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Als akustische Gitarre wird umgangssprachlich eine Gitarre bezeichnet bei der die Tonerzeugung und Tonverstarkung im Gegensatz zur elektrischen Gitarre E Gitarre allein mechanisch erfolgt Die Tone entstehen durch Auslosen der Saitenschwingungen durch die Anschlagshand mittels Zupfen mit dem Daumen und den Fingern oder unter Verwendung eines Plektrums sowie mit den Fingern der Greifhand durch Abzugs und Aufschlagsbindungen Die Schwingungen der Saiten werden uber den Steg auf die Decke und den Korpus ubertragen und dadurch verstarkt wobei der dabei erzielte Lautstarkezuwachs und dessen Klangbild von der Konstruktion des Instruments den verwendeten Materialien und der individuellen Spieltechnik beeinflusst wird Akustische Gitarreenglisch acoustic guitar italienisch chitarra acustica franzosisch guitare acoustique spanisch guitarra acusticaAkustikgitarren im Laden vor allem Western und Klassische GitarrenKlassifikation Chordophon ZupfinstrumentTonumfangVorlage Infobox Musikinstrument Wartung Parameter Klangbeispiel fehltVerwandte Instrumente E GitarreMusikerListe von Gitarristen Kategorie Gitarrist Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsklarung 2 Konzertgitarre 2 1 Geschichte der Konzertgitarre 2 2 Bauform und Stimmung 3 Flamencogitarre 4 Folk und Westerngitarre 4 1 Geschichte der Folk und Westerngitarre 4 2 Bau und Stimmung 5 Resonatorgitarre 6 Bassgitarre 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBegriffsklarung BearbeitenDie Bezeichnung akustische Gitarre dient allgemein der Abgrenzung zu elektrischen Gitarren wahrend das Kompositum Akustikgitarre auch explizit auf akustische Gitarren mit Stahlsaiten verweisen kann und somit zur Abgrenzung von Gitarren mit Nylonsaiten verwendet wird Diese werden ihrerseits als Spanische Gitarre englisch Spanish guitar Klassische Gitarre oder nach dem speziellen Kontext ihrer Verwendung auch als Konzertgitarre beziehungsweise Flamencogitarre bezeichnet Auch fur Gitarren mit Stahlsaiten sind differenzierende Bezeichnungen wie Folk Western und Jazzgitarre Archtop ublich die zusatzlich zur Verwendung im Rahmen bestimmter musikalischer Stilistiken Folkmusik Country bzw Country amp Western Jazz implizit such auf konstruktionstechnische Unterschiede oder wie bei den umgangssprachlichen Bezeichnungen Plektrum oder Schlaggitarre auf die Spieltechnik hinweisen Bei halbakustischen Gitarren handelt es sich um elektroakustische Halbresonanzgitarren also um E Gitarren mit einem meist flachen Resonanzkorpus der jedoch nicht primar der Tonverstarkung dient sondern die Klangfarbe der Instrumente beeinflussen soll Konzertgitarre Bearbeiten nbsp KonzertgitarreGeschichte der Konzertgitarre Bearbeiten Ende des 18 Jahrhunderts wandelte sich die vier bis funfchorige Barockgitarre bzw Spanische Gitarre wie sie etwa von Antonio Stradivari zum Beispiel 1688 in Cremona gebaut wurde zur sechssaitigen und einchorigen Gitarre des 19 Jahrhunderts Der Gitarrist Francisco Tarrega 1852 1909 beschritt in Spanien mit seinen bis heute ublichen Griff und Anschlagtechniken neue Wege Zur gleichen Zeit vervollkommnete der Gitarrenbauer Antonio de Torres 1817 1892 die Gitarre in Form und Abmessungen Anordnung der facherformigen Decken Verleistung und mechanischen