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Der Weissschwanzbussard Geranoaetus albicaudatus Syn Buteo albicaudatus ist ein grosser charakteristisch grau weiss gezeichneter Bussard der Gattung Geranoaetus innerhalb der Familie der Habichtartigen Accipitriformes Er ist vor allem eine sudamerikanische Art nur die nordlichsten Brutgebiete erreichen Mittelamerika Mexiko und den Suden der Vereinigten Staaten Unter den Bussardartigen hat er die grosste Nord Sud Ausbreitung 1 Die Art erscheint in einer hellen und wesentlich seltener einer dunklen Morphe Die Geschlechter sind gleich gefarbt Weibchen sind um bis zu 17 grosser als Mannchen 2 WeissschwanzbussardImmaturer Weissschwanzbussard Helle Morphe SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Greifvogel Accipitriformes Familie Habichtartige Accipitridae Unterfamilie Bussardartige Buteoninae Gattung Blaubussarde Geranoaetus Art WeissschwanzbussardWissenschaftlicher NameGeranoaetus albicaudatus Vieillot 1816 G albicaudatus bewohnt vornehmlich trockene oder massig feuchte Lebensraume der Niederungen und Mittelgebirge wie einzeln baumbestandene Grassteppen und Prarien kommt aber auch in extensiv kultivierten Landschaftstypen und in der Nahe grosser Stadte wie etwa Rio de Janeiro vor 2 Er ist ein opportunistischer Nahrungsgeneralist der sich von grossen Insekten kleinen Saugetieren Reptilien und Amphibien ernahrt 3 Die uberwiegende Mehrzahl der Weissschwanzbussarde verbleibt das gesamte Jahr uber im Brutgebiet nur Teilpopulationen unternehmen kurzstreckige Wanderungen Jungvogel dismigrieren grossraumig 2 Der Weissschwanzbussard wurde 1816 von Louis Pierre Vieillot als Buteo albicaudatus erstbeschrieben 2015 wurden drei nahe verwandte Arten unter dem Gattungsnamen Geranoaetus aus Buteo losgelost 4 Mit Stand Ende 2019 werden drei Unterarten anerkannt 3 Obwohl die Art in Texas als gefahrdet gilt erscheint ihr Gesamtbestand ungefahrdet IUCN LC least concern 5 Sie ist stellenweise haufig und konnte ihr Brutareal vor allem im Sudosten Brasiliens erweitern 2 Bis auf die nordlichsten Vorkommen in Texas ist die Art bislang nur sehr unzureichend untersucht Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 1 1 Helle Morphe G a hypsopodius 1 2 Dunkle Morphe 1 3 Jugendgefieder 1 4 Mauser 2 Stimmrepertoire 3 Verbreitung 3 1 Brutgebiet 3 2 Lebensraum 3 3 Migration und Raumbedarf 4 Nahrung und Nahrungserwerb 5 Brutbiologie 5 1 Paarbildung Nestbau und Nest 5 2 Gelege und Jungenaufzucht 6 Systematik 7 Bestand und Bedrohung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAussehen Bearbeiten nbsp Adulter Weissschwanzbussard nbsp Intensiv gezeichneter adulter WeissschwanzbussardDer Weissschwanzbussard ist ein sehr typisch gefarbter grosser Bussard mit grauer Oberseite fast weisser rotlichbraun bis grau gebanderter Unterseite einem kurzen weissen Schwanz mit prominenter schwarzer Subterminalbinde fur einen Greifvogel langen Beinen und langen auf der Unterseite grauen tief schwarz gefingerten Flugeln Kennzeichnend ist beim sitzenden Vogel eine rostbraune oder zimtfarbene Farbung des Schultergefieders Weibchen sind zwar haufig etwas dunkler gefarbt und intensiver gezeichnet doch ein klarer Farbungsdimorphismus besteht nicht Auch in der Grosse sind Mannchen und Weibchen nur bedingt voneinander zu unterscheiden da die Korpergrosse der grossten Mannchen der der kleinsten Weibchen entspricht Die hauptsachlich unter Vertretern der Nominatform zu beobachtenden melanistischen Individuen