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Das Amt Reckenberg war bis 1802 eine Exklave des Hochstifts Osnabruck und von 1843 bis 1969 ein Amt im Kreis Wiedenbruck Sein Verwaltungssitz war die Burg Reckenberg in der Stadt Wiedenbruck Wappen Deutschlandkarte51 830458 8 313618 Koordinaten 51 50 N 8 19 OBasisdaten Stand 1969 Bestandszeitraum 1843 1969Bundesland Nordrhein WestfalenRegierungsbezirk DetmoldKreis WiedenbruckFlache 86 68 km2Einwohner 7644 1961 Bevolkerungsdichte 88 Einwohner je km2Kfz Kennzeichen WDAmtsgliederung 4 GemeindenAdresse der Amtsverwaltung Wasserstrasse 14 33378 Rheda WiedenbruckVorlage Infobox Gemeindeverband in Deutschland Wartung Wappen Territorium des Amtes Reckenberg braun umrandet im Jahr 1797Die Burg Reckenberg Verwaltungssitz des Amtes und spater KreishausBrucke zum Reckenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte Verwaltungsgeschichte 1 1 Mittelalter 1 2 Fruhe Neuzeit 1 3 Neuere Geschichte 1 4 Preussisches Amt 1 5 Neueste Geschichte 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte Verwaltungsgeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Das Amt Reckenberg mit seinem Zentrum Wiedenbruck ist ein Teil der Exklave die bei der Gebietsbildung des Bistums Osnabruck entstand 1 ist aber als solches zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu bezeichnen Erst nachdem im Bielefelder Rezess 1565 die Grenzen zwischen dem Amt Wiedenbruck und der Herrschaft Rheda festgelegt und damit zwei selbststandige Hoheitsbereiche anerkannt wurden kann fur das Gebiet die Bezeichnung Amt Reckenberg tatsachlich verwendet werden Historiker vermuten dass 785 hier eine erste Urpfarrkirche stand die das Zentrum eines Missionsgebietes bildete Konig Otto I erteilte im Jahr 952 dem Osnabrucker Bischof das Markt Munz und Zollrecht fur Wiedenbruck Es ist eine in Wiedenbruck ausgestellte Urkunde von Otto III aus dem Jahr 985 bekannt vermutlich gab es hier in dieser Zeit einen Konigshof 1225 erhielt Bischof Engelbert von Osnabruck die Gogerichte zu Wiedenbruck und anderen Stadten Dies war einer der Ausgangspunkte der Entwicklung des Hochstifts Osnabruck zu einem Territorialstaat Aus den Jahren um 1230 sind die altesten Munzen aus Wiedenbruck uberliefert Wiedenbruck wurde 1231 civitas genannt Schoffen wurden in den Gerichtsumstand gewahlt und ein Siegel angekundigt 1249 wurde die Neustadt gegrundet ein Jahr spater erstmals die Burg Reckenberg erwahnt Fruhe Neuzeit Bearbeiten Um 1462 entstand in Wiedenbruck eine erste Stadtverfassung nach dem Vorbild von Osnabruck Hermann Bonnus ein Beauftragter des Bischofs Franz von Waldeck reformierte Wiedenbruck 1543 Die Stadt galt 1565 als uberwiegend lutherisch Nachdem 1624 25 erste Schritte zu einer Gegenreformation erfolgten wurde das Amt im Jahr 1626 im Laufe des Dreissigjahrigen Krieges von den Danen besetzt Als 1628 der Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg seine Regierung antrat setzte er die Gegenreformation fort 1637 entstand in Wiedenbruck eines der altesten Gymnasien der Region das Gymnasium Marianum eine sechsklassige lateinische Schule und Vorlaufer des spateren Ratsgymnasiums Wiedenbruck 1644 grundete Bischof Franz Wilhelm das Franziskanerkloster Drei Jahre spater im Juli 1647 nahmen die Schweden Wiedenbruck ein aber nach Schleifung der Festung raumten sie die Stadt nach zwei Monaten wieder Der 1648 in Munster und Osnabruck ausgehandelte Westfalische Friede schrieb fur das Hochstift Osnabruck die wechselnde Abfolge je eines katholischen und eines lutherischen Bischofs aus dem Haus Braunschweig Luneburg vor 2 Im Jahr 1726 wurde ein neues Amtshaus auf dem Reckenberg errichtet Neuere Geschichte Bearbeiten Als Folge der Umwandlung des Hochstifts in das Furstentum Osnabruck wurde das Amt Reckenberg 1802 vorerst Kur Hannover zugeschlagen und fiel 1807 an das Konigreich Westphalen Aus seinem Gebiet wurde der Kanton Wiedenbruck gebildet der zum Distrikt Paderborn im Departement der Fulda gehorte 3 1815 wurde das Gebiet