Details Die Torres Gitarre aus dem 19 Jahrhundert ist bis heute die Grundlage einer jeden klassischen Konzertgitarre geblieben Weiterentwicklungen entstanden auch noch in den ersten Jahrzehnten des 20 Jahrhunderts u a in der Zusammenarbeit zwischen den Gitarrenvirtuosen Miguel Llobet 1878 1938 und Andres Segovia 1893 1987 mit den Gitarrenbauern Manuel Ramirez 1864 1916 und Hermann Hauser I 1882 1952 Bedeutende Gitarrenbauer des 20 Jahrhunderts sind auch die Spanier Santos Hernandez 1870 1942 Domingo Esteso 1884 1937 Ignacio Fleta 1897 1977 Marcelo Barbero 1904 1956 und Jose Ramirez III 1922 1995 die deutschen Gitarrenbauer Hermann Hauser II 1911 1987 und Richard Jacob Weissgerber 1877 1960 sowie der Franzose Robert Bouchet 1898 1986 Bauform und Stimmung Bearbeiten Die akustische Gitarre hat im Vergleich zur Westerngitarre und zur E Gitarre ein breiteres Griffbrett das Normalmass am Sattel betragt 52 mm bei einer Standardmensur von 65 cm Fur kleinere Gitarristen und als Schulergitarre werden kleinere Bauformen angeboten deren Grosse in Bruchteilen einer Standardgitarre angegeben wird z B 3 4 Gitarre mit Mensurlangen von 595 bis 614 mm 1 2 Gitarre mit Mensurlangen von 530 bis 547 mm 1 4 Gitarre mit Mensurlangen von 472 bis 487 mm Mensurlange und Korpusgrosse werden im Massstab verkleinert wahrend die Saitenabstande nicht im gleichen Massstab abnehmen 1 Gitarren mit kleineren Mensuren werden auch als Oktav Terz Quintgitarre usw bezeichnet Auch Kindergitarren besitzen kleinere Mensuren Im Gegensatz zu einfachsten Instrumenten bei denen auch Sperrholz und laminierte Holzer verbaut werden wird der Korpus einer hochwertigen Konzertgitarre in der Regel aus massivem Hartholz fur Zargen und Boden hergestellt Fruher war vor allem Rio Palisander fur die Boden und Zargen gefragt Heute werden verschiedene Mahagoniarten Ovangkol Ostindischer Palisander Dalbergia latifolia 2 aber auch heimische Holzer wie Ahorn oder Kirsche fur den Bau von Boden und Zargen verwendet Von besonderer Bedeutung fur den Klang sind das Material und die Qualitat der meist mit einem mit einer Rosette verzierten Schallloch versehenen Decke Holzplatte die den Saiten zugewandt ist Diese wird uberwiegend aus Red Cedar einer Thuja Art 3 oder Fichtenholz hergestellt in Nordamerika ist dies vor allem Holz der Sitka Fichte Engelmann Fichte oder Adirondack Fichte 4 Die Bedeutung der Decke fur die Klangqualitat erkannte bereits Torres in der Mitte des 19 Jahrhunderts der eine Gitarre mit Fichtendecken und einem Korpus aus Pappmache baute 5 Der Hals besteht meist aus Cedro Ahorn oder Mahagoni das Griffbrett aus Ebenholz oder Palisander In Handarbeit hergestellte hochwertige Konzertgitarren werden oftmals mit einem Schellack Harz Gemisch auf Spiritusbasis handpoliert Schellack wie das Gemisch oft vereinfachend genannt wird hat den Vorteil dass er jederzeit wieder auf Hochglanz poliert werden kann und kleine Kratzer dadurch wieder verschwinden Vor allem aber stellt er den dunnstmoglichen Oberflachenschutz fur das Holz dar ermoglicht der Decke also weitgehend ungehindertes Schwingen Allerdings verlangt Schellack eine konsequente Pflege und Nachpolitur daher sind Lackierungen mit unempfindlicheren Nitrolacken auch bei hochwertigen Instrumenten ublich Die Gitarrensaiten sind auf der Bassseite