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Als Aachener Kreide bezeichnet man historisch und umgangssprachlich die Ablagerungen der sudlichen Aachener Limburger Kreidetafel Die Sedimente der Kreidetafel wurden im Zuge eines europaweiten Meeresvorstosses aus nordlicher Richtung in der Oberkreide abgelagert Die in einigen Horizonten eingelagerten Feuersteine waren bereits im Neolithikum vor 5500 bis 5000 Jahren Gegenstand bergbaulicher Tatigkeit in der Gegend von Aachen und dem westlichen Sudlimburg bei Sint Pietersberg Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsbestimmung 2 Geologische und stratigrafische Entwicklung 2 1 Aachen Formation 2 1 1 Hergenrath Member 2 1 2 Aachen Member 2 2 Vaals Formation 2 3 Gulpen Formation 2 3 1 Zevenwegen Member 2 3 2 Vylen Member 2 3 3 Orsbach Member 2 4 Maastricht Formation 2 4 1 Vetschau Member 3 Palaontologische Erforschung 4 Genese der Aachener Feuersteine 5 Verwendung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBegriffsbestimmung BearbeitenAls Aachener Kreide werden umgangssprachlich und in der alteren geologischen 1 und palaontologischen Literatur 2 die Sedimente im Aachener Raum bezeichnet die in der Oberkreide abgelagert wurden Diese Bezeichnung ist heute nicht mehr gebrauchlich weil der Begriff Kreide als Synonym fur bestimmte kalkige weiche Sedimente weit verbreitet ist Da im Oberkreide Schichtenprofil von Aachen neben Kreidekalksteinen auch Sande und Tone zu finden sind wird fur die Schichtenfolge heute der allgemeingultigere Begriff Ablagerungen der Aachen Limburger Kreidetafel verwandt 3 Geologische und stratigrafische Entwicklung Bearbeiten nbsp Stratigrafische Tabelle der Kreideablagerungen im Sudlimburger und Aachener RaumNach der Heraushebung des variszischen Gebirges im Oberkarbon wurde das Gebiet der nordlichen Eifel und Ardennen von einer tiefgrundigen Verwitterung erfasst und weitgehend eingeebnet Erst in der Oberkreide vor etwa 85 Millionen Jahren drang das Meer aus nordlicher Richtung bis in den Aachener Raum vor Die sudlichsten Kreideablagerungen finden sich heute als Erosionsrelikt im Hohen Venn auf einer Hohe von 600 bis 700 m u NHN Die ehemals flachendeckenden Kreideablagerungen sind im Zuge der Heraushebung der Eifel ab der Oberkreide grosstenteils wieder erodiert worden 4 Nordlich von Aachen in Sudlimburg und im angrenzenden belgischen Herver Land liegen die oberkreidezeitlichen Ablagerungen weitgehend als eine geschlossene Kreidebedeckung bis zu einer Gesamtmachtigkeit von 160 m vor Die Kreidetafel wurde durch die Heraushebung der Eifel leicht verstellt so dass die Schichten heute mit 1 3 nach Norden bzw Nordnordwesten einfallen 5 Die Schichtenfolge der Aachener Kreideablagerungen umfasst einen Zeitraum von etwa 18 Millionen Jahren vom Santonium bis zum oberen Maastrichtium Nach der Ablagerung ist die Kreidetafel durch tektonische Bewegungen die im Zusammenhang mit dem Einsinken der Niederrheinischen Bucht stehen in meist NNW SSE verlaufende Schollen zerlegt worden Die tektonischen Bewegungen dauern bis in die Gegenwart an und aussern sich durch zahlreiche Erdbeben 6 Aachen Formation Bearbeiten nbsp Ubergang von den Hergenrath Tonen zu den Aachener Sanden in einer Baugrube in AachenHergenrath Member Bearbeiten In der Umgebung von Aachen beginnt die Oberkreide Sedimentation mit der Ablagerung von dunkelgrauen Tonen hellgrauen