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Der Herzkamper Mulde Weg ist ein Rundwanderweg im Gebiet von Sprockhovel Gennebreck Herzkamp und Obersprockhovel an der Grenze zu Wuppertal der verschiedene bergbauhistorische Statten aus der Fruhzeit der Kohleforderung des Ruhrgebiets miteinander verbindet Am sudlichen Rand des Ruhrgebietes streichen im Bereich der Herzkamper Mulde die altesten Floze des Ruhrkarbon aus dem Oberkarbon Namur C 1 S 75 an der Tagesoberflache aus Daher befinden sich hier auch die altesten Zeugnisse des Steinkohlebergbaus des Ruhrgebiets 1 S 109 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geologie 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Die Herzkamper Mulde im Hintergrund die Gennebrecker Muhle nbsp Lichtloch des Herzkamper Erbstollens nbsp Ortschaft Schee nbsp Neugotische Kirche in Sprockhovel HerzkampDer 9 5 km lange Rundwanderweg wurde von dem Forderverein Bergbauhistorischer Statten Ruhrrevier e V Arbeitskreis Sprockhovel in Zusammenarbeit mit dem Heimat und Geschichtsverein Sprockhovel e V geschaffen und wurde nach dem geografischen und geologischen Strukturelement Herzkamper Mulde benannt Als Wegzeichen wurde ein stilisiertes Stollenmundloch gewahlt Der Ausgangspunkt liegt an der neugotischen Kirche in der Ortschaft Herzkamp Der Herzkamper Mulde Weg wird mit funf weiteren Bergbauwanderwegen thematisch zu der Themenroute Spur der Kohle zusammengefasst Geologie BearbeitenDer Herzkamper Mulde Weg erschliesst klastische Ablagerungen des Oberkarbons insbesondere des hochsten Namur B und Namur C 318 bis 316 Mio Jahren 2 Im Namur bildete sich am Nordrand des sich im Zuge der variszischen Gebirgsbildung heraushebenden Rheinischen Schiefergebirge eine Saumsenke heraus in die zunachst Tone die haufig zur Ziegelherstellung genutzt wurden und Sande aus sudlicher Richtung geschuttet wurden 1 S 74 Die Ablagerungen der flozleeren Ziegelschiefer Schichten stehen im Bereich des Herzkamper Mulde Weges im Bereich des restaurierten Stollenmundloches des Christsieper Erbstollens 51 19 34 6 N 7 12 17 O 51 326283333333 7 2047111111111 und des Stollenmundlochs und Lichtlochs Nr 12 des Herzkamper Erbstollens 51 19 59 4 N 7 10 55 3 O 51 333179 7 182021 3 an Das Ende der Ziegelschiefersedimentation wird durch das Einsetzen machtiger Sandsteinschuttungen dem Grenzsandstein gekennzeichnet 1 S 75 Dieser ist in einem kleinen Steinbruch am Egen bei Herzkamp 51 19 6 1 N 7 12 24 8 O 51 318361111111 7 2068888888889 3 aufgeschlossen Die altesten Steinkohlefloze sind im Raum Sprockhovel aus dem Namur C bekannt An den Flanken der Herzkamper Mulde streichen unter anderem die Kohlefloze Sengsbank Dreckbank benannt aufgrund des hohen Anteils von tauben Gestein und Hauptfloz der Sprockhovel Schichten aus 4 Die Floze entstanden uber lange Zeitraume aus zyklischen Ablagerungen in einem von Flusslaufen durchzogenen lagunaren Brackwasserbereich Ein solches Zyklothem beginnt mit fluviatilen Sandsteinen und entwickelt sich uber sandige Tonsteine Tonsteine mit Wurzelboden bis hin zu Moorablagerungen aus denen im Laufe der Erdgeschichte durch Inkohlung Floze entstanden sind Entlang des Bergbauweges lasst sich der Verlauf der an der Oberflache ausstreichenden Floze Dreckbank und Hauptfloz im Bereich des Nordflugels der Herzkamper Mulde bei Niedersprockhovel anhand einer Pingen und Haldenreihe 51 19 21 5 N 7 13 27 2 O 51 322638888889 7 2242222222222 beobachten 3 Am Sudrand der Herzkamper Mulde markieren im Bereich des Herzkamper Mulde Weges Pingen und Kohlehalden von mittelalterlichen Verhuttungsstatten bei Sankt Moritz 51 18 59 9 N 7 13 26 4 O 51 316638888889 7 224 den Ausstrich von kleinen Kohleflozen der Sprockhovel Schichten 3 Im Raum Sprockhovel wurde bei der Kohlegewinnung neben Steinkohle auch Kohleneisenstein abgebaut Kohleneisensteine sind Mischgesteine aus Kohle Tonen und Eisenkarbonat Siderit Diese Kohle bzw Toneisensteine treten verbreitet in den Gesteinen des Namur C innerhalb von Kohleflozen auf und ersetzen