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Der Vereinigungsstollen ist ein ehemaliger Stollen in Witten Hardenstein Der Stollen war auch unter dem Namen Compagniestollen oder auch Vereinigungs Forderstollen bekannt Der Stollen hatte nach Fertigstellung eine Gesamtlange von rund 375 Metern querschlagig ANM 1 und eine maximale Hohe von 1 8 Metern 1 Der Stollen wird heute noch zur Entwasserung des alten Grubenfeldes genutzt 2 VereinigungsstollenAllgemeine Informationen zum BergwerkDas Stollenmundloch des VereinigungsstollenAndere Namen CompagniestollenVereinigungs ForderstollenInformationen zum BergwerksunternehmenGeforderte RohstoffeAbbau vonGeographische LageKoordinaten 51 25 20 3 N 7 18 12 1 O 51 422306 7 30336 Koordinaten 51 25 20 3 N 7 18 12 1 OVereinigungsstollen Regionalverband Ruhr Lage VereinigungsstollenStandort HardensteinGemeinde WittenKreis NUTS3 Ennepe Ruhr KreisLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Planung 1 2 Der Bau des Stollens 1 3 Betrieb des Stollens 2 Heutiger Zustand 3 Bilder 4 Einzelnachweise 5 Weblinks 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie Planung Bearbeiten Im Jahr 1802 wurde ein Vertrag zwischen den Gewerkschaften Carthauserloch Vereinigte Reiger Morgenstern ins Westen Morgenstern ins Osten und Weselbank geschlossen Vertragsgegenstand war die Auffahrung eines eigenen gemeinsam nutzbaren Stollens 3 Der Stollen sollte zur Ableitung der Grubenwasser und Forderung der abgebauten Kohlen dienen 1 Hintergrund fur die Auffahrung dieses Stollens waren die hohen Belastungen der beteiligten Bergwerke durch die Zahlungen an den bisher genutzten St Johannes Erbstollen 3 An die Gewerken dieses Erbstollens musste ein Fixbetrag das Stollenneuntel fur die Nutzung des Erbstollens gezahlt werden Diese hohen Kosten und die damit verbundenen Belastungen wollten die Gewerken der beteiligten Bergwerke nicht langer tragen 1 Dabei sollte der Vereinigungsstollen nicht mit dem St Johannes Erbstollen konkurrieren sondern in erster Linie als Hauptforderstollen dienen 2 Die Kosten fur den Bau des Stollens sollte zunachst unter Zechen Weselbank Reiger und Carthauserloch aufgeteilt werden Weselbank sollte 30 Prozent Reiger 50 Prozent und Carthauserloch 20 Prozent der Kosten ubernehmen Nachdem Morgenstern der Vereinigung beigetreten war ubernahm diese 10 Prozent der Kosten sodass Reiger nunmehr noch 40 Prozent der Kosten tragen musste 4 Der Bau des Stollens Bearbeiten Im Jahr 1803 wurde der Stollen angesetzt 1 Um die Zeit fur die Auffahrung des Stollen reduzieren zu konnen wurde der Stollen an drei verschiedenen Stellen in Angriff genommen 4 Der Stollen wurde etwa 1 3 Meter hoher angesetzt als der St Johannes Erbstollen Hintergrund hierfur war das Hochwasser der Ruhr Durch den etwas hoheren Ansatzpunkt war der Vereinigungsstollen weniger hochwassergefahrdet 1 Der erste Angriffspunkt fur den Stollen war das Stollenmundloch 4 Es wurde etwa 200 Meter nordostlich von der Burgruine Hardenstein angesetzt 1 Die Distanz vom Stollenmundloch bis zum Ufer der Ruhr von wo aus die Kohlen verschifft wurden betrug dadurch nur einige Meter 4 Der zweite und der dritte Ansatzpunkt fur den Stollen war eine Stollenstrecke im Floz Morgenstern 2 Hier wurde der Stollen in sudlicher Richtung zum Floz der Zeche Carthauserloch und in nordlicher Richtung zum Stollenmundloch aufgefahren 4 Die Auffahrung des Stollens erfolgte manuell mittels Schlagel und Eisen 1 Die Ansatzpunkte wurden durch Messungen des Markscheiders Bauer genau festgelegt 2 Wahrend der Auffahrung kam es zu Beschwerden der Bergleute uber ihre Entlohnung Grund war dass die sechs dort arbeitenden Hauer ihre Bezahlung als zu niedrig ansahen 4 Nur wenige Zeit nach der Fertigstellung des Stollens liessen die Gewerken neben dem Stollenmundloch ein Zechenhaus und eine Bergschmiede errichten 2 Betrieb des Stollens Bearbeiten Ab dem Jahr 1804 war der Stollen in Betrieb Im