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Die Zeche Vondern war ein Steinkohlenbergwerk in Oberhausen Vonderort 1 Die Zeche Vondern war die jungste Zeche im Steinkohlenfeld Oberhausen 2 Das Bergwerk ist benannt nach dem adeligen Haus Vondern in Oberhausen Osterfeld 3 Auf dem Gelande auf dem spater die Tagesanlagen des Bergwerks standen wurde bereits im Jahr 1863 begonnen die Zeche Herzog von Arenberg zu erstellen Im Jahr 1865 wurde dieses erfolglose Bauvorhaben beendet 1 Zeche VondernAllgemeine Informationen zum BergwerkBlick auf die Zeche um 1908 Ansichtskarte Nr 23328 von Reinicke amp RubinForderung Jahr max 685 074 tInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte bis zu 2285Betriebsbeginn 1902Betriebsende 1932Nachfolgenutzung Zusammenlegung mit Zeche JacobiGeforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 29 47 N 6 54 15 O 51 496388888889 6 9041666666667 Koordinaten 51 29 47 N 6 54 15 OZeche Vondern Regionalverband Ruhr Lage Zeche VondernStandort OberhausenGemeinde OberhausenKreisfreie Stadt NUTS3 OberhausenLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Planung 1 2 Die Errichtung des Bergwerks 1 3 Die ersten Betriebsjahre 1 4 Ausbau der Schachtanlage 1 5 Die letzten Jahre bis zur Stilllegung 2 Forderung und Belegschaft 3 Heutiger Zustand 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPlanung Bearbeiten Die Schachtanlage war zunachst als Wetterschachtanlage fur die Zeche Oberhausen der Gutehoffnungshutte konzipiert 2 Grund hierfur war die ungunstige Bewetterung der Zeche Oberhausen und die dadurch erhohte Schlagwettergefahr Als gunstigster Standort fur den Schacht wurde durch den Markscheider ein Grundstuck in der unmittelbaren Nahe der Burg Vondern in Osterfeld ermittelt Aufgrund eines Vorstandsbeschlusses wurde fur den Schacht ein Schachtdurchmesser von funf Metern gewahlt 4 Die Errichtung des Bergwerks Bearbeiten Im Jahr 1898 wurde in der Nahe der Burg Vondern mit den Teufarbeiten fur den Schacht 1 begonnen 1 Der Schacht erhielt den Namen Oberhausen 3 Der Schacht wurde im Senkschachtverfahren erstellt Die Teufarbeiten verliefen recht zugig und ohne nennenswerte Komplikationen 4 Im darauffolgenden Jahr erreichte der Schacht bei einer Teufe von 167 Metern das Karbon Im Jahr 1900 wurde bei einer Teufe von 199 Metern 160 m NN die Wettersohle nach Suden angesetzt Noch im gleichen Jahr wurde bei einer Teufe von 220 Metern 181 m NN die 1 Sohle die als Wettersohle nach Norden dienen sollte angesetzt 1 Bis zum Jahresende 1900 erreichte der Schacht bereits eine Teufe von 310 Metern 4 Bei einer Teufe von 311 Metern 272 m NN wurde die 2 Sohle angesetzt Im Jahr 1902 wurde bei einer Teufe von 411 Metern 372 m NN die 3 Sohle auch 420 Meter Sohle genannt angesetzt 1 Noch im selben Jahr wurde uber einen Querschlag die wettertechnische Verbindung mit der 6 Sohle der Zeche Oberhausen hergestellt 4 Der Schacht Oberhausen 3 wurde als Wetterschacht in Betrieb genommen 1 Der Schacht versorgte nun das nordliche Baufeld der Zeche Oberhausen mit frischen Wettern 4 Der Lagerstattenaufschluss ergab dass das Weiterfuhren der Anlage als selbstandige Forderschachtanlage wirtschaftlich sinnvoller ware 3 Der Vorstand der GHH beschloss nun den Schacht in Vondern 1 umzubenennen und anschliessend das Bergwerk zu einer Doppelschachtanlage auszubauen 4 Die ersten Betriebsjahre