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Medingen ist ein Ortsteil von Bad Bevensen in Niedersachsen Der Name entstand im 14 Jahrhundert durch Umbenennung des dort befindlichen Dorfes Zellensen Medingen Kupferstich von Caspar Merian 1654Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kloster Medingen 3 Klosterhof Medingen 4 Landschaft 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ehemaliges Amtsgericht von 1541 heute Gustav Stresemann InstitutIm Jahre 1541 liess der protestantische Herzog Ernst der Bekenner im Zuge eines Streits mit dem damals noch katholischen Kloster Medingen das Amtsgericht Medingen errichten 1 1977 kaufte das Land Niedersachsen das alte Amtsgericht in Medingen und baute es zum Tagungszentrum fur das Gustav Stresemann Institut um 1 1855 erfolgte die spate Gemeindegrundung im Schatten des Klosters 2 Um 1927 besuchte Reichsprasident Paul von Hindenburg seine Tochter Annemarie Barbara Ilse Ursula Margarete Eleonore die mit Christian von Pentz verheiratet war in Medingen 3 Am 19 Juni 1931 erfolgte die Durchfahrt des Schienenzeppelins 4 nbsp Zulauf der WassermuhleDie Wassermuhle in Medingen mahlte Getreide und erzeugte Strom fur das gesamte Dorf Sie wird mit Wasser der aufgestauten Ilmenau betrieben Medingen hatte dadurch bereits sehr fruh eine elektrische Strassenbeleuchtung als in anderen Orten noch Gaslaternen angezundet wurden Noch heute produziert die Wassermuhle Strom Auf dem Waldfriedhof steht ein Gedenkstein fur den Medinger Fritz Hintze 26 Dezember 1943 den letzten Kommandanten der Scharnhorst 5 Am 1 Juli 1972 wurde die Gemeinde Medingen in die Stadt Bevensen jetzt Bad Bevensen eingegliedert 6 Kloster Medingen Bearbeiten Hauptartikel St Mauritius Medingen nbsp Klosterkirche St Mauritius und Trakt des Klosters MedingenDer Konvent des Klosters Medingen wurde im Jahre 1228 als Filiale des Zisterzienserinnenklosters Wolmirstedt nordlich von Magdeburg gegrundet 1336 siedelte es sich dauerhaft in Medingen an Das Kloster wurde ursprunglich im Stil der Backsteingotik erbaut Die meisten Nonnen waren Tochter der Luneburger Patrizierfamilien die mit reichem Hausstand in den Konvent eintraten und so den Besitz des Klosters mehrten Im Lauf der Zeit erhielt das Kloster Rechte an der Luneburger Saline am Zoll an Muhlen und an der Schifffahrt auf der Ilmenau Zu seiner Blutezeit am Anfang des 16 Jahrhunderts beherbergte das Kloster uber 100 Nonnen 1524 im Zuge der Reformation ordnete der Landesherr Herzog Ernst der Bekenner die Konversion zum lutherischen Glauben an Der Konvent widersetzte sich dieser Anordnung mehr als 30 Jahre lang im Medinger Nonnenkrieg die Abtissin verbrannte die Lutherbibel offentlich 1539 zog Herzog Ernst den Klosterbesitz ein und liess einen Teil des Klosters einreissen 1555 nach Annahme des lutherischen Bekenntnisses erhielt das Kloster einen Teil der Guter zuruck 1559 wurde es in ein Damenstift umgewandelt 1781 verbrannten die Gebaude des alten Klosters bis auf das Brauhaus Bis 1788 wurde es im spatbarocken teils auch fruhklassizistischen Stil wiedererrichtet Das Kloster besteht aus zwei langgestreckten Konventgebauden mit der Kirche in der Mitte Architekt des Neubaus war der Hofbaumeister Christian Ludwig Ziegler 7 Bis heute steht dem Konvent eine Abtissin vor Kloster Medingen ist eines der Heidekloster die von der Klosterkammer Hannover verwaltet werden und unter deren Rechtsaufsicht stehen Siehe auch Liste der Kloster und Stifte im Furstentum LuneburgKlosterhof Medingen Bearbeiten nbsp Statue des Zuchthengstes Caprimond im Gestut KlosterhofIm 17 Jahrhundert wurde der landwirtschaftliche