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Die Zeche Deutschland ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk in Sprockhovel Hasslinghausen Hiddinghausen 1 Die Zeche ist aus der Vereinigung mehrerer bis dahin eigenstandiger Bergwerke entstanden 2 Die Zeche Deutschland war eines der Grundungsmitglieder des Rheinisch Westfalischen Kohlen Syndikats 3 Zeche DeutschlandAllgemeine Informationen zum BergwerkLochstein der Zechen Stocker und Stock amp Scherenberger HauptgrubenForderung Jahr max 386 404 tInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte bis zu 1276Betriebsbeginn 1871Betriebsende 1925Geforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 22 20 N 7 14 37 O 51 372222222222 7 2436111111111 Koordinaten 51 22 20 N 7 14 37 OZeche Deutschland Regionalverband Ruhr Lage Zeche DeutschlandStandort SprockhovelGemeinde SprockhovelKreis NUTS3 Ennepe Ruhr KreisLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Konsolidierung der Hasslinghauser Zechen zur Zeche DeutschlandKuxschein der Zeche Deutschland vom 9 Februar 1903 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfange 1 2 Ausbau der Schachtanlage 1 3 Weitere Zusammenschlusse und Betrieb 1 4 Die letzten Jahre 2 Forderung und Belegschaft 3 Heutiger Zustand 4 Einzelnachweise 5 Kartenmaterial 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Im Jahr 1871 konsolidierten die Stollenzechen Zeche Leveringsbank Zeche Sybille Zeche Vereinigte Kaninchen Zeche Vereinigte Nachtigall amp Neugluck Zeche Kranich amp Hasenberg und die Zeche Dachs amp Grevelsloch um gemeinsam im Tiefbau unter den Stollensohlen der einzelnen Berechtsamen unter Zuhilfenahme des Dreckbanker Erbstollens Kohle zu erschliessen und abzubauen 1 Durch den Zusammenschluss zur Zeche Deutschland wurden nun alle Zechen im Raum Hasslinghausen miteinander vereint 4 In dem Zeitraum von 1872 bis 1876 wurde der neue Tiefbau angelegt und ausgerichtet Der seigere Schacht Rudolph wurde ab der Erbstollensohle des Dreckbanker Erbstollens tiefer geteuft Bei einer Teufe von 214 Metern 8 m NN wurde die 1 Tiefbausohle angesetzt Im weiteren Verlauf der Teufarbeiten wurden dann bei einer Teufe von 310 Metern 88 m NN die 2 Tiefbausohle und bei einer Teufe von 390 Metern 168 m NN die 3 Tiefbausohle angesetzt Im Jahr 1877 wurde mit der Gewinnung im Tiefbau begonnen Die wichtigsten Schachte zu diesem Zeitpunkt waren Harkort Rudolph und Regina Der Schacht Harkort war von der Zeche Vereinigte Kaninchen ubernommen worden und war bis zur Dreckbanker Erbstollensohle 196 Meter tonnlagig und anschliessend 173 Meter seiger Schacht Regina war ein tonnlagiger Schacht die maximale Bauhohe betrug 160 Meter seiger Noch vor dem Jahr 1883 wurde das stilliegende Bergwerk Frischer Morgen ubernommen Ab dem Jahr 1885 wurde eine Kokerei in Betrieb genommen 1 Ausbau der Schachtanlage Bearbeiten Nach der Aufnahme des Tiefbaus wurde neben Steinkohle auch Kohleneisenstein abgebaut Das abgebaute Erz wurde an die Hasslinghauser Hutte geliefert und dort verarbeitet 5 Im Jahr 1886 wurde der Betrieb im Feld Vereinigte Nachtigall amp Neugluck eingestellt Im Jahr 1889 wurden die Berechtsamen Leveringsbank Vereinigte Kaninchen und Vereinigte Nachtigall amp Neugluck ubernommen Hinzu kamen die Restberechtsamen von Kranich amp Hasenberg Sybilla und Dachs amp Grevelsloch Im Jahr darauf wurden die beiden Langenfelder Charlotte amp Henriette und Die Einnahme von Paris erworben 1891 wurde