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Der Herzkamper Erbstollen ist ein ehemaliger Erbstollen im Ruhrgebiet 1 Der Stollen war auch unter den Namen Hertzkamper Erbstollen oder Herzkamper Stolln bekannt Er befand sich in Hattingen Oberelferinghausen Sprockhovel Herzkamp 2 Der Herzkamper Erbstollen war mit 3800 Metern einer der langsten Erbstollen im gesamten Ruhrrevier 3 Herzkamper ErbstollenAllgemeine Informationen zum BergwerkEines der Lichtlocher des Herzkamper ErbstollensAndere Namen Hertzkamper ErbstollenHerzkamper StollnInformationen zum BergwerksunternehmenBetriebsbeginn 1774Betriebsende 1860Geforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 19 59 4 N 7 10 55 3 O 51 333179 7 182021 Koordinaten 51 19 59 4 N 7 10 55 3 OHerzkamper Erbstollen Regionalverband Ruhr Lage Herzkamper ErbstollenGemeinde HattingenKreis NUTS3 Ennepe Ruhr KreisLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfange 1 2 Die weitere Auffahrung 1 3 Betrieb des Stollens 2 Heutiger Zustand 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts benotigten die Gewerken der Bergwerke im Gebiet Sprockhovel einen weiteren Erbstollen um ihre Grubenfelder zu losen 4 Am 10 Marz des Jahres 1773 wurde die Erlaubnis zum Anlegen des Erbstollens erteilt Durch den Stollen konnte ein Teufengewinn von 18 Lachtern gegenuber dem Christsieper Erbstollen erzielt werden 2 Der Stollen war fur eine Auffahrungslange von 1600 Meter geplant 5 Das Stollenmundloch wurde in der Elfringhauser Bauerschaft westlich vom Felderbach und etwas oberhalb des Bitters Muhlenbaches angelegt Im Anschluss daran begann man mit der Auffahrung des Stollens 2 Der Stollen wurde aus dem Felderbachtal in ostlicher Richtung aufgefahren 4 Der Stollen wurde mit einer Breite von 5 4 Lachtern und einer Hohe von 5 8 Lachtern ohne Ausbau erstellt Die Auffahrung erfolgte manuell mit Schlagel und Eisen und Bohrern Ein Hauer schaffte so pro Schicht zwischen drei und sechs Zentimeter an Auffahrung 5 Am 7 Oktober des Jahres 1774 wurde das Erbstollenrecht an Mathias Spennemann genannt Diefhaus et Consorten verliehen 2 Spennemann war Grossgewerke und trat in dieser Sache als Vertreter der Sieper amp Muhler Gruben auf 5 Die weitere Auffahrung Bearbeiten Um den Erbstollen bei der Auffahrung zu bewettern wurden in einem Abstand von etwa 300 m Lichtlocher geteuft 1 Aufgrund der grosseren Teufe waren die Lichtlocher aufwendiger zu erstellen als zuvor beim Kresssieper Erbstollen 5 Die Lichtlocher dienten aber auch zur Forderung des hereingewonnenen Haufwerks 6 Die Forderung im Stollen erfolgte mittels Hunt 7 Die Hunte wurden von den Fordermannern vom Stollenort bis zum nachsten Lichtloch gefordert 6 Vom Stollenort bis zum Lichtloch benotigte der Fordermann im Schnitt 10 Minuten zuruck zum Stollenort benotigte er etwa neun Minuten So schaffte es ein Fordermann pro Schicht bis 80 Wagen zu fordern 4 Am Fullort wurde der Hunt entleert 6 Fur diesen Sturzvorgang wurden etwa zwei Minuten benotigt 5 Anschliessend wurde das Haufwerk in einen Forderkubel verladen und nach uber Tage gefordert 6 Als Antriebe fur die Fordereinrichtung diente jeweils ein Handhaspel 7 Am 13 Juli des Jahres 1784 wurde der Erbstollen durch den Leiter