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Die Engelmann Fichte Picea engelmannii Syn Picea glauca subsp engelmannii T M C Taylor 1959 ist eine immergrune Baumart aus der Gattung Fichten Picea in der Familie der Kieferngewachse Pinaceae Sie ist im westlichen Nordamerika heimisch Sie wurde erstmals durch den Botaniker Charles Christopher Parry im Jahr 1863 beschrieben der sie nach dem Entdecker der Art benannte dem Arzt und Botaniker Georg Engelmann Engelmann FichteEngelmann Fichte Picea engelmannii SystematikKlasse ConiferopsidaOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Unterfamilie PiceoideaeGattung Fichten Picea Art Engelmann FichteWissenschaftlicher NamePicea engelmanniiParry ex Engelm Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus 1 2 Chromosomenzahl 1 3 Belaubung 1 4 Bluten Zapfen und Samen 1 5 Wurzeln 2 Verbreitung und Standort 3 Nutzung 4 Krankheiten und Schadlinge 5 Systematik 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Zweig mit reifen Zapfen und Nadeln Habitus Bearbeiten Die Engelmann Fichte ist ein schnellwuchsiger immergruner Baum der Wuchshohen von normalerweise 24 bis 30 Meter maximal bis 48 Meter erreicht Der Brusthohendurchmesser liegt zwischen 76 und 100 Zentimeter An der Baumgrenze wachst die Art strauchformig oder zwergig Die Baumkrone ist sehr vollholzig und schmal kegelformig Frei stehende Baume sind bis zum Boden beastet Die Aste stehen spitzwinkelig vom Stamm ab und hangen an den Enden etwas uber Die Borke ist dunn und schuppig und blattert in kreisformigen Plattchen von 5 bis 10 Zentimeter Durchmesser ab Die Rinde der jungen Zweige ist orangebraun bis graubraun und meist dicht behaart Die Art wird bis zu 600 Jahre alt Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 1 Belaubung Bearbeiten Die biegsamen Nadeln sind 25 bis 32 Millimeter lang und im Querschnitt viereckig Sie sind kurz gestielt und oft zugespitzt stechen aber nicht Die Nadeloberseite ist blaugrun mit dunnen Stomata Linien die Unterseite blau weiss mit zwei breiten Stomata Linien Die Nadeln sind oft von einer weisslichen Wachsauflage bedeckt Wenn man die Nadeln zerreibt verstromen sie einen eigenartigen Geruch Bluten Zapfen und Samen Bearbeiten Die Engelmann Fichte ist einhausig getrenntgeschlechtig monozisch Sie wird mit rund 25 Jahren mannbar Die mannlichen Blutenzapfen sind dunkel purpur gefarbt Die weiblichen Blutenzapfen sind hell scharlachrot gefarbt Die eiformigen zur Reife im August bis Anfang September des Blutejahres hellbraunen Zapfen hangen nach unten und werden 2 5 bis 6 Zentimeter lang Sie sind in geschlossenem Zustand etwa 1 5 Zentimeter dick und im offenen Zustand etwa 3 Zentimeter dick Sie haben dunne biegbare und keilformige Zapfenschuppen mit einer Lange von 15 bis 20 Millimeter deren Spitzen oft eingeschnitten sind Jeder Zapfen bildet 8 bis 20 dunkelbraune bis fast schwarze Samen aus die meist im Oktober entlassen werden Die Samen werden 2 bis 3 Millimeter lang rund 2 Millimeter breit und besitzen einen 12 bis 14 Millimeter langen hellbraunen Flugel Das Tausendkorngewicht betragt rund 3 3 Gramm Wurzeln Bearbeiten Die Engelmann Fichte ist ein Flachwurzler und daher windwurfgefahrdet Der Grossteil des Wurzelsystems befindet sich in Tiefen von 30 bis 46 Zentimeter Auf tiefgrundigen Boden kann das Wurzelsystem in Tiefen bis zu 2 5 Meter vordringen Die Samlinge bilden eine Pfahlwurzel aus die aber bald dem flachen Wurzelsystem weicht Die Engelmann Fichte geht unter anderem Mykorrhiza Partnerschaften mit dem Pantherpilz Amanita pantheriana mit Cenococcum geophilum mit dem Edelreizker Lactarius deliciosus mit dem Blaublattrigen Weiss Taubling Russula delica mit dem Kirschroten Spei Taubling Russula emetica und mit Suillus ruber ein Verbreitung und Standort Bearbeiten nbsp Verbreitungskarte nbsp Bestand der Engelmann Fichte nbsp Engelmann Fichte mit ZapfenDie Engelmann Fichte ist im Westen Nordamerikas heimisch Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von British Columbia und Alberta bis ins nordliche Kalifornien und nach Arizona und New Mexico Es erstreckt sich dabei uber 9 US Bundesstaaten und zwei kanadische Provinzen Ausserdem befinden sich zwei isolierte Populationen im nordlichen Mexiko Im pazifischen Nordwesten der USA liegt das naturliche Verbreitungsgebiet ostlich der Kustengebirge Es umfasst auch grosse Teile der Rocky Mountains Die Engelmann Fichte wachst in Hohenlagen von 750 bis 3 300 Meter im Nordwesten des Verbreitungsgebietes selten tiefer In vielen Gebieten bildet sie die Baumgrenze Sie wird wegen ihres attraktiven Erscheinungsbilds weltweit in Garten und Parks angepflanzt Die Engelmann Fichte ist eine Baumart des kalt humides Klimas Die Winter sind lang kalt und schneereich mit