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Der VEB Barensiegel Berlin war ein Spirituosenhersteller in der DDR in der Rechtsform eines VEB in der Nachfolge zweier Likorfabriken Sein Verwaltungssitz befand sich im Berliner Ortsteil Lichtenberg er hatte Produktionsstandorte in der Rittergutstrasse 82 seit 1960 Josef Orlopp Strasse und am Glienicker Weg Adlergestell in Berlin Adlershof Ab 1994 erfolgte die Privatisierung mit einer Aufsplittung des Unternehmens Der Standort in Adlershof wurde zu dieser Zeit aufgegeben Die verbliebenen Fabrikgebaude in Lichtenberg gelangten an einen Weingutbetreiber der sie nach 2010 an die Brennerei Meininger abtrat Meininger verlagerte den Firmensitz bald in den Berliner Ortsteil Friedrichshain die Immobilie in Lichtenberg wurde aufgegeben Das im Bild zu sehende Gebaude steht im Fruhjahr 2020 leer Berliner Baren Siegel GmbH Feine SpirituosenspezialitatenLogoRechtsform GmbHGrundung 4 August 1950Auflosung um 2019Auflosungsgrund sinkende UmsatzeSitz Berlin DeutschlandMitarbeiterzahl rund 400 1989 92 1994 10 2017 Umsatz knapp 14 Mio Stand 2009 Branche SpirituosenherstellerWebsite www baerensiegel berlin Produktionsgebaude in Berlin Lichtenberg 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Firmengeschichte 1 1 Von der Likorfabrik zur Branntweinmonopolverwaltung in Adlershof 1 2 Reichsmonopolverwaltung in Lichtenberg 1 3 Entwicklung nach 1945 1 4 Betriebliche Erweiterungen 1 5 1986 1990 2 Barensiegel ab 1990 2 1 Barensiegel gesamt 2 2 Standort Adlershof 2 3 Standort Lichtenberg 3 Baugeschichte 3 1 1903 1906 Entstehung eines neuen Fabrikkomplexes 3 2 1907 1945 3 3 1945 1989 3 4 1990 2017 3 5 Seit 2018 Im restaurierten Kerngebaude eroffnet eine Mobel Filiale 4 Erzeugnisse und Marken 4 1 1950 1994 4 2 Seit 1994 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFirmengeschichte BearbeitenVon der Likorfabrik zur Branntweinmonopolverwaltung in Adlershof Bearbeiten Hauptartikel CAF Kahlbaum In der ehemaligen Kaiser Wilhelm Strasse 18c in Alt Berlin betrieb der Unternehmer Johannes Kahlbaum Ende des 19 Jahrhunderts eine Destillation in dritter Generation 1 Zur Erweiterung seiner Produktion erwarb er um das Jahr 1884 ein Gelande im damaligen Berliner Vorort Adlershof am Glienicker Weg 15 17 Ecke Adlergestell 327 331 wohin er einen Teil seiner Firma umsiedelte Auf der Flache liess Kahlbaum ab 1903 2 eine neue grosse Fabrik errichten im Jahr 1906 konnte er die Spritreinigungsanstalt und Likorfabrik dort eroffnen 3 Der Name der Firma anderte sich bald in Chemische Fabrik Adlershof Berlin und sie fertigte chemische Geratschaften und medizinische Reinigungsmittel 4 5 Geschaftsfuhrer wurde nach dem fruhen Tod von Johannes Kahlbaum 1909 Isidor Stern 6 Im Jahr 1922 kam ein Teil der Chemischen Fabrik organisatorisch zur Berliner Reichsmonopolverwaltung in Lichtenberg und wurde damit zur Filiale dieser Einrichtung verblieb jedoch in Adlershof Weitere Betriebsteile der Kahlbaumschen Fabrik die ihren Schwerpunkt auf die chemischen Gerate und technische Alkoholika gelegt hatten wurden organisatorisch ausgegliedert verblieben aber ebenfalls auf dem Gelande Aus ihnen