D A und E Saite gelegentlich auch die g Saite aus Nylonseide und mit Kupfer oder Silberdraht umsponnen auf der Diskantseite aus homogenem Nylon Seit einiger Zeit wird auch Polyvinylidenfluorid PVDF benutzt sog Carbonsaiten Das Material weist eine hohere Dichte auf als Nylon die Saiten sind daher bei gleicher Tonhohe etwas dunner was sich insbesondere bei schnellen Anschlagsimpulsen und Tonhohenmodulationen positiv auswirken kann Historische Gitarren werden zuweilen noch mit Darmsaiten gespielt die heutzutage aus Schafsdarm hergestellt werden Die ersten Konzertgitarren von heutiger Grosse und Bauart finden sich ab Mitte des 19 Jahrhunderts in Spanien Der Hals wird bei diesen Instrumenten nicht mehr wie heute noch bei Streichinstrumenten ublich nach der Fertigstellung des Schallkorpers eingeschoben Die wohl wichtigsten Gitarrenbauer jener Epoche waren Antonio de Torres und Gaetano Guadagnini ein Verwandter des bekannten Geigenbauers In Deutschland wurde die Bauart nach Torres massgeblich von Hermann Hauser I umgesetzt und verbreitet Neben den 6 saitigen Gitarren werden auch Gitarren mit sieben oder mehr Saiten hergestellt Bekanntheit erlangte eine auf Anregung des spanischen Gitarristen Narciso Yepes entwickelte zehnsaitige Gitarre bei der weniger die Erweiterung des Tonumfangs sondern ein ausgeglicheneres Resonanzverhalten des Instruments im Vordergrund stand Flamencogitarre Bearbeiten nbsp FlamencogitarreSiehe auch Flamenco Die Flamencogitarre guitarra flamenca Die beim Flamenco verwendete Flamencogitarre ging aus den aus heimischen Holzern gebauten guitarras de tablao wie sie im Cafe cantante anzutreffen waren hervor und ist der von Antonio Torres entwickelten mit oft anderer Deckenkonstruktion Verbalkung mit Fichten oder Zederleisten 6 gebauten Konzertgitarre ahnlich weswegen zum Flamencospiel auch eine klassische Gitarre verwendet werden kann Unterschiede sind Je nach Spielweise begleitend konzertant bzw Wunsch des Gitarristen eine niedrigere Saitenlage am Ebenholz Griffbrett bzw am Steg 7 Die dadurch entstehenden perkussiven Nebengerausche Schnarren oder Anschlagen der Saiten auf den Bunden sind eine charakteristische Eigenschaft des Klanges von Flamencogitarren Der Boden und die Zarge sind traditionell bei der guitarra blanca aus leichtem spanischen oder marokkanischen Zypressenholz vor allem von der Mittelmeer Zypresse aus Spanien 8 aber auch Holz von Ahorn oder Walnuss 9 oder Pinie 10 werden verwendet 11 Bei Instrumenten fur solistische Stucke verbaut man bei der guitarra negra haufig Zargen und Boden aus Palisander palo santo aus ostindischem von Dalbergia latifolia oder Rio Palisander von Dalbergia nigra 12 Solche Gitarren nahern sich klanglich der Konzertgitarre Die Decke besteht hingegen wie bei der klassischen Gitarre aus meist von der Gemeinen Fichte Picea abies Picea excelsa Europaische Fichte stammendem Fichtenholz spanisch pinapete Es kommen jedoch auch Sitka Picea sitchensis Engelmann Fichte Picea engelmannii Adirondack Picea rubens andere Picea Arten und Douglasie Pseudotsuga menziesii in Betracht Die Resonanzdecke der Flamencogitarre wird aber auch aus vom Riesen Lebensbaum Thuja plicata Thuja gigantea Rot Zeder kanadische Zeder oder anderen Zedern spanisch cedro gemeint sind meist bestimmte Zypressengewachse stammendem