Schluffen und Sanden 7 Die bis zu 25 m machtigen Hergenrath Schichten wurden in einem flachen limnisch terrestrischen Milieu abgelagert Sie sind durch das gehaufte Auftreten von verkieselten Holzern Braunkohlestuckchen und Markasitknollen gekennzeichnet Der Hergenrather Ton war jahrhundertelang Grundlage fur die uberregional bedeutende Topferindustrie im Raum Aachen und Raeren Die Hergenrath Schichten stellen in der Umgebung von Aachen gleichzeitig einen der wichtigsten wasserstauenden Horizonte dar so dass seine obere Grenze einen der wichtigsten Quellhorizonte im Aachener Wald und Umgebung bildet 8 Nach der neuesten stratigrafischen Gliederung der Kreide werden die im Santonium abgelagerten Hergenrath Schichten heute als Hergenrath Member der Aachen Formation bezeichnet 9 In sudostlicher Richtung am Rand des Hohen Venns und in der Umgebung von Eupen gehen die tonig sandigen Sedimente der Hergenrath Schichten in fluviatil abgelagerte Grobsande und Kiese der so genannten Mospert Schichten uber Aachen Member Bearbeiten Uber den vorwiegend tonigen Hergenrath Schichten wurden 20 50 m machtige Feinsande in einem flachmarinen Ablagerungsmilieu sedimentiert Die sandige Abfolge lasst sich in zwei Abschnitte den Sand von Aachen auch Aachener Sand und den Sand von Hauset auch Hauseter Sand gliedern Die Sande sind durch eine ausgepragte Parallel und Schragschichtung gekennzeichnet Sie werden als strandnahe Bildungen in einem flachen Meer mit starker Stromung gedeutet 7 Einzelne Partien der Schichtenfolge weisen eine intensive Verkieselung auf und bilden aufgrund der Resistenz gegenuber der Verwitterung grosse Blocke die im Aachener Wald als Zyklopensteine bezeichnet werden 10 Die Sande sind durch das Auftreten von zahlreichen marinen Fossilien wie Schnecken Muscheln und Foraminiferen sowie von Blattabdrucken und verkieselten Holzern gekennzeichnet 11 12 Entsprechend der aktuellen stratigrafischen Klassifikation der Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe werden die Sande als Aachen Member innerhalb der Aachen Formation definiert Aufgrund des Fehlens von Leitfossilien ist nur eine indirekte Alterseinstufung der Ablagerungen ins obere Santonium moglich 13 Vaals Formation Bearbeiten Nach einer Sedimentationsunterbrechung die sich durch eine Erosionsdiskordanz zeigt beginnt die Sedimentation der Vaals Schichten mit einem Basiskonglomerat das aus Quarz und palaozoischen Gesteinen der Umgebung wie Sandstein Kalkstein Quarzit und Tonstein zusammengesetzt ist Uber dem Gerollhorizont wurden 45 70 m in den Niederlanden bis zu 150 m 14 feinkornige Sande und Schluffe abgelagert Die charakteristische grune Farbe die den fruheren Namen Vaalser Grunsand 15 begrundete ist auf das Auftreten von feinverteiltem Glaukonit 16 einem eisenhaltigen Mineral zuruckzufuhren das sich unter reduzierenden Bedingungen im flachen Meerwasser aus anderen Mineralen wie Glimmern und Tonmineralen bildet Grunsande sind in der Oberkreide am Nordrand des Rheinischen Schiefergebirges weit verbreitet und sind ein Anzeiger fur eine uberregionale Transgression des Kreidemeeres aus dem Bereich der heutigen Nordsee 17 Im ostlichen Verbreitungsgebiet lasst sich die Vaals Formation auf der Aachen Limburger Kreidetafel in sieben unterschiedliche Sandhorizonte gliedern die durch schluffige Ablagerungen voneinander getrennt werden 18 Generell lasst sich