entstand spater der Betrieb Berlin Chemie Eine Stammbelegschaft von CAF Kahlbaum zog in den 1920er Jahren nach Berlin Charlottenburg in die damalige Spandauer Chaussee um wo die Fabrik als Likorfabrik und Weinbrennerei weiter arbeitete 7 Hier entstanden die bereits seit mehr als 100 Jahren bekannten und gut bei den Berlinern eingefuhrten Likore wie der Reiter Krauter Edellikor Die in der Adlershofer Fabrik befindliche Reichsmonopolverwaltung fur Branntwein Abteilung Adlershof bestand bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs weiter Als Fabrikleiter ist im Jahr 1941 C Kaminski angegeben 8 Reichsmonopolverwaltung in Lichtenberg Bearbeiten Auf der Basis eines 1918 beschlossenen Branntweinmonopols im Deutschen Reich entstand die Reichs Branntweinmonopolverwaltung mit Filialen in allen deutschen Landesteilen Die Berliner Verwaltung nahm ihren Sitz im damaligen Verwaltungsbezirk Lichtenberg in der Rittergutstrasse 40 9 seit 1950 Josef Orlopp Strasse und firmierte als Verwertungsstelle der Reichsmonopolverwaltung fur Branntwein Diese Einrichtung arbeitete bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als Aufgabe wurden die Branntweinreinigung und Lagerung angegeben Es gab den kaufmannischen und den technischen Betriebsleiter sowie drei Angestellte 10 Entwicklung nach 1945 Bearbeiten Nach Kriegsende nahmen beide Spritmonopolverwaltungen ihre Arbeit wieder auf und destillierten selbst auch wieder Trinkbranntwein Der Betriebsteil in der Lichtenberger Rittergutstrasse erhielt auf Beschluss des Magistrats von Gross Berlin am 1 Marz 1949 die Bezeichnung VEB Grossberliner Getrankeindustrie und damit eine geanderte Aufgabenstellung Am 4 August 1950 wurde das Unternehmen in VEB Barensiegel Berlin umbenannt 11 Dieses Datum gilt damit als offizielles Grundungsdatum 12 Der Adlershofer Betrieb wurde um 1950 zum VEB Spiritus das heisst er konzentrierte sich auf die Spiritus Rektifikation 13 14 Verkauf und Handel erfolgten in Lichtenberg Er kam aber bald komplett zu Barensiegel und nutzte keinen eigenen Namen mehr Durch Fusion mit weiteren Brennereien wie der Spiritusfabrik Krakow am See 1946 1953 vergrosserte er seine Produktion weiter 15 16 Nun wurde das Unternehmen zu einem der grossten Spirituosen Anbieter der DDR Am 1 Januar 1970 wurde das Unternehmen Teil des VEB Getrankekombinat Berlin zusammen mit den Brauereien Burgerbrau Schultheiss Barenquell Engelhardt und der Berliner Weingrosskellerei Als weiterer Betriebsteil IV kam das Branntwein Vertriebslager Obstkellerei Fruchtsaftgetranke Neuruppin hinzu Allerdings wurden die in Adlershof beschaftigten Mitarbeiter auf weniger als 50 reduziert die Verwaltung befand sich fast komplett in Lichtenberg 17 Spater hiess die ubergeordnete Einrichtung VEB Kombinat Spirituosen Wein und Sekt 18 19 Die Julius Kahlbaumsche Likorfabrik mit dementsprechendem Ausschank in der Mauerstrasse wurde 1974 ebenfalls in das Getrankekombinat integriert 17 Aus dem Adlershofer Betriebsteil gingen vor allem Primasprit und Sprit allgemein zur Weiterverarbeitung hervor Neben den Barenquell Filialen belieferten die Mitarbeiter auch Schilkin zahlreiche medizinische