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Der Olbach ist ein 29 6 km langer rechter Nebenfluss der Wapel in Nordrhein Westfalen Deutschland Er entspringt innerhalb der ostwestfalischen Senne und fliesst in sudwestliche Richtung uber das Gebiet der Kreise Lippe und Gutersloh Das Gewasser gehort zum Flusssystem der Ems sein Einzugsgebiet umfasst 81 1 km OlbachDer Olbach in VerlDer Olbach in VerlDatenGewasserkennzahl DE 31284Lage Nordrhein Westfalen DeutschlandFlusssystem EmsAbfluss uber Wapel Dalke Ems NordseeQuelle In der Senne nordwestlich von Augustdorf51 55 16 N 8 41 58 O 51 921238888889 8 6993166666667 168Quellhohe ca 168 m u NHN 1 Mundung Sudwestlich von Gutersloh Kattenstroth in die Wapel51 873527777778 8 3459583333333 72 Koordinaten 51 52 25 N 8 20 45 O 51 52 25 N 8 20 45 O 51 873527777778 8 3459583333333 72Mundungshohe ca 72 m u NHN 1 Hohenunterschied ca 96 mSohlgefalle ca 3 2 Lange 29 6 km 2 Einzugsgebiet 81 053 km 2 Abfluss am Pegel Verl 3 NNQMNQMQMHQHHQ 1 m s146 l s796 l s3 8 m s6 18 m sRechte Nebenflusse Westerholter Bach Landerbach Wiedey FlusschenGemeinden Oerlinghausen Schloss Holte Stukenbrock Verl Rietberg Rheda Wiedenbruck und Gutersloh Inhaltsverzeichnis 1 Flussverlauf 1 1 Nebengewasser 2 Infrastruktur am Olbach 3 Geologie 4 Klima 5 Umwelt 5 1 Gewassertyp 5 2 Naturschutzgebiete 5 3 Flora und Fauna 6 Gewassergute 6 1 Wasserqualitat 6 2 Strukturgute 7 Bauwerke am Olbach 7 1 Messstellen 7 2 Stauanlagen 7 3 Holter Eisenhutte 7 4 Wassermuhlen 7 5 Nepomuk Standbild 8 Etymologie 9 Sonstiges 10 Einzelnachweise 11 WeblinksFlussverlauf BearbeitenDer Olbach entspringt drei einzelnen Quellen sudwestlich von Oerlinghausen in einer Hohe von 165 m u NHN in der Senne in einem stark eingetieften Kastental im Naturschutzgebiet Olbachtal mit Augustdorfer Dunenfeld Wie fur alle Sennebache typisch folgt der Olbach in annahernd parallelem Verlauf der sudwestlichen Abflachung des Teutoburger Waldes Im Laufe der Jahre haben sich die Quellen immer weiter bachabwarts verlagert weshalb sich heute oberhalb des eigentlichen Quellgebietes ein Trockental anschliesst 4 Der Olbach durchfliesst nach Aufnahme des Westerholter Baches zunachst die Stadt Schloss Holte Stukenbrock In Stukenbrock befindet sich eine Stauanlage um Teiche und Nebengewasser die im Jahr 1975 angelegt wurden und heute teilweise unter Naturschutz stehen zum Zwecke der Fischzucht mit Wasser bespannen zu konnen Nach der Unterquerung der Bundesautobahn 33 fliesst das Gewasser durch Schloss Holte Westlich der Ortschaft befinden sich weitere stehende Gewasser die durch den Olbach gespeist werden Zunachst finden sich zwei Sammelteiche die der ehemaligen Holter Eisenhutte als Wasserreservoir dienten Kurz darauf erreicht der Olbach dann das Holter Schloss dessen Grafte er ebenfalls mit Wasser versorgt An diesem Punkt ist das Gewasser bereits in den Holter Wald eingetreten und passiert kurz darauf die dort befindliche 1000 jahrige Eiche nbsp Wasserflache vor dem Holter SchlossAnschliessend durchfliesst der Olbach zentral den Holter Wald und nimmt dort bereits auf dem Stadtgebiet von Verl den Landerbach auf Im weiteren Verlauf wird Verl nordlich des Ortskerns durchflossen und teilt sich daraufhin in Hohe des im Ortsteil Surenheide befindlichen Verler Sees zeitweise in einen Altarm Alter Olbach und einen neueren Arm Neuer Olbach auf Sudwestlich dieses in den 1980er Jahren entstandenen und vom Olbach gespeisten Baggersees bildet der Flussverlauf in einem insgesamt 7 5 km langen und ausschliesslich landlichen Teilstuck die Grenze der Stadt Gutersloh Zunachst