Betrieb Klosterhof Medingen gegrundet Im Juli 1934 wurde unter kunstlerischer Leitung von Eleon von Rommel auf dem Klosterhof der Nonnenkrieg aufgefuhrt 8 Seit 1960 fuhrt die Familie Wahler ein Trakehnergestut auf dem Hof 9 Am 12 Juli 1983 zerstorte ein Grossbrand einen Teil der Stallungen 10 Sie wurden danach wieder aufgebaut Landschaft Bearbeiten nbsp Konigsbrucke uber die Ilmenau nbsp Blick von der Weinbergbrucke Richtung BruchtorfDie Eisenbahnstrecke Hamburg Hannover teilt Medingen Der Staatsforst Riessel und Ackerland befinden sich auf der Westseite die idyllische Flusslandschaft der Ilmenau mit Wald und den Wiesen fur die Trakehner liegt im Osten Literatur BearbeitenMartin Zeiller Medingen In Matthaus Merian Hrsg Topographia Ducatus Brunswick et Luneburg Topographia Germaniae Band 15 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1654 S 154 Volltext Wikisource Johann Ludolph Lyssmann Historische Nachricht von dem Ursprunge Anwachs und Schicksalen des im Luneburgischen Herzogthum belegenen Closters Meding Halle 1772 google de Joachim Homeyer 500 Jahre Abtissinnen in Medingen Becker Uelzen 1994 ISBN 3 920079 35 3 Joachim Homeyer Urkundenbuch des Klosters Medingen Hahn Hannover 2006 ISBN 978 3 7752 6033 6 Hans Cord Sarnighausen Zum Medinger Klosterbrand von 1781 In Heimatkalender Uelzen 2009 S 65 74 Marlies Vollmer Die Familien und Einwohner des Kirchspiels Medingen Ortsfamilienbuch 1688 1910 erganzt um die Beamtenfamilien des Amtes Medingen und die Conventualinnen des Klosters Medingen Museums und Heimatverein des Kreises Uelzen Uelzen 2012 Quellen und Darstellungen zur Geschichte von Stadt und Kreis Uelzen 12 ISBN 978 3 929864 21 2 Gotz J Pfeiffer Tradition und Veranderung Kunstwerke in Medingen als Zeugnisse der Klostergeschichte In Hans Otte Hrsg Evangelisches Klosterleben Studien zur Geschichte der evangelischen Kloster und Stifte in Niedersachsen Gottingen 2013 S 361 394 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Medingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der GildeEinzelnachweise Bearbeiten a b Ein Haus mit viel en Geschichte n Memento vom 26 Juli 2014 im Internet Archive Stadtarchiv Bad Bevensen Hrsg Medingen ein Dorf im Schatten des Klosters Teil I In Schriftenreihe des Stadtarchivs Heft 20 1994 Paul von Hindenburg in Medingen Memento vom 23 Januar 2013 im Internet Archive Schienenzeppelin Memento vom 26 Juni 2015 im Internet Archive Fritz Hintze letzter Kommandant der Scharnhorst Memento vom 26 Juni 2015 im Internet Archive Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 237 Christian Ludwig Ziegler In Harold Hammer Schenk Gunther Kokkelink Hrsg Laves und Hannover Niedersachsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert Revidierte Neuauflage der Publikation Vom Schloss zum Bahnhof Bauen in Hannover Verlag Theodor Schafer Hannover 1989 ISBN 3 88746 236 X S 571 Stadtarchiv Bad Bevensen Hrsg Der Nonnenkrieg von Kloster Medingen Die Dokumentation der Auffuhrung eines heimatgeschichtlichen Laienspiels in Medingen im Jahre 1934 In Schriftenreihe des Stadtarchivs Heft 11 1989 Die Familie Wahler und der Klosterhof Medingen Abgerufen am 26 Marz 2022 Auszuge aus dem Protokollbuch Memento vom 14 Oktober 2013 im Internet Archive Ortsteile von Bad Bevensen Bad Bevensen Kernstadt Gollern Gross Hesebeck Jastorf Klein Bunstorf Klein Hesebeck Medingen Robbel Sasendorf Seedorf 53 0915 10 56198 Koordinaten 53 5 29 4 N 10 33 43 1 O Normdaten Geografikum GND 4100746 3 lobid OGND AKS LCCN n96089663 VIAF 125655179 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Medingen Bad Bevensen amp oldid 229876423