Einrichtungen und pharmazeutische Fabriken Schliesslich findet sich sogar der Hinweis dass die Russenmagazine in Berlin Karlshorst und in Wunsdorf mit harten Alkoholika versorgt wurden 17 Betriebliche Erweiterungen Bearbeiten Zum 1 Januar 1960 fusionierten auf Druck der Ost Berliner Wirtschaftskommission die Betriebe CAF Kahlbaum aus Hohenschonhausen und Barensiegel zum Berliner Grossproduzenten VEB Kahlbaum Barensiegel Berlin Im Zeitraum 1964 bis 1971 verkaufte der damalige Eigentumer der Firma Poschke Likorfabrik und Weingrosshandlung seine Immobilien und die Markenrechte an den VEB Barensiegel 20 Im Jahr 1972 erhielt der Barensiegel Stammbetrieb Zuwachs durch einige bis dahin im Privatbesitz befindliche Schnapsfabriken die auf politischen Druck zwangsverstaatlicht wurden Dazu gehorten die 1883 gegrundete Likorfabrik und Weingrosshandlung Hermann Degener aus Neuruppin 21 sowie die Wigra Wilhelm Grassmann KG Spirituosenfabrik Frankfurt Oder die der Kaufmann und Destillateur Wilhelm Grassmann im April 1947 in vorhandenen Gebauden im Bereich Ferdinandshof Gubener Strasse 9 gegrundet hatte 22 Hier entstanden zu DDR Zeiten unter anderem die alkoholhaltigen Erfrischungsgetranke Vipa und Virola Aus dieser Fabrik wurde nun der Betriebsteil Frankfurter Spirituosenfabrik auch kurz Betriebsteil VI des VEB Barensiegel Berlin 23 Des Weiteren kam 1981 auch der VEB Schilkin aus Berlin Kaulsdorf als Betriebsteil Kaulsdorf zu Barensiegel 1986 1990 Bearbeiten Im Jahr 1986 finden sich im Ost Berliner Telefon Adressbuch folgende Betriebsteile des VEB Barensiegel 24 Verwaltung Spirituosenabfullung 1030 Berlin Josef Orlopp Strasse 82 Betriebsteil BT Pankow Spirituosenabfullung 1110 Berlin Treskowstrasse 60 Exportabteilung 1099 Berlin Malchow Dorfstrasse 9 auf dem Gelande des ehemaligen Gutshofes der Stadt Berlin Kornbrennerei 1092 Berlin Hohenschonhausen Berliner Strasse 14 An dieser Adresse hatte Anfang der 1940er Jahre die in der Landsberger Allee angesiedelte Industriegelande Berl Hohenschonhausen AG einen Betriebsteil der ein Zulieferer der Lowenbrauerei war In den angeschlossenen Gebauden wohnten laut Adressbuch ein Diplom Betriebs Ingenieur Dr H Wellhorner sowie zwei Braumeister 25 Spiritus Rektifikation 1199 Berlin Adlershof Adlergestell 327 Alte Julius Kahlbaumstube 1080 Berlin Mitte Mauerstrasse 85 Im Jahr 1989 produzierte der VEB Barensiegel mit etwa 400 Mitarbeitern in allen seinen Betriebsteilen 26 Millionen Flaschen Spirituosen 11 Barensiegel ab 1990 Bearbeiten nbsp Verlassenes Fabrikgebaude von Barensiegel in AdlershofBarensiegel gesamt Bearbeiten Nach der politischen Wende wurde der Betrieb in eine GmbH umgewandelt und trat danach in leicht geanderter Schreibweise als Berliner BarenSiegel GmbH am Markt auf Um das Jahr 1992 erfolgte die Einstellung der Erzeugung der Berliner Spirituosen in allen Barensiegel Einrichtungen weil die notigen Umsatze nicht mehr erreicht werden konnten 26 Die vorherigen Betriebsteile ausserhalb Berlins wurden 1994 aufgegeben und entweder reprivatisiert 21 oder einer anderen Nutzung zugefuhrt 23 Standort Adlershof Bearbeiten Der Spritherstellung in Adlershof wurde