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Die Zeche Vereinigte Reiger in Witten Hardenstein ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk 1 Das Bergwerk war eine der ersten Zechen im Hardensteiner Tal 2 Es war auch unter den Namen Zeche Reiger Zeche Reigger Zeche Beiger Zeche Keiger Zeche Reyer Zeche Reigel und Zeche Reiger Stolln bekannt 1 Das Bergwerk befand sich auf dem Gegenflugel der Zeche Carthauserloch 3 Zeche Vereinigte ReigerAllgemeine Informationen zum BergwerkStollenmundloch der Zeche Vereinigte ReigerAndere Namen Zeche ReigerZeche ReiggerZeche BeigerZeche KeigerZeche ReyerZeche ReigeZeche Reiger StollnAbbautechnik UntertagebauForderung Jahr bis zu 3652 tInformationen zum BergwerksunternehmenBetriebsbeginn 1739Betriebsende 1847Nachfolgenutzung Zeche Gut GluckGeforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 25 8 1 N 7 18 9 4 O 51 418907 7 302604 Koordinaten 51 25 8 1 N 7 18 9 4 OZeche Vereinigte Reiger Regionalverband Ruhr Lage Zeche Vereinigte ReigerStandort HardensteinGemeinde WittenKreis NUTS3 Ennepe Ruhr KreisLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfange 1 1 1 Erste Probleme 1 2 Die weiteren Jahre 1 3 Die letzten Jahre 2 Forderung und Belegschaft 3 Heutiger Zustand 4 Einzelnachweise 5 Weblinks 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Im Feld Reiger wurden bereits vor dem Betriebsbeginn des Bergwerks von den in der Nahe wohnenden Bauern fur den Eigenbedarf Kohlen mittels Kohlengraberei gewonnen 2 Am 10 November des Jahres 1695 wurden zwei Langenfelder verliehen 1 Belehnt wurden die Gewerken Gerhard Mittelste Berghaus ANM 1 Henrich Oberste Berghaus und Luther Henrich Stolting 2 Belehnt wurde eine Steinkohlenbank ANM 2 die sich am Sunder Knap im Bereich des Hardensteins befand Jeder der drei Gewerken wurden zu einem Drittel an dem Bergwerkseigentum beteiligt 4 Dadurch waren nun die Abbaurechte im Besitz der beiden Bauernfamilien 5 Kurz nach der Verleihung konsolidierten diese beiden Felder zur Zeche Vereinigte Reiger Ab dem Jahr 1739 war die Zeche Vereinigte Reiger in Betrieb Am 9 Juli desselben Jahres wurden dem konsolidierten Feld weitere Maassen zugemessen 1 Hierbei handelte es sich um ein im Freien liegendes Feld das an das Privatgelande der Familie Niederste Berghaus grenzte 4 Im Jahr 1754 wurde das Bergwerk in Fristen gelegt Grund fur die Fristung war der Absatzmangel des Bergwerks Ab dem Jahr 1755 war das Bergwerk wieder in Betrieb Ab dem Jahr 1758 wurde etwa 200 Meter sudlich der Burgruine Hardenstein abgebaut 1 Im Jahr 1759 wurde das Bergwerk vermessen 4 Erste Probleme Bearbeiten Im April des Jahres 1763 kam es auf dem Bergwerk zu einer Untersuchung durch das zustandige Bergamt Grund fur diese Untersuchung waren Ungereimtheiten bei der Abrechnung Der fur das Bergwerk zustandige Schichtmeister Siepmann hatte fur den Marz eine geringere Forderung angegeben als auf dem Kerbholz angegeben worden war 2 Im Jahr 1770 wurde ein Vergleich zwischen der Gewerkschaft Reiger und der Gewerkschaft Wesselbank geschlossen Da beide Bergwerke auf dem gleichen Floz tatig waren einigte man sich dahingehend dass das betroffene Feld gemass der Vermessung aus dem Jahr 1739 entsprechend aufgeteilt wurde Die Zeche Wesselbank behielt den Nordflugel und gab im Gegenzug vom Sudflugel eine Maasse in ostlicher Richtung an Reiger ab Markscheide zwischen beiden Grubenfeldern sollte die Muldenlinie sein Die Kosten fur den Vergleich wurde auf die Gewerkschaften aufgeteilt Am 26 Februar des Jahres 1771 waren als Gewerken Johann Rottger Mittelste Berghaus Melchior Jurgen Mittelste Berghaus Diedrich Henrich Rahmann Diedrich Henrich Schmidt Konrad Oberste Berghaus und