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Bei den Kipshagener Teichen handelt es sich um ein in Privatbesitz befindliches Naturschutzgebiet bei Schloss Holte Stukenbrock Nordrhein Westfalen Es hat eine Flache von etwa 11 25 ha Kipshagener Teiche IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaLage Nordrhein Westfalen DeutschlandFlache 11 25 haWDPA ID 82063Geographische Lage 51 54 N 8 38 O 51 907222222222 8 6311111111111 Koordinaten 51 54 26 N 8 37 52 OEinrichtungsdatum 1970Verwaltung Untere Landschaftsbehorde des Kreises Guterslohf2 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Flora 4 Fauna 5 Literatur Auswahl 6 WeblinksLage BearbeitenDie Kipshagener Teiche liegen in der Senne zwischen Stukenbrock und Schloss Holte etwa 600 m westsudwestlich des Hofes Kipshagen Es wird zum Teil von Kiefernforsten und Ackern umgeben Unmittelbar an der Sudgrenze liegen Tennis und Fussballplatze Die Westgrenze des Gelandes wird durch eine Hochspannungsleitung markiert Geschichte BearbeitenWann genau die Teiche in der einstigen Moor und Heidelandschaft angelegt wurden konnte bisher nicht ermittelt werden Eine Staukonzession stammt von 1842 doch durften die Gewasser schon lange vorher bestanden haben Wie die Preussische Uraufnahme von 1837 zeigt war im Bereich des Naturschutzgebietes ursprunglich sogar ein dritter Teich vorhanden Er lag unterhalb des westlichen Teiches und war etwa genauso gross dieser Der heutige Erlenbruch war demnach deutlich kleiner Die westliche Grenze dieses Teiches lag ungefahr dort wo heute die Hochspannungsleitung verlauft Die naturwissenschaftliche Bedeutung der Kipshagener Teiche ist schon seit langem bekannt Daher gab es schon fruhzeitig Bestrebungen das Gebiet fur die Nachwelt zu erhalten 1925 wurde es durch einen Pachtvertrag zwischen dem fruheren Eigentumer dem Gutsbesitzer Kipshagen und dem Naturwissenschaftlichen Verein Bielefeld gesichert Ein Ankauf des Gebietes durch den Verein kam jedoch nicht zustande Schon 1932 musste das Gelande zahlreiche Eingriffe uber sich ergehen lassen So wurde ein grosserer Heidemoorkomplex am oberen Teich mit Sand uberdeckt und der Teichboden mit Kalk gedungt und ausgeraumt Ein floristisch besonders wertvolle Moorsenke im Sudwesten des heutigen NSG wurde vollig vernichtet 1937 wurde das Gebiet schliesslich erstmals unter Naturschutz gestellt Damit gehort es neben dem Langenbergteich dem Ramselbruch und dem Furlbachtal zu den altesten Schutzgebieten in der Senne Trotz der fruhzeitigen Unterschutzstellung verschlechterte sich der Zustand in den folgenden Jahren zusehends 1942 erhielt die Firma Epping die Genehmigung in der Nahe des Naturschutzgebietes Abfalle zu lagern und Abwasser zu verrieseln Nach dem Krieg nahmen die Erholungsaktivitaten im Gebiet erheblich zu in den Teichen wurde gebadet Auf dem Paderborner Wochenmarkt wurden zudem Seerosen und Lungenenziane verkauft die man dem Gebiet entnommen hatte 1970 wurde zwar eine neue Schutzverordnung erlassen die geschutzte Flache wurde dabei jedoch auf 7 8 ha verringert Die gravierendsten Folgen fur die Vegetation hatte die Einleitung von Abwassern die schliesslich zu einem Verlust der einstmals sehr reichen Ufer und Schwimmblattvegetation Seerosen fuhrte Ende 1989 wurden umfangreiche Pflege und Sanierungsmassnahmen im Gebiet durchgefuhrt Um das Ubergangsmoor vor der zunehmenden