bereits am 1 Oktober 1990 vollstandig aufgegeben Dieser Massnahme war eine Qualitatsprufung der Adlershofer Sprit Grossproduktion durch Mitarbeiter der Bundesmonopolverwaltung zwecks einer eventuellen Ubernahme vorausgegangen Das Urteil lautete unbrauchbar Deshalb mussten alle Apparaturen abgeschaltet werden und die Mitarbeiter wurden entlassen Einige engagierte ehemalige Barensiegler unternahmen noch im gleichen Jahr den Versuch hier in Adlershof unter Einbeziehung einer in der DDR Zeit begonnenen Baumassnahme fur ein Grosstanklager direkt am Teltowkanal als Alkohol Handelskontor Ost GmbH zu uberleben Sie waren ausserdem auf der Suche nach Investoren fur ihre Idee und wurden 1992 schliesslich mit dem Unternehmen Berkel Pfalzische Spritfabrik fundig Die Treuhandanstalt liess die angefangenen Bauten am Teltowkanal fertig stellen und vermietet sie seitdem an die genannte Spritfabrik der eigene Name Handelskontor Ost konnte dagegen nicht etabliert werden 17 Die Filiale in Berlin heisst nun Berkel AHK Alkoholhandel GmbH amp Co KG 27 Standort Lichtenberg Bearbeiten In den Jahren 1991 1992 enthalt das Berliner Telefonbuch die nunmehr privatisierte Firma Barensiegel GmbH Zentrale in der Josef Orlopp Strasse Der Vertrieb wurde auf das ubliche Vertretersystem umgestellt 28 Die neue Firmenleitung hatte Probleme bezuglich der Nutzflache in der Josef Orlopp Strasse eine kleine Fremdflache ragte auf das Barensiegel Areal Um zu einem Ergebnis zu kommen drohte die Chefetage von Barensiegel der Treuhandanstalt damit die gesamte Produktion in das Land Brandenburg zu verlegen 29 Es muss dann so ausgegangen sein dass eine Flachenbereinigung stattfinden konnte Denn die Treuhandanstalt verkaufte 1994 die GmbH an das Weinunternehmen Franz Wilhelm Langguth Erben deren Eigentumer eine Aufteilung der Produktionsbereiche in BarenSiegel GmbH Moritz Thienelt GmbH und Eskalony amp Sons GmbH vornahmen 30 Die vorhandenen Gebaude in Lichtenberg wurden als Produktionsstandorte nun ebenfalls aufgegeben Aber in der Josef Orlopp Strasse liess der neue Eigentumer neben dem ursprunglichen Gebaude auf der hinzugekauften Flache des fruheren Betriebes VEB Pflanzen und Olmuhle eine Metall Leichtbauhalle setzen in der die Spirituosen weiterhin hergestellt wurden 31 Im Jahr 1994 erzielten 92 Mitarbeiter einen Umsatz von 100 Millionen Mark kaufkraftbereinigt in heutiger Wahrung rund 81 4 Millionen Euro Die neue Berliner BarenSiegel GmbH loste nach der Privatisierung den Investitionsstau auf und modernisierte die Produktion 11 Mittlerweile Stand im Jahr 2020 hat BarenSiegel die Spirituosenproduktion offensichtlich aufgegeben Das Produktionsgebaude in Berlin Lichtenberg ist verwaist die alte Website 32 tot und laut der neuen Website 33 liegt der Firmensitz der Berliner BarenSiegel GmbH in Berlin Friedrichshain Petersburger Strasse 30 Seit Marz 2020 ist die Firma Teil von Nordbrand Nordhausen wo schon seit 2019 der Krauterlikor Wurzelpeter produziert wird Seit 2021 produziert die Firma wieder am Standort Berlin in einer kleinen Firma Am Flutgraben 2 in Berlin Kreuzberg Hier werden unter anderem wieder der Wurzelpeter der Humboldt