mit den Teufarbeiten fur einen neuen Tiefbauschacht begonnen 1 Er wurde nach dem Grubenbesitzer Julius Ulenberg benannt in Schacht Ulenberg 4 Der Schacht wurde 200 Meter westlich von Schacht Harkort angesetzt Am 14 April desselben Jahres wurde das Langenfeld Frischer Morgen erworben Im Jahr 1892 wurden im Schacht Harkort im Niveau der Dreckbanker Erbstollensohlen Ausrichtungsarbeiten durchgefuhrt Im selben Jahr wurde im Schacht Ulenberg bei einer Teufe von 162 Metern die 1 Sohle angesetzt 1 Im Jahr 1893 wurde im Schacht Harkort die Forderung eingestellt 2 Der Schacht wurde jedoch weiterhin fur die Seilfahrt genutzt Am 16 Januar desselben Jahres wurde im Schacht Ulenberg mit der Forderung begonnen Parallel zum Forderbetrieb wurde der Schacht tiefer geteuft Im selben Jahr wurde das Geviertfeld Julius verliehen Im Jahr darauf wurde der Schacht Harkort verfullt Das Bergwerk hatte zu diesem Zeitpunkt sechs Schachte in Betrieb zwei davon wurden zur Bewetterung eingesetzt Ausserdem wurde in diesem Jahr im Schacht Ulenberg bei einer Teufe von 338 Metern die 2 Sohle angesetzt 1 Der Schacht erreichte eine Endteufe von 350 Metern und war damit der zweittiefste Schacht des Bergwerks Uber diesen Schacht wurde die Wasserhaltung des Bergwerks betrieben Hierfur wurde das Grubenwasser bis zum Dreckbanker Erbstollen hochgepumpt und von dort abgeleitet Der Schacht erhielt auch einen Eisenbahnanschluss 4 Im Jahr 1895 wurde mit den Teufarbeiten fur den Wetterschacht Lustig begonnen Der Schacht wurde als tonnlagiger Schacht im Floz Lustig bis zur Erbstollensohle des Dreckbanker Erbstollens geteuft Im Jahr 1896 wurde im Schacht Rudolph bei einer Teufe von 490 Metern 268 m NN die 4 Tiefbausohle angesetzt 1 Im darauffolgenden Jahr wurde im Schacht Rudolph die Forderung eingestellt 3 Am Anfang des Jahres 1898 ging eine Abteilung der Grube zu Bruch und ein Teil der Belegschaft wurde entlassen Im selben Jahr wurde die Kuxenmehrheit der Gewerkschaft Hund erworben 1899 wurde der zwischenzeitlich stillgelegte Schacht Rudolph wieder belegt und fur das ostliche Feld durchgebaut 1 Im Jahr 1900 zeichnete sich immer mehr ab dass das Grubenfeld der Zeche Deutschland uber nur geringe Lagerstattenvorrate verfugte Aus diesem Grund strebten die Gewerken des Bergwerks einen Zusammenschluss mit der Nachbarzeche Stock amp Scherenberg an 3 Weitere Zusammenschlusse und Betrieb Bearbeiten 1902 wurde die Zeche Deutschland mit der anderen Grosszeche Obersprockhovels der Zeche Stock amp Scherenberg konsolidiert Durch diesen Zusammenschluss ergaben sich fur das nun unter dem Namen Zeche Deutschland konsolidierte Bergwerk grossere Vorteile Die restlichen Lagerstattenvorrate der alten Zeche Deutschland lagen im Wesentlichen uber der Tiefbausohle und waren erschlossen Die Tiefbausohle lag tiefer als die tiefste Sohle im Feld von Stock amp Scherenberg Dadurch ergab sich ein gunstiger Aufschluss der noch nicht erschlossenen tieferen Vorrate im Feld Stock amp Scherenberg Insgesamt waren drei Baufelder vorhanden Ulenberg Beust und Hovel 1 Die Schachtforderung konzentrierte sich auf die Schachte Beust Ulenberg und Hovel Im Jahr 1903 wurde ein Wasserhaltungsschacht geteuft 2 Der Schacht wurde neben Schacht Ulenberg angesetzt Im selben Jahr wurde begonnen den Schacht Beust im Querschnitt zu erweitern 1 Schacht Beust war ebenfalls mit einem Eisenbahnanschluss versehen 5 Hierfur wurde der Schacht ab der 1 Sohle bis nach uber Tage