sind bis auf den mattweissen schwarz gebanderten Schwanz einheitlich duster dunkelbraun Jungvogel sind vor allem durch ihren grauen Schwanz das fehlende rostrote Band und die dunkel gesprenkelte Brustseite gut gekennzeichnet G albicaudatus ist einer der wenigen Bussardartigen mit deutlicher Flugelprojektion die Handschwingen uberragen beim sitzenden Vogel den Schwanz 6 2 Weissflugelbussarde fliegen mit langsamen kraftvollen tief durchgezogenen Flugelschlagen und gleiten in einer ausgepragten V Stellung Sie rutteln oft und hangen bei gunstigen Bedingungen mit ausgebreiteten Schwingen im Wind Haufig ist die Art auch am Boden zu beobachten 7 Die Grosse liegt bei Mannchen zwischen 46 und 52 bei Weibchen zwischen 48 und 60 Zentimetern Mannchen wiegen maximal 950 Weibchen bis 1100 Gramm 6 2 nbsp Rufender JungvogelHelle Morphe G a hypsopodius Bearbeiten Grundfarbe der gesamten Oberseite der Wangen und der Oberflugel ist hellgrau bis schiefergrau Weibchen sind tendenziell geringfugig dunkler gefarbt Die Kehle ist reinweiss oder leicht gestrichelt auch ein kleiner Bereich uber dem Schnabel ist weiss Alle mittleren Flugeldecken der Oberseite sind zimtfarben oder rotlichbraun wodurch beim sitzenden Vogel eine charakteristische Schulter und teilweise Mantelfarbung entsteht 6 Die gesamte Unterseite ist weiss vor allem im Brustbereich oft zeichnungslos wahrend Bauch und Unterschwanzdecken meist fein grau grauschwarz oder rotlichbraun gesperbert sind Die Unterflugeldecken sind weitgehend weiss und in sehr variablem Ausmass fein grau oder rotlichbraun gestrichelt Alle Schwingen sind grau deutlich dunkel gerandet und mehrmals fein dunkelgrau langsliniert Die tief gefingerten Handschwingen sind deutlich dunkler fast schwarz Der kurze leicht gerundete Schwanz ist auf der Ober und der Unterseite weiss Nahe dem fein weiss gerandeten Schwanzende befindet sich auf beiden Seiten ein tiefschwarzes etwa 2 5 Zentimeter breites Band Die Beine sind bis zum Intertarsialgelenk flauschig befiedert dieser Bereich kann vollig ungezeichnet aber auch dicht grau oder rotlichbraun gesperbert sein Die Beine sind in allen Altersstufen orangegelblich Der Hakenschnabel ist an der Basis hell blaulichgrau und wird zur Spitze hin dunkler die Iris ist kastanienbraun Die Schnabelfarbe und die Farbe der Iris verandern sich in den Altersstufen nicht Dunkle Morphe Bearbeiten nbsp Ruttelnder juveniler dunkelmorphiger WeissschwanzbussardSchwarzlinge scheinen nur sudlich des Amazonasgebietes und ostlich der Anden etwas haufiger vorzukommen Das Ausmass des Melanismus ist unterschiedlich und reicht von gesattigt dunkelbraun mit meist vorhandener rostroter oder zimtbrauner Schulterfarbung bis zu duster schwarzbraun mit fehlender rotlichbrauner Schulterfarbung 2 Typisch gefarbte dunkelmorphige Weissschwanzbussarde sind auf der gesamten Ober und Unterseite duster braunschwarz Nur uber dem Schnabelansatz und im Kehlbereich sind weissliche Stellen erkennbar Die Farbe der Unterflugeldecken entspricht der des Oberseitengefieders die Schwingen sind dunkel silbergrau deutlich dunkel gerandet und mehrfach dunkel liniert Die Handschwingen sind fast schwarz Der Schwanz ist auf der Oberseite hell grauweiss auf der Unterseite mattweiss Das schwarze Subterminalband ist wie bei hellmorphigen Individuen ausgebildet kontrastiert aber weniger stark auch die unbefiederten Korperregionen gleichen jenen der hellen Vogeln 2 Jugendgefieder Bearbeiten Jungvogel der hellen Morphe sind auf der gesamten