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Grosser Siepen ist eine Hofschaft im Stadtteil Gennebreck der Stadt Sprockhovel im Ennepe Ruhr Kreis Nordrhein Westfalen Grosser SiepenStadt SprockhovelKoordinaten 51 19 N 7 13 O 51 313466 7 217196 246 Koordinaten 51 18 48 N 7 13 2 OHohe 246 m u NNGrosser Siepen Sprockhovel Lage von Grosser Siepen in SprockhovelDenkmalgeschutztes Speicherbackhaus auf der Hofanlage Grosser Siepen Denkmalgeschutztes Speicherbackhaus auf der Hofanlage Grosser Siepen Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Geschichte 3 Denkmalschutz 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage und Beschreibung BearbeitenGrosser Siepen liegt im sudlichen Teil des Sprockhoveler Stadtgebiets im Ortsbereich Herzkamp in der Herzkamper Mulde Der Ort ist uber eine Zufahrt erreichbar die bei Brink von der Landesstrasse L70 abzweigt Westlich von Grosser Siepen befindet sich die Hofschaft Kleiner Siepen Weitere Nachbarorte sind Egen Gennebreckmuhle Sankt Moritz Frielinghausen Ochsenkamp und Einerfeld Sudlich schliesst sich das Waldgebiet Hilgenputt an die Hofanlage an Auf den restlichen Seiten ist der Hof heute weitgehend vom Golfplatz Felderbach umschlossen Unter anderem die Wanderwege Gennebrecker Rundweg und Wuppertaler Rundweg fuhren an der Hofanlage vorbei Geschichte BearbeitenGrosser Siepen gehorte zum Besitz der Reichsabtei Werden wird im Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 urkundlich erwahnt und besass in alten Steuerlisten eine Spitzenstellung in der Abgabenlast 1 2 Laut dem Schatzbuch der Grafschaft Mark gab in der Bauerschaft Gennebreck In der Gendenbraken buyr mit 17 Steuerpflichtigen ein Hanss op den Sypen 7 Goldgulden an Abgabe 3 Der Hof gilt als eines der bedeutendsten landlichen Anwesen des markisch bergischen Berglandes und die jeweiligen Erben zahlten bis in das 18 Jahrhundert hinein zur landlichen Fuhrungsschicht der Region 2 Der Grund fur diese herausragende Stellung lag in dem fruhen Abbau von Steinkohle der im Sprockhoveler Raum ausstreichenden Floze der ab 1590 urkundlich belegt ist aber vermutlich bereits Jahrzehnte zuvor dort von dem Hofbesitzern betrieben wurde 2 An dem Hof lief eine funf Fuss machtige Kohlebank vorbei die mit einem Stollen am Hutter Diek angefahren wurde Dieses Floz wurde fruher als Hutter oder Sieper Bank bezeichnet und wird heute als Hauptfloz gefuhrt 1 Die Besitzerfamilien des Hofs Grosser Siepen hatten einen grossen Anteil an der Entwicklung des fruhen Kohlebergbaus im Sprockhoveler Raum und betrieben mit denen des Hofs Gennebreckmuhle ab 1627 die Gewerkschaft Sieper und Muhlen die zuletzt als Herzkamper Kohlenzeche Sieper amp Muhler Gruben firmierte 1 Ein in der heute an der Hofzufahrt aufgestellter Mutungsstein aus dem Jahr 1815 belegt die Bedeutung des Kohleabbaus fur den Hof Grosser Siepen gehorte bis 1807 der Gennebrecker Bauerschaft innerhalb des Hochgerichts und der Rezeptur Schwelm des Amts Wetter in der Grafschaft Mark an Von 1807 bis 1814 war Grosser Siepen aufgrund der napoleonischen Kommunalreformen im Grossherzogtum Berg Teil der Landgemeinde Gennebreck innerhalb der neu gegrundeten Mairie Hasslinghausen im Arrondissement Hagen die nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Administration nun der Burgermeisterei Hasslinghausen ab 1844 Amt Hasslinghausen im Landkreis Hagen ab 1897 Kreis Schwelm ab 1929 Ennepe Ruhr Kreis angehorte Grosser Siepen erscheint auf der Niemeyersche Karte Ausgabe Spezialkarte des Bergwerkdistrikts des Distrikts Blankenstein von 1788 89 unbeschriftet mit sieben Gebauden Der Ort ist auf der Preussischen Uraufnahme von 1840 als Aufm gr Siepen verzeichnet Ab der Preussischen Neuaufnahme von 1892 ist der Ort auf Messtischblattern der TK25 als gr Siepen Grossensiepen oder zuletzt ab der Ausgabe 1983 als Grosser Siepen verzeichnet 1818 und 1822 lebten zwolf Menschen im als Bauerhof kategorisierten Ort 4 5 Laut der Ortschafts und Entfernungs Tabelle des Regierungs Bezirks Arnsberg von 1839 besass der Ort zwei Wohnhauser und zwei landwirtschaftliche Gebaude Zu dieser Zeit lebten 25 Einwohner im Ort allesamt evangelischer Konfession 4 Die Gemeinde und Gutbezirksstatistik der Provinz Westfalen fuhrt 1871 Kleiner und Grosser Siepen als Colonie Siepen mit 14 Wohnhausern und 137 Einwohnern auf 6 Das Gemeindelexikon