www.wikidata.de-de.nina.az

Berliner Bürgerbräu war bis zu ihrer Schließung im Jahr 2010 die älteste Brauerei der Stadt Das markante Brauerei Gebäud

Berliner Bürgerbräu

Berliner Bürgerbräu war bis zu ihrer Schließung im Jahr 2010 die älteste Brauerei der Stadt. Das markante Brauerei-Gebäude befindet sich am Müggelsee im Bezirk Köpenick. Die Marke besteht fort und gehört heute zur Radeberger Gruppe.

Brauereigebäude an der Spree

Geschichte Bearbeiten

Seit 1753 sind am Standort der Brauerei nördlich des Müggelsees „Krugrechte“ belegt. Mit der Erschließung der Gebiete am Ufer durch den König Friedrich II. wurde das Gut Friedrichshagen samt entsprechender Infrastruktur errichtet. Ab 1852 wurden die Flächen des königlichen Guts privatisiert. 1869 erwarb Hermann Schaefer die Reste des Gutes einschließlich der dazugehörenden Brau- und Mahlrechte. Dieses Datum wird als Gründungsjahr der Brauerei angesehen.

In einer schnellen Wachstumsphase entwickelte sich die ehemalige Gasthausbrauerei zu einer bedeutenden Brauerei, die 1888 bereits 10.000 Hektoliter (hl) Bier produzierte. Im selben Jahr wurde die Firma in Brauerei Müggelschlößchen umbenannt. 1901 wurde der Familienbetrieb in eine Genossenschaft Berliner Gastwirte umgewandelt (Friedrichshagen gehörte erst ab 1920 zu Groß-Berlin). Der Transport des Bieres erfolgte durch Dampfschiffe auf der Spree, da die damals verbreiteten Pferdefuhrwerke die Menge nicht bewältigen konnten. 1910 wurde die Produktionsmenge von 100.000 hl Bier im Jahr erreicht. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 steigerte sich diese Menge auf 140.000 hl. Nach der Vernichtung der Brauerei durch einen Brand 1926 wurde sie neu errichtet und produzierte dann 1929 300.000 hl Bier. Laut dem American Jewish Committee beschäftigte das Unternehmen während des Nationalsozialismus Zwangsarbeiter.

Nachdem die Genossenschaft in der Zeit des Nationalsozialismus zerschlagen worden war, wurde im Jahr 1936 die Berliner Bürgerbräu AG gegründet. Aus dieser wurde nach 1949 der VEB Berliner Bürgerbräu gebildet, aus dem nach der Privatisierung 1990 die Berliner Bürgerbräu GmbH hervorging.

Auf dem heimischen Markt bediente die Brauerei unter dem Werbeslogan „Berliner Bürgerbräu – Die Familienbrauerei im Grünen“ hauptsächlich die Region Berlin-Brandenburg. 15 Prozent des Brauereiausstoßes gingen in den Export, vor allem nach Japan. Die Brauerei wurde zum 1. März 2010 geschlossen. Die Namensrechte an der Marke sind an die Radeberger Gruppe verkauft worden, nachdem erhebliche Mengen des „Berliner Bieres“ bereits im Brauhaus Hartmannsdorf in Sachsen gebraut, abgefüllt und dann per Lkw nach Köpenick gebracht worden waren. Eine Produktionsstrecke in den denkmalgeschützten Gebäuden wurde zu einem Brauereimuseum umfunktioniert. So können interessierte Besucher die historische Bierherstellung nacherleben.

Sortiment Bearbeiten

Rotkehlchen von Berliner Bürgerbräu

Neben Pils, Berliner Weiße und saisonalen Bierspezialitäten, wie hellem und dunklem Bockbier, waren vor allem die Sorten Rotkehlchen und Bernauer Schwarzbier von Bedeutung. Diese Biersorten sollten auch nach dem Verkauf 2010 unter dem Label Berliner Bürgerbräu auf dem Markt bleiben als Produkt der Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei. Der Name Rotkehlchen beruht auf einem Karamell-Malz, das dem Bier eine rötliche Farbnuance gibt. Die Produktion des Bernauer Schwarzbiers wurde nach dem Verkauf an Radeberger eingestellt. Berliner Bürgerbräu Pils und Rotkehlchen werden bei Radeberger in Hohenschönhausen gebraut.

Für das Berliner Kaufhaus KaDeWe stellte die Brauerei zwischen 1992 und 2010 die Hausmarke KaDeWe-Premium-Pilsner her. Im Jahr 2008 wurde versucht, den Verkauf der Brauerei zu vermeiden, unter anderem, indem mit dem 1. Berliner Bio Pils ein Bier mit Rohstoffen aus ökologischer Landwirtschaft gebraut wurde.