Oberseite und der Brust dunkelbraun gesprenkelt Die Sprenkelung entsteht durch die hellbraunen Randungen der meisten Deck und Korperfedern Der Bauch ist weniger intensiv gezeichnet die Unterschwanzdecken oft zeichnungslos cremefarben Die Unterflugeldecken sind wie das Oberseitengefieder gefarbt die Schwingen sind schieferfarben und nur unmerklich dunkler gerandet Die Handschwingen sind dunkelgrau Der Schwanz ist auf beiden Seiten silberfarben sowohl der weisse Rand als auch das schwarze Subterminalband sind noch nicht ausgebildet oder nur angedeutet ebenso fehlt bei hellmorphigen Jungvogeln die charakteristische rotlichbraune Schulterfarbung Sie erscheint jedoch nach der zweiten Mauser nach der die Jungvogel ein Immaturgefieder tragen das die wesentlichsten Zeichnungselemente des Erwachsenengefieders aufweist Auf der Oberseite ist der Jungvogel aber schwarzlich braun und nicht grau Dunkelmorphige Juvenile sind in der Farbverteilung ahnlich den hellmorphigen jedoch auf der Unterseite wesentlich dunkler gefarbt 2 Mauser Bearbeiten Kuken beginnen im Alter von etwa 10 Tagen ihr Dunenkleid zu vermausern und tragen beim Ausfliegen das erste Jugendgefieder bei dem nicht alle Grossfedern ihre volle Lange erreicht haben Noch im gleichen Jahr oder mit Beginn des nachsten Jahres vermausern sie alle Korperfedern und stufenweise die Grossfedern Diese Mauser kann fast uber das gesamte zweite Lebensjahr andauern Mit Beginn der Brutreife im dritten Lebensjahr vermausern sie in das Erwachsenengefieder Weibchen weitgehend wahrend der Brut und Nestlingszeit Mannchen wechseln das Korpergefieder und viele Deckfedern wahrend der Brutzeit die Schwingen und Steuerfedern aber erst danach und immer so dass nur kleine Lucken im Grossgefieder entstehen und die Flugfahigkeit voll erhalten bleibt Danach erfolgt im selben Muster jedes Jahr eine Komplettmauser 6 Stimmrepertoire BearbeitenTypisch ist eine mehrteilige Ruffolge mit hoher nasal gequetschter Lautcharakteristik die mit einem lang gezogenen Element beginnt auf das in zunehmender Schnelligkeit und oft abfallender Tonhohe weitere Rufe mit ahnlicher Charakteristik folgen Dieser Ruf scheint vielfaltig variiert weitgehend universell eingesetzt zu werden und ist das gesamte Jahr uber von beiden Geschlechtern sowohl im Sitzen als auch im Flug zu horen 8 Hohere schrillere und kreischende Elemente deuten auf eine grossere Erregung hin 9 Seltener sind einsilbige gereihte Ruffolgen mit unterschiedlich vielen Einzelelementen zu horen die entfernt an Eulenrufe erinnern 10 Verbreitung BearbeitenBrutgebiet Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des WeissschwanzbussardsDer Weissschwanzbussard hat mit Brutvorkommen von 29 N bis 42 S die ausgedehnteste Nord Sud Verbreitung aller amerikanischer Greifvogel 1 Die nordlichsten Brutgebiete liegen an der texanischen Golfkuste und setzen sich in Tamaulipas Mexiko fort Vorkommen auf der vorgelagerten Padre Insel und auf anderen Kusteninseln der Region sind erloschen Auch die Brutplatze in Arizona und New Mexico sind seit etwa 1900 nicht mehr besetzt 11 In Mexiko brutet die Art an verschiedenen Stellen entlang der Pazifik und der Golfkuste in grosserer Dichte auf Rodungsflachen der Halbinsel Yucatan mit Ausnahme Belizes wo sie kaum oder nur vereinzelt vorkommt 2 Auf grossere und kleinere Verbreitungsinseln verteilt setzen sich die Brutgebiete uber Mittelamerika nach Sudamerika fort Besiedelt sind auch zwei der Bocas Inseln und die Pazifikinseln vor der Kuste