Holz gefertigt Das Zedernholz soll etwas holzerner bzw nasaler klingen und eine kurzere Lebensdauer als das als brillanter und kraftiger im Ton geltende Fichtenholz haben 13 14 Dunnere Wandstarken von Decke Boden und Zargen Etwas etwa ein manchmal auch zwei bis drei Zentimeter geringere Hohe der Zargen Der Hals von Flamencogitarren wird typischerweise aus Zigarrenschachtelholz von der Honduras Zeder Westindische Zedrele Cedrela odorata gefertigt 15 Die ubliche Ausstattung mit einem Deckenschoner Golpeador Der Golpeador besteht aus einer durchsichtigen oder opaken harten Kunststofffolie die auf die Decke ober und unterhalb des Schalllochs aufgeklebt wird um Beschadigung durch die flamenco typische Schlagtechnik Golpe zu vermeiden Bei der Flamencogitarre werden anstelle einer Stimmmechanik clavijero haufig Holzwirbel clavijas verwendet Diesen und der damit verbundenen schwingfreudigeren Kopfplatte wird eine positive Beeinflussung von Obertonen zugeschrieben was jedoch nicht belegt ist Bei der Wahl des Holzes fur den Korpus caja der Flamencogitarre spielt die Nutzung der Gitarre eine Rolle Fur Tanzbegleitung wird ein perkussives Instrument gewunscht das sich deutlich vom Klang anderer Instrumente abhebt Insgesamt wird durch die Bauweise ein Klang erzielt der perkussiver und scharfer ist als bei einer Konzertgitarre Ansprache bedingt durch die leichte Bauweise und Lautstarke vor allem in den mittleren Frequenzen sind deutlich besser dafur entsteht ein umso kurzeres Sustain mit sehr kurzer Pegelanstiegszeit und sehr kurzer Abklingzeit 16 im Flamenco ein Vorteil Typisch fur die Spielpraxis der Flamenco Gitarre ist der Anschlag mit Nagel und Fingerkuppe nahe dem Steg 17 wodurch ein brillanter und trockener Ton erzeugt wird 18 Haufig wird wohl seit dem Ende des 19 Jahrhunderts ein meist auf dem 2 3 oder 4 Bund angebrachter Kapodaster cejilla benutzt Er wird verwendet um sich an die Stimmlage der Sanger anzupassen und um bestimmte Klangfarben zu erzielen Beim Solospiel wird er seltener benutzt um die Klangmoglichkeiten der Gitarre besser ausschopfen zu konnen 19 Tabelle Techniken der Flamencogitarre0 Bezeichnung spanisch Bezeichnung deutsch Hand Finger Kategorie Bemerkungenabanico wortl Facher AH p Finger 20 rasgueado auch ventilador mit Daumenaufschlag eingeleitetes ternares Rasgueado tresillo mit starker Unterarm Rotationacaballado AH z B p q i 21 rasgueado auch caballito rhythmisiertes Tresillo Rasgueado lang kurz kurz alzapua AH p Plektrumartiger Daumenanschlag alternierend mit Nagel und Kuppeapagado Dampfen GH 4 oder 4 3 apagar auch parado 22 descanso Akkorddampfung mit freien Fingern Beim Parado werden die Saiten sofort nach dem Anschlag abgedampft 23 armonico Flageolettton GH punteado Das Spielen der Obertonearpegio Akkordzerlegung AH p p i p im p ima 24 arpegio Ausfuhrung auch mit p alleine oder p iarrastre Akkordglissando AH a arpegio Schnelles Abwarts Arpegio mit einem Fingerayudado geteilter Anschlag AH p Finger punteado arpegio von ayudar unterstutzen Anschlage des von anderen Fingern meist dem Zeigerfinger unterstutzten Daumens 25 Die Bezeichnung entstammt der Terminologie des span Stierkampfes und bezeichnet dort das Fuhren des roten Tuches muleta mit beiden Handen bordonazo AH p percusion Schlag mit dem Daumen auf die