des alten Amtes Reckenberg durch den Wiener Kongress endgultig Preussen zugeschlagen und 1816 dem Kreis Wiedenbruck der neuen Provinz Westfalen zugeordnet Damit war das Gebiet nicht mehr Bestandteil des Bistums Osnabruck und seine katholischen Gemeinden kamen zum Bistum Paderborn Der 1807 gebildete Kanton Wiedenbruck bestand zunachst als Verwaltungsbezirk teilweise auch als Burgermeisterei bezeichnet fort 4 Preussisches Amt Bearbeiten 1843 wurde im Rahmen der Einfuhrung der Landgemeinde Ordnung fur die Provinz Westfalen im Kreis Wiedenbruck das preussische Amt Reckenberg eingerichtet dem die drei Gemeinden Avenwedde Friedrichsdorf und Langenberg angehorten 5 6 Die Stadt Wiedenbruck blieb amtsfrei 1867 wurden aus Teilen von Langenberg die beiden Gemeinden Batenhorst und St Vit neu gebildet 7 8 Durch Ausgliederung aus Avenwedde wurden ausserdem 1888 die beiden neuen Gemeinden Kattenstroth Spexard und Lintel gebildet 9 10 Kattenstroth Spexard gab 1910 die Bauerschaft Kattenstroth an die Stadt Gutersloh ab Das verbleibende Gemeindegebiet erhielt den Namen Spexard 9 1914 wurde das neue Amt Avenwedde bestehend aus den Gemeinden Avenwedde Friedrichsdorf und Spexard aus dem Amt Reckenberg herausgelost das seitdem noch vier Gemeinden umfasste Neueste Geschichte Bearbeiten Das Amt umfasste 1961 die Gemeinden Flache und Einwohner ebenfalls Stand 1961 Batenhorst 14 63 km 1 381 Langenberg 39 65 km 4 042 Lintel 22 08 km 1 231 Sankt Vit 10 32 km 990 Verwaltungssitz war die nicht amtsangehorige Stadt Wiedenbruck Im Zuge der kommunalen Gebietsreform wurden am 1 Januar 1970 Batenhorst Lintel und Sankt Vit nach Rheda Wiedenbruck eingemeindet und Langenberg vergrossert um das bis dahin zum Kreis Beckum gehorige Benteler wurde amtsfreie Gemeinde Das Amt Reckenberg wurde aufgelost 11 Literatur BearbeitenJosef Konig Das furstbischoflich osnabruckische Amt Reckenberg in seiner territorialen Entwicklung und inneren Gestaltung Munster 1939 Johann Wilhelm du Plat Gunter Wrede Das Amt Reckenberg In Die Landvermessung des Furstbistums Osnabruck 1784 1790 Band 7 Verein fur Geschichte und Landeskunde von Osnabruck Osnabruck 1967 Christian Loefke Bearb Kopfschatzregister des Amtes Reckenberg von 1630 Dortmund 1998 Christian Loefke Kopfschatzung des Amtes Reckenberg vom 19 und 20 Oktober 1649 o O 1992 Einzelnachweise Bearbeiten Alfred Bruns in Gerhard Taddey Lexikon der Deutschen Geschichte Alfred Kroner Verlag Stuttgart 1998 S 930 Heimatverein Wiedenbruck Reckenberg Kurze Geschichte der Stadt Wiedenbruck bis 1820 Landschaftsverband Westfalen Lippe Hrsg Projekt Westfalische Geschichte Konigliches Decret wodurch die Eintheilung des Konigreichs in acht Departements angeordnet wird S 111 Westfalenlexikon 1832 1835 In Landschaftsverband Westfalen Lippe Hrsg Nachdrucke zur westfalischen Archivpflege Band 3 Munster 1978 Nachdruck des Originals von 1834 Landgemeinde Ordnung fur die Provinz Westphalen vom 31 Oktober 1841 PDF 1 6 MB Amtsblatt der Regierung Minden 1843 Bildung des Amtes Reckenberg Abgerufen am 3 Marz 2014 Stephanie Reekers Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 1967 Aschendorff Munster Westfalen 1977 ISBN 3 402 05875 8 S 212 Stephanie Reekers Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 1967 Aschendorff Munster Westfalen 1977 ISBN 3 402 05875 8 S 278 a b Stephanie Reekers Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 1967 Aschendorff Munster Westfalen 1977 ISBN 3 402 05875 8 S 239 Stephanie Reekers Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 1967 Aschendorff Munster Westfalen 1977 ISBN 3 402 05875 8 S 258 Gesetz zur Neugliederung Kreises Wiedenbruck und von Teilen des Kreises BielefeldAmter und amtsfreie Gemeinden im Kreis Wiedenbruck Dezember 1969 Amt Avenwedde Gutersloh Amt Herzebrock Nordrheda Ems Amt Reckenberg Rheda Amt Rietberg Amt Verl Wiedenbruck Normdaten Geografikum GND 4103552 5 lobid OGND AKS VIAF 244573639 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Reckenberg amp oldid 238583144