selben Jahr wurde ein Kohlenmagazin an der Ruhr angelegt 1 Hierfur wurde das Gelande genutzt das zwischen dem Stollenmundloch und dem nur wenige Meter entfernten Ruhrufer lag 4 Von nun an konnten die abgebauten Kohlen direkt zur Ruhr transportiert werden und mussten nicht mehr umstandlich erst in Forderschachten hoch gefordert und dann mittels Laufkarren zur Ruhr transportiert werden 5 Im Jahr 1805 wurden erneut Verhandlungen zwischen den beteiligten Gewerken und dem Bergamt gefuhrt Grund war die Installation einer geeigneten Streckenforderung Die Gewerken beabsichtigten die Kohlen mittels Karrenforderung zu fordern Das Bergamt favorisierte den Einbau einer englischen Wagenforderung 4 Mit dem Einbau dieser Forderung mit holzernen Schienen und Wagen mit gusseisernen Radern mit Spurkranz wurde dann auch noch im Jahr 1805 begonnen 5 In den Jahren 1808 bis 1814 wurde die Forderung durch den Stollen aufgrund von Absatzmangel eingestellt 1 Grund fur den Absatzmangel war der Stillstand der Ruhrschifffahrt Deshalb versuchte man die Kohlen in der naheren Umgebung abzusetzen Ein geordneter Betrieb des Stollens war erst ab dem Jahr 1814 wieder durchfuhrbar Im Jahr 1816 wurden Reparaturarbeiten an der englischen Wagenleitung durchgefuhrt Um die Kohlenniederlage an der Ruhr besser uberwachen zu konnen wurde das Huthaus des Stollens im Jahr 1819 um ein Geschoss hoher gebaut 4 In den Jahren 1833 bis 1840 war der Stollen wieder in Betrieb Nachdem im Jahr 1847 die Zeche Reiger die letzte Zeche die noch an den Stollen angebunden war stillgelegt worden war wurde der Stollen mehrere Jahre nicht mehr genutzt 1 Im Jahr 1873 wurde vor dem Stollen ein Bahndamm aufgeschuttet 4 Im Jahr 1898 wurde der Stollen von der Zeche Gut Gluck amp Wrangel als Forderstollen und zur Wasserableitung genutzt Ab dem Jahr 1909 nutzte die Zeche Gut Gluck amp Wrangel den Vereinigungsstollen nur noch zur Ableitung der anfallenden Grubenwasser Nachdem die Zeche im Jahr 1925 stillgelegt worden war verlor der Vereinigungsstollen seine Bedeutung Im Laufe der Jahre verfiel der Stollen und Teile des Stollens verbrachen 1 Heutiger Zustand BearbeitenAus dem Stollenmundloch des Stollens lauft auch heute noch rostbraunes Wasser 2 Das Wasser das stark eisenhaltig ist stammt aus dem untertagigen Einzugsbereich des Stollens 3 Seit 1986 ist der Stollen ein Baudenkmal Im Jahr 1997 war er noch auf eine Lange von 100 Metern befahrbar 1 Bilder Bearbeiten nbsp Hinweisschild des Vereinigungsstollens nbsp Umzaunung um das StollenmundlochEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum Bd 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 S 984 a b c d e f Gerhard Koetter Forderverein Westfalisches Industriemuseum Zeche Nachtigall e V Hrsg Als Kohle noch Zukunft war 2 veranderte Auflage Klartext Verlag Essen 2017 ISBN 978 3 8375 1844 3 S 57 63 a b c Vereinigungsstollen In Verkehrsverein Witten Hrsg Bergbaurundweg Muttental 7 Auflage Witten 1988 a b c d e f g h i j Gerhard Koetter Hrsg Bergbau im Muttental 1 Auflage Druckstatt Wohrle Witten 2001 ISBN 3 00 008659 5 a b Gerhard Koetter Hrsg Von Flozen Stollen und Schachten im Muttental 1 Auflage Klartext Verlag Essen 2007 ISBN 978 3 89861 612 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vereinigungsstollen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der fruhe Bergbau an der Ruhr Vereinigungsstollen abgerufen am 4 Januar 2013 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Historische Karte um 1840 abgerufen am 4 Januar 2013 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Karte der Situation um 2000 abgerufen am 4 Januar 2013 Anmerkungen Bearbeiten Als querschlagig wird die Richtung bezeichnet die horizontal quer zur Langsachse der Lagerstatte verlauft Quelle Forderverein Rammelsberger Bergbaumuseum Goslar e V Hrsg Erzabbau im Rammelsberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vereinigungsstollen amp oldid 220202973