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Zavaritskit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung BiOF 4 besteht also zu gleichen Teilen aus Bismut Sauerstoff und Fluor ZavaritskitGrauer schwach metallisch glanzender Zavaritskit aus Smrkovec Schonficht Kaiserwald Slavkovsky Les Bohmen Tschechien Sichtfeld 3 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1967 s p 1 IMA Symbol Zav 2 Andere Namen Sawaritzkit 3 Chemische Formel BiOF 4 Mineralklasse und ggf Abteilung HalogenideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana III C 05 III D 09 030 3 DC 25 10 02 01 01Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol ditetragonal dipyramidal 4 m2 m2 m 5 Raumgruppe P4 nmm Nr 129 Vorlage Raumgruppe 129 4 Gitterparameter a 3 75 A c 6 23 A 4 Formeleinheiten Z 2 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 bis 2 5 6 Dichte g cm3 gemessen 7 88 bis 8 34 berechnet 9 21 7 Spaltbarkeit nicht definiertBruch Tenazitat nicht definiertFarbe grau im Durchlicht farblos 7 Strichfarbe grauweissTransparenz in dunnen Schichten durchsichtig 7 Glanz Halbmetallglanz Fettglanz 7 KristalloptikBrechungsindizes na 2 210 6 nb 2 213 6 Doppelbrechung d 2 210 6 Optischer Charakter einachsig wechselndZavaritskit konnte bisher nur in Form von sehr feinkornigen Krusten und Pseudomorphosen nach Bismuthinit 3 von grauer metallisch glanzender Farbe gefunden werden Im Durchlichtmikroskop erscheint er allerdings farblos Das Mineral ist nur in dunnen Schichten durchsichtig im Allgemeinen dagegen eher durchscheinend bis undurchsichtig Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Zavaritskit nahe der russischen Siedlung Scherlowaja Gora in der Region Transbaikalien Ostsibirien und beschrieben 1962 durch E I Dolomanova V M Senderova M T Yanchenko die das Mineral nach dem russischen Petrologen Alexander Nikolajewitsch Sawarizki Aleksandr Nikolaevich Zavarickij englisch Aleksandr Nikolaevich Zavaritskii 1884 1952 6 8 benannten Das Typmaterial des Minerals wird Mineralogischen Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau aufbewahrt 7 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Zavaritskit zur Mineralklasse der Halogenide und dort zur Abteilung der Oxidhalogenide wo er zusammen mit Bismoclit Cotunnit Daubreeit Fiedlerit Laurionit Matlockit Paralaurionit und Pseudocotunnit die Fiedlerit Laurionit Matlockit Gruppe mit der Systemnummer III C 05 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss erhielt das Mineral die System und Mineral Nr III D 09 030 Es steht damit ebenfalls in der Abteilung Oxihalogenide wo Zavaritskit zusammen mit Argesit Bismoclit Daubreeit Matlockit Rorisit und Zhangpeishanit eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer III D 09 bildet 9 Die von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Zavaritskit in die Abteilung Oxihalogenide Hydroxyhalogenide und verwandte Doppel Halogenide ein Dort ist das Mineral in der Unterabteilung Mit Pb As Sb Bi ohne Cu innerhalb der Matlockitgruppe mit der Systemnummer 3 DC 25 neben Bismoclit Daubreeit Matlockit Rorisit und Zhangpeishanit zu finden Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Zavaritskit in die Klasse der Halogenide und dort in die Abteilung der Oxihalogenide und Hydroxyhalogenide mit der Formel A O OH Xq ein Dort findet er sich in der unbenannten Gruppe 10 02 01 mit der Systemnummer 10 02 01 01 in der auch Bismoclit und Daubreeit eingeordnet sind Kristallstruktur BearbeitenZavaritskit kristallisiert isotyp mit Matlockit im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P4 nmm Raumgruppen Nr 129 Vorlage Raumgruppe 129 mit den Gitterparametern a 3 75 A und c 6 23 A sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Bildung und Fundorte BearbeitenZavaritskit bildet sich sekundar als Verwitterungsprodukt aus Bismuthinit in bismuthaltigen Erz Lagerstatten Neben gediegen Bismut und Bismuthinit kann das Mineral unter anderem noch in Paragenese mit Bismutit und gediegen Gold auftreten Als seltene Mineralbildung konnte Zavaritskit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2018 rund 20 Fundorte als bekannt gelten 11 An seiner Typlokalitat Scherlowaja Gora in Russland wurde Zavaritskit in Quarz Topas Siderophyllit Greisen entdeckt die einen Granit Pluton schnitten Daneben trat das Mineral in Russland noch in der Wolfram Zinn Lagerstatte Nevskoe bei Omsuktschan in der Oblast Magadan bei Pitkjaranta in der Republik Karelien und am Berg Ploskaya im Keivy Gebirge auf der Halbinsel Kola zutage Weitere bisher bekannte Fundorte sind Fielders Hill bei Torrington Clive County und die Zinngrube Elsmore in Inverell Shire Gough County im australischen Bundesstaat New South Wales der Steinbruch Beauvoir bei Echassieres im franzosischen Departement Allier die Gruben Ebisu bei Nakatsugawa und Ashio bei Nikkō auf der japanischen Insel Honshu der Feldspat Steinbruch Evans Lou am Lac Saint Pierre in der kanadischen Provinz Quebec sowie Krasno nad Teplou Schonfeld Jachymov und Smrkovec Schonficht im Karlovarsky kraj Karlsbader Region und Moldava Knottel Knotel und die Grube Stary Martin bei Krupka im Ustecky kraj Aussiger Region in Tschechien 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenE I Dolomanova V M Senderova M T Yanchenko Zavaritskite BiOF a new mineral of the oxyfluoride group In Doklady Akademii Nauk SSSR Band 146 1962 S 680 682 russisch rruff info PDF 374 kB abgerufen am 7 Dezember 2022 Michael Fleischer New mineral names In American Mineralogist Band 48 1963 S 209 217 englisch rruff info PDF 661 kB abgerufen am 7 Dezember 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zavaritskite Sammlung von Bildern Zavaritskit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 7 Dezember 2022 Zavaritskite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 7 Dezember 2022 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Zavaritskite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 7 Dezember 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 370 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 176 englisch David Barthelmy Zavaritskite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 7 Dezember 2022 englisch a b c d e Zavaritskite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 7 Dezember 2022 englisch a b c d e Zavaritskite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 87 kB abgerufen am 7 Dezember 2022 Aleksandr Nikolaevich Zavaritskii The Great Soviet Encyclopedia 1979 abgerufen am 7 Dezember 2022 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 27 September 2019 englisch Localities for Zavaritskite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 7 Dezember 2022 englisch Fundortliste fur Zavaritskit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 7 Dezember 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zavaritskit amp oldid 239001293