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Spexard ist ein Ortsteil im Sudosten der Kreisstadt Gutersloh in Nordrhein Westfalen Mit heute mehr als 9000 Einwohnern ist die bis zur kommunalen Neugliederung 1970 selbststandige seinerzeit vorwiegend bauerlich gepragte Gemeinde zu einem bedeutenden Faktor in der stadtischen Entwicklungsplanung der 100 000 Einwohner Stadt Gutersloh geworden SpexardStadt GuterslohKoordinaten 51 53 N 8 26 O 51 886111111111 8 4263888888889 82 Koordinaten 51 53 10 N 8 25 35 OHohe 82 m u NHNFlache 13 25 km Einwohner 9346 1 Jan 2022 1 Bevolkerungsdichte 705 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1970Postleitzahl 33332 33334Vorwahl 05241Karte Lage von Spexard in GuterslohTransparent zur 925 Jahr Feier Spexards am Spexarder BauernhausTransparent zur 925 Jahr Feier Spexards am Spexarder BauernhausDas redende Wappen Spexards zeigt einen Grunspecht Katholische Kirche St Bruder KonradIn Spexard hat die Stadt Anschluss an das europaweite Fernstrassenverkehrsnetz uber die Bundesautobahn 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Name 1 2 Ortsgeschichte 2 Kultur und Sehenswurdigkeiten 2 1 Bauwerke 2 2 Natur 3 Offentliche Einrichtungen 4 Sport 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenName Bearbeiten In einer Heberolle des Klosters Herzebrock um 1088 wird der Ort erstmals in der Schreibweise Spehtashard aufgefuhrt In spateren urkundlichen Erwahnungen zeigen sich veranderte Schreibweisen Spehteshart 1189 Spechishart 1198 Spechteshard 1201 Spechteshart 1235 Spedeshart 1240 Spechtzart 1456 Specsert 1532 Speckart 1562 Speckzart 1585 Spexart 1660 Spexarth 1842 Im Jahr 1847 tauchte erstmals die Schreibweise Spexard auf Der Name wird allgemein als Spechtswald gedeutet Bei der Gestaltung eines Gemeindewappens entschied man sich 1952 mit der Darstellung eines Grunspechts fur ein redendes Wappen Ortsgeschichte Bearbeiten Der alteste Nachweis und damit die Ersterwahnung von Spexard geht auf eine Heberolle des Klosters Herzebrock zuruck die um das Jahr 1088 im Zuge der Reorganisation des Klosters durch den Landesherrn Bischof Benno II von Osnabruck erstellt wurde Auf diese Heberolle stutzt sich das Ortsjubilaum 925 Jahre Spexard im Jahr 2013 Spexard gehorte zum Amt Reckenberg einer Exklave des Furstbistums Osnabruck Ab 1524 entstand zwischen der Herrschaft Rheda unter Graf Konrad von Tecklenburg Schwerin und dem Furstbistum ein offener Machtkampf um die Grenzen und Rechte der Herrschaft Rheda Das Amt Reckenberg war durch seine geografische Lage ohne direkte Anbindung an das Furstbistum militarisch schwach und leistete gegen die Territorialanspruche des Grafen anfanglich kaum Widerstand so dass die Herren von Rheda im Kirchspiel Gutersloh erheblich an Einfluss gewannen Nach dem Tod des Grafen 1557 wurden im Bielefelder Rezess 1565 bzw im Wiedenbrucker Vertrag vom 9 Juni 1565 die Streitigkeiten beigelegt und die Grenzen neu festgelegt Die Bauerschaften Blankenhagen Pavenstadt und Nordhorn einschliesslich der noch nicht selbststandigen Bauerschaft Sundern fielen an die Herrschaft Rheda die Bauerschaften Avenwedde Kattenstroth und eben Spexard verblieben beim Furstbistum Osnabruck Teilweise zur selben Zeit zwischen 1508 und 1583 hatte das Furstbistum auch an der ostlichen Grenze des Amtes Reckenberg mit Grenzstreitigkeiten