Gin und ein Pfefferminzlikor hergestellt 34 Baugeschichte Bearbeiten1903 1906 Entstehung eines neuen Fabrikkomplexes Bearbeiten Der Architekt Max Jacob hatte fur Johannes Kahlbaum einen grosszugig bemessenen Hallenkomplex auf der Bauflache Glienicker Weg Ecke Adlergestell entworfen Die Plane wurden vom Bauunternehmen Albert Pfortner aus Adlershof ausgefuhrt Auffalligstes Merkmal des Bauensembles im historisierenden Baustil dessen Hallen mit roten Klinkern verblendet wurden war das direkt an der Strassenkreuzung stehende viergeschossige Fabrikgebaude Es hatte einen langlichen rechteckigen Grundriss die strassenseitigen Fassaden waren durch Wandvorlagen vertikal gegliedert und es wies auf der westlichen Schmalseite zwei quadratische Treppenturme auf Diese schufen einen eher sakralen Eindruck des Bauwerks zumal sie auch allseitig mit Staffelgiebeln geschmuckt waren und ein Zeltdach trugen 2 In der Bevolkerung hiess das auffallige Bauwerk daher bald die Schnapskirche von Adlershof 26 1907 1945 Bearbeiten Uber grossere Baumassnahmen in diesen rund 40 Jahren oder uber Bauwerkschaden infolge des Zweiten Weltkriegs ist nichts bekannt In den uberlieferten Dokumenten aus dem Zeitraum 1920 1940 findet sich der Vertrag der CAF Kahlbaum Chemische Fabrik Kahlbaum AG Spirituosen und der Reichsmonopolverwaltung Branntwein der die standige Nutzung der Spritfabrik in der Rittergutstrasse in Berlin Lichtenberg regelte 35 1945 1989 Bearbeiten Schrittweise wurden einige technische Anlagen im Lauf der Jahre erneuert auch Neubauten und Modernisierungen gab es Beispielsweise liess Barensiegel 1967 1988 sein Werk I in Adlershof rekonstruieren wobei auch eine neue Transformatorenstation auf der Parzelle Adlergestell 327 hinzukam 1970 36 37 Dem folgten stetige kleinere und grossere Baumassnahmen zwischen 1970 und 1989 wie eine Rekonstruktion aller Fabrikteile in Adlershof 1983 1983 Modernisierungen im VEB Schilkin in Berlin Kaulsdorf 1970 1987 der von Barensiegel ubernommen worden war und auch Baumassnahmen in der Kornbrennerei in Hohenschonhausen die bei der Fusion zwischen Barensiegel und VEB Kahlbaum an Barensiegel gefallen war 38 Im Jahr 1974 wurde das Werk II am Adlergestell 327 komplett rekonstruiert 39 Mitte der 1970er Jahre wurde das ursprungliche Kohleheizkraftwerk durch ein transportables Olheizwerk ersetzt Auf dem ehemaligen Kohlelagerplatz entstand ein Tanklager 17 Auf dem gemeinsamen Gelande errichtete VEB Berlin Chemie eine neue Warmeanlage die von Barensiegel ab 1980 mitgenutzt werden konnte 40 Aus dem Jahr 1985 liegt ein Dokument vor das die Abfallnutzung zur Einsparung fossiler Brennstoffe ausweist Dazu wurden zur Querung des Glienicker Wegs vier oberirdische Rohrleitungen verlegt 41 Im Zusammenhang mit entsprechenden Rekonstruktionsmassnahmen 1975 bis 1979 entstand an Stelle des historischen Apparatehauses ein Neubau die Spritreinigungsanlage wurde ebenfalls komplett erneuert Ziel aller Massnahmen war eine Erhohung der Jahresproduktion auf 154 000 hl Primasprit 38 000 hl Sekundarsprit und technischer Alkohol sowie 32 000 hl Alkohol absolut medizinisch technisch Bis 1980 standen dem Getrankekombinat