feststellen dass der Glaukonikgehalt in den jungeren Ablagerungen allmahlich zuruckgeht 19 Die stratigrafische Einstufung der Schichtenfolge erfolgt mit Hilfe von Belemniten in das Untercampanium 20 Gulpen Formation Bearbeiten Nach einer erneuten Sedimentationsunterbrechung ist ein deutlicher Wechsel in der petrografischen Ausbildung der Gesteine zu beobachten Sandige Ablagerungen treten vollig zuruck und es dominieren weisse bis hellgraue feinkornige Kalksteine Wahrend die jungeren Oberkreide Gesteine im Aachener Raum nur luckenhaft verbreitet sind erreicht die Gulpen Formation im niederlandischen Teil der Aachen Limburger Kreidetafel eine Machtigkeit von bis zu 175 m und lasst sich petrografisch in sieben verschiedene Kalksteinhorizonte gliedern 21 Die Kalksteine sind aus einem Kalkschlamm entstanden der sich in einem warmen Flachmeer aus abgestorbenen Resten von Mikrofossilien gebildet hat besonders aus so genannten Coccolithen Haufig sind in den Kalksteinen fossilreiche Lagen vorwiegend bestehend aus zerbrochenen Schalen von Schnecken Brachiopoden Muscheln und Seeigel eingelagert 22 Die Alterseinstufung der kalkigen Ablagerungen der Gulpen Formation erfolgt mit Hilfe von Belemniten Ammoniten und Foraminiferen Der Zevenwegen Kalk wurde im Obercampanium der Vylen Kalk in Untermaastrichtium und die Orsbacher Feuersteinkreide im unteren Obermaastrichtium abgelagert 23 Zevenwegen Member Bearbeiten Der Zevenwegen Kalk wurde im Aachener Raum zusammen mit dem Vylen Kalk in der fruheren Literatur als Gulpenmergel bezeichnet 24 Der Zevenwegen Kalk der im Aachener Raum bis zu 30 m machtig werden kann 25 beginnt an der Basis meist mit einem 0 5 bis 1 5 m machtigen sandigen glaukonitfuhrenden Konglomerat das vorwiegend aus umgelagerten Gerollen der Vaals Formation zusammengesetzt ist 25 Uber dem Gerollhorizont folgt ein weicher nur wenig verfestigter Kalk und Mergelstein Fur diese weichen weissen Kalksteine wird in der Literatur auch haufig der Begriff Schreibkreide verwandt 26 Der Zevenwegen Kalk ist lokal reich an Fossilien insbesondere lassen sich zahlreiche Reste von Seeigeln beobachten Vylen Member Bearbeiten Uber einer erneuten Schichtlucke wird die Sedimentation des Vylen Kalksteins haufig durch ein Konglomerat eingeleitet das vorwiegend aus Rostren von Belemniten besteht Umgangssprachlich wird dieser Horizont von Bovenste Bos deshalb als Belemnitenfriedhof bezeichnet 25 Der Gesteine des Vylen Members werden vorwiegend aus gelblichgrauen Mergelsteinen und Kalkmergelsteinen gebildet die heute an der Oberflache tiefgrundig entkalkt sind Die nichtloslichen Ruckstande der verwitterten Mergelsteine bilden eine Lage aus Lehm die weite Teile des Verbreitungsgebietes des Vylen Kalkes bedecken Durchschnittlich erreicht der Vylen Kalk eine Machtigkeit von 15 20 m ortlich bis zu 100 m 27 Die Kalksteine wurden bereits seit der Romerzeit als Baumaterial verwendet Vylen Kalksteine sind unter anderem als Werkstein in der Barbarossamauer und im Aachener Dom zu finden 28 Orsbach Member Bearbeiten nbsp Feuersteinlagen in Kreide KalksteinenDie Orsbach Kalksteine sind durch das meist lagenweise Auftreten von blaugrauen bis schwarzen Feuersteinen gekennzeichnet die als cm bis dm grosse unregelmassige Konkretionen in die kalkigen Kreide Sedimente eingelagert sind Dieses charakteristische Merkmal gab der Schichtenfolge in der Vergangenheit den