Panamas Generell scheint G albicaudatus an der Pazifikkuste Mittelamerikas etwas haufiger vorzukommen als an der Golfkuste 12 Etwas dichtere Vorkommen durften in der Provinz Guanacaste in Costa Rica bestehen 13 Nordlich des Amazonasbecken sind vor allem die Llanos Venezuelas und der Guayanastaaten sowie der massig feuchte Norden und Nordosten Brasiliens Brutgebiet Auch auf einigen Inseln unter dem Winde Aruba Curacao Bonaire bestehen kleine Brutvorkommen 3 Im Amazonasbecken selbst brutet die Art nicht In Kolumbien das im Nordosten flachig weiter nach Suden sehr luckig besiedelt ist erreicht die Art ihre grosste Westausdehnung Im Tal des Rio Cauca erstrecken sich Brutgebiete zwischen der Zentral und der Westkordilliere 14 Kleine Brutvorkommen bestehen auch in den Feuchtsavannen des sudostlichen Perus 3 In Brasilien kommt G albicaudatus sowohl in den feuchteren Gebieten an der Atlantikkuste als auch im Cerrado dem trockeneren Binnenland vor im Pantanal sind die nie uberschwemmten Randzonen und Trockeninseln Brutgebiet Ostlich und sudostlich davon ist sie im nordlichen Argentinien im ostlichen Bolivien und in Paraguay Brutvogel des Gran Chaco In den Pampas Uruguays und des nordzentralen Argentiniens liegen die sudlichsten Brutgebiete dieser Art 11 2 Lebensraum Bearbeiten nbsp Lebensraum der Art in der brasilianischen Caatinga nbsp Bruthabitat im PantanalDer Weissschwanzbussard zeigt zwar eine deutliche Praferenz fur trockene semiaride Lebensraume ist aber relativ anpassungsfahig und kommt auch in zumindest temporar feuchten Habitaten gelegentlich aber auch im Marschland und in aquatischen Landschaften wie dem Pantanal vor Er benotigt niedrigen oder Abschnitte mit fehlendem Bodenbewuchs und meidet zu dichten Baumbestand Wasserlaufe scheinen ein positives Element eines gunstigen Bruthabitats darzustellen Er ist vor allem eine Art der Niederungen und der Hugellandstufe bis etwa 1000 Meter uber NHN Vereinzelt und in geringer Dichte kommt er jedoch bis 1800 Meter in Kolumbien und bis 2400 Meter in Bolivien vor 3 15 Im am besten untersuchten texanischen Brutgebiet bewohnt er Grasland und Buschsavannen mit sparlicher bis aufgelockerter Baumbedeckung vor allem mit Yucca sp Mesquiten und Celtis pallida 11 Auch Dornbuschsteppen mit unterschiedlicher Xerophytenvegetation bieten der Art hier vor allem aber in Mexiko geeignete Lebensraume In Mittelamerika und dem nordlichen Sudamerika brutet er in den locker baumbestandenen Llanos genannten Graslandschaften der Ebenen und Mittelgebirgen 13 Die extensive Rinderhaltung die hier und in weiten Teilen sudlich des Amazonasbeckens praktiziert wird toleriert der Weissschwanzbussard intensiv genutztes Agrarland meidet er aber auch dann wenn es zeitweise brach liegt Im ausgedehnten Brutgebiet des zentralen und sudzentralen Sudamerikas besiedelt er die trockene Ostabdachung der Anden in Bolivien den trockenen Cerrado Zentralbrasiliens und Gebiete im Pantanal Im Sudosten brutet er sowohl in den Trocken als auch in den Feuchtsavannen ebenso kommt er in den relativ feuchten oft aufgelockert palmenbestandenen Ubergangszonen zum Atlantischen Regenwald vor 16 Er erreicht hier die grosste Siedlungsdichte und dringt stellenweise in Kustenschwemmlander und Randzonen grosser Stadte vor In den unterschiedlich trockenen Pampas des nordlichen Patagonien liegen die sudlichsten bekannten Brutplatze Migration und Raumbedarf Bearbeiten Detaillierte Untersuchungen zu diesen Parametern fehlen So weit bisher bekannt