fur alle diese Arbeiten rund 12 3 Millionen DDR Mark zur Verfugung 17 In einem Lagergebaude befanden sich riesige Tanks mit einem Fassungsvermogen von bis zu 950 000 Liter in denen der Sprit vor seiner Auslieferung aufbewahrt wurde Zuerst erfolgte der Transport per Eisenbahn spater setzte das Unternehmen Tank Lastwagen ein 42 Der Baukomplex des VEB Barensiegel in Adlershof stand seit den 1980er Jahren unter Denkmalschutz In der DDR Zeit kamen noch weitere Wirtschaftsgebaude auf dem Gelande hinzu unter anderem eine grosse Lagerhalle 1990 2017 Bearbeiten Die Produktionsanlagen wurden ab 1993 ausgebaut und verschrottet Die Gebaude waren gegen Ende 1994 leergezogen die Lagerhalle bald abgerissen 43 Nun plante eine Wohnungsbaugesellschaft den Totalabriss aller Bauten und wollte an dieser Stelle einen Wohnkomplex errichten Diese Plane wurden jedoch 1995 wieder aufgegeben Die Berliner Immobiliengesellschaft als Nachfolger der Treuhandanstalt suchte nun deutschlandweit neue Kaufinteressenten Wegen des langen Leerstands waren etliche Teile des Baukomplexes bereits einsturzgefahrdet sie mussten mit starken Stahltragern abgestutzt werden 26 Im Jahr 1999 erwarb die Stuttgarter Immobiliengruppe Widerker das gesamte Areal Sie verhandelte mit den Vertretern des Senats uber eine Baugenehmigung bei gleichzeitiger Sanierung des denkmalgeschutzten Hauptgebaudes Im Jahr 2017 wurde die Genehmigung erteilt und nun konnte eine weitgehende Entkernung stattfinden Seit 2018 Im restaurierten Kerngebaude eroffnet eine Mobel Filiale Bearbeiten Die aussere Gebaudehulle der markanten zweiturmigen Fabrikhalle wurde statisch gesichert und saniert Das Innere wurde zu Verkaufszwecken neu gegliedert und bietet nun eine Nutzflache von 6800 Quadratmeter Fur die Bau und Sanierungsarbeiten hat der Eigentumer insgesamt 15 Millionen Euro investiert Hier zog das Mobelunternehmen Roller ein eine Tochter der Gesellschaft Tessner Holding das am 10 Dezember 2018 damit seinen dritten Standort in Berlin eroffnete Arbeitsplatze fur 35 Verkaufer entstanden so 26 nbsp Wurzelpeter der bekannteste Likor von BarenSiegelErzeugnisse und Marken Bearbeiten1950 1994 Bearbeiten Bis 1990 wurden verschiedene Likore und Weinbrande mit folgenden Markenbezeichnungen hergestellt Adlershofer Wodka Apfelkorn 44 Berliner Klarer Werbeslogan Dieser Schnaps verlasst das Werk nur mit Qualitatsvermerk 45 Blue River 17 Eisklarer Eskalonysche Tropfen seit 1986 Gelber Kostlicher GIN Fizz Goldkrone Great Master Whiskey 17 Halb amp Halb sowie Halb und Halb mit dem Schimmelgespann 46 Herz As Weinbrand Verschnitt Jamaika Rumverschnitt Karibic Jamaika Rum Verschnitt 45 Kiwi Kirsch mit Whiskey 17 Lichtenberger Weizen Doppelkorn 46 Maoritraum Old Juan Rumverschnitt 54 Red Mary Kirsch mit Rum Stortebeker Ubersee Rumverschnitt Wurzelpeter Werbeslogan Fruher oder spater trinkt ein jeder Wurzelpeter Seit 1994 Bearbeiten Nach 1994 waren vor allem noch der Wurzelpeter Original und Bitter Orange Goldkrone sowie Eskalonysche Tropfen und seit 1997 Thienelt Echte Kroatzbeere 47 weiterhin erfolgreich auf dem Markt Seit 2019 vertreibt die Barensiegel GmbH nur noch den Krauterlikor