Bearbeiten Im Jahr 1903 wurde die Anlage als selbststandiges Bergwerk in Betrieb genommen 5 Noch im selben Jahr wurde begonnen den Schacht 2 direkt neben Schacht 1 abzuteufen 1 Im selben Jahr wurde anstelle der Teufausrustung eine Fordermaschine installiert und in Betrieb genommen Die Fordermaschine wurde mittels Dampfkraft angetrieben und hatte als Seiltrager eine Trommel mit einem Durchmesser von 7 5 Metern Mit dieser Fordermaschine konnte von allen drei Sohlen im Zweikorbbetrieb gefordert werden Bereits im zweiten Quartal des Jahres 1903 wurden die ersten Kohlen gefordert 4 Im Jahr 1904 wurde der Schacht 1 tiefer geteuft und bei einer Teufe von 500 Metern 461 m NN die 4 Sohle angesetzt Im Schacht 2 erreichte man noch im selben Jahr bei einer Teufe von 167 Metern das Karbon Ausserdem wurde ein Durchschlag zur 3 Sohle erstellt 1 Im Schacht 1 wurde als zweite Fordermaschine eine Dampffordermaschine mit Treibscheibe eingebaut Diese Treibscheibenforderung reichte jedoch nur bis zur 2 Sohle 4 Im Jahr 1905 wurde der Schacht 2 in Betrieb genommen 1 Der Schacht wurde mit einer Trommelfordermaschine ausgerustet die einen Trommeldurchmesser von 6 4 Metern hatte Als zweite Forderanlage wurde eine Fordermaschine mit Treibscheibe installiert Schacht 2 wurde nun Hauptforderschacht 4 Als Abwetterschacht diente Schacht 1 1 Damit die Abwetter uber den Schacht aus den Grubenbauen abgesaugt wurden konnten wurden zwei Grubenlufter neben dem Schacht 1 installiert Die Grubenlufter wurden mittels Dampfkraft angetrieben und konnten zusammen pro Minute 13 000 m3 Abwetter aus den Grubenbauen absaugen 4 Das Bergwerk hatte insgesamt funf Fordermaschinen Pro Schacht eine Haupt und eine Nebenfordermaschine und zusatzlich fur den Schacht 1 eine Hilfsfordermaschine die als Zubringermaschine fur die Hauptfordermaschine des Schachtes 1 diente Des Weiteren war eine Kaue vorhanden 2 Fur die Streckenforderung wurden 29 Grubenpferde eingesetzt Die relativ geringe Anzahl an eingesetzten Grubenpferden lag an den kurzen Wegen zwischen der Ladestelle und dem Fullort 4 Da die Zeche Vondern keine eigene Wasserhaltung betrieb mussten die Grubenwasser anderweitig entfernt werden Die Zechen Oberhausen und Vondern waren untertagig uber zwei Sohlen miteinander verbunden Da es in den beiden Baufeldern nur relativ geringe Zuflusse von Grubenwasser gab konnten die Zechen uber eine zentrale Wasserhaltung auf der Zeche Oberhausen entwassert werden 6 Da sich die Grubenwasser der beiden Bergwerke nicht miteinander vertrugen und beim Vermischen Schwerspat ausflockten und die Pumpen verstopften mussten beide Bergwerke allerdings eine eigene Sumpfstrecke betreiben 4 Im Jahr 1906 wurde auf der 3 Sohle ein Durchschlag mit der Zeche Oberhausen erstellt Ab Anfang 1907 wurde auf der Anlage eine Kokerei in Betrieb genommen 1 Die Anlage bestand aus einer Koksbatterie mit 60 Ofen und zusatzlichen Nebengewinnungsanlagen fur die Produktion von Teer und Ammoniak 4 Im Jahr 1909 wurde die Kokerei um eine weitere Koksbatterie mit ebenfalls 60 Regenerativofen erweitert Die Kokerei erzeugte pro Kalendertag zwischen 580 und 600 Tonnen Koks Das von der Kokerei erzeugte Kokereigas wurde in zwei Koksofengasmaschinen die in einem eigens dafur erstellten Kraftwerk standen genutzt Mit diesen Koksofengasmaschinen wurden zwei Drehstromgeneratoren mit einer