Basssaitencampanela GH ubersetzt kleine Glocke von campana Glocke Klangeffekt bei dem Leersaiten mit Griffkombinationen auf tieferen Saiten aber in hoheren Grifflagen kombiniert werden der bereits im 17 Jahrhundert von dem Komponisten Gaspar Sanz so genannt und eingesetzt 26 wurde Siehe auch Bariolage capirote AH m m a i percusion Akzentuiertes Rasgueado auf tiefen Saiten bei dem der ausfuhrende Finger zugleich oberhalb des Schalllochs einen Golpe ausfuhrtcuatrillo AH imaq rasgueado Simultaner Rasgueado Abschlag mit allen Fingerndedillo AH Plektrumartiger Anschlag mit nur einem Finger alternierend mit Kuppen und Nagelseite als Spieltechnik bereits bei den spanischen Vihuelisten des 15 Jahrhunderts erwahnt von diesen aber als unkunstlerisch stigmatisiert glisando GH Gleiten des Fingers entlang einer Saitegolpe Perkussion AH a oder a m percusion Klopfen mit dem Finger auf die Gitarrendecke die daher bei Flamencogitarren mit einem Schlagschutz Golpeador versehen ist hoquilla geteilter Anschlag AH p i punteado arpegio Komplementare Daumen und Zeigefingeranschlageligado Bindung GH Aufschlag Abzug Abzieher martilleo AH ima imaq rasgueado Akzentuiertes gehammertes Rasgueado bei dem die Finger vor dem Anschlag mit Druck gegen den Daumen gefuhrt werdenpicado Wechselschlag AH m i punteado Flam grundsatzlich apoyandopulgar hier Daumenanschlag AH p punteado Flam Ausfuhrung von einstimmigen Passagen oder Akkordzerlegungen 27 mit p uberwiegend apoyandopunteado AH punteado Anschlag mit der Kuppenseite in der Terminologie der Barockgitarre Oberbegriff fur Zupftechniken zur Ausfuhrung kontrapunktisch gestalteter Satzerasgueado AH rasgueado auch rasgueo Akkordanschlag uberwiegend mit der Nagelseite Finger aufwarts Daumen abwarts einfach oder zusammengesetzt In der Terminologie der Barockgitarre Oberbegriff fur Schlagtechniken zur Ausfuhrung homophoner Akkordpassagen redondo AH p Finger rasgueado auch Tremolo Rasgueado kontinuierliches Rasgueado insbesondere unter Einbeziehung des Daumenssorda Dampfen GH alle Finger apagar Greifhand dampft alle Saiten wahrend Anschlagshand rhythmische Schlagmuster ausfuhrttambora AH p percusion Perkussiver Akkordanschlag am Steg mit der Kante des gestreckten Daumens ausgefuhrttremolo Tonrepetition AH p ima Flam p i a m i quintolisch tresillo Triolen Rasgueado AH z B p q i rasgueado Alle gleichmassigen ternaren Rasgueado FormenVolatil AH rasgueado fliegendes rasgueado aus der ungestutzten Hand mit vertikaler Auf und Abbewegung des Unterarmsverwendete Kurzel AH Anschlagshand p Daumen i Zeigefinger m Mittelfinger a Ringfinger q KleinfingerGH Greifhand 1 Zeigefinger 2 Mittelfinger 3 Ringfinger 4 KleinfingerFolk und Westerngitarre Bearbeiten nbsp Westerngitarre Gibson SJ200 Jumbo Korpus Geschichte der Folk und Westerngitarre Bearbeiten Wahrend Antonio de Torres die Entwicklung der Gitarre auf dem europaischen Kontinent als Konzertinstrument zur Reife fuhrte war es an Christian Friedrich Martin 1796 1873 und seiner Firma C F Martin mit der Nutzung von X Bracing die Entwicklung in Gang zu setzen die letztlich die Folk und Westerngitarre mit Stahlsaiten hervorbrachte Ab 1916 produzierte Martin die ersten Dreadnought Gitarren uber langere Zeit die grosste Bauform fur eine Gitarre Ab dem Jahr 1929 wurden von C F Martin Gitarren produziert