zu kampfen Die Grafschaft Rietberg konnte erfolgreich ein grosseres Gebiet der Bauerschaft Spexard fur sich beanspruchen 1803 wurde Osnabruck nach dem Reichsdeputationshauptschluss dem Kurfurstentum Hannover zugeschlagen das wiederum 1806 an Preussen fiel Nach dem Sieg Napoleons uber Preussen gehorte die Bauerschaft Spexard zwischen 1807 und 1813 zum Kanton Wiedenbruck im Distrikt Paderborn des Departments der Fulda im Konigreich Westphalen 1815 fiel das fruhere Amt Reckenberg endgultig an Preussen Spexard gehorte zur Grossgemeinde Avenwedde im Kreis Wiedenbruck und zahlte 1818 gerade einmal 249 Einwohner bis zur Grundung des Deutschen Reiches 1871 hatte sich die Bevolkerung auf 500 Einwohner verdoppelt Am 10 Dezember 1888 entstand die neue Gemeinde Kattenstroth Spexard durch Ausgliederung aus der Gemeinde Avenwedde 2 Die Gemeinde Kattenstroth Spexard wurde am 1 April 1910 aufgelost Der Gemeindeteil Kattenstroth wechselte nach Gutersloh wahrend Spexard eine eigenstandige neue Gemeinde bildete 2 Im Jahr 1914 bildete sich das Amt Avenwedde mit den drei Gemeinden Avenwedde Friedrichsdorf und Spexard Am 1 Januar 1970 wurde die Gemeinde Spexard damals 4862 Einwohner gross in die Stadt Gutersloh eingegliedert 3 Der Kreis Wiedenbruck ging 1973 im Rahmen der nordrhein westfalischen Gebietsreform im neu gegrundeten Kreis Gutersloh auf 1979 grundete sich nach mehreren Besuchen in der DDR der Freundeskreis des Rhonklubs Simmershausen eines Wandervereins in Thuringen dessen Mitglieder sich fur den Erhalt von Brauchtum und Natur in der Rhon engagieren Dies markiert den Beginn einer Art inoffiziellen Stadtepartnerschaft zwischen Spexard und Simmershausen Seit der Wiedervereinigung besuchen sich Vereine und Delegationen der beiden Orte regelmassig zu Orts Gemeinde oder Sportfesten 1993 wurde das ursprunglich zum Abriss vorgesehene Bauernhaus Meier to Berens abgebaut transloziert und am 21 Januar 1995 an seinem neuen Standort eingeweiht Als Spexarder Bauernhaus dient es heute als Begegnungsstatte Spexarder Vereine und ist zum Wahrzeichen des Ortsteils geworden Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten Das Spexarder Bauernhaus an der Lukasstrasse in Spexard war ursprunglich das Haupthaus des 1370 erstmals erwahnten Hofes Meier to Berens Ab 1993 wurde es in Abstimmung mit dem Westfalischen Amt fur Denkmalpflege an die Lukasstrasse versetzt Das Fachwerkgebaude steht heute als Burgergemeinschaftshaus allen Vereinen und Gruppen fur Veranstaltungen zur Verfugung Auf dem Hof Kunnepeter befindet sich ein guterhaltener Speicher aus dem Jahre 1673 Er gehort zusammen mit dem knapp 100 Jahre alteren Speicher auf dem Hof Meyer zu Rassfeld zu den letzten noch vorhandenen Speichergebauden auf dem Gebiet der Stadt Gutersloh Ein nahegelegenes Scheunengebaude stammt von 1616 Neben den beiden genannten stehen acht weitere Objekte aus Spexard auf der Liste der Baudenkmaler in Gutersloh darunter das Kriegerdenkmal die Brennerei und das Hofhaus Meier Spexard sowie die Wassermuhle Grundmeier Natur Bearbeiten Im Ortsteil befindet sich das Naturschutzgebiet Spexard eines von drei Naturschutzgebieten der Stadt Gutersloh Das einzige innerhalb des Spexarder Siedlungsbereiches verlaufende Fliessgewasser ist der Knisterbach Durch die Wiesenlandschaft sudlich des Ortes verlauft