aufgebrochen Der Schacht sollte nach dieser Umbaumassnahme der Forderung von Versatzbergen dienen Zusatzlich wurde der Schacht Rudolph als Forder und Seilfahrtschacht eingesetzt Im Jahr 1904 wurde der Schacht Ulenberg mit der 1 Sohle durchschlagig Der Schacht ging anschliessend in Forderung Am Schacht Beust wurde der Eisensteinabbau eingestellt 1 Im selben Jahr wurden die alten Unterwerksbau unterhalb des Dreckbanker Erbstollens gesumpft 2 Im Jahr 1905 wurde am Schacht Rudolph ein Grubenlufter aufgestellt 1 Ausserdem wurde in diesem Jahr die Forderung im Schacht Hovel eingestellt 2 Am 1 Juli desselben Jahres wurde ein zehnjahriger Pachtvertrag mit der Zeche Vereinigte Neu Herzkamp abgeschlossen Aufgrund dieses Vertrages wurden die Schachte Heinrich und Hovel an die Zeche Vereinigte Neu Herzkamp abgegeben Des Weiteren wurde in diesem Jahr von der 338 Meter Ulenbergsohle ein Aufhauen zur Beustsohle erstellt diese lag 80 Meter oberhalb der Ulenbergsohle Unter Tage wurden ab diesem Jahr Grubenloks mit Benzinmotor in der Streckenforderung eingesetzt 1 Am Schacht Ulenberg wurde uber Tage eine neue Kokerei mit 60 Koksofen in Betrieb genommen 5 Im Jahr 1906 wurde der Schacht tiefer geteuft und erreichte bei einer Teufe von 291 Metern 69 m NN die 2 Sohle Ausserdem wurde er mit der 1 Sohle von Schacht Ulenberg durchschlagig Im darauffolgenden Jahr wurde im Schacht Beust bei einer Teufe von 390 Metern 168 m NN die 3 Sohle angesetzt In den Jahren 1909 und 1910 waren nun neun Schachte in Betrieb Am 1 April des Jahres 1910 wurde eine Brikettfabrik in Betrieb genommen 1 Die Brikettfabrik war auf dem Gelande von Schacht Beust aufgebaut 5 Am 1 Juli des Jahres 1911 wurde der Pachtvertrag mit der Zeche Vereinigte Neu Herzkamp vorzeitig beendet und der Schacht Hovel mit dem dazugehorenden Grubenfeld wieder zuruckgenommen Noch im selben Jahr wurde der Schacht endgultig stillgelegt Im Jahr darauf waren noch sechs Schachte in Betrieb 1 Im Jahr 1912 wurde die Zeche Deutschland von der Gewerkschaft Vereinigte Constantin der Grosse ubernommen 2 Die letzten Jahre Bearbeiten Im Jahr 1913 wurde eine Kohlenwasche in Betrieb genommen und der Schacht erneut tiefer geteuft 1 Der nach dem Oberbergamtsprasidenten Ernst August Graf von Beust benannte Schacht erreichte in diesem Jahr mit 495 Metern seine Endteufe 4 Am 1 Oktober des Jahres 1914 wurde auf dem Gelande der ehemaligen Hasslinger Hutte eine Kokerei in Betrieb genommen Die Kokerei wurde noch im selben Jahr wieder stillgelegt Im Jahr 1915 wurde im Schacht Beust bei einer Teufe von 493 Metern 271 m NN die 4 Sohle angesetzt 1 Im Jahr 1923 waren noch funf Schachte in Betrieb 2 Am 5 September des Jahres 1924 wurde der Schacht Ulenberg stillgelegt 1 Mittlerweile wirkte sich die Weltwirtschaftskrise und das damit verbundene Zechensterben auch auf die Zeche Deutschland aus 5 Am 27 Januar des Jahres 1925 wurde die Zeche Deutschland stillgelegt 1 Die Tagesanlagen wurden weitgehend abgerissen 2 Forderung und Belegschaft BearbeitenDie ersten Forderzahlen stammen aus dem Jahr 1877 in diesem Jahr wurden 3780 Tonnen Steinkohle gefordert Die ersten bekannten Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1880 damals waren 33 Bergleuten auf dem Bergwerk beschaftigt die eine Forderung von 3591 Tonnen Steinkohle erbrachten Im Jahr 1885 wurden mit 43 Beschaftigten 5104 Tonnen Steinkohle gefordert Im Jahr 1890 lag die Forderung bei 21 133 Tonnen Steinkohle die