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Unter Wechsellagerung wird in der Geologie eine Schichtung verstanden in der abwechselnd Schichten meist von Sedimentgesteinen mit deutlich unterschiedlichen petrographischen Eigenschaften Lithologien beispielsweise einer deutlich unterschiedlichen chemischen Zusammensetzung aufeinanderfolgen 1 Eine derartig aufgebaute Schichtenfolge wird als Wechselfolge bezeichnet Bei Abfolgen in denen sich lediglich zwei verschiedene Lithologien abwechseln spricht man auch von alternierendem Schichtwechsel Gefaltete turbiditische relativ engstandige Wechsellagerung aus Kalkstein und dunklem Tonstein Loughshinny Formation Unterkarbon Kustenaufschluss an der Irischen See bei Loughshinny Irland Begrifflichkeit BearbeitenDer Ausdruck Wechsellagerung findet sich bereits bei Carl Friedrich Naumann im ersten Band seines Lehrbuch der Geognosie 1850 in dem er ihn Karl von Raumer zuschreibt 2 Vortisch 1930 hat den Uberbegriff Schichtung genetisch allgemein als Wechsellagerung definiert 3 Als Wechsellagerung im eigentlichen Sinn gilt jedoch nur eine solche Schichtung bei der mindestens zwei Lithologien ungefahr zu gleichen Anteilen an der Ausbildung der Abfolge beteiligt und jeweils selbst deutlich als Schichten im aufgeschlossenen Gesteinsverband wahrnehmbar sind Merkmale Bearbeiten nbsp Ungefaltete Kalkstein Tonstein Wechsellagerung unterer Abschnitt der Blue Lias Formation Unterjura Kustenaufschluss bei Lavernock Point am Bristolkanal WalesTypische Wechselfolgen sind zum Beispiel Abfolgen von Mergel und Kalkstein Im Idealfall kann eine solche Wechsellagerung an einer Steinbruchwand aussehen wie ein Zebrastreifen auf eine zum Beispiel zwanzig Zentimeter machtige dunkelgraue Mergelschicht folgt eine halbmeter machtige helle Kalksteinbank die wiederum von einer Mergelschicht und diese wieder von Kalkstein uberlagert wird und so fort Solche gleichmassig gebandert wirkenden Schichtpakete konnen aus hunderten von alternierenden Schichten bestehen und mehrere hundert Meter Machtigkeit aufweisen Wechsellagerung spiegelt haufig einen zyklischen Wechsel der Sedimentationsbedingungen wider So reprasentieren Kalk Mergel Wechselfolgen die zyklische Ablosung einer hohen Karbonatproduktion durch starkeren Einfluss der terrigenen Hintergrundsedimentation was sedimentologisch ublicherweise auf eine Zunahme der Meerestiefe und Kustenferne zur Ablagerungszeit am entsprechenden Ablagerungsort zuruckgefuhrt wird vgl Eustasie Wechselfolgen konnen aber auch durch wiederkehrende besondere Ereignisse entstehen etwa durch die Ablagerung grobkorniger Trubestromsedimente die die ansonsten ruhig und kontinuierlich verlaufende Hintergrundsedimentation von Ton regelmassig unterbricht Solche Lagerungsverhaltnisse sind beispielsweise in der Kulm Fazies des mitteleuropaischen Karbon anzutreffen Einzelnachweise Bearbeiten Hans Murawski Wilhelm Meyer Geologisches Worterbuch 12 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2010 ISBN 978 3 8274 1810 4 S 187 Carl Friedrich Naumann Lehrbuch der Geognosie Erster Band Verlag von Wilhelm Engelmann Leipzig 1850 urn nbn de bvb 12 bsb10284276 7 S 903 934 Wilhelm Vortisch Ursache und Einteilung der Schichtung Jahrbuch der geologischen Bundesanstalt Bd 80 1930 S 455 496 PDF 2 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wechsellagerung amp oldid 188909844