verbleibt die Art jahruber im Brutgebiet Grossere Ansammlungen wandernder Weissschwanzbussarde die in Teilen Sudamerikas beobachtet wurden 3 konnten mit Nahrungsmangel oder weit entfernten Buschfeuern zusammenhangen Buschbrande stellen dieser Art uppige Nahrungsressourcen zur Verfugung und werden oft von grossen Scharen von Greifvogeln aufgesucht Auch dismigrierende Jungvogel schliessen sich gelegentlich zu Gruppen zusammen Dennoch sind regelmassige Wanderungen einzelner Populationen nicht auszuschliessen 2 In Texas ergaben Erhebungen durchschnittliche Siedlungsdichten von 0 18 0 21 Brutpaare pro km 3 Nahrung und Nahrungserwerb Bearbeiten nbsp Eselhasen gehoren zu den grossten Tieren die ein Weissschwanzbussard schlagen kannDer Weissschwanzbussard wird aufgrund der sehr grossen Vielfalt an Beutetieren als Nahrungsgeneralist angesehen 17 18 Liegt der Fokus aber auf der Anzahl der Beutetiere Heuschrecken beziehungsweise der aufgenommenen Biomasse Nagetiere kann er auch als Nahrungsspezialist gelten 19 Die Nahrungszusammensetzung ist von der geografischen Lage des Brutgebietes aber auch stark von der Jahreszeit abhangig Besonders unterschiedlich fallt sie dort aus wo Regenzeiten und Trockenzeiten einander abwechseln so ist in den Feuchtsavannen Sudostbrasiliens die Anzahl der erbeuteten Vogel wahrend der Trockenzeit viermal grosser als wahrend der Regenzeit 19 Zahlenmassig stehen Insekten mit grossem Abstand an der Spitze der Beutetierliste Feldheuschrecken Grillen und Blatthornkafer uberwiegen Saugetiere machen mit bis zu 77 den Grossteil der Biomasse aus Im Norden erbeutet der Weissschwanzbussard hauptsachlich Baumwollratten Amerikanische Buschratten Taschenratten und verschiedene Arten der Kleinohrspitzmause 18 im Sudosten sind Vespermause Sudamerikanische Feldmause Grabmause Fledermause und Beutelratten die wichtigsten Beutetiere Unter den Saugetieren sind Hasen Baumwollschwanzkaninchen und Opossums die grossten und schwersten Tiere die diese Art schlagen kann 18 19 17 Vogel sind ebenfalls eine wichtige Energiequelle vor allem wahrend der Trockenzeiten ihr Anteil an der Biomasse betragt etwa 10 Der Weissschwanzbussard schlagt eine Vielzahl von Sperlingsvogel aber auch Tauben Watvogel Enten Rallen und einige Arten der Zahnwachteln Je nach Jahreszeit und Brutgebiet konnen Reptilien und Froschlurche eine wichtige Nahrungskomponente darstellen Er erbeutet unterschiedliche Arten von Leguanen Glasschleichen und Glattechsen sowie verschiedene Schlangenarten vor allem Nattern gelegentlich aber auch giftige Arten wie etwa Klapperschlangen Weissschwanzbussarde der Kustenmarschen erbeuten zusatzlich oft Krabben und grosse Regenwurmer Megascolecidae 18 3 nbsp Adulter Weissschwanzbussard auf einem AnsitzG albicaudatus beherrscht verschiedene Jagdtechniken Neben der Ansitzjagd bei der er von einer erhohten Sitzwarte aus die Umgebung beobachtet und das Beutetier nach einem kurzen Gleitflug am Boden ergreift wendet er auch andere Varianten der Flugjagd an So patrouilliert er im langsamen niedrigen Suchflug uber seinem Nahrungsrevier ruttelt gelegentlich oder hangt bei gunstigen Verhaltnissen mit ausgebreiteten Schwingen im Wind auch bei diesen Jagdtechniken werden Beutetiere am Boden aufgespurt und auch dort geschlagen Ist die Beute meist durch einen Nackenbiss oder einen Krallengriff getotet mantelt er sie sofort auch dann wenn keine Nahrungskonkurrenten in der Nahe sind Vogel und Fluginsekten erbeutet er im Flug oder uberrascht sie auf Asten