handelt es sich um die Grenze zur Stadt Verl und darauf folgend zur Stadt Rietberg wo der Olbach nordlich am Rietberger Ortsteil Varensell vorbeifuhrt Schliesslich bildet der Bach die Grenze zwischen Gutersloh und Rheda Wiedenbruck bevor er auf Hohe des Durchflusses der A2 komplett Rheda Wiedenbrucker Boden im Bereich des Ortsteils Lintel betritt Kurz nachdem innerhalb eines Waldstucks das Gut Schledebruck passiert wurde nimmt der Olbach rechtsseitig das 8 3 Kilometer lange aus Spexard zulaufende Wiedey Flusschen auf und mundet kurz darauf im Rhedaer Forst in die Wapel welche uber die Dalke in die Ems abfliesst Das Gewasser uberwindet wahrend seiner Fliessstrecke einen Hohenunterschied von 96 Metern somit ergibt sich ein mittleres Sohlgefalle von 3 2 Nebengewasser Bearbeiten nbsp Zusammenfluss von Westerholter Bach Mitte und Schnakenbach links in den Olbach nbsp Einmundung des Landerbaches links Das grosste Nebengewasser des Olbaches ist der Landerbach der bei etwas mehr als elf Kilometern Lange uber ein Einzugsgebiet von rund 21 5 km verfugt Dem Landerbach fliessen wiederum der Krampsbach sowie der Dalbkebach zu bei dem es sich um einen Ableiter des Menkhauser Baches handelt und somit fur eine Verbindung zwischen dem Menkebach und dem Olbach System sorgt Eine Reihe kleinerer namenloser Bache fliessen dem Olbach aus dem Holter Wald kommend zu somit entwassern mit Ausnahme des Rodenbaches alle durch den Holter Wald fuhrenden Fliessgewasser in ihn Die direkten Zuflusse des Olbaches summieren sich auf eine Fliessstrecke von 40 05 km Berechnet man auch die in diese Bachlaufe fuhrenden Gewasser mit ein ergibt sich ein Nebengewassernetz von 65 62 km Lange Die nachstehende Tabelle zeigt die Nebengewasser des Olbaches in der Reihenfolge von der Quelle zur Mundung Genannte Parameter sind die orografische Lage die Mundungsposition mit Angabe des Stationierungskilometers die Lange die Grosse des Einzugsgebietes die Mundungshohe sowie die Gewasserkennzahl Name Lage Stat in km Langein km EZGin km Mundungs hohe in m u NHN GKZWesterholter Bach rechts 25 7 1 568 5 683 128 31284 2N N links 19 1 2 958 102 31284 312N N rechts 17 0 4 381 96 31284 32N N rechts 16 0 1 704 94 31284 34Landerbach rechts 15 0 11 392 21 464 92 31284 4N N links 13 8 2 473 90 31284 92N N rechts 13 1 3 765 89 31284 94Alter Olbach rechts 8 0 3 480 81 31284 96Wiedey Flusschen links 0 2 8 329 72 31284 98Infrastruktur am Olbach BearbeitenWahrend des gesamten Gewasserverlaufs fuhren der Europaradwanderweg R1 und die in diesem Bereich deckungsgleiche D Netzroute 3 mehrfach am Lauf des Olbaches entlang oder queren diesen Im Bereich des Holter Waldes haben zudem die BahnRadRoute Teuto Senne und im mundungsnahen Unterlauf auch die BahnRadRoute Hellweg Weser Beruhrungspunkte mit dem Bachlauf 5 In Schloss Holte kreuzt die von Bielefeld nach Paderborn fuhrende Senne Bahn KBS 403 6 den Olbach daruber hinaus kreuzt mit der Linie Gutersloh Verl Kaunitz Hovelhof der Teutoburger Wald Eisenbahn TWE eine weitere Bahntrasse das Gewasser Neben den Bundesautobahnen 2 und 33 quert kurz vor der Mundung die Bundesstrasse 61 den Olbach sowie bei Stukenbrock der ehemalige von Sennestadt nach Paderborn fuhrende Abschnitt der Bundesstrasse 68 der nach Fertigstellung der A 33 jedoch zur Landesstrasse 756 zuruckgestuft wurde Geologie BearbeitenDer Olbach stellt wie auch die benachbarten in der Senne entspringenden Fliessgewasser den klassischen Typ eines Sandbaches dar dessen Sedimente durch den Einfluss von Schmelzwasser nach der Saale Eiszeit in einer bis zu 60 Metern starken Schicht