Leistung von jeweils 1000 kW angetrieben 2 Die so erzeugte elektrische Energie wurde in das Ringnetz der GHH eingespeist Im Jahr 1909 kam es in der Jahresmitte zu einem Grubenbrand 4 Der Brand ereignete sich auf der 2 Sohle des Bergwerks 1 Der Brand konnte von der Grubenwehr zwar nicht geloscht wurden wurde aber durch das Stellen mehrerer Branddamme unter Kontrolle gebracht Menschen kamen bei diesem Grubenbrand nicht zu Schaden 4 Ausbau der Schachtanlage Bearbeiten Im Jahr 1910 wurde begonnen das Grubenfeld Neu Oberhausen auf der zweiten und der 3 Sohle auszurichten 1 Hierfur wurden Strecken aufgefahren um die 3000 Meter nordlich geplante Zeche Jacobi zu erschliessen 4 Im selben Jahr wurde der Schacht 2 bis zur 4 Sohle tiefer geteuft 1 Ab 1912 wurde mit der in Klosterhardt entstehenden Zeche Jacobi ein untertagiger Durchschlag zur Optimierung der Wetterfuhrung erstellt 6 Im selben Jahr wurde eine Brikettfabrik fertiggestellt Ob diese Brikettfabrik jemals in Betrieb ging ist nicht bekannt 1 Um die Streckenforderung zu verbessern wurde auf der 3 und auf der 4 Sohle die Forderung mittels Grubenpferden umgestellt auf Lokforderung Hierfur wurden funf druckluftgetriebene Lokomotiven eingesetzt Die notige Druckluft wurde von einer ubertagig aufgestellten Hochdruckkompressoranlage erzeugt und in das untertagige Rohrleitungsnetz gespeist Im Juli des Jahres 1913 erfolgte auf der 3 Sohle der Zeche Vondern die Verbindung mit der 2 Sohle der Zeche Jacobi Dies war die zweite Verbindung zwischen den beiden Bergwerken Wahrend des Ersten Weltkrieges konnte der Ausbau der Zeche Vondern weiter fortgefuhrt wurden Seit dem Mai des Jahres 1915 wurden keine Grubenpferde mehr eingesetzt Im darauffolgenden Jahr wurde auf der Kokerei eine Anlage zur Benzolerzeugung in Betrieb genommen Nach dem Ersten Weltkrieg war die Lage auf der Zeche Vondern aufgrund der politischen Verhaltnisse zunachst schwierig Ab dem Jahr 1921 normalisierten sich auch hier wieder die Verhaltnisse In den Streben wurden die Floze manuell mittels Abbauhammer in Verhieb genommen Bei sehr harten Kohlen wurden Schrammaschinen zur Unterstutzung der Arbeit eingesetzt Die Forderung erfolgte mittels Schuttelrutsche und Gummigurtforderbandern bis zur Ladestelle 4 Im Jahr 1926 wurde der Schacht 2 in einer Teufe von 662 Metern mit der 5 Sohle durchschlagig 1 Die letzten Jahre bis zur Stilllegung Bearbeiten Im Rahmen der Weltwirtschaftskrise fuhrte die Gutehoffnungshutte umfangreiche Rationalisierungsmassnahmen fur ihre Forderanlagen im Oberhausener Gebiet durch 4 Im Oktober des Jahres 1930 wurde die Kokerei stillgelegt 1 Aufgrund des schlechten Kohleabsatzes in den Jahren 1930 und 1931 wurden zunachst Feierschichten verfahren um die Forderung zumindest etwas an den Kohlenabsatz anzupassen Als diese Massnahme nicht mehr ausreichte sah sich die Unternehmensleitung gezwungen weitere Rationalisierungen einzufuhren Dies fuhrte zu dem Entschluss die Zeche Vondern und die Zeche Jacobi zu einem Verbundbergwerk zusammenzufuhren 4 Am 15 Januar des Jahres 1932 wurde die Forderung auf dem Baufeld Vondern eingestellt Zum 1 Februar wurde das Baufeld Vondern zur Zeche Jacobi zugeschlagen 1 Die im Baufeld Vondern abgebauten Kohlen wurden untertagig zur Zeche Jacobi gefordert und dort zu Tage gefordert 4 Die meisten Tagesanlagen wurden abgerissen 3 Die beiden Vondernschachte