wobei er Schnabel oder Krallen einsetzt Haufig schreitet er auch langsam am Boden vor allem um Reptilien aufzuspuren 18 3 Weissschwanzbussarde legen oft erhebliche Entfernungen zuruck um Buschbrande zu erreichen deren Rander sie abfliegen um fliehende Tiere zu erbeuten oder bereits tote aufzusammeln Vor allem immature Bussarde versammeln sich bei solchen Gelegenheiten in kleinen Gruppen und vergesellschaften sich auch mit anderen Greifvogeln Gelegentlich wurden Weissschwanzbussarde an Aas beobachtet haufig versuchen sie anderen Greifvogeln die Beute abzujagen werden selbst aber auch Opfer von Kleptoparasitismus 2 Brutbiologie BearbeitenWeissschwanzbussarde werden mit zwei Jahren geschlechtsreif und schreiten gelegentlich in diesem Alter fast immer mit einem alteren Partner zur ersten Brut Die Mehrzahl beginnt erst mit drei Jahren zu bruten Sie pflegen eine saisonale Bindung Uber Wiederverpaarungen im nachstfolgenden Jahr ist nichts bekannt Die Angaben zur Brutphanologie sind unvollstandig In Texas wurden frische Bruten vom Januar bis zum August festgestellt in Mittelamerika und in Kolumbien ebenfalls von Januar an zwischen Februar und April in Suriname und wahrscheinlich zwischen September und Januar in Argentinien Ausserhalb dieser Gebiete sind keine Daten bekannt ausser dass die Brutperiode innerhalb der jeweiligen Trockenzeiten liegt 20 Gewohnlich bruten Weissschwanzbussarde einmal im Jahr bei Gelegeverlust erfolgt haufig eine Ersatzbrut oft in einem neuen Nest 20 Paarbildung Nestbau und Nest Bearbeiten Das Balzritual umfasst die bussardtypischen Schaufluge bei denen die Partner unter haufigem Rufen hoch aufsteigen und vor allem das Mannchen Flugakrobatik zeigt Oft fliegt das Mannchen dabei mit einem Ast in den Fangen den es abwechselnd in den Schnabel und dann wieder zuruck in die Fange manovriert Typisch fur die Art ist das Gras Ausrupfen grass pulling bei dem die Partner auf dem Boden landen und das Mannchen Grasbuschel ausrupft und wieder fallen lasst Vor allem nach den Schauflugen kommt es zu den haufigen Kopulationen die bis in die Legeperiode andauern Mit bis zu einem Monat dauert die Balzperiode relativ lange 3 Das Nest wird dort wo hohere Baume fehlen oft sehr niedrig in Busche oder auf Bodenerhebungen gebaut sonst haufig in isoliert stehenden Baumen in einer Hohe bis uber 12 Metern 2 Das Nest ist eine massive meist leicht elliptische flache Konstruktion aus toten und frischen Asten und Zweigen sowie Material von Stauden und Buschen Es wird innen mit frischen Blattern und Gras ausgelegt und aussen mit Blattern getarnt Sowohl die Innen als die auch Aussenverkleidung wird bis in die Nestlingszeit hinein gewartet und erneuert Da Nester wiederverwendet werden konnen sie zu umfangreichen Gebilden heranwachsen Gelege und Jungenaufzucht Bearbeiten Das Gelege besteht aus 2 1 4 mattweissen relativ grossen und schweren meist ungezeichneten Eiern selten am stumpfen Ende einige rote oder braune Flecken in den durchschnittlichen Massen von 58 9 46 5 Millimetern und einem Durchschnittsgewicht von 70 Gramm Das Gelege wird innerhalb von 48 Stunden komplettiert 20 3 Das die meiste Zeit brutende Weibchen das wahrend der Brut und ersten Nestlingszeit selbst kaum jagt wird nur fur kurze Zeit vom Mannchen abgelost Der Schlupf beginnt fruhestens nach 29 Tagen kann sich aber bei anhaltender Kalte um einige Tage verzogern Die Jungen tragen beim Schlupf ein dichtes grauweisses Dunenkleid haben die Augen halb geoffnet und konnen sitzen