Extremtemperaturen von bis zu 45 C Die Sommer sind im Gegensatz dazu kurz und kuhl mit Temperaturmaxima von 32 C Frost kann es jederzeit im Jahr geben Die Jahresniederschlage betragen durchschnittlich 640 mm Es werden mittelgrundige gut drainierte schluffige oder tonige Boden besiedelt die aus Basalt Andesit Rhyolit Schiefer oder Kalkgestein entstanden sind Ein geringes Wachstum zeigt die Art auf nahrstoffarmen trocken flachgrundigen und grobkornigen Sanden und Kiesen Sie ist eine Lichtbaumart gilt aber als schattentolerant Die Engelmann Fichte bildet Reinbestande und Mischbestande mit der Felsengebirgs Tanne Abies lasiocarpa der Kusten Kiefer Pinus contorta der Weissstammigen Kiefer Pinus albicaulis mit der Westlichen Weymouth Kiefer Pinus monticola mit der Douglasie Pseudotsuga menziesii und mit der Amerikanischen Zitterpappel Populus tremuloides Nutzung Bearbeiten nbsp StammquerschnittDas Holz der Engelmann Fichte gilt als eines der leichtesten Nutzholzer in den USA Dieses Fichtenholz wird zur Herstellung von Papier Sagewaren und Verschalungen genutzt Das langsam gewachsene Holz der in hoheren Lagen vorkommenden Engelmann Fichten wird zusatzlich fur den Bau von akustischen Gitarren Geigen und Klavieren verwendet In geringerem Masse werden Engelmann Fichten als Weihnachtsbaume genutzt Wegen ihres attraktiven Erscheinungsbildes ist sie ein beliebter Garten und Parkbaum der weltweit angebaut wird In einigen Landern findet sie Verwendung in Schnee und Windschutzgurteln Forstliche Anbauten in Europa verliefen aufgrund von Tragwuchsigkeit und starker Astigkeit enttauschend Viele Vogel und Kleinsauger ernahren sich von Samen und Knospen der Engelmann Fichte Sie bietet vor allem im hohen Norden vielen Tieren Winterschutz Krankheiten und Schadlinge BearbeitenAls haufigste Pilzkrankheit gilt die Holzfaule Die wichtigsten Erreger von Wurzel und Stockfaule sind Phellinus nigrolimitatus Inonotus tomentosus Flammula alnicola der Braune Kellerschwamm Coniophora puteana sowie Arten aus der Gattung Hallimasche Armillaria Stammfaule wird haufig durch den Kiefernholzschwamm Phellinus pini durch Haematostereum sanguinolentum Echinodontium sulcatum und den Tannen Schichtpilz Amylostereum chailletii ausgelost Der Pilz Chrysomyxa arctostaphyli verursacht Stammverformungen Zopftrocknis und Zuwachsverluste Die Zwergmistelart Arceuthobium microcarpum befallt die Engelmann Fichte kommt aber nur im sudlichen Teil des Verbreitungsgebietes vor Nadelparasiten stellen keine ernsthafte Gefahrdung fur die Art dar Der Borkenkafer Dendroctonus rufipennis befallt hauptsachlich alte oder uberalterte Bestande und gilt als wirtschaftlich bedeutend Zuwachsverluste und Deformationen des Stammes werden durch die Raupen der Wicklerart Choristoneura freemani hervorgerufen die sich von Nadeln und Knospen der Pflanze ernahren Die Engelmann Fichte reagiert aufgrund ihrer dunnen Borke empfindlich auf Waldbrande Systematik BearbeitenDie Engelmann Fichte kann in zwei geografische Unterarten gegliedert werden wobei diese von einigen Autoren als Varietaten oder gar als eigenstandige Arten beschrieben wurden Die Engelmann Fichte Picea engelmannii subsp engelmannii Sie kommt vom westlichen Kanada bis zu den westlichen und westlich zentralen Vereinigten Staaten vor 2 Die Mexikanische Fichte Picea engelmannii subsp mexicana Martinez P A Schmidt kommt in zwei isolierten Populationen in den hochgelegenen Bergen im nordlichen Mexiko vor in der Sierra del Carmen in Coahuila Sierra Madre Oriental und auf dem Cerro Mohinora in Chihuahua Sierra Madre Occidental Die Engelmann Fichten in den Bergen des sudwestlichen New Mexico sudostlichen Arizona und nordlichen Mexiko gehoren moglicherweise zu dieser Unterart Die Engelmann Fichte kreuzt sich im gemeinsamen Verbreitungsgebiet extensiv mit der nahe verwandten Weiss Fichte Picea glauca welche weiter nordlich und ostlich in den Rocky Mountains beheimatet ist seltener mit der ebenfalls nah verwandten Sitka Fichte Picea sitchensis in den westlichen Auslaufern der Kaskadenkette Quellen BearbeitenSchutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 279 286 Eintrag bei The Gymnosperm Database engl Eintrag bei der Flora of North America engl Einzelnachweise Bearbeiten IPCN Chromosome Reports Picea engelmannii Parry ex Engelm Tropicos Picea In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 16 April 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Engelmann Fichte Picea engelmannii Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos von Zapfen engl Picea engelmannii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Conifer Specialist Group 1998 Abgerufen am 12 Mai 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Engelmann Fichte amp oldid 207399346