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Zum Gottlichen Erloser ist die romisch katholische Pfarrkirche in Uelzen einer Kreisstadt in Niedersachsen Sie ist heute die alteste Kirche im Dekanat Luneburg Ihre gleichnamige Pfarrgemeinde die samtliche katholischen Kirchen im Landkreis Uelzen umfasst gehort zum Bistum Hildesheim Die Kirche tragt das Patrozinium Christus Erloser und ist im Denkmalatlas Niedersachsen unter der ID Nr 31004538 als Baudenkmal aufgefuhrt Kath Pfarrkirche Zum Gottlichen Erloser Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Furstentum Luneburg zu dem Uelzen damals gehorte fuhrte Ernst I Herzog zu Braunschweig Luneburg im 16 Jahrhundert die Reformation ein Dadurch wurden die Bevolkerung von Uelzen und die St Marien Kirche protestantisch Nachdem das Bistum Verden durch die Reformation untergegangen war kam Uelzen das vor der Reformation im Bistum Verden Sitz eines Archidiakonats war zum Apostolischen Vikariat des Nordens Im Zuge der Neuumschreibung der katholischen Diozesen in Deutschland nach dem Wiener Kongress kam Uelzen im Jahre 1824 durch die Zirkumskriptionsbulle Impensa Romanorum Pontificum zum Bistum Hildesheim Zunachst erfolgte die Betreuung der wenigen Katholiken in Uelzen durch die Seelsorger aus Celle dann durch die 1850 gegrundete Pfarrgemeinde Luneburg In Uelzen erfolgte 1866 die Stationierung einer Schwadron des Militars von diesem Jahr an fanden in Uelzen katholische Gottesdienste in der evangelischen Gertrudenkapelle statt Zelebranten waren Militarpfarrer oder die Pfarrer aus Luneburg Die Gottesdienste wurden zunachst vorwiegend von in Uelzen stationierten katholischen Soldaten besucht Aber auch durch die 1883 gegrundete Zuckerfabrik stieg die Zahl der Katholiken in Uelzen Einen eigenen katholischen Seelsorger bekam Uelzen mit Pfarrvikar Adolf Ohms im Jahre 1899 er blieb bis 1902 in Uelzen Damals lebten in Uelzen bereits rund 400 Katholiken dazu kamen rund 300 katholische Saisonarbeiter die in der Landwirtschaft tatig waren 1 Da die etwa 140 Personen fassende Gertrudenkapelle zu klein geworden war wurde 1902 ein Kirchbaugrundstuck erworben Unter Franz Algermissen der ab 1902 Pfarrvikar in Uelzen war begann der Kirchbau Die Bauplane fertigte Richard Herzig an die Bauleitung oblag dem Architekten Eckhard aus Harsum Die Grundsteinlegung erfolgte am 17 Juli 1904 durch Pfarrvikar Franz Algermissen Parallel zum Bau der Kirche wurde auch das Pfarrhaus errichtet das im November 1904 fertiggestellt war Im Dezember 1904 folgte der Guss der drei Glocken durch die Glockengiesserei Otto die am 29 Januar 1095 durch Pfarrvikar Algermissen geweiht wurden Die Benediktion der Kirche fand am 14 Mai 1905 durch Domkapitular Konrad Steinmann statt der den hochbetagten Bischof Daniel Wilhelm Sommerwerck vertrat Die Kirche war nach St Ludwig in Celle und St Marien in Luneburg die dritte katholische Kirche in der Luneburger Heide nach der Reformation Am 1 August 1913 wurde die Pfarrei Uelzen eingerichtet sie wurde aus der Kirchengemeinde Luneburg zu der sie bis dahin gehort hatte ausgegliedert und umfasste zunachst den ganzen Landkreis Uelzen Im Ersten Weltkrieg mussten zwei der drei Glocken fur die Rustungsindustrie abgegeben werden und wurden eingeschmolzen erst 1922 konnten sie durch zwei ebenfalls von der Glockengiesserei Otto hergestellte neue Glocken ersetzt werden In den 1920er Jahren bekam die Pfarrei Uelzen in Ebstorf eine erste Aussenstation die Gottesdienste fanden dort in einer Kapelle statt die in einem Privathaus eingerichtet worden war 1932 gehorten zur Pfarrei Uelzen schon rund 2200 Katholiken wovon rund 700 in der Stadt Uelzen wohnten Im Zweiten Weltkrieg wurden 1942 wieder zwei der drei Glocken fur Kriegszwecke eingeschmolzen Durch einen Luftangriff auf den nahegelegenen Guterbahnhof wurde die Kirche am 22 Februar 1945 erheblich beschadigt Vom 15 April 1945 an fanden aufgrund der Kampfhandlungen keine Gottesdienste mehr statt am 18 April 1945 eroberten Truppen der British Army die Stadt Uelzen In den Folgejahren wurde die Kirche wieder instand gesetzt 1949 wurden die Turmuhr und zwei neue Glocken die vom Unternehmen J F Weule in Bockenem gefertigt wurden in der Kirche installiert Nachdem in Folge der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa 1945 1950 die Zahl der Katholiken im Landkreis Uelzen auf uber 8000 angestiegen war wurden 1946 in Bevensen Medingen und 1948 in Bodenteich Aussenstationen der Pfarrei Uelzen eingerichtet die mit eigenen Seelsorgern besetzt wurden Auch die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg eingerichtete Aussenstation in Ebstorf hatte 1945 einen eigenen Geistlichen erhalten 1954 Uelzen gehorte damals noch zum Dekanat Celle begann in Uelzen der Bau eines Pfarrheims das 1956 fertiggestellt wurde 1954 wurde in Uelzen auch eine katholische Volksschule eroffnet die 1969 wegen zu geringer Schulerzahl wieder geschlossen wurde Das Fluchtlingslager Uelzen Bohldamm das im September 1945 von der britischen Militarregierung eingerichtet worden war bekam 1953 einen katholischen Lagerpfarrer Nach einer Spende aus Belgien konnte im Lager 1954 fur die katholische Seelsorge eine Baracke errichtet werden 2 in der im November 1954 durch den Lagerpfarrer Walter Jansen eine Lagerkapelle eingeweiht wurde Im Marz 1963 wurde das Lager wieder geschlossen 1958 wurde die neuerbaute Filialkirche Maria Rast in Holxen eingeweiht sie wurde bis zur Auflosung der Pfarrvikarie Holxen im Jahre 1997 fur Gottesdienste genutzt Aus den Aussenstationen wurden in Bevensen 1959 Bodenteich 1963 und Ebstorf 1987 selbststandige Kirchengemeinden 1964 bekam die Kirche in Uelzen eine Orgel die aus der evangelischen Kirche in Hamburg Berne stammte 1972 wurde infolge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils in der Uelzener Kirche ein neuer Volksaltar von Bischof Heinrich Maria Janssen geweiht 1974 wurde neben der Kirche ein neues Pfarrheim errichtet das am 22 November 1974 von Weihbischof Heinrich Pachowiak eingeweiht wurde Am 1 Juli 1991 ubernahmen Franziskaner Minoriten aus Polen Warschauer Provinz die Seelsorge dafur wurde neben der Kirche ein kleines Kloster mit eigener Hauskapelle erbaut Am 1 November 2006 kamen die Kirchen St Joseph in Bad Bevensen St Bonifatius in Bad Bodenteich und Maria Heimsuchung in Ebstorf als Filialkirchen zur Pfarrgemeinde Zum gottlichen Erloser zuruck die Pfarrgemeinden Bad Bevensen Bad Bodenteich und Ebstorf wurden in diesem Zusammenhang aufgelost 3 Heute wird die Kirchengemeinde durch den 2008 gegrundeten Forderverein Pater Kolbe Uelzen e V unterstutzt Architektur und Ausstattung BearbeitenDie in rund 37 Meter Hohe uber dem Meeresspiegel gelegene Kirche steht auf dem Grundstuck Alewinstrasse 29 Das Gotteshaus wurde als neugotischer Backsteinbau nach den Planen von Richard Herzig erbaut Der einschiffige Bau ist mit einem Satteldach eingedeckt aus dem Ostgiebel ragt der schlanke achteckige Turm mit seinem spitzen kreuzbekronten Helm heraus Die Kirche wird durch zwei Portale an der Ostseite erschlossen Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmale in Uelzen Liste der Kirchen im Bistum Hildesheim ErloserkircheLiteratur BearbeitenKirchengemeinde Zum Gottlichen Erloser Hrsg 1905 2005 100 Jahre katholische Kirche Zum Gottlichen Erloser in Uelzen Uelzen 2005 Willi Stoffers Bistum Hildesheim heute Hildesheim 1987 ISBN 3 87065 418 X S 128 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zum Gottlichen Erloser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde Zum Gottlichen Erloser Uelzen im Denkmalatlas Niedersachsen Kirche und Pfarrhaus der katholischen Kirche Zum Gottlichen Erloser HeideRegion Uelzen Kirchen der Pfarrei Uelzen Ev luth Kirchenkreis Uelzen Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Scharf Wrede Kleine Hildesheimer Bistumsgeschichte Verlag Schnell und Steiner und Bernward Medien Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2918 8 S 60 Die Arbeit der katholischen Kirche im Fluchtlingslager Geschichtswerkstatt Uelzen e V abgerufen am 2 Dezember 2022 Bischofliches Generalvikariat Urkunde uber die Aufhebung der katholischen Pfarrgemeinden Zum Gottlichen Erloser Uelzen St Joseph Bad Bevensen St Bonifatius Bad Bodenteich Maria Heimsuchung Ebstorf und uber die Errichtung der katholischen Pfarrgemeinde Zum Gottlichen Erloser Uelzen Bistum Hildesheim Kirchlicher Anzeiger Nr 10 2006 S 356 358 52 964421 10 5523 Koordinaten 52 57 51 9 N 10 33 8 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zum Gottlichen Erloser Uelzen amp oldid 234199150