fur die Provinz Westfalen gibt 1885 fur Grosser Siepen eine Zahl von 22 Einwohnern an die in drei Wohnhausern lebten 7 1895 besitzt der Ort drei Wohnhauser mit 27 Einwohnern 8 1905 zahlt der Gut Grossensiepen drei Wohnhauser und 15 Einwohner 9 Am 1 Januar 1970 wurde das Amt Hasslinghausen aufgelost und die amtsangehorige Landgemeinde Gennebreck mit Grosser Siepen in die Stadt Sprockhovel eingemeindet 10 Denkmalschutz BearbeitenMehrere Gebaude der Hofanlage stehen heute unter Baudenkmalschutz Leider fiel das prachtige Hauptgebaude mit einem hohen zweifach vorkragenden reich geschmuckten Fachwerkgiebel einem Brand 1913 zum Opfer Das alteste und eindrucksvollste erhaltene Nebengebaude ist ein Speicherbackhaus Garnkasten genannter Speicher von 1501 mit spater angefugtem Backofen Markant ist sein hohe Turm mit Schopfwalmdach auf hohem Bruchsteinsockel Unverkennbar diente er fruher als Wehrturm der Verteidigung Ehemals war er von drei Seiten durch den Dorfweiher von Wasser umschlossen und mit Schiessscharten ausgestattet Das zweitalteste Nebengebaude ist die quertennige Fachwerkscheune 1507 die als die alteste Fachwerkscheune Westfalens gilt Der Haferkasten Kornkasten mit spater angefugtem weiterem Speicher gehort zu den wenigen Beispielen die noch am originalen Standort erhalten geblieben sind und stammt aus dem Jahr 1597 wie die Inschrift uber der alten Eichentur belegt DER HERR BEWAR DEINEM AVSZ GANCK VNDT IN GANCK VAN NV BIS IN EWIGKEIDT ANNO 1597 Ostlich steht das Altenteiler Fachwerkwohnhaus 1695 und westlich das Bleich er haus aus dem 19 Jahrhundert Letzteres steht nicht unter Denkmalschutz und zeigt sich modernisiert 2 nbsp Kornkasten 1597 nbsp Kornkastentur mit Inschrift nbsp Altenteilerhaus 1695 nbsp Verborgen unter neuzeitlicher Bekleidung Die alteste Fachwerkscheune Westfalens nbsp Fachwerkscheune 1507 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosser Siepen Sprockhovel Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Wilhelm von Kurten Entwicklung und Struktur der Gemeinde Gennebreck In BHS Band 4 1954 S 47 64 a b c d Peter Barthold Thomas Spohn Die Nebengebaude des Hofes Grosser Siepen in Sprockhovel Herzkamp aus dem 16 und 17 Jahrhundert PDF 1 4 MB In Denkmalpflege in Westfalen Lippe Heft 2 05 LWL 2005 S 54 57 abgerufen am 29 Dezember 2012 Aloys Meister Die Grafschaft Mark Festschrift zum Gedachtnis der 300 jahrigen Vereinigung mit Brandenburg Preussen 2 Band Dortmund 1909 S 47 Auszug aus dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 Bauerschaft Gennebreck a b Johann Georg von Viebahn Ortschafts und Entfernungs Tabelle des Regierungs Bezirks Arnsberg nach der bestehenden Landeseintheilung geordnet mit Angabe der fruheren Gebiete und Aemter der Pfarr und Schulsprengel und topographischen Nachrichten Ritter Arnsberg 1841 Alexander A Mutzell Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 4 Karl August Kunnel Halle 1823 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Die Provinz Westfalen Nr IX Berlin 1874 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Westfalen Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band X Berlin 1887 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Westfalen Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band X Berlin 1897 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Westfalen Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band X Berlin 1909 Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 S 113 Wohnplatze der Bauerschaft und Landgemeinde Gennebreck im 19 Jahrhundert Kirchdorf HerzkampAckern Alter Schee Alter Schneppendahl Am Hagen An der Schmitte Bahnhof Schee Berge Berghausstrasse Bredde Brink Bruch Busch Dahlkamp Egen Einern Einerfeld Einergraben Ellerhauschen Erlen Flanhard Flusloh Frielinghausen Gennebreckmuhle Grosser Siepen Heege Heide Hetberge Hohenhagen Horath Horather Schanze Hulsen Huxel Hutte Sankt Moritz Im Hagen Kickersburg Kleiner Siepen Kreiskotten Kuhstoss Kuxloh Lehmkuhle Lehn Lohbusch Mellbeck Mettberg Neu Amerika Neuer Schneppendahl Ochsenkamp Quellenburg Rottenberg Sauerholz Schaumloffel Einernstrasse Scheerenberg Schraberg Sondern Sternenberg Stocken Stockerbecke Stockerbrogel Stoppelbruch Winkelstrasse Zeche Gluckauf Zeche Herzkamper Mulde Abgerufen von https de 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