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August Wilhelm Freiherr von Taubenheim ab dem 6 April 1859 Graf von Taubenheim 16 April 1805 in Stuttgart 4 Januar 1894 ebenda war Stallmeister und Kammerherr der Konige Wilhelm I und Karl von Wurttemberg Von 1841 bis 1846 war er ausserdem Intendant des Koniglichen Hoftheaters Stuttgart Denkmal fur Wilhelm Graf von Taubenheim im Brunnenhof des Kursaals Bad Cannstatt Plastik von Paul Gottfried Christaller gestiftet vom Brunnenverein Cannstatt errichtet 1894 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehe und Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTaubenheim war Spross des sachsischen Adelsgeschlechtes Taubenheim Enkel des wurttembergischen Staatsministers Rudolf August Leberecht Freiherr von Taubenheim sowie Sohn des wurttembergischen Stallmeisters und Kammerherrn August Freiherr von Taubenheim und dessen Ehefrau Caroline geborene Bawr 1786 1856 auch Freiin von Baver einer gebildeten Frau aus dem Kurfurstentum Hessen Der bereits am 14 Januar 1806 nach kurzer Krankheit verstorbene Vater war ein Freund des Kronprinzen und spateren Konigs Wilhelm I Dieser nahm sich der Erziehung Taubenheims an Bis zum 16 Lebensjahr besuchte er das Konigliche Gymnasium Stuttgart anschliessend die Kriegsschule Ludwigsburg Das dort als Unterleutnant der Koniglichen Leibgarde gezeigte Interesse an Pferden pragte seine weitere Laufbahn 1824 begann er ein Studium an der Universitat Gottingen Dort besuchte er auch die von Johann Heinrich Ayrer gegrundete Schule fur Reitkunst und Equitation Anschliessend ging er fur langere Zeit auf eine Reitschule in Wien 1826 kehrte er nach Stuttgart zuruck und wurde zum Kammerherrn und Stallmeister ernannt Als solcher fungierte er als Begleiter Berater und enger Vertrauter Konig Wilhelms I Mit ihm teilte er das starke Interesse fur Pferdezucht Mit Julius von Hugel 1810 1884 dem Sohn des wurttembergischen Kriegsministers Ernst von Hugel rief Taubenheim 1834 den Wettrenn Verein ins Leben der alljahrlich auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest in Cannstatt ein Pferderennen veranstaltete und die Beitrage seiner Mitglieder unter anderem zum Ankauf eines zu verlosenden Edelpferdes verwendete 1 In den Jahren 1840 1841 unternahm Taubenheim in Begleitung des Literaten Friedrich Wilhelm Hacklander des Malers Friedrich Frisch und des Arztes Karl Bopp 1817 1847 eine Reise in den Orient auch um fur die Koniglich Wurttembergischen Gestute Weil und Marbach Araber Pferde zu beschaffen Die Reise die in die Zeit der Orientkrise fiel und die Hacklander in dem spater mehrfach aufgelegten Werk Reise in den Orient sowie Frisch in der lithografischen Tafelfolge Arabien und Olgemalden dokumentierte 2 3 fuhrte zunachst mit dem Schiff die Donau hinab uber Wien bis Giurgiu dann mit dem Pferd bis Konstantinopel wo Sultan Abdulmecid I die wurttembergische Delegation in einer Audienz empfing Mit dem Schiff ging es weiter uber Rhodos Zypern und Beirut wobei sie 1841 bei sturmischem Winterwetter im Hafen von Therapia einen Schiffbruch des 1839 in Triest gebauten Seedampfers Seri Pervas der Donau Dampfschiffahrts Gesellschaft uberlebten 4 5 Von Beirut zogen sie wieder uber Land nach Damaskus und Jerusalem In Jaffa kam es zur Begegnung mit dem osmanischen General Ibrahim Pascha der damals als Wali uber Syrien und Palastina herrschte Uber den Sinai ging die Reise bis Agypten Die Ruckreise fuhrte mit dem Schiff uber Malta Sizilien Neapel und Genua nbsp Rapport bei Konig Wilhelm I 1847 Gemalde von Franz Seraph Stirnbrand Taubenheim als zweiter von links1841 stieg Taubenheim zum Oberstallmeister Oberststallmeister und damit zum Chef aller koniglichen Marstalle auf Ausserdem wurde er im gleichen Jahr als Nachfolger von Victor Carl Emanuel Philipp Graf von Leutrum Ertingen 1782 1842 zum Intendanten des Koniglichen Hoftheaters bestellt eine Funktion die er bis zur Ernennung seines Nachfolgers Ferdinand von Gall im April 1846 eher provisorisch innehatte 6 7 Fur seine treuen Dienste erhob ihn Wilhelm I am 6 April 1859 in den erblichen Grafenstand Nachdem Karl von Wurttemberg 1864 den Thron bestiegen hatte genoss Taubenheim weiterhin das konigliche Vertrauen Karl den er insbesondere auch auf dessen winterlichen Reisen nach Sudfrankreich begleitete betraute ihn haufig mit wichtigen Auftragen Mit der Thronbesteigung Wilhelms II reichte Taubenheim seinen Rucktritt ein der ihm unter Anerkennung seiner Verdienste gewahrt wurde Taubenheim starb 88 jahrig in Stuttgart Taubenheim wurde 1854 Ehrenburger Cannstatts Ausserdem war er Ehrenprasident des Cannstatter Brunnenvereins der ihn 1894 im Brunnenhof am Kursaal Bad Cannstatt mit einem Denkmal ehrte das der Stuttgarter