Belegschaftsstarke betrug 128 Beschaftigte Im Jahr 1895 waren 302 Beschaftigte auf dem Bergwerk die Forderung betrug 58 892 Tonnen Steinkohle Im Jahr 1900 wurden 126 529 Tonnen Steinkohle gefordert die Belegschaftsstarke betrug 376 Beschaftigte 1 Im Jahr 1902 wurden rund 280 000 Tonnen Steinkohle gefordert 2 Im Jahr 1905 waren 1044 Beschaftigte auf dem Bergwerk die Forderung betrug 251 723 Tonnen Steinkohle Im Jahr 1910 wurde eine Forderung von 310 422 Tonnen Steinkohle erbracht die Belegschaftsstarke lag bei 1178 Beschaftigten 1 Die hochste Forderung des Bergwerks wurde im Jahr 1913 erbracht 5 Mit 1276 Beschaftigten wurde eine Forderung von 386 404 Tonnen Steinkohle erbracht Im Jahr 1915 wurden 257 744 Tonnen Steinkohle gefordert die Belegschaftsstarke betrug 820 Beschaftigte 1 Im Jahr 1920 wurden mit 940 Beschaftigten rund 170 000 Tonnen Steinkohle gefordert 2 Im Jahr 1924 waren noch 800 Beschaftigte auf dem Bergwerk es wurden 139 253 Tonnen Steinkohle gefordert Dies sind die letzten bekannten Forder und Belegschaftszahlen 1 Heutiger Zustand BearbeitenVon den Tagesanlagen der Zeche sind nur noch wenige Gebaude erhalten geblieben 2 Vom Schacht Harkort ist noch das Fordermaschinenhaus erhalten Das Gebaude wird von der Firma Krauthausen als Verwaltungsgebaude genutzt 4 Auch vom Schacht Beust sind von den Tagesanlagen noch Gebaude erhalten 2 Das Schachthaus ist noch weitestgehend erhalten Zwei weitere Gebaude sind modernisiert worden 4 Die modernisierten Hauser werden als Wohngebaude genutzt 5 Die Gebaude befinden sich in Hasslinghausen an der Strasse Zum Sackschacht 2 Alle Gebaude sind Bestandteil des Deutschland Weges Zusatzlich ist auch die 1911 erbaute Villa des Betriebsdirektors der Zeche Deutschland erhalten Das Haus befindet sich an der Wittener Strasse 108 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 a b c d e f g h i j k l m Wilhelm Hermann Gertrude Hermann Die alten Zechen an der Ruhr 4 Auflage Verlag Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Koster Konigstein i Taunus 1994 ISBN 3 7845 6992 7 a b c Gerhard Gebhardt Ruhrbergbau Geschichte Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen Verlag Gluckauf GmbH Essen 1957 a b c d e f g Forderverein Bergbauhistorischer Statten Ruhrrevier e V Arbeitskreis Sprockhovel Hrsg Die Spur der Kohle Route 1 Der Deutschland Weg Wanderweg durch die Geschichte des fruhen Bergbaus mit Wegbeschreibung und Wanderkarte Sprockhovel 1997 a b c d e f g Kurt Pflaging Die Wiege des Ruhrkohlenbergbaus Verlag Gluckauf GmbH 4 Auflage Essen 1987 ISBN 3 7739 0490 8 Kartenmaterial BearbeitenDie Spur der Kohle herausgegeben vom Heimat und Geschichtsverein Sprockhovel 1996 Deutschland Bergbauwanderweg Herzkamper Mulde Weg Topografische Karte Nummer 4609 Hattingen Massstab 1 25 000 herausgegeben vom Landesvermessungsamt NRW 1999Weblinks BearbeitenDer fruhe Bergbau an der Ruhr Zeche Deutschland abgerufen am 28 Marz 2013 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Historische Karte um 1840 abgerufen am 28 Marz 2013 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Karte der Situation um 2000 abgerufen am 28 Marz 2013 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Maschinenhaus des Schachtes Beust abgerufen am 28 Marz 2013 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Maschinenhaus von Schacht Harkort abgerufen am 28 Marz 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Deutschland amp oldid 234692284