Wurzelpeter der von der Konzernmutter Nordbrand Nordhausen GmbH produziert wird Siehe auch BearbeitenLowenbrauerei ehemalige Kornbrennerei des VEB Barensiegel Likorfabrik amp Weinhandlung Julius Kahlbaum CAF KahlbaumLiteratur BearbeitenBernd Deckert Werner Bokermann Klaus Richter Der Bar der Frohsinn brachte Erinnerungen an den VEB Barensiegel Berlin von 1949 bis 1989 Nora Berlin 2009 ISBN 978 3 86557 187 8 CAF Kahlbaum Aktiengesellschaft Spirituosen und Likorfabrik 1923 Institut fur Denkmalpflege Hrsg Die Bau und Kunstdenkmale der DDR Hauptstadt Berlin II Henschelverlag Berlin 1984 S 407 Otto von Mering Ertragnisse deutscher Aktiengesellschaften vor und nach dem Ersten Welt Kriege Springer Verlag 2013 Kapitel 5 Die Spritfabriken Norbert Koch Klauke Aufgemobelte Schnapsfabrik In Berliner Zeitung 6 Dezember 2018 S 14 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons BarenSiegel Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Barensiegel factory Berlin Adlershof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des UnternehmensEinzelnachweise Bearbeiten Destillationen In Berliner Adressbuch 1910 Teil 4 S 77 a b Institut fur Denkmalpflege Hrsg Die Bau und Kunstdenkmale der DDR Hauptstadt Berlin II Henschelverlag Berlin 1984 S 407 ff Barensiegel In Landesdenkmalamt Berlin Denkmaldatenbank Objekt Nr 09045251 auf berlin de Glienicker Weg In Berliner Adressbuch 1922 Teil 4 S 1619 Unter den drei damaligen Parzellennummern 11 12 13 14 15 ist als Eigentumer die Kahlbaum GmbH eingetragen mit der Fabrik C A F Chemische Fabrik Berlin CAF Kahlbaum In Berliner Adressbuch 1920 Teil 1 S 1236 Stern Isidor In Berliner Adressbuch 1915 Teil 1 S 3105 Direktor der Spirituszentrale GmbH und der Spritbank AG Wohnadresse Kaiserin Augusta Strasse 75 Berlin W 10 Kahlbaum C A F In Berliner Adressbuch 1930 Teil 1 S 1454 Adlergestell 227 331 In Berliner Adressbuch 1941 Teil 4 Adlershof S 2023 Unter der Adresse Adlergestell 333 war nun Schering Kahlbaum AG abgetrennt Rittergutstrasse 40 In Berliner Adressbuch 1921 5 S 124 Rittergutstrasse 40 42 In Berliner Adressbuch 1943 Teil 4 Lichtenberg S 2289 a b c Ost Exporte bringen Frohsinn In Berliner Zeitung 25 Juli 1994 Barensiegel In Berliner Adressbuch 1952 S 616 Inhaltsverzeichnis eines DEFA Augenzeugen aus dem Jahr 1951 abgerufen am 8 Dezember 2018 VEB Spiritus Adlershof In Berliner Adressbuch 1956 S 390 Chronik der Spiritusfabrik Krakow am See hier 1954 abgerufen am 16 Mai 2010 Memento des Originals vom 10 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www villarita de Barensiegel In Fernsprechbuch fur die Hauptstadt der DDR 1969 S 26 VEB Barensiegel Anzeige am Fuss der Seite a b c d e f g h i Adlershofer Zeitung 2007 Von Kahlbaums Spritfabrik zum VEB Barensiegel und dem AHK Adlershof 100 Jahre Spiritus in Adlershof inadlershof de 1 2 Vorlage Toter Link www inadlershof de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Oktober 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis abgerufen am 16 Dezember 2018 Archivmaterialien in der Deutschen Digitalen Bibliothek zum Kombinat Spirituosen Wein und Sekt abgerufen am 12 Dezember 2018 Abbildung