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Die Taschenratten Geomyidae sind eine Familie nord und mittelamerikanischer grabender Nagetiere mit etwa 40 Arten in sechs Gattungen TaschenrattenEine TaschenratteSystematikUnterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung EuarchontogliresOrdnung Nagetiere Rodentia Unterordnung Biberverwandte Castorimorpha Uberfamilie Taschennager Geomyoidea Familie TaschenrattenWissenschaftlicher NameGeomyidaeBonaparte 1845 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Trivia 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenTaschenratten haben sehr kleine Augen und Ohren Ihr Korper ist plump die Beine kurz Der nackte Schwanz ist relativ kurz aber mit einem sehr empfindlichen Tastsinn ausgestattet Als Anpassung an die grabende Lebensweise scheiden die Tranendrusen standig eine dickflussige Substanz aus um die Augen vor dem Eindringen von Schmutz zu schutzen die Zahne befinden sich ausserhalb der Lippen die sich dahinter luckenlos schliessen lassen So konnen die Tiere die Zahne zum Graben einsetzen ohne dass Sand in das Maul eindringt An den Vorderfussen befinden sich je funf kraftige Grabklauen Die Korpergrosse variiert zwischen 9 und 30 cm Kopfrumpflange hinzu kommen 4 bis 14 cm Schwanz Benannt sind Taschenratten nach den grossen Felltaschen die dem Verstauen von Nahrung dienen Diese befinden sich aussen an den Wangenseiten und lassen sich zu Reinigungszwecken nach aussen stulpen Verbreitung BearbeitenDie Verbreitung reicht vom Suden Kanadas uber die USA und Mexiko bis nach Panama Dabei leben in Mexiko die mit Abstand meisten Arten Taschenratten der Art Thomomys talpoides gehorten zu den wenigen Tierarten die den Ausbruch des Mount St Helens 1980 in dessen Umgebung in verhaltnismassig grosser Zahl uberlebten 1 Lebensweise BearbeitenFast ihr gesamtes Leben verbringen Taschenratten unter der Erde Nur in Ausnahmefallen fuhrt sie die Nahrungssuche an die Oberflache Sie graben zwei verschiedene Arten von Tunneln Die Tunnel fur die Nahrungssuche verlaufen dicht unter der Oberflache und sind sehr eng die Baue mit Nest Schlaf und Lagerkammern liegen tiefer und erreichen betrachtliche Ausdehnungen Taschenratten halten keinen Winterschlaf Vor allem in den nordlichen Regionen ihres Verbreitungsgebiets stellen sie aber in der kalten Jahreszeit das Graben ein Die Nahrung der Taschenratten sind die unterirdischen Teile von Pflanzen also Wurzeln und Knollen Sie verstauen die Nahrung in ihren Backentaschen und bringen diese in die tiefer gelegenen Vorratskammern Die Feinde sind hauptsachlich grabende Raubtiere wie Skunks und Silberdachse Manche Nattern der Gattung Pituophis folgen den Taschenratten in ihren Gangen und werden wegen dieser Spezialisierung in ihrer Heimat als gopher snakes bezeichnet Taschenratten sind strikte Einzelganger die nur zur Fortpflanzung kurz zusammenkommen Treffen ansonsten zwei Alttiere aufeinander kommt es zu heftigen Kampfen Ein Weibchen bringt pro Wurf zwei bis zehn Junge zur Welt Systematik Bearbeiten nbsp Skelett der Camas Taschenratte im Museum of Osteology in Oklahoma CityWahrend McKenna und Bell die Taschenratten als Unterfamilie mit den Taschenmausen in einer gemeinsamen Familie vereinen sind die Geomyidae bei der uberwiegenden Anzahl der Quellen eine eigenstandige Familie Unstrittig ist aber eine enge Verwandtschaft mit den Taschenmausen Fossil sind Taschenratten seit dem Oligozan belegt Innerhalb der Taschenratten werden die folgenden Gattungen mit insgesamt etwa 40 Arten unterschieden 2 Cratogeomys Merriam 1895 mit sieben Arten in Mexiko und den sudlichen Vereinigten Staaten 3 4 wurde ursprunglich als Subgenus der Pappogeomys angesehen 5 Flachland Taschenratten Geomys Rafinesque 1817 mit neun Arten von Sudkanada bis Zentralmexiko Taltuzas oder Riesentaschenratten Orthogeomys Merriam 1895 mit elf Arten von Sudmexiko bis Panama Pappogeomys Merriam 1895 mit zwei Arten in Mexiko Gebirgs Taschenratten Thomomys Wied Neuwied 1839 mit neun Arten von Sudkanada bis Nordmexiko Tuzas Zygogeomys Merriam 1895 mit einer Art in MexikoTrivia BearbeitenMima Mounds ist eine Hugellandschaft die moglicherweise durch jahrhundertelange Bioturbation von Taschenratten geschaffen wurde Die Taschenratte ist das Maskottchen der Programmiersprache Go Literatur BearbeitenRonald M Nowak Walker s Mammals of the World 2 Bande 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD u a 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Malcolm C McKenna Susan K Bell Classification of Mammals Revised Edition Above the Species Level Columbia University Press New York NY 2000 ISBN 0 231 11013 8 Einzelnachweise Bearbeiten Douglas C Andersen James A Macmahon Plant Succession Following the Mount St Helens Volcanic Eruption Facilitation by a Burrowing Rodent Thomomys talpoides In American Midland Naturalist Band 114 Nr 1 1985 ISSN 0003 0031 S 62 69 doi 10 2307 2425241 Geomyidae In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A Taxonomic and Geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4 englisch online abgerufen am 3 November 2020 Mark S Hafner Theresa A Spradling Jessica E Light David J Hafner John R Demboski Systematic Revision of Pocket Gophers of the Cratogeomys gymnurus Species Group In Journal of Mammalogy Band 85 Nr 6 2004 ISSN 0022 2372 S 1170 1183 doi 10 1644 BER 122 1 online abgerufen am 3 November 2020 Mark S Hafner Jessica E Light David J Hafner Sara V Brant Theresa A Spradling Cryptic Species in the Mexican Pocket Gopher Cratogeomys merriami In Journal of Mammalogy Band 86 Nr 6 2005 ISSN 0022 2372 S 1095 1108 doi 10 1644 05 MAMM A 064R1 1 online abgerufen am 3 November 2020 Cratogeomys In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A Taxonomic and Geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4 englisch online abgerufen am 3 November 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Taschenratten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von 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