dessen Sohn Friedrich Oberste Berghaus in die Unterlagen des Bergamtes eingetragen Die Gewerken hatten eine unterschiedlich hohe Anzahl an Kuxen Die Rezessgelder waren bis zu diesem Zeitpunkt bezahlt worden 4 Die weiteren Jahre Bearbeiten Im Jahr 1775 wurde das Bergwerk in den Unterlagen genannt 1 Im Jahr 1783 war der Stollen bereits 400 Meter in ostlicher Richtung aufgefahren 5 Ab dem Jahr 1784 war das Bergwerk wieder in Betrieb Das Grubenfeld war zu diesem Zeitpunkt bereits bis zum 2 Schacht abgebaut 1 Am 29 Juni desselben Jahres wurde das Bergwerk durch den Leiter des markischen Bergrevieres den Freiherrn vom Stein befahren Zu diesem Zeitpunkt war der Unterschichtmeister Schoneberg als Hauer und als Aufsichtsperson auf dem Bergwerk tatig Die Zeche Vereinigte Reiger war eines von 63 Bergwerken welche vom Stein auf seiner Reise durch das markische Bergrevier befuhr Vom Stein machte in seinem Protokoll Angaben uber den Zustand des Bergwerks Insbesondere bemangelte er dass der Unterschichtmeister Schoneberg auch mit im Gedinge arbeitete und gab den Gewerken den Auftrag Schoneberg nur noch als Aufsichtsperson einzusetzen 3 Am 13 Januar des darauffolgenden Jahres befuhr Vom Stein das Bergwerk erneut und machte weitere Vorschlage wie die Forderung im Stollen verbessert werden konnte 2 Im selben Jahr wurde zusammen mit der Zeche Weselbank der tonnlagige Schacht 3 abgeteuft 1 Der Schacht wurde zwischen den beiden Hofen von Niederste Berghaus und Mittelste Berghaus angesetzt 2 Uber den Schacht wurden die abgebauten Kohlen gefordert 5 Als Fordergefasse dienten im Schacht 3 Fordertonnen 2 Uber Tage wurden die Kohlen mittels Laufkarren bis zur Ruhr transportiert 5 Fur diesen Transport gab es einen Schiebeweg aus Brettern der am Hof Niederste Berghaus vorbeifuhrte und an der Kohlenniederlage endete 2 Von der Kohlenniederlage aus wurden die Kohlen mit Schiffen bis nach Duisburg Ruhrort transportiert 5 Ab dem Jahr 1788 wurden jahrliche Liefervertrage mit dem Kaufmann Conrad Lohmann aus Ruhrort geschlossen Diese Vertrage beinhalteten die Sortierung der Kohlen an der Kohlenniederlage und den Transport uber die Ruhr Um das Jahr 1790 war die Nachfrage nach den Kohlen von Vereinigte Reiger stark gestiegen sodass man mittlerweile taglich in zwei Schichten uber den Schacht 3 Kohlen forderte 2 Am 6 Oktober des Jahres 1793 ordinierte ein Pastor 100 Bergleute der Zeche Reiger 1 Im Jahr 1794 liefen die Liefervertrage mit dem Kaufmann Lohmann aus 2 Im Jahr 1803 wurde von der Zeche Vereinigte Reiger begonnen zusammen mit den Zechen Carthauserloch Vereinigte Reiger Morgenstern ins Osten Morgenstern ins Westen und Weselbank den Vereinigungsstollen aufzufahren Im Jahr 1805 wurde ein Teil der abgebauten Kohlen im Schacht Falke gefordert der andere Teil wurde uber den Vereinigungsstollen gefordert 1 Aufgrund des umstandlichen Transportes uber die Ruhr konnte die gestiegenen Nachfrage nach Kohlen oftmals nicht erfullt werden und so kam es oftmals zu Lieferengpassen Dies fuhrte zur Verargerung der Kunden So beschwerte sich im Jahr 1804 der Kaufmann Franz Haniel daruber dass ihm 1 4 der zugesagten Tonnage nicht geliefert worden war 2 Im Jahr 1810 war Schacht Falke in Betrieb Im Jahr 1815 wurde eine Kohlenschleppbahn errichtet Diese Schleppbahn hatte eine Lange von 80 Lachtern und reichte bis zum Kohlenmagazin an der Ruhr Im Jahr 1819 wurde fur die vier Bergwerke Carthauserloch Weselbank Morgenstern ins Osten und Vereinigte Reiger ein gemeinsam genutztes Zechengebaude errichtet 1 Die letzten Jahre Bearbeiten Da das beim Abbau anfallende Grubenwasser abgeleitet wurde fiel durch den Abbau auch der Grundwasserspiegel Dies fuhrte insbesondere