abgelagert wurden Diese immensen Sandmengen stammen vom durch das Eis zerriebenen Osning Sandstein aus dem Teutoburger Wald 7 Der Teutoburger Wald ist zudem von einer wasserundurchlassigen Mergelschicht durchsetzt die innerhalb der Senne die Oberflache erreicht und an deren Kanten die Sennebache zu Tage treten Wahrend die oberste Olbachquelle durch vermutlich oberflachennahes Grundwasser gespeist wird fordert die unterste rund 100 Meter weiter bachabwarts befindlichen Quelle karbonatreiches Tiefenwasser zutage und fuhrt zu einer Senkung der Wassertemperatur um rund ein Grad 4 Klima Bearbeiten nbsp Durchschnittliche Regenmenge in Oerlinghausen 1961 1990Der Lauf des Olbaches befindet sich in der gemassigten Klimazone Mitteleuropas Durch die Lage im subatlantischen Seeklima herrscht ganzjahrig ein humides Klima mit relativ gleich verteilten Niederschlagen vor An der Messstation in Oerlinghausen und somit im Bereich der Quellen fallen im langjahrigen Mittel insgesamt 1026 mm Niederschlag je Jahr Somit fallt in diesem Bereich deutlich mehr Niederschlag als im deutschen Mittel 700 mm In Verl und somit im Mittellauf des Gewassers betragt die Niederschlagssumme im langjahrigen Mittel lediglich etwa 770 bis 830 mm fur den Unterlauf gelten ahnliche Werte Die hohe Niederschlagsmenge im Quellbereich ist durch Steigungsregen beeinflusst da sich die Senne am Sudhang des Teutoburger Waldes befindet Diese Umstande wirken sich auch auf die Abflussmenge des Olbaches aus die am Pegel Verl im Mittel bei 636 l s liegt 8 Aufgrund der relativ hohen Fliessgeschwindigkeit friert der Bach auch bei starken Minusgraden nicht zu eine frostfreie Rinne in der Mitte des Bachbettes bleibt auch bei langer andauernden Frostperioden erhalten Umwelt BearbeitenGewassertyp Bearbeiten Der Lauf des Olbaches lasst sich in zwei Fliessgewassertypen unterteilen Von der Quelle bis zum Eintritt in das Verler Stadtgebiet gilt das Gewasser als sandgepragter Tieflandbach Typ 14 ab hier zahlt der Bach mit zunehmend breiter werdender Flussaue bis zu seiner Mundung als Kleines Niederungsfliessgewasser in Fluss und Stromtalern Typ 19 9 Naturschutzgebiete Bearbeiten nbsp Eine der Olbachquellen im Naturschutzgebiet Olbachtal mit Augustdorfer DunenfeldDie Quellregion des Olbaches befindet sich innerhalb des rund 169 ha grossen Naturschutzgebietes Olbachtal mit Augustdorfer Dunenfeld das sich grosstenteils uber das Gebiet des Kreises Lippe und zum wesentlich kleineren Teil uber das Gebiet des Kreises Gutersloh erstreckt Die Schutzflache charakterisiert sich durch das Kastental des quellnahen Bachlaufes grossflachige Kiefernwalder sowie durch vereinzelte Heideflachen und die namensgebenden Dunenfelder Auf dem Gebiet von Schloss Holte Stukenbrock ist daruber hinaus der durch den Olbach durchquerte Holter Wald mit seinen kleinflachigen Moorboden und seiner Bedeutung fur baumhohlenbewohnende Arten auf insgesamt 619 ha Flache als Schutzgebiet ausgewiesen Die Naturschutzgebiete Kipshagener Teiche in Schloss Holte und Fleckernheide in Sende befinden sich zwar in unmittelbarer Nahe des Bachlaufes beruhren diesen jedoch nicht Flora und Fauna Bearbeiten Der Olbach lasst sich in zwei Fischregionen unterteilen Bis zur Hohe des Holter Schlosses zahlt das Gewasser zum oberen Forellentyp Tiefland sowie unterhalb dieses Punktes zum unteren Forellentyp Tiefland Unterschieden werden beide Typen hinsichtlich der geringeren Fliessgeschwindigkeit der vorherrschenden Substrate und der abweichenden Wassertemperaturen 4 Leitfisch beider Regionen ist die Bachforelle Insgesamt weist der