Namen Orsbacher Feuersteinkreide Wahrend im westlichen Verbreitungsgebiet der Kreidetafel sich die bis zu 70 m machtigen Orsbach Sedimente mit Hilfe von charakteristisch ausgebildeten Feuersteinlagen weiter gliedern lassen 29 geht die Machtigkeit der Orsbach Schichten im Raum Aachen auf maximal 25 bis 30 m zuruck 30 Die Schichtenfolge wird im Aachener Raum aus einer Wechselfolge zwischen murben weichen weissen Kreidekalksteinen und sehr festen Kalksteinen gebildet in die die 2 15 cm machtigen Feuersteine eingelagert sind Zahlreiche Makrofossilien wie Seeigel Belemniten und Brachiopoden sind haufig zu finden In manchen Schichtprofilen im Aachener Raum so beispielsweise am Lousberg fehlen die Orsbacher Kalksteine vollig Die Sedimentationsunterbrechung ist auf tektonische Bewegungen verbunden mit Hebung und Abtragung von Sedimenten in bestimmten Teilbereichen der Kreidetafel zu Beginn des Maastrichtiums zuruckzufuhren Bei Rijckholt und Valkenburg aan de Geul sind die Feuersteine seit dem Neolithikum im Untertagebau zur Herstellung von Werkzeugen abgebaut worden 31 Zum Teil sind die Orsbach Kalksteine tiefgrundig verwittert Die unloslichen Reste der Schichtenfolge bilden den so genannten Feuerstein Verwitterungslehm der in weiten Teilen des Aachener Waldes und seiner Umgebung zu finden ist Maastricht Formation Bearbeiten nbsp Grenze zwischen Gulpen und Maastricht Formation Der Mergelkalkstein von Lanaye an der Basis wird transgressiv uberlagert durch Valkenburg Kalkstein Museum Het Land van Valkenburg Limburg Im Raum Aachen bilden die kalkigen Ablagerungen der Maastricht Formation die jungsten Oberkreide Sedimente wahrend sich im sudlimburger Raum die Sedimentation bis an die Kreide Tertiar Grenze mehr oder weniger kontinuierlich fortsetzt 32 Der Ausfall der jungsten Kreide Schichten steht im Aachener Raum im Zusammenhang mit tektonischen Bewegungen im Maastrichtium die zu einer ausgepragten Schollengliederung am Westrand der Niederrheinischen Bucht gefuhrt haben Vetschau Member Bearbeiten Eine Wechsellagerung zwischen harten gelblichgrauen Kalksteinen und weniger verfestigten fossilschuttfuhrenden Kalksteinen charakterisieren den Vetschau Kalk der die untere Maastricht Formation im Aachener Raum bildet In die kalkige Schichtenfolge sind Linsen und Platten von braunlichem Feuerstein eingelagert der am Lousberg bei Aachen Gegenstand eines neolithischen Feuersteinabbaus war der hier im Gegensatz zu den sudlimburgischen Abbaustellen im Tagebaubetrieb gewonnen wurde 33 34 Die kalkigen Gesteine der Vetschau Schichten sind in einem stark bewegten vollmarinen Ablagerungsmilieu in der Nahe der Kuste entstanden Die Alterseinstufung der Schichtenfolge wurde mit Hilfe von Belemniten und Foraminiferen vorgenommen Nach der aktuellen stratigrafischen Gliederung wurden die Gesteine der Vetschau Schichten wahrend des Obermaastrichtiums abgelagert 35 Weiter westlich im sudlimburgischen Raum werden die Vetschau Kalke durch den Kunrader Kalk vertreten der kustenferner gebildet wurde und durch das Auftreten von Kalken gekennzeichnet ist die vorwiegend aus feinem Fossilschutt bestehen und sporadisch durch terrestrische Beimengungen charakterisiert sind Palaontologische Erforschung Bearbeiten nbsp Ernst Heinrich von DechenDie ersten Fossilien der Aachener Kreide wurden durch Ernst Heinrich von Dechen 36 Constantin von Ettingshausen amp