blieben zunachst noch fur die Seilfahrt und die Materialforderung offen 1 Ab dem 1 Oktober des Jahres 1932 wurde die regulare Seilfahrt in den Schachten des Baufeldes Vondern eingestellt Die Schachte bleiben noch fur die Bewetterung geoffnet Im Jahr 1956 wurde das Fordergerust uber dem Schacht 1 abgerissen da der Schacht keine weitere Aufgaben mehr hatte Ausserdem wurde ein neuer Grubenlufter installiert Der Schacht erhielt eine luftdichte Schachthalle Im Jahr 1965 wurden die beiden Schachte Vondern 1 und Vondern 2 mit Waschbergen und Kies verfullt Die noch verbliebenen Gebaude wurden abgerissen 4 Forderung und Belegschaft BearbeitenDie ersten bekannten Forder und Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1903 damals wurden mit 182 Bergleuten eine Forderung von 57 394 Tonnen Steinkohle erbracht 1 Im Jahr 1905 wurden von 1000 Bergleuten rund 275 000 Tonnen Steinkohle gefordert 3 Im Jahr 1910 wurden mit 2189 Bergleuten 570 482 Tonnen Steinkohle gefordert Im Jahr 1913 wurde mit 2103 Bergleuten die maximale Forderung des Bergwerks erbracht 5 Die Forderung lag in diesem Jahr bei 685 074 Tonnen Steinkohle Im Jahr 1915 wurden von 1955 Bergleuten 430 636 Tonnen Steinkohle gefordert 1 Im Ersten Weltkrieg sank die Belegschaftszahl im Jahr 1916 auf 1358 Bergleute Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges wurden verstarkt auch Kriegsgefangene fur den Arbeitseinsatz Untertage eingesetzt und somit die Belegschaftsstarke auf 1750 Mann erhoht Im letzten Kriegsjahr wurden rund 499 000 Tonnen Steinkohle gefordert 4 Im Jahr 1920 wurden von 1802 Bergleuten 358 479 Tonnen Steinkohle gefordert 1 Im Jahr 1925 wurden von 2285 Bergleuten rund 548 000 Tonnen Steinkohle gefordert 3 Die letzten bekannten Forder und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1930 es wurden mit 1634 Bergleuten 476 072 Tonnen Steinkohle gefordert 1 Heutiger Zustand BearbeitenHeute ist von der Zeche Vondern kein Gebaude mehr erhalten Seit dem 1 August des Jahres 1974 verlauft uber den ehemaligen Zechenplatz die A 42 4 Die Brache Vondern gehort zur Route der Industriekultur und wurde 2008 kunstlerisch neu gestaltet 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 a b c d Fr Frolich Die Gutehoffnungshutte Oberhausen Zweites Buch Die Werke der Gutehoffnungshutte nach dem Stande des Jahres 1910 Zur Erinnerung an das 100 jahrige Bestehen 1810 1910 a b c d e Wilhelm Hermann Gertrude Hermann Die alten Zechen an der Ruhr 4 Auflage Verlag Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Koster KG Konigstein i Taunus 1994 ISBN 3 7845 6992 7 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Fritz Pamp Die Zeche Vondern In Osterfelder Burgerring Hrsg Der Kickenberg Osterfelder Heimatblatt Nr 18 Walter Perspektiven GmbH Oberhausen Marz 2011 ISSN 1864 7294 S 4 6 a b Gunter Streich Corneel Voigt Zechen Dominanten im Revier 2 erweiterte und uberarbeitete Auflage Verlag Beleke KG Nobel Verlag GmbH Essen 1999 ISBN 3 922785 58 1 a b Fritz Pamp Die Zeche Jacobi Ihre Entwicklung bis zum Abschluss des ersten Tarifvertrages 1919 In Osterfelder Burgerring Hrsg Der Kickenberg Osterfelder Heimatblatt Nr 22 Walter Perspektiven GmbH Oberhausen Marz 2012 ISSN 1864 7294 S 4 6 Metropoleruhr zur Brache Vondern abgerufen am 21 Dezember 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Vondern amp oldid 235159408