deren Hals erst am vierzehnten Bund in den Korpus der Gitarre uberging Bedeutende Konkurrenten von C F Martin wurden in den 1930er Jahren die Gibson Guitar Corporation und Epiphone Eine der bahnbrechenden Entwicklungen der Firma Gibson war dabei der Einsatz von einstellbaren metallenen Spannstaben truss rods die versenkt in die Halse der Instrumente eingebaut wurden Damit wurde bereits die heute typische Bauform der Folk und Westerngitarre mit X Bracing grossem Korpus truss rods und Stahlsaiten erreicht Bau und Stimmung Bearbeiten Bei der Westerngitarre sind die Saiten im Kern aus Stahl sie haben daher eine wesentlich hohere Spannung als Nylonsaiten Der Hals ist ahnlich wie bei einer E Gitarre meist schmal und enthalt wie bei fast allen Stahlsaitengitarren haufig einen Halsspannstab um den Zug der Stahlsaiten auszugleichen Die Breite des Griffbretts am Sattel betragt in der Regel zwischen 43 und 45 mm bei einigen Herstellern auch 46 mm Seagull Eine Westerngitarre hat in der Regel 6 oder 12 Saiten selten auch 7 oder 9 Der Korpus ist als flattop im Gegensatz zu einer Archtop flach und heute grosser als bei der klassischen Gitarre Man unterscheidet verschiedene Formen Dreadnought Jumbo Grand Auditorium Auditorium und Parlour Das Griffbrett ist ublicherweise gewolbt Die Decke besteht meist aus Fichtenholz Fur Zarge und Boden werden verschiedene Holzer eingesetzt die gebrauchlichsten sind Mahagoni und Palisander In hoheren Preisklassen findet sich unter anderem Cocobolo Ovangkol Blackwood oder Koa Einige Hersteller bieten allerdings auch Instrumente an deren Korpus ganz oder zum Teil aus hochwertigen Verbundwerkstoffen besteht Federfuhrend in der Entwicklung dieser Bauweise war Charles Kaman Grunder der Firma Ovation Die hoheren Zugkrafte auf der Decke werden durch eine veranderte Decken und Bodenverbalkung englisch Bracing stabilisiert Dabei findet das sogenannte X Bracing oft Anwendung Der Name resultiert aus der Form zweier sich direkt unterhalb des Schalllochs kreuzenden Stabilisierungsleisten Die Erfindung dieses Beleistungssystems wird dem Gitarrenbauer Christian Friedrich Martin zugeschrieben der im 19 Jahrhundert in die USA auswanderte und dort die Martin Guitar Company grundete Es wurde jedoch nahezu zeitgleich von anderen Gitarrenbauern deutscher Herkunft verwendet Nach diesem Konstruktionsprinzip werden bis heute beinahe samtliche Stahlsaitengitarren gebaut Um die Ansprache des Instrumentes zu verbessern wird oft auch das Scalloped X Bracing verwendet Hierbei werden die Leisten der Gitarrendecke an verschiedenen Stellen verjungt um bestimmte Resonanzen des Instrumentes zu verstarken oder abzuschwachen Dieser Bearbeitungsvorgang sollte von einem erfahrenen Gitarrenbauer individuell durchgefuhrt werden Scalloped Bracing ist daher vor allem bei qualitativ hochwertigen Instrumenten zu finden Zu den begehrtesten gegenwartig erhaltlichen Modellen im hochqualitativen Sektor und oberen Preissegment zahlen die Westerngitarren von Martin Gibson Guild Taylor alle USA Larrivee und Boucher beide Kanada Takamine Japan Furch Guitars Tschechien Lakewood Deutschland Lowden Nordirland sowie Maton Australien Die Folk Westerngitarre hat im Vergleich zur Konzertgitarre einen helleren Klang der durch das Benutzen eines Plektrums engl Pick noch