Matthias Debey 37 Ignaz Beissel 38 39 Eduard Holzapfel 40 41 und Alfred Romer beschrieben und abgebildet In der Folgezeit gab es zahlreiche Kontroversen in der Bestimmung verschiedener Arten wodurch fur einzelne von den Autoren nicht erkannte Arten neue Bezeichnungen vergeben wurden Dies hatte zur Folge dass fur eine Art mitunter mehrere Benennungen parallel existierten 42 Zahlreiche Arbeiten Einzel und Uberblicksarbeiten uber die Makro sowie Mikrofauna und Flora erganzten in den letzten Jahrzehnten die biostratigraphische Forschung siehe hierzu Felder amp Bosch 2000 Die aktuelle bio und lithostratigraphische Einstufung der kretazischen Schichtenfolge findet sich im LithoLex 43 der Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe BGR Aktuelle Forschungsprojekte beispielsweise des Naturmuseums Augsburg uber verkieselte und limonitisierte Pflanzenreste hinsichtlich Palaokarpologie Palaookologie Palaoklima und Biostratigraphie wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefordert 44 Genese der Aachener Feuersteine Bearbeiten nbsp Brauner FeuersteinDie Genese von Feuersteinen wurde in der Vergangenheit in der geologischen Literatur lange sehr kontrovers diskutiert Fur die Bildung des Aachener Feuersteins wird von einem komplexen mehrstufigen chemischen Prozess ausgegangen Die Kreidesedimente bestehen zu einem grossen Anteil aus kieselskeletthaltigen Organismen wie Schwammnadeln und Kieselalgen Im Zuge der Verfestigung der Kalkschlamme lost sich Kieselsaure aus den Schalen der Organismen und wird mit dem Porenwasser im Sediment transportiert 45 Durch zunehmende Sedimentauflast wird das kieselsaurehaltige Porenwasser zum Aufstieg gezwungen und reichert sich dabei weiter mit Kieselsaure an Ist die Sattigung des Porenwassers mit Kieselsaure erreicht kommt es an der Sedimentoberflache oder in oberflachennahen Hohlraumen zu einer Ausfallung von Kieselgel Dabei kann es zu einer gleichzeitigen Auflosung von Kalk und einer Ausfallung von Quarz aus dem kieselsaurehaltigen Porenwasser kommen Haufig ist daher zu beobachten dass sich im Inneren eines Feuersteins noch ein Rest eines kalkschaligen Fossils befindet 46 Fallt das Kieselgel flachenhaft an der Oberflache wie u a am Lousberg aus entsteht ein Plattenfeuerstein Fullt das Kieselgel hingegen Sedimenthohlraume aus bilden sich bevorzugt Knollenfeuersteine Die Verfestigung des Kieselgels geschieht uber lange Zeitraume bei gleichzeitiger Abgabe von Wasser In Abhangigkeit von den beteiligten Mikroorganismen den Ausgangs und Wirtsgesteinen sowie den Sedimentationsbedingungen entstehen Feuersteine die sich lokal stark in ihrer Auspragung voneinander unterscheiden und sie somit identifizierbar machen Beile vom Lousberg konnten so auch in anderen Gebieten aufgefunden werden Besonders entlang der Flusse Rhein Maas Ruhr und Lippe sind zahlreiche Feuerstein Beile vom Lousberg gefunden worden Die maximale Entfernung eines Fundortes betragt 280 km hierbei handelt es sich um ein neolithisches Steinbeil aus Neuenknick an der Weser 47 Verwendung Bearbeiten nbsp Trinkbecher 1590 in Raeren hergestelltDie Ablagerungen der Aachener Kreide wurden in der Vergangenheit vielfaltig genutzt Die Hergenrath Tone bildeten besonders ab dem 16 Jahrhundert die Grundlage fur eine uberregional bedeutende Keramikproduktion mit dem Zentrum in Raeren 48 Die Sande der Aachen und Vaals Formation wurden in