Olbach jedoch uberwiegend unbefriedigende Verhaltnisse fur eine Besiedlung durch Fische auf was vor allem durch Wanderhindernisse in Form von Querbauwerken geschuldet ist Im Gegensatz dazu bietet der Olbach vor allem im Mittel und Unterlauf sehr gute Bedingungen fur am Gewasserboden lebende Organismen wie zum Beispiel fur Flohkrebse oder die Larven von Haften und Kocherfliegen 10 Vornehmlich im Bereich zweier Stauteiche die der Fischzuchtanlage in Stukenbrock zum Zwecke der Frischwasser Einspeisung vorgelagert sind gibt es ein Vorkommen der Wasserfledermaus Die Schloss Holter Sammelteiche und der Schlossgraben sind Laichgewasser zahlreicher Amphibien vor allem Grasfrosche finden sich in grosseren Bestanden Im gesamten Verlauf des Olbaches konnen sowohl der Eisvogel als auch die Wasseramsel beobachtet werden In unmittelbarer Ufernahe des Gewassers sind feuchtigkeitsliebende Baumarten wie Erlen und Eschen anzutreffen Gewassergute BearbeitenWasserqualitat Bearbeiten Die Wasserqualitat des Olbaches und seiner Zuflusse wird unter anderem durch Stoffeintrage aus der Landwirtschaft wie Nitrate Dungemittel und Pestizide sowie einer hohen Belastung aus der Siedlungsentwasserung beeintrachtigt Im Bachwasser wurden Metalle wie Zink Kupfer Blei oder Cadmium festgestellt Ein nicht unerheblicher Anteil dieser Verunreinigungen durfte nach Einschatzung des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz aus dem Niederschlagswasser stammen Uber Zuleitungen aus dem Strassennetz konnen Metalle uber Autoverkehr oder Reifenabrieb in das Gewasser gelangen aber auch Metalldacher Regenrinnen und industriell genutzte Flachen tragen zur Verschmutzung bei 10 Im unmittelbaren Quellbereich des Olbaches zeigen sich ausgepragte Folgen von Bodenversauerung in Form von besiedlungsfeindlich wirkenden Ausflockungen von Aluminium das mit zunehmender Versauerung aus dem Boden freigesetzt wird Grunde fur die starke Versauerung der Olbachquellen sind die geringe Pufferkapazitat des karbonatarmen Sennebodens gegenuber Eintragen aus der Atmosphare sowie die verstarkte Aufnahme von in der Luft befindlichen Schadstoffen durch die standorttypischen Kiefernbestande Aufgrund dieser Besonderheiten dienen die Quellen seit dem Jahr 1990 als Trendmessstelle im Rahmen des landesweiten Gewasseruberwachungssystems Unterhalb der Quellen erfolgt jedoch eine rasche Neutralisation des Bachwassers 4 Insgesamt hat sich die Gewassergute des Olbaches im gegenuber den Untersuchungen aus dem Jahr 1998 jedoch verbessert Wahrend das Gewasser in diesem Zeitraum vor allem im Unterlauf noch der Gewasserguteklasse II III zugeordnet wurde und damit als kritisch belastet galt kann in diesem Abschnitt laut dem Ergebnis aus dem Jahr 2009 durchgangig die Guteklasse II erreicht werden was einer nur noch massigen Verunreinigung des Bachwassers entspricht 11 Strukturgute Bearbeiten nbsp Begradigter Olbach nordlich von VerlObwohl der Lauf des Olbaches durch uberwiegend landliche und zum Teil auch geschutzte Flachen fuhrt bestehen im gesamten Gewasserverlauf strukturelle Gewasserschaden Der Strukturbericht des Landesumweltamtes Nordrhein Westfalen aus dem Jahr 2005 stellt funf verschiedene Strukturguteklassen im Gewasserlauf fest Die erheblichsten Defizite finden sich im Ortsgebiet von Stukenbrock da der Olbach hier abschnittweise verrohrt ist und nur in kleinen Bereichen frei fliesst In diesem Bereich wird der Bachlauf vorwiegend der Guteklasse VII zugeordnet was einer vollstandigen Veranderung und ubermassigen Schadigung der Gewasserstruktur entspricht Die Gewasserstruktur verbessert