brillanter ist Um die Decke gegen Beschadigungen durch das Plektrum zu schutzen wird in der Regel ein Schlagschutz Pickguard unterhalb des Schalllochs angebracht Gelegentlich wird auch eine sechschorige Westerngitarre mit zwolf Saiten gespielt Bei dieser Gitarre liegt neben den vier tiefsten Saiten E A D und G eine zweite dunnere Saite die um eine Oktave hoher gestimmt ist die beiden Diskantsaiten H und E sind doppelt vorhanden Diese zusatzlichen Saiten ergeben einen volleren hellen harmonischen Klang durch leichte Verstimmung der Doppelsaiten gegeneinander kann auch ein Choruseffekt entstehen Wegen der Doppelbespannung erfordert die 12 Saiten Gitarre deutlich mehr Kraft in der Griffhand Heutzutage sind aufbauend auf dem System der Firma Ovation viele Westerngitarren aber auch Gitarren mit Nylonsaiten 28 mit einem Tonabnehmer haufig ein im Steg eingebauter Piezo Tonabnehmer Vorverstarker mit Klangregelung und einem Verstarkeranschluss ausgerustet Zwischen Konzertgitarre und Westerngitarre steht die meistens mit Stahlsaiten versehene aus der Wandervogel Bewegung stammende robust gebaute Wandergitarre Zur Vervollstandigung ware noch die viersaitige Tenorgitarre zu nennen Resonatorgitarre Bearbeiten nbsp Resonatorgitarre Hauptartikel Resonatorgitarre Die Resonatorgitarre oft auch Dobro genannt ist eine Stahlsaitengitarre mit einem Single cone oder drei Tri cone mechanischen Lautsprechern aus Metall im Inneren des Korpus Die Saiten geben ihre Schwingungen uber den mit dem Resonator mit den Resonatoren verbundenen Steg an den Konus weiter und setzen das System in Schwingung Durch diese Konstruktion gehort sie zu den lautesten unverstarkten Gitarren Haufig ist der Korpus dieser Gitarren aus Metall gefertigt Bassgitarre Bearbeiten nbsp Zwei akustische Bassgitarren Hauptartikel Bassgitarre Die sechssaitige Bassgitarre ist eine Oktave tiefer gestimmt als die gelaufige Primgitarre Haufiger ist jedoch mit Bassgitarre die viersaitige Akustische Bassgitarre gemeint die ublicherweise wie der Kontrabass in Quarten gestimmt wird E A D G Exemplare mit funf oder sechs Saiten verfugen uber eine zusatzliche tiefe Saite H oder und eine zusatzliche hohere Saite c Selten besitzen Bassgitarren auch sieben Saiten bei solchen Exemplaren handelt es sich meist um Sonderanfertigungen Auch akustische Bassgitarren konnen mittels elektromagnetischen und piezoelektrischen Tonabnehmern elektrisch verstarkt werden Aufgrund der Vielzahl der Bauformen Voll oder Halbresonanzkorpus unterschiedliche Zargenhohen sind bei diesen Instrumenten die Grenzen zum E Bass fliessend Literatur BearbeitenDavid George The Flamenco Guitar Madrid 1969 Teja Gerken Michael Simmons Frank Ford Richard Johnston Akustische Gitarren Alles uber Konstruktion und Historie Munchen 2003 ISBN 3 910098 24 X Gerhard Graf Martinez Flamenco Gitarrenschule 2 Bande B Schott s Sohne Mainz u a 1994 Edition Schott 8253 8254 ISBN 3 7957 5083 0 und ISBN 3 7957 5765 7 insbesondere Band 1 S 72 83 La Guitarra Flamenca Tony Bacon Dave Hunter Totally Guitar the definitive Guide Backbeat Books London 2004 ISBN 1 871547 81 4 englisch Franz Jahnel Die Gitarre und ihr Bau Technologie von Gitarre Laute Mandoline Sister Tanbur und Saite Verlag Erwin Bochinsky Frankfurt am Main 1963 7 Auflage ebenda 1999 ISBN 3 923639 09 