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Alter Schee ist eine Ortschaft im Ortsteil Schee im Sprockhoveler Stadtteil Gennebreck in Nordrhein Westfalen LehnStadt SprockhovelKoordinaten 51 19 N 7 14 O 51 318611111111 7 2316666666667 242 Koordinaten 51 19 7 N 7 13 54 OHohe 242 m u NNLehn Sprockhovel Lage von Lehn in SprockhovelIn der Ortschaft Alter ScheeIn der Ortschaft Alter Schee Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLage und Beschreibung BearbeitenDie Ortschaft liegt am ostlichen Rand der Herzkamper Mulde eines der fruhesten und das sudlichste Steinkohleabbaugebiet des Ruhrgebiets Sudlich von Alter Schee erstreckt sich der Hohenzug Hasslinghauser Rucken auf dem die Stadtgrenze zu Wuppertal verlauft und der zugleich die Wasserscheide zwischen den Flusssystemen der Ruhr und der Wupper ist Der Name Schee ist eine Ableitung von Scheid weist also als Toponym auf die benachbarte Wasserscheide hin Erst in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts wurde dem Namen Schee der Zusatz Alt Schee zugewiesen der sich innerhalb weniger Jahre zu Alter Schee anderte Alter Schee ist dabei die Bezeichnung der Ursprungssiedlung wahrend einige wenige neuere Hauser nahe dem weiter nordlich gelegenen Bahnhof Schee heute auch dem Sprockhoveler Ortsteil Schee zugeordnet sind Geschichte BearbeitenDer Ort entstand aus einem Hofgut Auf dem Schee das seit 1130 als Scethe urkundlich bekannt ist Es unterstand bis 1390 dem Oberhof Schopplenberg bei Breckerfeld und war somit ein Besitztum des Propstes des Klosters Werden Das Hofgut war mit umliegenden Hofen anteiliger Besitzer des genossenschaftlich genutzten Waldgebiets Schee er Mark das uber die Wasserscheide bis in das heutige Wuppertal reichte Das Hofgut bewirtschaftete im Mittelalter eine Flache von 75 Hektar ohne den Wald 1390 ging das Hofgut in den Grundbesitz des Abtes des Klosters Werden uber der es vom nahen Sattel und Oberhof Einern verwaltete Im Spatmittelalter herrschten die Grafen von der Mark die schon zuvor das klosterliche Vogteiamt besassen uber Schee und die umliegenden Hofe Schee wurde dem Amt Wetter zugeteilt und lag seit 1245 an der Grenze zum Herzogtum Berg Kirchenrechtlich befand es sich im Kirchspiel Schwelm 1522 wurde das Hofgut aufgeteilt und drei Hofe bildeten die Hofgruppe Obersten Scheid Mittelsten Scheid und Untersten Scheid nbsp Ehemaliger Hof Mittelste Schee Seit dem 15 Jahrhundert sind die ersten Kohlenbergwerke in Schee belegt Die Bauern gruben zunachst zum Eigenbedarf spater im Nebenerwerb nach Steinkohle Die tiefsten Floze traten hier an die Oberflache und konnten so leicht abgebaut werden Mit der industriellen Forderung der Kohle im Ruhrgebiet ab dem 18 Jahrhundert trat Schee aufgrund seiner Grenzlage zwischen Berg und Mark in erster Linie als Zollstation an einem der vielen Kohlenwege in das Wuppertal in Erscheinung Das Recht auf konzessionslosen privaten Abbau von Steinkohle endete aber 1609 mit dem Ubergang der Grafschaft Mark an das Kurfurstentum Brandenburg Dennoch sind noch 1811 zwolf Schurfstellen belegt Schee gehorte bis 1807 der Gennebrecker Bauerschaft innerhalb des Hochgerichts und der Rezeptur Schwelm des Amts Wetter in der Grafschaft Mark an Von 1807 bis 1814 war Alter Schee aufgrund der napoleonischen Kommunalreformen im Grossherzogtum Berg Teil der Landgemeinde Gennebreck innerhalb der neu gegrundeten Mairie Hasslinghausen im Arrondissement Hagen die nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Administration nun der Burgermeisterei Hasslinghausen ab 1844 Amt Hasslinghausen im Landkreis Hagen ab 1897 Kreis Schwelm ab 1929 Ennepe Ruhr Kreis angehorte Der Ort erscheint auf der Niemeyersche Karte Ausgabe Spezialkarte des Bergwerkdistrikts des Distrikts Blankenstein von 1788 89 als Ansammlung von acht