bei verstarktem Abbau dazu dass auf der Hohe bei Altenhofen die Brunnen versiegten Auf die Beschwerde eines Bauern wurde diesem im Jahr 1824 vom Bergamt eine Entschadigung zugestanden die die Gewerken von Reiger zahlen mussten 2 Ab dem Jahr 1825 wurde auf der Zeche Vereinigte Reiger auch Koks produziert Im Jahr 1830 wurde im Vereinigungsstollen abgebaut Im Jahr 1832 wurde das Bergwerk stillgelegt In dem Zeitraum von 1835 bis 1844 lag das Bergwerk in Fristen Etwa um das Jahr 1840 konsolidierte die Zeche Vereinigte Reiger zur Zeche Carthauserloch Im November des Jahres 1844 wurde die Zeche Vereinigte Reiger wieder in Betrieb genommen Es wurden im Vereinigungsstollen Nachrissarbeiten durchgefuhrt Ab dem Jahr 1845 wurde unterhalb der Stollensohle der Tiefbau vorgerichtet Im Jahr 1847 wurde unterhalb der Stollensohle ein Abhauen erstellt Kurz danach wurde die Zeche Vereinigte Reiger erneut stillgelegt In den Jahren 1884 und 1885 wurden die Langenfelder der Zeche Reiger wieder unter dem Namen Gut Gluck neu verliehen Beide Felder waren ins Bergfreie gefallen und waren somit frei fur eine erneute Verleihung 1 Forderung und Belegschaft BearbeitenDie ersten Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1755 es waren funf Bergleute auf dem Bergwerk angelegt Die ersten Forderzahlen stammen aus dem Jahr 1796 es wurde eine Forderung von 50 022 Ringel Steinkohle erbracht Im Jahr 1816 wurde eine Forderung von 41 658 Ringel Steinkohle erbracht Im Jahr 1830 wurde eine Forderung von 1916 Tonnen Steinkohle erbracht Im Jahr 1832 wurden 3652 Tonnen Steinkohle gefordert Im Jahr 1834 wurden 8584 Scheffel Steinkohle gefordert Im Jahr 1845 wurde eine Forderung von 11 303 Scheffel Steinkohle erbracht die Beschaftigtenzahl schwankte zwischen einem und sieben Bergleuten Die letzten bekannten Forder und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1847 es wurde mit zwei bis dreizehn Bergleuten eine Forderung von 50 701 Scheffel Steinkohle erbracht 1 Heutiger Zustand BearbeitenVon dem ehemaligen Bergwerk ist heute noch das Stollenmundloch erhalten Der ehemalige Stollen ist heute Teil des Bergbauwanderweges Muttental 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 a b c d e f g h i j k l Gerhard Koetter Hrsg Bergbau im Muttental 1 Auflage Selbstverlag Witten 2001 ISBN 3 00 008659 5 a b Kurt Pflaging Steins Reise durch den Kohlenbergbau an der Ruhr 1 Auflage Geiger Verlag Horb am Neckar 1999 ISBN 3 89570 529 2 a b c d Thomas Schilp Hrsg Wilfried Reininghaus Joachim Huske Das Muth Verleih und Bestatigungsbuch 1770 1773 Eine Quelle zur Fruhgeschichte des Ruhrbergbaus Wittmaack Verlag Dortmund 1993 ISBN 3 9802117 9 7 a b c d e f Gerhard Koetter Hrsg Von Flozen Stollen und Schachten im Muttental 1 Auflage Klartext Verlag Essen 2007 ISBN 978 3 89861 612 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zeche Vereinigte Reiger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der fruhe Bergbau an der Ruhr Zeche Reiger Vereinigte Reiger abgerufen am 11 Februar 2013 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Historische Karte um 1840 abgerufen am 11 Februar 2013 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Karte der Situation um 2000 abgerufen am 11 Februar 2013 Anmerkungen Bearbeiten Gerhard Mittelste Berghaus war der Grossvater des spateren Gewerken Johann Rottger Mittelste Berghaus Quelle Thomas Schilp Das Muth Verleih und Bestatigungsbuch 1770 1773 Der Begriff Kohlenbank ist die Bezeichnung fur den kohlefuhrenden Teil eines Kohlenflozes Quelle Carl Friedrich Alexander Hartmann Vademecum fur den praktischen Bergmann Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Vereinigte Reiger amp oldid 235109303