zweier Erzeugnisse flickr abgerufen am 16 Mai 2010 Abwicklung und Verkauf der Fa Poschke Inhaber Max Finke an den VEB Barensiegel In Landesarchiv Berlin C Rep 105 M Nr 27669 a b Hans Hermann Degener verstorben MOZ 15 Juli 2015 archiviert vom Original abgerufen am 18 September 2022 Telex Verzeichnis der DDR von 1988 S 60 Betriebsteil VI des VEB Barensiegel in der Gubener Strasse 9 in Frankfurt Oder isymaus beepworld de PDF 40 MB a b 1947 bis 1990er Jahre Wigra Wilhelm Grassmann KG Spirituosenfabrik Frankfurt Oder In Denk mal Ferdinandshof Europa Universitat Viadrina 2015 abgerufen am 14 Juni 2020 Barensiegel VEB In Fernsprechbuch fur die Hauptstadt der DDR 1986 S 32 Berliner Strasse 14 In Berliner Adressbuch 1942 Teil 4 S 2336 Industriegelande Berl Hohenschonhausen AG a b c d Koch Klaucke Aufgemobelte Schnapsfabrik Website der Berkel Gruppe zum Berliner Standort Memento des Originals vom 25 August 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www berkelgruppe de abgerufen am 16 Dezember 2018 Barensiegel GmbH In Telefonbuch Berlin Deutsche Telekom 1991 S 46 In Brandenburg ware Bauland billiger In Neues Deutschland 17 Juni 1993 Leseprobe ganzer Artikel kostenpflichtig abgerufen am 8 Marz 2019 Aus den Firmenschildern am Standort Berlin Lichtenberg Josef Orlopp Strasse 72 entnommen Mai 2010 BarenSiegel bleibt in Berlin In Berliner Zeitung 22 Januar 1994 Alte Website Neue Website Siehe Thuringer Allgemeine vom 26 Februar 2020 Nordbrand Nordhausen ubernimmt Berliner Kultlikor sowie die Website nordbrand nordhausen de Reichsmonopolverwaltung fur Branntwein uber die Verpachtung der Spritfabrik in Lichtenberg A Rep 229 Sp Nr 8 In Landesarchiv Berlin Rekonstruktion Produktionsbetrieb I im VEB Barensiegel 1967 1988 C Rep 110 01 Nr 1616 In Landesarchiv Berlin Neubau Trafostation Investition VEB Barensiegel 1970 C Rep 107 M Nr 635 In Landesarchiv Berlin Baumassnahmen im VEB Barensiegel Betriebsteil Kornbrennerei Berliner Strasse 14 1976 1989 C Rep 110 01 Nr 4757 In Landesarchiv Berlin Rekonstruktion Werk II Investition VEB Barensiegel Standortgenehmigung Adlergestell 327 C Rep 107 M Nr 635 in Landesarchiv Berlin Abwarmenutzung VEB Barensiegel Investition Berlin Chemie Standortgenehmigung Glienicker Weg 125 127 C Rep 107 M Nr 206 In Landesarchiv Berlin Abfallenergienutzung VEB Barensiegel C Rep 107 M Nr 88 in Landesarchiv Berlin Viele Bilder vom Zustand 2014 mit Informationen uber VEB Barensiegel Adlershof und die entsprechende Vorgeschichte nur englisch auf wordpress com abgerufen am 10 Dezember 2018 Bilddokumentation vom ehemaligen Werk II Berlin Adlershof sowie ausfuhrliche Werksgeschichte 2013 Ronald Galenza Heinz Havemeister Feeling B Mix mir einen Drink Punk im Osten Schwarzkopf amp Schwarzkopf ISBN 978 3 89602 418 3 S 116 Kost the Ost kost the ost de abgerufen am 16 Mai 2010 a b Ansicht verschiedener Etiketten aus der Produktpalette von Barensiegel abgerufen am 26 Mai 2019 kroatzbeere de Langguth zu Kroatzbeer Likor abgerufen am 18 Mai 2010 52 429337 13 552054 Koordinaten 52 25 45 6 N 13 33 7 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berliner Baren Siegel amp oldid 239509653