zudem das Wiedey Flusschen uber Spexarder Gebiet Offentliche Einrichtungen BearbeitenIm Ortsteil Spexard ist ein Loschzug der Freiwilligen Feuerwehr Gutersloh angesiedelt Der Loschzug Spexard wurde am 1 Oktober 1922 als eigenstandige Feuerwehr gegrundet und nach der Gemeindegebietsreform in den 1970er Jahren in die Freiwillige Feuerwehr Gutersloh eingegliedert Er ist uber die Ortsteilgrenzen hinaus auch fur Teile von Sundern und Kattenstroth zustandig Bei allen Einsatzen innerhalb des Loschbezirks ruckt der Loschzug Spexard parallel zur Berufsfeuerwehr Gutersloh aus Zudem wird der Loschzug Spexard im Verler Ortsteil Surenheide und im Industriegebiet Verl West eingesetzt Aufgrund der raumlichen Entfernung kann die Freiwillige Feuerwehr Verl den Ortsteil nicht immer in der vorgegebenen Zeit von 8 Minuten mit einem Loschfahrzeug und acht Feuerwehrangehorigen erreichen Um dennoch in diesem Ortsteil das Schutzziel zu erreichen unterstutzen die Feuerwehrleute aus Spexard die Verler bei zeitkritischen Einsatzen in diesem Gebiet Hierzu wurde ein offentlich rechtlicher Kooperationsvertrag zwischen den Stadten Verl und Gutersloh geschlossen Mit Spezialfahrzeugen ausgestattet betreut der Zug auch rund 35 Autobahnkilometer der A 2 Das Einsatzgebiet auf der Autobahn erstreckt sich in Fahrtrichtung Dortmund von der Anschlussstelle Gutersloh bis zur Anschlussstelle Rheda Wiedenbruck In Fahrtrichtung Hannover beginnt die Zustandigkeit bereits einige Kilometer vor der Anschlussstelle Gutersloh am Rasthof Gutersloh und endet an der Anschlussstelle Bielefeld Sud Auf Spexarder Gebiet direkt an der Grenze zu Kattenstroth steht das Sankt Elisabeth Hospital Sport BearbeitenGrosster Sportverein Guterslohs war mit 2439 Mitgliedern im Jahr 2012 der Breitensportverein SV Spexard dessen 1 Herrenfussballmannschaft in der Saison 2012 13 in der Fussball Landesliga Westfalen spielt Der Verein veranstaltet jedes Jahr den Spexarder Volkslauf Der 1952 gegrundete Reiterverein Sundern Spexard hat sich mit uber 460 Mitgliedern Stand 2012 zu einem der grossten Pferdesportvereine im Kreisreiterverband Gutersloh entwickelt Die Reitanlagen umfassen u a zwei 1977 bzw 1997 erbaute Reithallen eine 1998 angelegte Gelandestrecke sowie eine 2006 errichtete Longierhalle Der Sportschutzenverein Hubertus Spexard gehort zu den erfolgreichsten Vereinen im Schutzenkreis Gutersloh Die 1998 erbaute Schiessanlage verfugt uber zwolf Schiessbahnen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spexard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Spexard auf der Webprasenz der Stadt Gutersloh Heimatverein Spexard e V 925 Jahre Spexard Spexard im Kulturatlas WestfalenEinzelnachweise Bearbeiten Der Kreis Gutersloh Zahlen Daten Fakten 2022 PDF 7 34 MB Abgerufen am 27 Oktober 2022 a b Stephanie Reekers Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 1967 Aschendorff Munster Westfalen 1977 ISBN 3 402 05875 8 S 283 Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 S 110 Stadtteile von Gutersloh Stadtteile Avenwedde Ebbesloh Friedrichsdorf Gutersloh Stadt Hollen Isselhorst Niehorst SpexardBereiche von Gutersloh Stadt Blankenhagen Gutersloh Kernstadt Kattenstroth Nordhorn Pavenstadt Sundern Normdaten Geografikum GND 4246617 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spexard amp oldid 227390420