Gebauden Er ist auf der Preussischen Uraufnahme von 1840 und auf den Messtischblattern der TK25 ab der Preussischen Neuaufnahme 1892 bis zur Ausgabe 1960 als Schee verzeichnet danach als Alter Schee 1818 und 1822 lebten 34 Menschen im als 9 Kothen kategorisierten Ort 1 2 Die Gemeinde und Gutbezirksstatistik der Provinz Westfalen fuhrt 1871 den Ort als Colonie mit 18 Wohnhausern und 178 Einwohnern auf wobei vermutlich aufgrund der im Vergleich zu spateren Registern hohen Zahl an Gebauden und Einwohnern benachbarte Wohnplatze mit hinzugezahlt wurden 3 Das Gemeindelexikon fur die Provinz Westfalen gibt 1885 dann auch fur Schee eine Zahl von 85 Einwohnern an die in 14 Wohnhausern lebten 4 1884 wurde die Bahnstrecke Wuppertal Wichlinghausen Hattingen als Kohlenbahn erbaut und der Ort erhielt ausserhalb des Ortskerns einen Bahnhof Um den sudlichen Hohenzug zu uberwinden wurde dazu der doppelrohrige 721 Meter lange Scheetunnel gebaut dessen Nordportal sich wenige hundert Meter sudlich des Ortes befindet 1887 wurde mit dem Bau der Bahnstrecke Schee Silschede begonnen die bei Schee von der ersten Bahnstrecke abzweigte 1895 besitzt der Ort zwolf Wohnhauser mit 88 Einwohnern 5 1905 zahlt der Ort 14 Wohnhauser und 82 Einwohner 6 Mit dem Schacht Hovel der Zeche Herzkamper Mulde die einen eigenen Gleisanschluss besass wurde 1905 die letzte der Grosszechen stillgelegt Am 1 Januar 1970 wurde das Amt Hasslingenhausen aufgelost und die amtsangehorige Landgemeinde Gennebreck mit Herzkamp in die Stadt Sprockhovel eingemeindet 7 1992 wurden samtliche Bahnanlagen demontiert Heute verlauft auf den ehemaligen Bahnstrecken von Schee in Richtung Hattingen und Hasslinghausen der Von Ruhr zur Ruhr Radweg Seit Dezember 2014 verbindet ihn die westliche Rohre des Scheetunnels als kombinierter Rad und Wanderweg mit der Wuppertaler Nordbahntrasse Literatur BearbeitenErich Schultze Gebhardt Besiedlung und Industrie zwischen Ruhr und Wupper Ein Beitrag zur Kulturgeographie des Niederbergisch Markischen Hugellands im Raum der Stadt Sprockhovel Schriftenreihe des Heimat und Geschichtsvereins Sprockhovel e V Band 2 1980Einzelnachweise Bearbeiten Alexander A Mutzell Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 5 Karl August Kunnel Halle 1823 Johann Georg von Viebahn Ortschafts und Entfernungs Tabelle des Regierungs Bezirks Arnsberg nach der bestehenden Landeseintheilung geordnet mit Angabe der fruheren Gebiete und Aemter der Pfarr und Schulsprengel und topographischen Nachrichten Ritter Arnsberg 1841 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Die Provinz Westfalen Nr IX Berlin 1874 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Westfalen Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band X Berlin 1887 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Westfalen Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band X Berlin 1897 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Westfalen Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band X Berlin 1909 Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 S 113 Wohnplatze der Bauerschaft und Landgemeinde Gennebreck im 19 Jahrhundert Kirchdorf HerzkampAckern Alter Schee Alter Schneppendahl Am Hagen An der Schmitte Bahnhof Schee Berge Berghausstrasse Bredde Brink Bruch Busch Dahlkamp Egen Einern Einerfeld Einergraben Ellerhauschen Erlen Flanhard Flusloh Frielinghausen Gennebreckmuhle Grosser Siepen Heege Heide Hetberge Hohenhagen Horath Horather Schanze Hulsen Huxel Hutte Sankt Moritz Im Hagen Kickersburg Kleiner Siepen Kreiskotten Kuhstoss Kuxloh Lehmkuhle Lehn Lohbusch Mellbeck Mettberg Neu Amerika Neuer Schneppendahl Ochsenkamp Quellenburg Rottenberg Sauerholz Schaumloffel Einernstrasse Scheerenberg Schraberg 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