Gebäude und Gelände Bearbeiten

Die Brauer-Familie Häring aus Loifling im Bayerischen Wald erwarb das Unternehmen 1992 von der Treuhand einschließlich von 12 Millionen Mark Verbindlichkeiten und 185 Mitarbeitern. Nach dem Verkauf der Markenrechte 2010 blieb die Immobilie zunächst noch im Besitz der Familie; 2017 wurden die Verkaufsabsichten bekannt.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Berliner Bürgerbräu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Auszüge der AJC-Liste der Firmen, die Zwangsarbeiter beschäftigt haben sollen (Dokumentation). Abgerufen am 23. September 2020.
  2. Corinna Visser: Radeberger braut Berliner Bürgerbräu. In: Tagesspiegel. 14. Januar 2010 (Online).
  3. (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)
  4. Karin Schmidl: Neue Investoren in alter Brauerei - 3. September 2019
  5. Berliner Bürgerbräu war am Ende einfach zu klein. In: Berliner Morgenpost, 17. Januar 2010
  6. ARNE FÄRBER: Wehmut beim Schwarzbieranstich@1@2Vorlage:Toter Link/www.moz.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. - MOZ, 22. Januar 2010
  7. Grundstücksgesellschaft BürgerBräuQuartier am Müggelsee mbH: Privatisierung und Schließung@1@2Vorlage:Toter Link/buergerbraeuquartier.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Kathrin Gotthold: VERKAUF DER BRAUEREI - Mop, 17. Januar 2010
  9. Michael Gneuss: Die bayerische Familie Häring bringt Berlins älteste Brauerei wieder auf Vordermann: Bürgerbräu. In: WamS. 4. Mai 2003, abgerufen am 7. September 2022.
  10. https://www.friedrichshagen.net/historisches/zeit-fenster/die-brauerei-am-mueggelsee/
  11. https://www.tagesspiegel.de/berlin/burgerbrau-areal-am-muggelsee-wird-verkauft-5495662.html