sich im Bereich des Holter Waldes wo die Bachaue uberwiegend von Wald und Grunland eingenommen wird In Teilabschnitten kann hier die Guteklasse III erreicht werden was einer massigen Beeintrachtigung entspricht Im Ortsbereich von Verl weist der Olbach vorwiegend eine starke Strukturschadigung auf und wird entsprechend der Guteklasse VI zugeordnet was in diesem Bereich vor allem der Begradigung des Flussbettes geschuldet ist Im Unterlauf in dem der Olbach die Gutersloher Stadtgrenze markiert und keine weiteren Siedlungsbereiche durchquert kann die Strukturgute jedoch wieder etwas positiver bewertet werden Oft wird hier die einer deutlichen Beeintrachtigung entsprechende Guteklasse IV erreicht im Bereich der Mundung auch wieder die Guteklasse III 12 Insgesamt sind jedoch im Verlauf des Olbaches erhebliche wasserbaulichen Veranderungen festzustellen die vor allem auf Verdolungen Stauanlagen Wehre und Begradigungen zuruckzufuhren sind Laut des Gewasserguteberichtes aus dem Jahr 2001 gelten rund 78 der Gesamtfliessstrecke des Olbaches als naturfern oder naturfremd 13 Bauwerke am Olbach Bearbeiten nbsp Messanlage Verl mit SchreibpegelMessstellen Bearbeiten Zur Erfassung der Abflussmengen des Olbaches bestehen im Flussverlauf insgesamt funf Messanlagen die jeweils mit Schreibpegeln ausgestattet sind und in denen der Bachbett jeweils in ein holzernes Messprofil gefasst wurde Flussabwarts betrachtet befindet sich die erste Anlage im Oberlauf auf Hohe der Muhle Bokelmeyer wahrend die zweite Anlage im Siedlungsbereich von Stukenbrock zu finden ist Bei dieser Messstelle handelt es sich um den altesten Pegel der bereits im November 1932 in Betrieb genommen wurde Die dritte Messanlage existiert bei Schloss Holte im Holter Wald und die vierte Station auf Hohe der Muhle Muhlgrund bei Sende Die letzte Messanlage liegt schliesslich am Waldrand ostlich des Verler Ortsgebietes nbsp Altes Stauwehr des OlbachesStauanlagen Bearbeiten Wie auch im benachbarten Landerbach finden sich im Olbach an mehreren Stellen Reste alter Stauwehre Diese wurden fruher geschlossen um die angrenzenden Wiesen zu uberfluten und die nahrstoffarmen Boden durch die Schwebstoffe zu dungen Ziel dieses als Wiesenflossen bezeichneten Vorgangs war es eine mehrmals im Jahr mogliche Mahd zur Heugewinnung auch in trockenen Jahren zu erreichen Um Konflikte mit Muhlenbesitzern und die Bevorteiligung von bachaufwarts gelegenen Wehrbetreibern zu verhindern waren fur das Flossen einzuhaltende Zeitabstande und zulassige Stauhohen seinerzeit durch den zustandigen Regierungsbezirk reglementiert 14 Erst mit dem Aufkommen des Kunstdungers in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts wurde die Methode des Wiesenflossens eingestellt Holter Eisenhutte Bearbeiten Das Zeitalter der Industrialisierung begann am Olbach im Jahr 1839 als der Rittergutsbesitzer Friedrich Ludwig Tenge die Holter Eisenhutte errichtete in der ab 1842 das im Bereich von Schloss Holte vorkommende Raseneisenerz verhuttet wurde Das Raseneisenerz entstand im norddeutschen Raum nach der letzten Eiszeit wahrend des Holozans und bildete sich vor allem in Flussniederungen in von eisenhaltigem Grundwasser durchstromten fein bis mittelkornigen Sanden Neben dem hohen Vorkommen des Raseneisenerzes trugen auch der Holter Wald und der Olbach zur Standortwahl bei Die aus dem Holter Wald gewonnene Holzkohle wurde dem zur Verhuttung eingesetzten Hochofen zugefuhrt und die Maschinen der Eisenhutte wurden durch die Wasserkraft des Olbaches betrieben Hierzu wurde das Gefalle des Gewasserbettes bedeutend