der Vergangenheit als lokales Baumaterial verwendet Die verfestigten Partien der Oberkreide Sande sowie der Oberkreide Kalksteine sind in Aachen und Umgebung bereits seit der Romerzeit als Baumaterial an zahlreichen Gebauden und in der Stadtmauer eingesetzt worden 49 Im Gegensatz zu der Verwendung von kretazischen Kalksteinen zur Herstellung von Zement in Sudlimburg bei Sint Pietersberg t Rooth und Geulhem 50 ist eine derartige Nutzung im Aachener Raum nicht bekannt Die Feuersteine in den Oberkreide Kalksteinen der Orsbach und Vetschau Schichten waren im Spatneolithikum Gegenstand des Abbaus an verschiedenen Stellen in der Umgebung von Aachen und in Sudlimburg Nach C14 Daten wurde am Lousberg der Feuerstein vor 3500 bis 3000 Jahren v Chr abgebaut Feuersteine vom Lousberg wurden lokal auch schon im spaten Mittelpalaolithikum und im Mesolithikum genutzt 51 Aus den Feuersteinen vom Lousberg wurden in erster Linie Beilklingen hergestellt 52 Literatur BearbeitenIgnaz Beissel Die Foraminiferen der Aachener Kreide Schropp sche Hof Landkartenhandlung J H Neumann Berlin 1891 Digitalisat Hans Breddin Uber die tiefsten Schichten der Aachener Kreide sowie eine senone Einebnungsflache und Verwitterungsrinde am Nordabfall des Hohen Venn In Cbl Mineral Geol Palaontologie 1932 S 593 613 Werner M Felder Geologie van de St Pietersberg bij Maastricht Grondboor amp Hamer 52 3 Heerlen 1998 53 64 Werner M Felder Vuurstenen in de St Pietersberg Grondboor amp Hamer 52 3 Heerlen 1998 65 69 Werner M Felder Peter W Bosch Krijt van Zuid Limburg Geologie van Nederland Deel 5 Delft Utrecht 2000 ISBN 90 6743 710 7 Werner M Felder Peter W Bosch Hans J Albers Aachen Limburger Kreide Tertiar und Quartar In Exkursionsfuhrer 130 Hauptversammlung DGG Aachen 1978 S 123 177 Helmut Gottwald Pflanzen aus der Aachener Kreide Teil 1 Kieselholzer Verlag Documenta Naturae Munchen 2000 ISBN 3865441319 Eduard Holzapfel Die Mollusken der Aachener Kreide In Palaeontographica Band 34 1887 S 29 72 Eduard Holzapfel Ueber einige wichtige Mollusken der Aachener Kreide In Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft 36 1884 S 454 484 Gangolf Knapp Erlauterungen zur Geologischen Karte der nordlichen Eifel 1 100 000 Krefeld 1980 Joseph Muller Monographie der Petrefacten der Aachener Kreideformation 3 Teile Henry amp Cohen Bonn 1847 1859 Digitalisat Teil 1 Karl Heinz Ribbert Geologie im Rheinischen Schiefergebirge Teil 1 Nordeifel Krefeld 2010 ISBN 978 3 86029 934 0 Wolfgang Schmidt Richard Wolters Basiston der Aachener Kreide Alttertiar und fossile Verwitterung am Nordrand der Eifel In Geologisches Jahrbuch 66 1952 S 661 670 Daniel Schyle Der Lousberg in Aachen Ein jungsteinzeitlicher Feuersteintagebau mit Beilklingenproduktion Rheinische Ausgrabungen 66 Zabern Mainz 2010 ISBN 978 3 8053 4326 8 Ernst Friedrich Vangerow Walter Schloemer Vergleich des Vetschau Kalkes der Aachener Kreide mit dem Kreide Profil von Sud Limburg anhand von Coccolithen In Geol en Mijnb 46 1967 S 453 458 Manfred Vigener Schneeberg und Zyklopensteine Ein geologischer Reisefuhrer Eupen 2003 ISBN 90 5433 167 4 Roland Walter Aachen und nordliche Umgebung Sammlung Geologischer Fuhrer Band 101 Stuttgart 2010 ISBN 978 3 443 15087 7 Roland Walter Aachener Georouten Eupen 2012 ISBN 978 3 86712 058 6Einzelnachweise Bearbeiten Hans Breddin Uber die tiefsten Schichten der Aachener Kreide sowie