des markischen Bergrevieres den Freiherrn vom Stein befahren Zu diesem Zeitpunkt war der Stollen 190 Lachter aufgefahren 2 Vom Stein ausserte sich loblich uber die vorausschauende Planung des Stollens 5 In der Zeit von 1796 bis 1808 unterstand der Erbstollen der Aufsicht des Obersteigers Agat 4 In den Jahren bis 1820 wurde der Stollen weiter aufgefahren 2 Um die weitere Auffahrung zu beschleunigen wurde zwischen den Jahren 1818 und 1820 gleichzeitig an zwei Stellen gearbeitet 5 Im Jahr 1820 wurde das Lichtloch Nr 12 geteuft 2 An der tiefsten Stelle wurde der Stollen etwa 80 Meter unter der Erdoberflache aufgefahren 1 Betrieb des Stollens Bearbeiten Der Stollen diente zur Entwasserung mehrerer Zechen in der Herzkamper Mulde Ab dem Jahr 1822 wurden die Floze der Sieper amp Muhler Gruben und die Zechen Gluckauf und Buschbank durch den Stollen gelost Im Jahr 1824 wurde der Erbstollen Teil der Sieper amp Muhler Gruben 2 Aufgrund der tieferen Lage des Erbstollens kam es bei der weiteren Auffahrung zu Problemen mit der Bewetterung Im Jahr 1827 wurden vier Bergleute durch matte Wetter im Stollen getotet Im Jahr 1841 erreichte der Stollen seine Endlange von 3800 Metern Der Herzkamper Erbstollen enterbte nach seiner Fertigstellung den Kresssieper Erbstollen Im Jahr 1860 wurde der Herzkamper Erbstollen seinerseits vom Dreckbanker Erbstollen enterbt 5 Heutiger Zustand BearbeitenVon dem Erbstollen ist heute noch ein Teil des Stollenmundloches erhalten 1 Obwohl enterbt fliesst uber den Herzkamper Erbstollen noch heute Grubenwasser ab Das Wasser gelangt uber den Felderbach in die Ruhr 8 Ein Lichtloch des Stollens ist heute Teil des Herzkamper Mulde Weges 5 Das Lichtloch am Hof Fahrentrappe ist als Bodendenkmal eingetragen 9 Siehe auch BearbeitenListe der Bodendenkmaler in Hattingen Liste von Bergwerken im Ennepe Ruhr KreisEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Wilhelm Hermann Gertrude Hermann Die alten Zechen an der Ruhr 4 Auflage Verlag Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Koster Konigstein i Taunus 1994 ISBN 3 7845 6992 7 a b c d e f g h Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 Gustav Adolf Wustenfeld Schlebuscher Revier Bergbau in Wetter Gustav Adolf Wustenfeld Verlag Wetter Wengern 1983 ISBN 3 922014 05 4 a b c d Kurt Pflaging Die Wiege des Ruhrkohlenbergbaus Verlag Gluckauf GmbH 4 Auflage Essen 1987 ISBN 3 7739 0490 8 a b c d e f g h i Forderverein Bergbauhistorischer Statten Ruhrrevier e V Arbeitskreis Sprockhovel Hrsg Die Spur der Kohle Route 4 Der Herzkamper Mulde Weg Wanderweg durch die Geschichte des fruhen Bergbaus mit Wegbeschreibung und Wanderkarte Sprockhovel 2000 a b c d Carl Johann Bernhard Karsten Archiv fur Bergbau und Huttenwesen Siebenter Band verlegt bei G Reimer Berlin 1823 a b Otto Hue Die Bergarbeiter Historische Darstellung der Bergarbeiter Verhaltnisse von der altesten bis in die neueste Zeit Erster Band Verlag von J H W Dietz Nachfolger Stuttgart 1910 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Mundloch des Herzkamper Erbstollens abgerufen am 30 Mai 2013 In der Erde verborgene Denkmaler WAZ Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzkamper Erbstollen amp oldid 233932921