und den Kopf aufrecht halten Fratrizid scheint vorzukommen durfte aber selten sein Die Nestlinge konnen mit etwa 28 Tagen Beutetiere selbststandig zerlegen schon etwas fruher hat das Weibchen damit begonnen sich an der Futterversorgung zu beteiligen und die Jungen bleiben langere Zeit allein Fruhestens nach 49 Tagen verlassen sie das Nest Sie tragen zu diesem Zeitpunkt das erste Jugendkleid doch nicht alle Grossfedern haben ihre endgultige Lange erreicht ihre Fluggeschicklichkeit ist also limitiert Sie bleiben in der Nahe des Nestes und werden noch lange von den Altvogeln betreut Nicht selten werden sie bis zur nachsten Brutperiode im Territorium eines Elternteils geduldet bis sie energisch vertrieben werden und grossraumig dismigrieren Soweit bekannt kehren sie nicht mehr an den Ort ihrer Geburt zuruck Immature Weissschwanzbussarde schliessen sich gelegentlich zu Gruppen zusammen und streifen ungerichtet umher 20 Die wenigen Angaben zu Bruterfolg und Ausfliegerate betreffen nur kleine Samples von Gelegen in Texas Dort brachten 51 der begonnenen Bruten zumindest ein Junges zum Ausfliegen die Reproduktionszahl betrug 1 13 Junge pro Brutpaar 3 Systematik Bearbeiten nbsp Adult G a albicaudatusDer Weissschwanzbussard wurde 1816 von Louis Pierre Vieillot als Buteo albicaudatus erstbeschrieben La Buse a Queue blanche 21 Das Typusexemplar stammt laut HBW aus der Provinz Rio de Janeiro 3 Erst 2015 wurde die Art gemass der Empfehlung von F Raposo do Amaral et al 22 aufgrund der grossen genetischen Distanz zu anderen Arten der Gattung aus Buteo gelost und in die 1844 von Johann Jakob Kaup definierte Gattung Geranoaetus gestellt 23 Die beiden anderen Mitglieder dieser Gattung G melanoleucus Aguja und G polyosoma Rotruckenbussard sind auch die nachsten Verwandten die letztere gilt als Schwesterart 22 Der Gattungsname setzt sich aus griech geranos geranos Kranich und aetos aetos Adler zusammen und bezieht sich entweder auf die kranichgraue Farbe oder die langen Beine der Art das Artepitheton ist eine Zusammensetzung der beiden lateinischen Worter albus weiss und caudatus geschwanzt nbsp Adult G a colonusMit Stand Ende 2019 werden drei gut differenzierte Unterarten anerkannt 3 Geranoaetus albicaudatus albicaudatus Vieillot 1816 Die Nominatform ist in Sudamerika sudlich des Amazonasbeckens verbreitet es ist die grosste Unterart mit meist dunkler Kehle Im Flug scheinen sich Kopf und Hals oft kapuzenformig vom ubrigen Korper abzusetzen Dunkelmorphige Vogel mit rostbrauner Mantelzeichnung sind vergleichsweise haufig G a colonus Berlepsch 1892 Ostkolumbien Venezuela Guayanastaaten und Inseln unter dem Winde und selten Trinidad Sudwarts bis an die Nordgrenze des Amazonastieflandes und ostwarts bis an den Atlantik Kleinste und hellste Unterart Oberseite hellgrau Unterseite weiss meist weisskehlig Dunkelmorphige Individuen sind sehr selten G a hypsopodius Gurney 1876 Andentaler Kolumbiens nordwarts uber Mittelamerika Mexiko bis Sudosttexas In Grosse und Farbung intermediar zu den vorhergehenden meist weisskehlig Dunkle Morphe ausserst selten Bestand und Bedrohung BearbeitenDer Weissschwanzbussard ist gemass dem Washingtoner Artenschutzubereinkommen in Texas als bedrohte Art gelistet 3 die IUCN bewertet den Bestand als ungefahrdet LC least concern und bezeichnet den Bestandstrend als zunehmend Nach Christie 2 betragt das Verbreitungsgebiet fast 10 Mio km 5 und Hochrechnungen quantifizieren den Gesamtbestand mit 2 Mio Individuen 3 Uberregionale