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Gitarre Lern und Lehrmaterialien Gerhard Graf Martinez Information zur Flamencogitarre abgerufen am 20 Dezember 2012 Akustik Gitarre Deutsches Fachmagazin abgerufen am 20 Dezember 2012 Basics zur Geschichte und dem Aufbau von Akustikgitarren abgerufen am 20 Dezember 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Michael Koch Kindergitarren Schulergitarren allgemeine Informationen PDF 87 kB European Guitar Teachers Association Sektion Deutschland abgerufen am 20 Dezember 2012 Peter Paffgen Eine Gitarre entsteht 1985 S 20 22 Peter Paffgen Eine Gitarre entsteht Beobachtungen von Peter Paffgen In Gitarre amp Laute Band 6 Heft 6 1984 S 20 24 Teil 1 und Band 7 Heft 1 1985 S 20 24 Teil 2 sowie Heft 3 S 24 26 Teil 3 hier Teil 1 1984 S 22 Dass aber die Zeder die fur den Instrumentenbau verwendet wird eigentlich gar keine ist sondern eine unechte Zeder eine Thuja Art auch als Red Cedar bezeichnet ist vielen nicht bekannt Vgl Jurgen Richter Taylors BTO Program Mehr als ein Custom Shop In guitar Band 112 Nr 9 2009 S 118 121 hier S 120 Holz und Klang Jurgen Richter Taylors BTO Program Mehr als ein Custom Shop In guitar Band 112 Nr 9 2009 S 118 121 hier S 120 Holz und Klang Gerhard Graf Martinez Flamenco Gitarrenschule Band 1 B Schott s Sohne Mainz u a 1994 Edition Schott 8253 ISBN 3 7957 5083 0 S 72 83 La Guitarra Flamenca hier S 73 und 75 Gerhard Graf Martinez Flamenco Gitarrenschule Band 1 1994 S 73 und 75 Gerhard Graf Martinez Die Holzarten der Flamecogitarre Ivor Mairants The Flamenco Guitar A complete method for playing flamenco Latin American Music Publishing London 1958 S 2 Ehrenhard Skiera Flamenco Gitarrenschule Ricordi Munchen 1973 S 6 Die Flamencogitarre Gerhard Graf Martinez Flamenco Gitarrenschule Band 1 1994 S 75 Gerhard Graf Martinez Flamenco Gitarrenschule Band 1 1994 S 75 Gerhard Graf Martinez Flamenco Gitarrenschule Band 1 1994 S 73 und 75 www in tune musik de Fichte oder Zeder Gerhard Graf Martinez Flamenco Gitarrenschule Band 1 1994 S 75 Gerhard Graf Martinez Flamenco Gitarrenschule Band 1 B Schott s Sohne Mainz u a 1994 Edition Schott 8253 ISBN 3 7957 5083 0 S 12 Der Klang der Flamencogitarre Wieland Harms The Unplugged Guitar Book 2 Gerig 1996 ISBN 3 87252 250 7 S 119 Zur Technik von Paco De Lucia Gerhard Graf Martinez Flamenco Gitarrenschule Band 1 1994 S 12 Ehrenhard Skiera Flamenco Gitarrenschule 1973 S 6 p pulgar Daumen q kleiner Finger spanisch menique i indice Zeigefinger Wolfgang Gerhard Spieltechnische Aspekte des Flamenco In Gitarre amp Laute Band 1 Heft 3 1979 S 39 Ehrenhard Skiera Flamenco Gitarrenschule Ricordi Munchen 1973 S 24 Paradotechnik Akkordstaccato m medio Mittelfinger a anular Ringfinger Gerhard Graf Martinez Flamenco Gitarrenschule Band 1 1994 S 30 34 James Tyler A guide to playing the baroque guitar Indiana University Press Bloomington Indianapolis 2011 ISBN 978 0 253 22289 3 S 24 und 34 36 Vgl Gerhard Graf Martinez Flamenco Gitarrenschule Band 1 1994 S 29 f Pulgar Abschlag Tony Bacon Paul Day The Ultimate Guitar Book Hrsg von Nigel Osborne Dorling Kindersley London New York Stuttgart 1991 Neudruck 1993 ISBN 0 86318 640 8 S 46 f Normdaten Sachbegriff GND 4124933 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Akustische Gitarre amp oldid 235592162