach unter der Verwandtschaft ein Streit um das Familienerbe aus der 1755 durch die bohmische Konigin Maria Theresia zugunsten des Feldmarschalls Heinrich Dietrich Martin Joseph Graf Daun entschieden wurde Im gleichen Jahre ubernahm Marie Anna Leopoldinas Sohn Maximilian Franz Xaver Graf Daun die Guter 1788 erbte sie dessen Sohn Johann Nachdem Johann Graf Daun 1795 verstorben war fielen die Guter Vottau Skalitz Ober Kaunitz Allingau Ober Latein und Latein seinem minderjahrigen Bruder Franz de Paula Josef 1836 zu Zu Beginn des 19 Jahrhunderts wurde der Amtssitz von Skalitz nach Ober Kaunitz verlegt 1837 erbte sein Sohn Heinrich Graf von Daun den Besitz Die Grafen von Daun betrieben vor allem Schafzucht Im Jahre 1834 war das Gut Allingau soweit mit dem Gut Ober Kaunitz verschmolzen dass keine separate Erfassung der Nutzflachen mehr erfolgte Die zum Markt Ober Kaunitz inskribierte Einschicht Allingau bestand aus einem obrigkeitlichen Meierhof und Brauhaus Pfarr und Amtsort war Ober Kaunitz Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Allingau den vereinigten Gutern Ober Kaunitz Unter Latein Allingau Skalitz Roschitz Chlupitz Kordula und Biskupitz untertanig 1 Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Alinkov Allingau ab 1849 einen Ortsteil der Marktgemeinde Horni Kounice im Gerichtsbezirk Kromau 1868 wurde Alinkov Teil des Bezirkes Kromau Die Brauerei stellte 1902 die Produktion ein Mit dem Tode von Ottokar Graf von Daun erlosch das Geschlecht der Grafen von Daun 1904 im Mannesstamme Auf der Grundlage eines Familienerbvertrages fielen die Guter den vier Kindern aus der Ehe von Bertha von Daun 1856 und Karl Wilhelm von Haugwitz zu die sich jedoch nicht uber die Aufteilung des Erbes einigen konnten und die Guter zunachst verpachteten 1905 verkauften sie das Gut Horni Kounice mit Alinkov an den Besitzer von Tavikovice Robert Goldschmidt Nach dem Konkurs Goldschmidts erwarb im Fruhjahr 1918 die Mahrische Agrarbank beide Guter und verkaufte sie noch im selben Jahre an Josef Kobsinek Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Alinkov wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Im Zuge der Bodenreform wurden zwischen 1923 und 1924 Teile des Gutes aufgeteilt in dieser Zeit entstanden gegenuber dem Gut auf Cermakovicer Flur einige Hauser Nach dem Munchner Abkommen verblieb Alinkov 1938 bei der Tschechoslowakei und wurde in den Okres Moravske Budejovice eingegliedert Am 8 Mai 1945 besetzte die Rote Armee den Ort Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Alinkov wieder Teil des Okres Moravsky Krumlov Im Jahre 1948 wurde das Gut verstaatlicht und zwei Jahre spater Teil der neu gebildeten JZD Horni Kounice Im Zuge der Aufhebung des Okres Moravsky Krumlov wurde Alinkov 1961 dem Okres Znojmo zugeordnet Zum Ende des 20 Jahrhunderts wurde der stark baufallige Hof Alinkov an die fruheren Besitzer die ihn zu Wohn und Wirtschaftszwecken nutzen wollten restituiert Inzwischen ist der Hof zur Ruine verfallen Ortsgliederung BearbeitenDer Hof Alinkov Horni Kounice Nr 65 liegt auf den Kataster Horni Kounice Die gegenuberliegenden Hauser Nr 41 44 und 56 gehoren zur Gemeinde Cermakovice Hof Alinkov BearbeitenJaroslav Sadilek geht davon aus dass der prachtige Renaissancehof als Herrensitz und nicht als Bruderhof errichtet wurde und er diese Funktion erst 1694 verlor als Maximilian Ernst Freiherr Jankovsky von Vlasching die Herrschaft Skalice mit dem Gut Horni Kounice unter die Verwaltung der Burg Bitov stellte Er halt das Gebaude des Pumpenhauses fur das ursprungliche Herrenhaus 2 Der Archaologe Jiri Pajer sieht in dem Hof den letzten erhaltenen Bruderhof der Hutterer in Mahren Er vertritt die Ansicht dass das 60 m lange Hauptgebaude in dem spater die Malzerei untergebracht war als Wohnhaus fur ca 150 Hutterer errichtet wurde Die Ansicht Pajer wird auch vom Historiker Bronislav Gruna unterstutzt 3 Wegen des katastrophalen Zustands des Hofes forderte Pajer im Jahre 2008 die Aufnahme der Anlage in die Liste der Kulturdenkmale 2014 schlug er dem Hejtman des Jihomoravsky kraj Michal Hasek den Ankauf des Hofes und Errichtung einer Ausstellung uber die Hutterer vor Am 30 Dezember 2014 wurde der Hof Alinkov zum Kulturdenkmal erklart 4 Erhalten sind das baufallige Hauptgebaude die Ruinen der Brauerei eines Stalls des Pumpenhauses sowie der Torso der Brennerei und der Muhle Im Erdgeschoss des Hauptgebaudes und dem Pumpenhaus befinden sich Renaissancegewolbe darunter Kellergewolbe Reste des ursprunglichen Sgraffito sind an der Fassade des Pumpenhauses und an der Giebelseite der Malzerei erhalten wobei letztere nach Ansicht Pajers Teil der Innendekoration des nicht mehr erhaltenen Badehauses der Hutterer war Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alinkov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung des Hofes auf www zanikleobce cz Beschreibung des Hofes auf www hrady cz Beschreibung des Hofes auf www archaiabrno org Bildergalerie vom Besuch von Hutterern am 26 Oktober 2015 in Alinkov mit deutschsprachiger Beschreibung der Einzelaufnahmen Einzelnachweise Bearbeiten Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch statistisch und historisch geschildert III Band Znaimer Kreis 1837 S 520 521 http www zanikleobce cz index php detail 1470091 http www denik cz jihomoravsky kraj historik pajer odkryva unikatni sidlo habanu 20141008 c03c html zemedelsky dvur Alinkov mlyn sladovna pivovar USKP 105521 In pamatkovykatalog cz Narodni pamatkovy ustav abgerufen am 1 Januar 1900 tschechisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alinkov amp oldid 205061266