Eutrophierung zu schutzen wurde ein Teil des Teiches durch einen Damm abgetrennt 1990 91 legte man vor dem oberen Teich ausserdem ein Vorklarbecken mit Kiesbanken an der zu einer Verbesserung des Wasserqualitat fuhren sollte Zudem wurden besonders sensible Bereiche des NSG fur den Besucherverkehr gesperrt und mit einem Zaun versehen Flora BearbeitenSeit den ersten umfassenden floristischen Untersuchungen die im Jahre 1933 erfolgten ist eine ganze Reihe von seltenen Arten mittlerweile erloschen Hierzu zahlen Braunes Schnabelried Rhynchopsora fusca Gemeines Fettkraut Pinguicula vulgaris Lungen Enzian Gentiana pneumonanthe Nadelsimse Eleocharis acicularis bis 1956 Quendel Seide Cuscuta epithymum Strandling Litorella uniflora bis 1956 Sumpf Herzblatt Parnassia palustris Sumpf Lausekraut Pedicularis palustris Wald Lausekraut Pedicularis sylvatica Weisse Seerose Nymphaea alba Wacholder Juniperus communis Kleiner Wasserschlauch Utricularia minor bis 1935 Sudlicher Wasserschlauch Utricularia australis Zwerg Igelkolben Sparganium minimum bis 1935Trotz der zahlreichen Beeintrachtigungen gehoren die Kipshagener Teiche noch immer zu den botanisch wertvollsten Gebieten der Senne Die beiden stark eutrophierten Teiche weisen allerdings nur noch fragmentarische Verlandungsgesellschaften auf Das Rohricht besteht aus Schilf Phragmites australis Sumpf Schwertlilie Iris pseudacorus Breitblattrigem Rohrkolben Typha latifolia Hirse Segge Carex panicea Bittersussem Nachtschatten Solanum dulcamara Flatter Binse Juncus effusus Zottigem Weidenroschen Epilobium hirsutum und Wald Engelwurz Angelica sylvestris Besonders interessant ist das kleine Ubergangsmoor das sich am Rande des unteren Teiches ausdehnt Es ist mittlerweile eingezaunt und wird regelmassig von aufkommenden Geholzen befreit da der Wasserspiegel schon vor Jahren erheblich abgesunken ist Grossere Flachen nimmt eine Feuchtheidegesellschaft ein die sich vor allem aus Glockenheide Erica tetralix Besenheide Calluna vulgaris und Pfeifengras Molinia caerulea zusammensetzt Stellenweise findet man auch die Rauschbeere Vaccinium uliginosum und die Haar Simse Trichophorum germanicum An abgeplaggten Stellen innerhalb der Heide findet man den Mittlere Sonnentau Drosera intermedia die Sparrige Binse Juncus squarrosus und das Weisse Schnabelried Rhynchopsora alba Am Rande der Feuchtheide blieb bis heute ein hochmoorartiger Komplex erhalten in dem Seltenheiten wie Rundblattriger Sonnentau Drosera rotundifolia Rosmarinheide Andromeda polifolia Scheidiges Wollgras Eriophorum vaginatum und Gewohnliche Moosbeere Vaccinium oxycoccus gedeihen Recht gut ist der Erlenbruchwald Carici elongatae Alnetum unterhalb des westlichen Teiches ausgebildet Er enthalt in der Krautschicht zahlreiche charakteristische Arten wie Sumpffarn Thelypteris palustris Sumpfkalla Calla palustris Sumpf Veilchen Viola palustris Langahrige Segge Carex elongata und Konigsfarn Osmunda regalis Auch der Fieberklee Menyanthes trifoliata soll hier vorkommen In den fragmentarisch erhaltenen Eichen Birkenwaldern und den grossere Flachen einnehmenden Kiefernforsten die zum Teil auf Dunen stocken wachsen Heidelbeere Vaccinium myrtillus Preiselbeere Vaccinium vitis idaea Draht Schmiele Deschampsia flexuosa Besenheide Calluna vulgaris und Siebenstern Trientalis europaea Fauna BearbeitenIm Gebiet und seiner naheren