Erfassungen der Populationsdichte und der Anzahl der Individuen bestehen nicht In Texas hat sich der Bestand nach einem DDT bedingten Ruckgang seit dem Verbot dieses Insektizids 1981 stabilisiert In Sudostbrasilien und in anderen Regionen Sudamerikas profitiert die Art von der zunehmenden Entwaldung die neue nutzbare Lebensraume schafft Dort wo von Schafzuchtern Strychnin zur Bekampfung von Beutegreifern eingesetzt wird kommt es jedoch zu empfindlichen Bestandseinbussen 3 auch zunehmender Freizeittourismus kann zur Aufgabe von Brutplatzen fuhren da der Weissschwanzbussard auf Storungen wahrend der Brutzeit sehr empfindlich reagiert Literatur BearbeitenC C Farquhar White tailed Hawk Geranoaetus albicaudatus In The Birds of North America A F Poole Hrsg Ausgabe 2 0 2009 Cornell Lab of Ornithology Ithaca NY USA doi 10 2173 bna 30 R O Bierregaard Jr und J S Marks White tailed Hawk Geranoaetus albicaudatus In J del Hoyo A Elliott J Sargatal D A Christie und E de Juana Hrsg Handbook of the Birds of the World Alive Lynx Edicions Barcelona 2019 heruntergeladen von https www hbw com node 53129 am 3 Dezember 2019 James Ferguson Lees David A Christie Raptors of the World Houghton Mifflin Boston 2001 ISBN 0 618 12762 3 S 990 668 670 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weissschwanzbussard Geranoaetus albicaudatus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b C C Farquhar White tailed Hawk Geranoaetus albicaudatus In The Birds of North America A F Poole Hrsg Ausgabe 2 0 2009 Cornell Lab of Ornithology Ithaca NY USA Introduction a b c d e f g h i j k l m n o James Ferguson Lees 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Mehrteilige Ruffolge mit lang gezogenem Eingangselement Xenocanto Stimmbeispiel Derselbe Rufe in grosserer Erregung Xenocanto Stimmbeispiel Gereihter einsilbiger Ruf a b c C C Farquhar White tailed Hawk Geranoaetus albicaudatus In The Birds of North America A F Poole Hrsg Ausgabe 2 0 2009 Cornell Lab of Ornithology Ithaca NY USA Distribution Migration and Habitat Robert S Ridgely und John A Gwynne A Guide to the Birds of Panama with Costa Rica Nicaragua und Honduras Princeton University Press 1989 ISBN 0 691 08529 3 S 102 103 a b Gary Stiles und Alexander Skutch A Guide to the Birds of Costa Rica Comstock Publishing Associate Ithaka N Y 1989 ISBN 978 0 8014 9600 4 S 107 Aves de Colombia Anm Verf Ohne Referenz und Ortsangabe geben David Ascanio et al David Ascanio Gustavo Rodriguez und Robin Restall Birds of Venezuela Christopher Helm London 2017 ISBN 978 1 4081 0535 1 S 118 2700 Meter uber NHN an Camilo Viana Oliveira Fabio Olmos Manoel dos Santos Filho und Christine Steiner Sao 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d histoire naturelle appliquee aux arts a l agriculture a l economie rurale et domestique a la medecine etc Paris Chez Deterville 1816 19 S 477 doi 10 5962 bhl title 20211 a b F Raposo do Amaral F H Sheldon A Gamauf E Haring M Riesing L F Silveira und A Wajntal Patterns and processes of diversification in a widespread and ecologically diverse avian group the buteonine hawks Aves Accipitridae In Molecular Phylogenetics and Evolution Jahrg 53 2009 S 703 715 R Terry Chesser Richard C Banks Kevin J Burns Carla Cicero Jon L Dunn et al Fifty sixth Supplement to the American Ornithologists Union Check list of North American Birds In The Auk Jahrg 132 Band 3 2015 S 584 593 pdf engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weissschwanzbussard amp oldid 236014750