vertieft um Wasserrader und spater eine Wasserturbine zum Einsatz bringen zu konnen 14 Als Reservoir fur wasserarme Zeiten entstanden im Jahr 1843 rund 500 Meter bachaufwarts zwei durch den Olbach gespeiste Sammelteiche Als die Holter Eisenhutte ihren Betrieb im Jahr 1966 einstellte nachfolgend verfiel und schliesslich grosstenteils abgerissen wurde blieben diese Sammelteiche erhalten Heute bilden die beiden Gewasser ein Feuchtbiotop und konnen uber einen Naturlehrpfad umwandert werden Nachdem die Verbindung zwischen dem Olbach und den Sammelteichen in den letzten Jahrzehnten uber ein Stauwehr geregelt wurde erfolgt die Anbindung nach Umbaumassnahmen heute uber einen offenen Wasserlauf der den Hohenunterschied uber Sohlschwellen uberwindet und somit eine Durchgangigkeit fur die Gewasserfauna herstellt 15 nbsp Olbach an der ehemaligen Verler Dorfmuhle nbsp Neuer Olbach an der Delkenmuhle bei VarensellWassermuhlen Bearbeiten Mit dem Wasser des Olbaches wurden schon vor Jahrhunderten Wassermuhlen betrieben In Stukenbrock befindet sich bereits rund einen Kilometer unterhalb des Quellgebietes die Muhle Bokelmeyer Stennenberg die ehemals zur Herstellung von Papier betrieben wurde Das Haus Muhlgrund befindet sich am Rande des Naturschutzgebietes Holter Wald im Verler Ortsteil Sende Bei diesem Bauwerk handelt es sich um eine restaurierte Getreidemuhle mit ruckschlachtigem Wasserrad zwei Mahlgangen und moderner Stromerzeugung uber eine Wasserturbine Das Gebaude ist bewirtschaftet und stellt heute ein vor allem bei Radwanderern beliebtes Ausflugsziel dar Bei der Verler Dorfmuhle handelt es sich um einen Fachwerkbau mit Kruppelwalmdach Die am nordlichen Ortseingang befindliche Muhle ist die alteste Muhle im Stadtgebiet sie wurde bereits erstmals im Jahr 1370 urkundlich erwahnt und besitzt einen Fachwerkkern der auf das Jahr 1598 zuruckgehen soll Ihr heutiges Erscheinungsbild verdankt sie einer umfassenden Erneuerung im Jahr 1819 Die Dorfmuhle ist heute nicht mehr in Betrieb ein Muhlrad existiert ebenfalls nicht mehr 16 Hauptartikel Dorfmuhle Verl Die denkmalgeschutzte Bunten Muhle befindet sich im Verler Ortsteil Surenheide in unmittelbarer Nahe des Verler Sees Bei diesem im Jahr 1832 errichteten Bauwerk handelt es sich um ein Vierstander Fachwerkgebaude mit Langsdeele Die Muhle verfugt uber zwei Steingange Mischer und Sichter sowie ferner uber eine Wasserturbine die bei optimaler Auslastung 7 5 kWh Strom produziert Zum Betrieb der Bunten Muhle wurde mit dem Neuen Olbach ein Gewasserarm in den hoheren Suden verlegt mit dem Ziel eine moglichst grosse Absturzhohe fur die Energiegewinnung zu erreichen 17 Die Delkenmuhle liegt nordlich von Varensell ebenfalls am Lauf des Neuen Olbaches Das denkmalgeschutzte Bauwerk wurde im Jahr 1725 erbaut und verfugte ursprunglich uber ein grosses unterschlachtiges Wasserrad welches spater durch zwei Wasserrader unterschiedlicher Grosse ersetzt wurde Nachdem das Gebaude nach Einstellung des Mahlbetriebes kein Muhlrad mehr besass wurde es in den 1990er Jahren restauriert und das ursprungliche Muhlrad wiederhergestellt Bei der Rekonstruktion halfen Teile der alten Muhlrader die im Schlick des Olbaches gefunden werden konnten Die letzte Muhle vor der Mundung ist die aus dem 12 Jahrhundert stammende Wassermuhle Schledebruck die sich auf dem gleichnamigen Gut bei Lintel befindet nbsp Nepomuk Standbild an der Verler DorfmuhleNepomuk Standbild Bearbeiten Auf Hohe der vor der Verler Dorfmuhle gelegenen Strassenbrucke befindet sich ein Standbild des heiligen Johannes Nepomuk der unter anderem als