partienweise die Kohle fast vollstandig 5 Im Bereich des Wanderweges erinnert der Schacht Gustav des Eisensteinbergwerkes an den fruhen Eisenerzbergbau Sehenswurdigkeiten BearbeitenDer Bergbauwanderweg fuhrt zu 17 Statten und Objekten der Bergbaugeschichte von denen sieben vor Ort mit informativen Schautafeln erlautert werden Neugotische Kirche Herzkamp 1862 die eng mit der Geschichte des ortlichen Bergbaus verknupft ist Gasthof Zur Post 1785 der Familie Lehn Der Schankwirt Heinrich Peter von Lehn war zugleich Schichtmeister der Zeche Stockerdreckbank Neben der Gastwirtschaft besass die Familie Kuxenanteile und erhob Wegzoll fur die Kohletransporte uber die Hauptstrasse Schacht Neu Herzkamp 1714 der Zeche Stockerdreckbank Der Schacht war der sudlichste des gesamten Ruhrgebiets Hausbandweberei Prange und Brennerei Brauckelchen Nebenerwerbsplatze der Bergmannsfamilien Bauernplatz Versammlungsort Egen Hofschaft Fahrentrappe erstmals 837 erwahnt Lichtloch des Herzkamper Erbstollens 1773 Der Herzkamper Erbstollen wurde 1860 durch den Dreckbanker Erbstollen abgelost Stollenmundloch des Kresssieper Christsieper Erbstollens 1731 Halden am Kresssieper Weg Alte Kohlenstrasse Ringelsiepen Halde der Zeche Sieper und Eisenerzverhuttung um 1650 Der Pingenwald Zeche Buschbank und Zeche Sieper amp Muhler Gruben Ortschaft Schee Zollkontor zwischen der Grafschaft Mark und dem Herzogtum Berg Verladebahnhof an den Bahnstrecken Wuppertal Wichlinghausen Hattingen und Schee Silschede Hier streicht unter anderem das Floz Dreckbank aus der Bergbau hier wird 1547 erstmals erwahnt Pingen im Waldchen In der Hutte St Moritz Zeche Hutterbank Schacht Gustav des Bergwerks Neu Herzkamp Die Hofe Zur Muhlen Hofschaft Der Grosse SiepenLiteratur BearbeitenForderverein Bergbauhistorischer Statten Ruhrrevier e V Arbeitskreis Sprockhovel Hrsg Die Spur der Kohle Route 4 Der Herzkamper Mulde Weg Wanderweg durch die Geschichte des fruhen Bergbaus mit Wegbeschreibung und Wanderkarte 2 Auflage Sprockhovel 1997 Dieter Richter Ruhrgebiet und Bergisches Land Zwischen Ruhr und Wupper Sammlung geol Fuhrer 55 3 Aufl Berlin Stuttgart 1995 ISBN 978 3 443 15063 1Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Karl Heinz Ribbert mit Beitragen von Hans Baumgarten Arnold Gawlik Jennifer Gechter Jones Michael Gechter Franz Richter Heinz Wilder Geologie im Rheinischen Schiefergebirge Teil 2 Bergisches Land Geologischer Dienst NRW Hrsg Krefeld 2012 ISBN 978 3 86029 935 7 Volker Wrede mit einem Beitrag von Karl Heinz Ribbert Das Oberkarbon Silesium am Nordrand des rechtsrheinischen Schiefergebirges Ruhrkarbon In Stratigraphie von Deutschland V Das Oberkarbon Pennsylvanium in Deutschland erschienen in Courier Forschungsinstitut Senckenberg Band 254 Hrsg Deutsche Stratigraphische Kommission Frankfurt M 2005 ISBN 978 3 510 61380 9 S 225ff a b c d Beschreibung der geologischen Objekte Memento des Originals vom 26 Juni 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hgv sprockhoevel de abgerufen am 4 Januar 2013 Einheitsbezeichnung der Floze des Ruhrgebietes abgerufen am 4 Januar 2013 Fritz Jansen Erlauterungen zur Geologischen Karte von Nordrhein Westfalen 1 25000 Blatt 4510 Witten Krefeld 1980Weblinks BearbeitenWanderwegbeschreibung auf ruhrgebiet industriekultur de Abgerufen am 27 Mai 2019 51 324722222222 7 2019444444444 Koordinaten 51 19 29 N 7 12 7 O Bergbauwanderwege im Ruhrgebiet Bergbauwanderweg Muttental Deutschland Bergbauwanderweg Bergbauwanderweg Alte Haase Nord und Sud Herzkamper Mulde Weg Plessbachweg Montanweg Nord Bergbauwanderweg Bochum Sud Bergbauwanderweg Ruhr Universitat Bergbauwanderweg Baak Bergbauwanderweg Dahlhausen Bergbauwanderweg Wattenscheid Historischer Bergbaurundweg Holzwickede Bergbauwanderweg Wetter Schlebuscher Weg Neuwulfingsburger Weg Erbstollenweg Syburger Bergbauweg Bergbauwanderweg Niederrhein Normdaten Geografikum GND 4620081 2 lobid OGND AKS VIAF 243866919 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzkamper Mulde Weg amp oldid 212968353