eine senone Einebnungsflache und Verwitterungsrinde am Nordabfall des Hohen Venn Cbl Mineral Geol Palaont 593 613 Stuttgart 1932 S 593ff Ignaz Beissel Die Foraminiferen der Aachener Kreide Schropp sche Hof Landkartenhandlung J H Neumann 1891 Roland Walter Aachen und nordliche Umgebung Sammlung Geologischer Fuhrer Band 101 Stuttgart 2010 ISBN 978 3 443 15087 7 S 18 37 Roland Walter Aachen und nordliche Umgebung Sammlung Geologischer Fuhrer Band 101 Stuttgart 2010 ISBN 978 3 443 15087 7 S 18 Roland Walter Aachen und nordliche Umgebung Sammlung Geologischer Fuhrer Band 101 Stuttgart 2010 ISBN 978 3 443 15087 7 S 19 20 Karl Heinz Ribbert Geologie im Rheinischen Schiefergebirge Teil 1 Nordeifel Krefeld 2010 ISBN 978 3 86029 934 0 S 27 a b Karl Heinz Ribbert Geologie im Rheinischen Schiefergebirge Teil 1 Nordeifel Krefeld 2010 ISBN 978 3 86029 934 0 S 76 Roland Walter Aachen und nordliche Umgebung Sammlung Geologischer Fuhrer Band 101 Stuttgart 2010 ISBN 978 3 443 15087 7 S 20 Lithostratigrafisches Lexikon der Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe Hergenrath Member Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive aufgerufen am 23 Mai 2012 Manfred Vigener Schneeberg und Zyklopensteine Ein geologischer Reisefuhrer Eupen 2003 ISBN 90 5433 167 4 S 90f Ignaz Beissel Die Foraminiferen der Aachener Kreide Schropp sche Hof Landkartenhandlung J H Neumann 1891 Eduard Holzapfel Ueber einige wichtige Mollusken der Aachener Kreide Arbeit Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fur Geowissenschaften ZDGG Band 36 Heft 3 1884 Lithostratigrafisches Lexikon Aachen Formation Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive aufgerufen am 23 Mai 2012 Werner M Felder Peter W Bosch Krijt van Zuid Limburg Delft Utrecht 2000 ISBN 90 6743 710 7 S 30 Ignaz Beissel Der Aachener Sattel und die aus demselben vorbrecheneden Thermalquellen Aachen 1886 S 99 101 Gangolf Knapp Hans Hager Geologische Karte der nordlichen Eifel 1 100 000 Erlauterungen Hrsg Geologisches Landesamt Nordrhein Westfalen 3 Auflage Krefeld 1980 S 83 ff Werner M Felder Peter W Bosch Krijt van Zuid Limburg Delft Utrecht 2000 ISBN 90 6743 710 7 S 30ff Hans J Albers Feinstratigrafie Faziesanalyse und Zyklen des Untercampans Vaalser Grunsand Hervien von Aachen und dem niederlandisch belgischen Limburg Geolog Jahrbuch A 34 Hannover 1976 S 3 68 Roland Walter Aachen und nordliche Umgebung Sammlung Geologischer Fuhrer Band 101 Stuttgart 2010 ISBN 978 3 443 15087 7 S 22 Lithostratigrafisches Lexikon Vaals Formation 1 2 Vorlage Toter Link litholex bgr de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis aufgerufen am 24 Mai 2012 Werner M Felder Peter W Bosch Krijt van Zuid Limburg Delft Utrecht 2000 ISBN 90 6743 710 7 S 50 Karl Heinz Ribbert Geologie im Rheinischen Schiefergebirge Teil 1 Nordeifel Krefeld 2010 ISBN 978 3 86029 934 0 S 77 Lithostratigrafisches Lexikon Gulpen Formation Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive aufgerufen am 24 Mai 2012 Hans Breddin u a Das Blatt Aachen NW der praktisch geologischen Grundkarte 1 5 000 Geol Mitt Heft 1 Aachen 1963 S 251 428 a b c Roland Walter Aachen und nordliche Umgebung Sammlung Geologischer Fuhrer Band 101 Stuttgart 2010 ISBN 978 3 443 15087 7 S 24 Werner M Felder Peter W Bosch Krijt van Zuid Limburg Delft Utrecht 2000 ISBN 90 6743 710 7 S 52 Werner M Felder Peter W Bosch Krijt van