Schutzpatron der Brucken sowie als Patron gegen Wassergefahren gilt Das Standbild war ursprunglich eine holzerne Figur stammt aus dem Jahr 1752 und wurde auf Geheiss der damaligen Grafen zu Rietberg Kaunitz gefertigt die im 18 Jahrhundert Nepomuk zum Schutzpatron der Grafschaft Rietberg machten Nach der Zerstorung der Figur im Jahr 1920 wurde das Standbild durch eine Figur aus Stein ersetzt die im Jahr 1976 jedoch ebenfalls zerstort worden ist In Anlehnung an diese Steinfigur wurde die Statue 1980 neu errichtet Die heutige Version der Nepomuk Statue tragt allerdings weiterhin das Entstehungsjahr 1752 in der Sockelinschrift 18 Etymologie BearbeitenDie Herkunft des Namens Olbach lasst sich nur mutmassen stichhaltige Beweise konnten bisher nicht erbracht werden Moglicherweise bezieht sich der Begriff auf am Bachlauf befindliche Muhlen die einst auch der Gewinnung von Speiseol gedient haben sollen Eine andere Theorie richtet sich auf schimmernde und wie eine Olschicht wirkende Stellen auf der Wasseroberflache die in einigen Abschnitten des Gewassers sichtbar und auf das naturliche Vorkommen von Eisenhydroxid im Bachwasser zuruckzufuhren sind Ein weiterer Erklarungsversuch zur Namensherkunft ist das aus der niederdeutschen Sprache stammende Wort Ohlie was Sumpf bedeutet 16 Sonstiges BearbeitenVor allem die Einwohner Verls zeigen eine grosse Verbundenheit zu dem Gewasser so ist fur Verl auch die Bezeichnung Olbachgemeinde bzw seit der Erhebung zur Stadt auch Olbachstadt ublich Ferner bezieht sich ein Musikstuck mit der Textzeile Verl am Olbach direkt auf die Verbundenheit der Stadt zu diesem Flusslauf Einzelnachweise Bearbeiten a b Deutsche Grundkarte 1 5000 a b Topographisches Informationsmanagement Bezirksregierung Koln Abteilung GEObasis NRW Hinweise Gewasserkundlicher Jahresbericht 2013 Bezirksregierung Detmold Seite 13 PDF Datei 3 53 MB a b c d Steckbrief der Olbachquelle Landesamt fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz NRW Memento vom 31 Marz 2010 im Internet Archive PDF 117 kB Radverkehrsnetz NRW Memento vom 31 Dezember 2016 im Internet Archive Abfrage der Kursbuchstrecke 403 bei der Deutschen Bahn Geologischer Dienst Nordrhein Westfalen Geowissenschaftliche Gemeindebeschreibung Oerlinghausen Memento vom 24 August 2014 im Internet Archive Deutscher Wetterdienst Mittelwerte der Periode 1961 bis 1990 ELWAS WEB Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 7 Juli 2020 abgerufen am 22 April 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www elwasweb nrw de a b Mehr Leben fur Ems und Co Obere Ems Ministerium fur Klimaschutz Umwelt Landwirtschaft Natur und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein Westfalen PDF 3 3 MB Gewasserbewertung Stadt Gutersloh Runterscrollen bis Legende Gewasserstrukturgutebericht 2005 Landesamt fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen Memento vom 24 September 2011 im Internet Archive Gewassergutebericht 2001 Landesamt fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen PDF 1 0 MB a b Potthoff Gunter 1995 Aus der Geschichte der Wassermuhlen in Schloss Holte Stukenbrock Verl und Hovelhof Treppenstufen fur den Olbach Neue Westfalische Zeitung vom 26 Mai 2010 a b Die Glocke vom 2 Januar 2010 Sonderbeilage Verl Wir sind Stadt Muhlen in Westfalen Lippe PDF 101 kB Malte Mohr Verl entdecken Erkundungen in Natur und Geschichte plv Verlag Mammendorf 2006 ISBN 3 86611 080 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Olbach Sammlung von Bildern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olbach Wapelbach amp oldid 237748539