Koordinaten: 52° 26′ 45,7″ N, 13° 37′ 27″ O

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele
Veröffentlichungsdatum:
Berliner Burgerbrau war bis zu ihrer Schliessung im Jahr 2010 die alteste Brauerei der Stadt Das markante Brauerei Gebaude befindet sich am Muggelsee im Bezirk Kopenick Die Marke besteht fort und gehort heute zur Radeberger Gruppe Berliner Burgerbrau GmbHLogoRechtsform GmbHGrundung 1869Auflosung 2010Sitz Berlin Friedrichshagen DeutschlandBranche BrauereiWebsite berlinerbuergerbraeu de Brauereigebaude an der Spree Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sortiment 3 Gebaude und Gelande 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSeit 1753 sind am Standort der Brauerei nordlich des Muggelsees Krugrechte belegt Mit der Erschliessung der Gebiete am Ufer durch den Konig Friedrich II wurde das Gut Friedrichshagen samt entsprechender Infrastruktur errichtet Ab 1852 wurden die Flachen des koniglichen Guts privatisiert 1869 erwarb Hermann Schaefer die Reste des Gutes einschliesslich der dazugehorenden Brau und Mahlrechte Dieses Datum wird als Grundungsjahr der Brauerei angesehen In einer schnellen Wachstumsphase entwickelte sich die ehemalige Gasthausbrauerei zu einer bedeutenden Brauerei die 1888 bereits 10 000 Hektoliter hl Bier produzierte Im selben Jahr wurde die Firma in Brauerei Muggelschlosschen umbenannt 1901 wurde der Familienbetrieb in eine Genossenschaft Berliner Gastwirte umgewandelt Friedrichshagen gehorte erst ab 1920 zu Gross Berlin Der Transport des Bieres erfolgte durch Dampfschiffe auf der Spree da die damals verbreiteten Pferdefuhrwerke die Menge nicht bewaltigen konnten 1910 wurde die Produktionsmenge von 100 000 hl Bier im Jahr erreicht Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 steigerte sich diese Menge auf 140 000 hl Nach der Vernichtung der Brauerei durch einen Brand 1926 wurde sie neu errichtet und produzierte dann 1929 300 000 hl Bier Laut dem American Jewish Committee beschaftigte das Unternehmen wahrend des Nationalsozialismus Zwangsarbeiter 1 Nachdem die Genossenschaft in der Zeit des Nationalsozialismus zerschlagen worden war wurde im Jahr 1936 die Berliner Burgerbrau AG gegrundet Aus dieser wurde nach 1949 der VEB Berliner Burgerbrau gebildet aus dem nach der Privatisierung 1990 die Berliner Burgerbrau GmbH hervorging Auf dem heimischen Markt bediente die Brauerei unter dem Werbeslogan Berliner Burgerbrau Die Familienbrauerei im Grunen hauptsachlich die Region Berlin Brandenburg 15 Prozent des Brauereiausstosses gingen in den Export vor allem nach Japan Die Brauerei wurde zum 1 Marz 2010 geschlossen Die Namensrechte an der Marke sind an die Radeberger Gruppe verkauft worden 2 nachdem erhebliche Mengen des Berliner Bieres bereits im Brauhaus Hartmannsdorf in Sachsen gebraut abgefullt und dann per Lkw nach Kopenick gebracht worden waren Eine Produktionsstrecke in den denkmalgeschutzten Gebauden wurde zu einem Brauereimuseum umfunktioniert So konnen interessierte Besucher die historische Bierherstellung nacherleben 3 Sortiment Bearbeiten nbsp Rotkehlchen von Berliner BurgerbrauNeben Pils Berliner Weisse und saisonalen Bierspezialitaten wie hellem und dunklem Bockbier waren vor allem die Sorten Rotkehlchen und Bernauer Schwarzbier 4 von Bedeutung Diese Biersorten sollten auch nach dem Verkauf 2010 5 unter dem Label Berliner Burgerbrau auf dem Markt bleiben als Produkt der Berliner Kindl Schultheiss Brauerei Der Name Rotkehlchen beruht auf einem Karamell Malz das dem Bier eine rotliche Farbnuance gibt Die Produktion des Bernauer Schwarzbiers wurde nach dem Verkauf an Radeberger eingestellt 6 Berliner Burgerbrau Pils und Rotkehlchen werden bei Radeberger in Hohenschonhausen gebraut 7 Fur das Berliner Kaufhaus KaDeWe stellte die Brauerei zwischen 1992 und 2010 die Hausmarke KaDeWe Premium Pilsner her Im Jahr 2008 wurde versucht den Verkauf der Brauerei zu vermeiden unter anderem indem mit dem 1 Berliner Bio Pils ein Bier mit Rohstoffen aus okologischer Landwirtschaft gebraut wurde 8 Gebaude und Gelande BearbeitenDie Brauer Familie Haring aus Loifling im Bayerischen Wald erwarb das Unternehmen 1992 von der Treuhand einschliesslich von 12 Millionen Mark Verbindlichkeiten und 185 Mitarbeitern 9 Nach dem Verkauf der Markenrechte 2010 blieb die Immobilie zunachst noch im Besitz der Familie 10 2017 wurden die Verkaufsabsichten bekannt 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berliner Burgerbrau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der Berliner Burgerbrau Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste Muggelseedamm 164 166 Berliner Burgerbrau Die Geschichte der Brauerei am Muggelsee ausfuhrlich und mit historischen Bildern auf friedrichshagen net Eintrag beim Berliner Zentrum Industriekultur PDF zu Berliner Burgerbrau aus der Publikation Berliner Zentrum Industriekultur Hrsg Berliner Schriften zur Industriekultur Band 2 Treptow Kopenick Ammian Verlag 2021 ISBN 978 3 948052 13 3 Fruhe Zeitungsartikel zur Berliner Burgerbrau in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Auszuge der AJC Liste der Firmen die Zwangsarbeiter beschaftigt haben sollen Dokumentation Abgerufen am 23 September 2020 Corinna Visser Radeberger braut Berliner Burgerbrau In Tagesspiegel 14 Januar 2010 Online Homepage auf der ein Brauereimuseum erwahnt wird Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive Karin Schmidl Neue Investoren in alter Brauerei 3 September 2019 Berliner Burgerbrau war am Ende einfach zu klein In Berliner Morgenpost 17 Januar 2010 ARNE FARBER Wehmut beim Schwarzbieranstich 1 2 Vorlage Toter Link www moz de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis MOZ 22 Januar 2010 Grundstucksgesellschaft BurgerBrauQuartier am Muggelsee mbH Privatisierung und Schliessung 1 2 Vorlage Toter Link buergerbraeuquartier de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Kathrin Gotthold VERKAUF DER BRAUEREI Mop 17 Januar 2010 Michael Gneuss Die bayerische Familie Haring bringt Berlins alteste Brauerei wieder auf Vordermann Burgerbrau In WamS 4 Mai 2003 abgerufen am 7 September 2022 https www friedrichshagen net historisches zeit fenster die brauerei am mueggelsee https www tagesspiegel de berlin burgerbrau areal am muggelsee wird verkauft 5495662 html52 446024987222 13 624173402778 Koordinaten 52 26 45 7 N 13 37 27 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berliner Burgerbrau amp oldid 234631350