Bildhauer Paul Gottfried Christaller schuf Kunsthistorisch trat Taubenheim auch als Auftraggeber des Portratmalers Franz Seraph Stirnbrand in Erscheinung Im Johanniterorden bekleidete Taubenheim den Rang und das Amt eines Kommendators 8 Bis 1877 war er Eigentumer des Rittergutes Hohenentringen das er in den 1840er Jahren samt umfangreichem Grundbesitz von Wilhelm Friedrich Albrecht von Plessen erworben hatte Ehe und Nachkommen BearbeitenAm 17 September 1842 heiratete Taubenheim in Serach Marie Friederike Alexandrine Charlotte Katharina Grafin von Wurttemberg 29 Mai 1815 in Stuttgart 31 Dezember 1866 ebenda die Tochter des Prinzen Wilhelm Friedrich Philipp von Wurttemberg aus dessen morganatischer Ehe mit der Hofdame der Mutter Wilhelmine Freiin von Tunderfeld Rhodis 1777 1822 Durch diese Ehe wurde Taubenheim Schwager der Grafen Alexander und Wilhelm von Wurttemberg Das Paar hatte drei Tochter und einen Sohn Marie Sophie Wilhelmine 31 Juli 1843 in Stuttgart 11 April 1919 ebenda ab dem 10 Juli 1894 Oberin des Diakonissenhauses Stuttgart Wilhelm Paul Karl Heinrich 4 April 1845 in Stuttgart 13 September 1887 in Purworejo Java Niederlandisch Indien Kavallerieleutnant im Deutschen Krieg Oberleutnant einer Feldjagerschwadron im Deutsch Franzosischen Krieg ab 1871 Stallmeister Karls von Wurttemberg ab 1874 dessen Kammerherr 1876 Ausscheiden aus dem Hofdienst 1880 Entlassung aus der wurttembergischen Staatsburgerschaft sowie Emigration nach Niederlandisch Indien dort unverheiratet verstorben Olga Charlotte Theodolinde Wilhelmine 15 September 1850 in Stuttgart 16 Mai 1925 ebenda August Freiherr von Wollwert Lauterburg 1843 1908 wurttembergischer Oberhofmarschall eine Tochter Olga Freiin von Wollwert Lauterburg 4 Februar 1874 in Stuttgart 6 April 1894 ebenda Sophie Marie Julie 25 Oktober 1852 in Stuttgart 19 Marz 1936 in Baden Baden Ernst Friedrich Eduard Bayer von Ehrenberg 1855 1920 preussischer Rittmeister und Major eine Tochter Wilma Konstanze Anna Helene Philippine Bayer von Ehrenberg 5 Oktober 1884 in Berlin 2 September 1938 in Aachen Literatur BearbeitenGothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1856 Sechster Jahrgang Justus Perthes Gotha 1856 S 684 Digitalisat Roland Uhland 900 Jahre Haus Wurttemberg Leben und Leistung fur Land und Volk Kohlhammer Stuttgart 1984 S 411 Tafel 14 Nachkommen Herzog Wilhelms Herzoge und Fursten von Urach Wolfram Schlenker Wilhelm Graf Taubenheim 1805 1894 In Wolfram Schlenker Tierschutz und Tierrechte im Konigreich Wurttemberg Die erste deutsche Tierschutz und Tierrechtsbewegung 1837 die drei wurttembergischen Tierschutzvereine ab 1862 und ihre Tiere Springer VS Wiesbaden 2022 ISBN 978 3 658 35352 0 S 303 305 Weblinks BearbeitenFindbuch GU 108 Biografien Marie Grafin von Wurttemberg Ehemann und Familie Landesarchiv Baden Wurttemberg Taubenheim Wilhelm Graf von Datenblatt im Portal statistik baden wuerttemberg de Landesbibliographie Baden Wurttemberg Einzelnachweise Bearbeiten Karl Pfaff Geschichte der Stadt Stuttgart nach Archival Urkunden und anderen bewahrten Quellen Band 2 Geschichte der Stadt vom Jahre 1651 bis zum Jahre 1845 Verlag der C A Sonnewald schen Buchhandlung Stuttgart 1846 S 379 Google Books Friedrich Wilhelm Hacklander Reise in den Orient Daguerreotypen Aufgenommen wahrend einer Reise in den Orient in den Jahren 1814 und 1842 2 Bande Adolph Krabbe Stuttgart 1842 Digitalisat der Ausgabe 1846 Friedrich Frisch Arabien Skizzen aus dem Orient gesammelt in den Jahren 1840 und 1841 Nach der Natur und auf Stein gezeichnet Kern Darmstadt 1842 Vgl Reiss amp Sohn Auktion 186 15 16 November 2017 Konigstein im Taunus 2017 S 34 Nr 2006 PDF Friedrich Wilhelm Hacklander S 140 ff Digitalisat der Ausgabe 1846 Carl von Rossetti Sendschreiben an die Aktionare der k k priv Donau Dampfschifffahrts Gesellschaft Carl Ueberreuter s Druck Wien 1844 S 15 Google Books Carl A von Schraishuon Das Konigliche Hoftheater von Stuttgart von 1811 bis zur neueren Zeit Verlag von Emil Muller Stuttgart 1878 S 68 72 Google Books Korrespondenz In Didaskalia Blatter fur Geist Gemuth und Publizitat Ausgabe Nr 112 vom 23 April 1846 Google Books Denkmal fur Graf Wilhelm von Taubenheim Webseite im Portal stuttgart im bild orgNormdaten Person GND 11723494X lobid OGND AKS VIAF 10618112 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Taubenheim Wilhelm vonALTERNATIVNAMEN Taubenheim August Wilhelm Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG Stallmeister und Kammerherr der Konige Wilhelm I und Karl von WurttembergGEBURTSDATUM 16 April 1805GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 4 Januar 1894STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm von Taubenheim amp oldid 230542475