Umgebung wurden von Kuhlmann 80 Vogelarten beobachtet Zu den ehemaligen Brutvogeln gehoren die Bekassine Gallinag gallinago der Teichrohrsanger Acrocephalus steperus und der Kiebitz Vanellus vanellus Noch heute brutet der Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis an den Teichen Am Waldrand lebt die Zauneidechse Lacerta agilis Ausserdem wurden zahlreiche Libellenarten nachgewiesen darunter die Gemeine Winterlibelle Sympecma fusca die Glanzende Binsenjungfer Lestes dryas die Torf Mosaikjungfer Aeshna juncea und die Gemeine Smaragdlibelle Cordulia aenea Literatur Auswahl BearbeitenDie Kipshagener Teiche zahlen zu den am besten untersuchten Naturschutzgebieten des Senneraumes Daher sollen hier nur die wichtigsten Publikationen genannt werden J Brock Kipshagener Teiche Der Untergang eines Naturschutzgebietes In GNS Info Heft 2 1982 Seite 10 17 H Gottlieb Die hoheren Pflanzen des Schutzgebietes Kipshagen In Sechster Bericht des Naturwissenschaftlichen Vereins fur Bielefeld und Umgebung 1933 S 175 188 Joachim Huppe Entwicklung der Flora im NSG Kipshagener Teiche in den letzten 50 Jahren In Natur und Heimat 41 Jg 3 Heft September 1981 Seite 67 79 Downloadseite Fritz Koppe Die Vegetationsverhaltnisse des Schutzgebietes Kipshagen In Sechster Bericht des Naturwissenschaftlichen Vereins fur Bielefeld und Umgegend 1933 Seite 45 65 PDF Datei 5 77 MB Heinz Kuhlmann Saugetiere und Vogel In Sechster Bericht des Naturwissenschaftlichen Vereins fur Bielefeld und Umgegend 1933 Seite 251 56 Franz Josef Manegold Pflanzengesellschaften der Gewasser und Feuchtbiotope der Senne In Beitrage zur Okologie der Senne 3 Teil Bielefeld 1981 Seite 51 154 Richard Rehm Die pflanzensoziologischen Verhaltnisse des Naturschutzgebietes Kipshagener Teiche bei Stukenbrock In 16 Bericht des Naturwissenschaftlichen Vereins fur Bielefeld und Umgegend uber die Jahre 1959 bis 1961 Bielefeld 1962 Seite 35 87 Fritz Runge Die Naturschutzgebiete Westfalens und des fruheren Regierungsbezirks Osnabruck 4 verbesserte und erweiterte Auflage Munster 1982 S 116 118 Seraphim Ernst Theodor Vorschlage zur Ausweisung okologisch wertvoller Biotopkomplexe der Senne als Naturschutzgebiete In Beitrage zur Okologie der Senne 3 Teil Bielefeld 1981 Seite 239 320Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Kipshagener Teiche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturschutzgebiet Kipshagener Teiche GT 004 im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen Foto von Hermann Reichling im Bildarchiv fur Westfalen 1933Naturschutzgebiete in Schloss Holte Stukenbrock Holter Wald Kipshagener Teiche Moosheide Olbachtal Schluchten und Moore am oberen Furlbach Wehrbachtal Naturschutzgebiete im Kreis Gutersloh nbsp Naturschutzgebiet nbsp Am Lichtebach Am Merschgraben Am Sundern Baggersee Greffener Mark Barrelpaule Boomberge Egge Emssee Erlenbruch und Schlosswiesen Rheda Feuchtwiese Vennheide Feuchtwiesen Horste Feuchtwiesen In den Wosten Feuchtwiesen Strohen Fleckernheide Foddenbach Landbach Furlbachtal Gartnischberg Grasmeerwiesen Graureiherkolonie bei Harsewinkel Grosse Wiese Grosser Berg Hellberg Hesselner Berge Holter Wald Huhnermoor Im Binner Jakobsberg Johannisegge Schornstein Kipshagener Teiche Knull Storkenberg Kraalbusch Mersch Moosheide Olbachtal mit Augustdorfer Dunenfeld 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