Zuid Limburg Delft Utrecht 2000 ISBN 90 6743 710 7 S 56 58 Roland Walter Aachener Georouten Eupen 2012 ISBN 978 3 86712 058 6 S 134f Werner M Felder Peter W Bosch Krijt van Zuid Limburg Delft Utrecht 2000 ISBN 90 6743 710 7 S 62 70 Roland Walter Aachen und nordliche Umgebung Sammlung Geologischer Fuhrer Band 101 Stuttgart 2010 ISBN 978 3 443 15087 7 S 23 Neolithischer Feuersteinbergbau in Limburg aufgerufen am 24 Mai 2012 Werner M Felder Peter W Bosch Krijt van Zuid Limburg Delft Utrecht 2000 ISBN 90 6743 710 7 S 71 101 Jurgen Weiner Forschungsgeschichte In Daniel Schyle Der Lousberg in Aachen Ein jungsteinzeitlicher Feuersteintagebau mit Beilklingenproduktion Rheinische Ausgrabungen 66 Mainz 2010 S 4 10 Jurgen Weiner Stahl der Steinzeit Das steinzeitliche Feuersteinbergwerk Lousberg in Aachen In Das Rheinische Landesmuseum Bonn Berichte aus der Arbeit des Museums 3 Bonn 1989 S 36 42 Lithostratigrafisches Lexikon Maastricht Formation Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive aufgerufen am 23 Mai 2012 Heinrich von Dechen Orographisch geognostische Ubersicht des Regierungsbezirkes Aachen Aachen 1866 Constantin von Ettingshausen M H Debey 1857 Die urweltlichen Thallophyten des Kreidegebirges von Aachen und Maestricht Sitzungsberichte der K Akad Wissensh Berlin 1857 S 507 512 Ignaz Beissel Der Aachener Sattel und die aus demselben vorbrechenden Thermalquellen Aachen 1886 S 211 Ignaz Beissel Die Foraminiferen der Aachener Kreide uberarbeitet von Eduard Holzapfel Konigl preuss geol L A 3 Berlin 1891 S 78 Eduard Holzapfel Die Mollusken der Aachener Kreide Palaontographica 34 Stuttgart 1887 S 29 180 Eduard Holzapfel Die Mollusken der Aachener Kreide Teil 2 Palaontographica 35 Stuttgart 1889 S 139 268 Holzapfel Eduard Ueber einige wichtige Mollusken der Aachener Kreide LithoLex Startseite interaktive Abfrage DFG Forderantrag aufgerufen am 24 Mai 2012 Daniel Schyle Der Lousberg in Aachen Ein jungsteinzeitlicher Feuersteintagebau mit Beilklingenproduktion Rheinische Ausgrabungen 66 Mainz 2010 ISBN 978 3 8053 4326 8 S 1 3 Roland Walter Aachener Georouten Eupen 2012 ISBN 978 3 86712 058 6 S 84f Daniel Schyle Der Lousberg in Aachen Ein jungsteinzeitlicher Feuersteintagebau mit Beilklingenproduktion Rheinische Ausgrabungen 66 Mainz 2010 ISBN 978 3 8053 4326 8 S 108 109 Raerener Keramik Handelsbeziehungen Memento vom 9 August 2012 im Internet Archive aufgerufen am 24 Mai 2012 Roland Walter Aachener Georouten Eupen 2012 ISBN 978 3 86712 058 6 S 132 142 Werner M Felder Peter W Bosch Krijt van Zuid Limburg Delft Utrecht 2000 ISBN 90 6743 710 7 S 130 Jurgen Weiner Der Lousberg in Aachen Feuersteinbergbau vor 5500 Jahren In Rheinische Kunststatten Heft 436 Neuss 1998 S 5 Daniel Schyle Die spatneolithische Beilproduktion auf dem Lousberg in Aachen Eine Hochrechnung von Angebot und Nachfrage und Ruckschlusse auf die spatneolithische Bevolkerungsdichte In Archaologische Informationen 29 1 amp 2 2006 S 35 pdfWeblinks BearbeitenWebseite mit vielen Abbildungen und Fossilien zur Aachener Oberkreide Ausfuhrliche Informationen uber einzelne Feuerstein Vorkommen engl Palaontologieseite mit Bildern von in Deutschland gefundenen Fossilien im Original russisch hier mit Google translate ubersetzt Stratigrafische Tabelle der Aachener Kreideablagerungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aachener Kreide amp oldid 236795567