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Der Glienicker Weg war ein ursprunglich von Coepenick bei Berlin zum Vorwerk Glienicke durch die Kollnische Heide fuhrender Weg Seit Anfang des 18 Jahrhunderts dient er als direkte Verbindung dieser beiden spateren Berliner Ortsteile aus dem infolge der Eingliederung einige Abschnitte unter neuen Namen ausgegliedert wurden Heute tragt nur noch das Mittelstuck dieses Weges die Bezeichnung Glienicker Weg Glienicker WegWappenStrasse in BerlinWohnanlage Glienicker Weg WassermannstrasseBasisdatenOrt BerlinOrtsteil Berlin AdlershofAngelegt im 18 JahrhundertAnschluss strassen Glienicker Strasse Nordost Kopenicker Strasse Sudwest Platze keineBauwerke BauwerkeNutzungNutzergruppen StrassenverkehrTechnische DatenStrassenlange 960 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlieger 2 1 18 19 Jahrhundert 2 2 20 21 Jahrhundert 3 Verkehrsanbindung 3 1 Strassenbahn 3 2 Bus 3 3 Bautatigkeit Anbindung der TVO an das Adlergestell 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Kopenick nbsp Dorfkirche von AltglienickeNach dem Ende des Dreissigjahrigen Kriegs konnte sowohl die Bevolkerungsentwicklung als auch die wirtschaftliche Entwicklung innerhalb der vom Militar geschutzten Grenzen der Mark Brandenburg vorangetrieben werden Der Grosse Kurfurst Friedrich Wilhelm unterstellte dem Amt Copenick weitere Dorfer darunter auch Glienicke Das durch Joachim II im 16 Jahrhundert in Copenick errichtete Jagdschloss wurde im Jahr 1677 abgerissen Es wurde durch das heute noch bestehende Barockschloss ersetzt Nach seiner Hochzeit mit Elisabeth Henriette von Hessen Kassel im Jahr 1679 bezog der Sohn Friedrich Wilhelms der Kurprinz Friedrich das Schloss Copenick Das Paar lebte dort bis zum Tod Henriettes im Jahr 1683 Danach lebte Kurprinz Friedrich mit seiner zweiten Frau Sophie Charlotte von Hannover bis 1687 im Schloss Nachdem der Prinz 1688 Kurfurst Friedrich III geworden war hatte er fur diesen Wohnsitz keine Verwendung mehr und residierte in Berlin nbsp Glienicker Weg 1894Andere Wege waren bereits ab 1677 durch den Koniglichen Forst geschlagen worden so die Allee zu den Muggelbergen und zum Adlergestell Der nordwestliche Beginn des vormaligen Glienicker Wegs von Kopenick bis zur Bahnbrucke des Berliner Aussenrings wurde vor 1920 in Glienicker Strasse umbenannt 1 und das Ende vom Adlergestell bis Alt Glienicke heisst seit vor 1890 Kopenicker Strasse Anlieger Bearbeiten18 19 Jahrhundert Bearbeiten Nordlich des mittleren Teils des alten Glienicker Wegs entstand Mitte des 18 Jahrhunderts die Flur Am Sussen Grund zwischen Rudower und Glienicker Weg Hier befand sich eine Kolonie von acht Budnern die jeweils einen Morgen Gartenland und einen Morgen Wiese sowie das Recht zur Haltung einer Kuh hatten 2 Aus dieser Kolonie ging 1879 das an den Glienicker Weg angrenzende Adlershof hervor Der Glienicker Weg fuhrte ursprunglich durch feuchtes Gebiet Bei Glienicke im Bruchland begann der Lauf des Voll Kropp der sich zweimal den Glienicker Weg schneidend bis etwa zum heutigen Berliner Aussenring hinzog um dann weiter bis zur Dahme zu fliessen Dieses letzte Stuck wird als Vollkropfgraben bezeichnet wahrend der Beginn mittlerweile zugeschuttet ist Entlang des Grabens befanden sich sudlich des Glienicker Wegs ausgedehnte feuchte Wiesen die nach ihrem ehemaligen Besitzer am Ende des 19 Jahrhunderts noch als Kahlbaums Wiesen bezeichnet wurden Am Graben stand zudem eine der acht noch heute in Berlin vorhandenen Windmuhlen die 1820 als Wuhlkropfmuhle gegrundet wurde und seit 1850 nach dem Graben Vollkropfs Muhle hiess Die Muhle steht heute unter ihrem letzten Namen Bohnsdorfer Bockwindmuhle im Deutschen Technikmuseum in Berlin Kreuzberg 20 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ansicht der Wohnanlage ZinsgutstrasseAm ostlichen Beginn des noch als Glienicker Weg bezeichneten Mittelstucks des ursprunglichen Koniglichen Verbindungswegs von Kopenick nach Glienicke an der Brucke des Berliner Aussenrings befindet sich auf der nordlichen Strassenseite zwischen dem Bahndamm des Aussenrings und der Wohnanlage Zinsgutstrasse die Kleingartenanlage Lange Gurke Diese grune Insel bildet den Puffer zur denkmalgeschutzten Wohnanlage die von 1929 bis 1931 nach Planen des Architekten Julius Schuler errichtet wurde Seitens des Glienicker Wegs betrifft dies die geraden Hausnummern 88 96 Der Glienicker Weg beginnt nicht wie sonst ublich mit der Nummer 1 Die Nummerierung des Glienicker Wegs stammt noch aus der Zeit als dieser Weg in Kopenick seinen Anfang nahm Mit der Umbenennung des ersten Teilstucks in Glienicker Strasse wurde die alte Nummerierung fur den Glienicker Weg beibehalten nbsp Blockheizkraftwerk Glienicker Weg 95Gegenuber auf der sudlichen Seite des Glienicker Wegs steht bei Nummer 95 ein Blockheizkraftwerk BHKW des Energieversorgers Vattenfall Westlich der in den Glienicker Weg mundenden Zinsgutstrasse befindet sich eine weitere als Denkmal geschutzte Wohnanlage die nach Planen der Architekten Max Abicht und Johannes Ruppert in den Jahren 1936 1937 errichtet wurde Die Anlage nimmt seitens des Glienicker Wegs die geraden Hausnummern 100 110 in Anspruch und schliesst westlich mit der Wassermannstrasse ab Diese Wohnanlage wurde als Gegenplan zu den Mietskasernen der Berliner Innenstadt angelegt Sie bildet einen geschlossenen Wohnbereich mit grosszugigem begruntem Innenhof der von dreigeschossigen Hausern umbaut ist Weiter westlich der Wassermannstrasse folgen weitere Wohnhauser bis zur Nipkowstrasse Danach folgen auf der nordlichen Seite des Glienicker Wegs diverse Grossmarkte auf dem bis zum Adlergestell reichenden Gewerbegelande Sudlich des Glienicker Wegs wird praktisch die gesamte angrenzende Flache als Industriegelande genutzt Gegenuber den Wohnanlagen direkt am Glienicker Weg befinden sich noch einige Wohnhauser in Klinkerbauweise welche ursprunglich als Wohnungen fur Werksangehorige dienten nbsp Hauptgebaude der Berlin Chemie nbsp Verlassenes Fabrikgebaude von BarensiegelDer Haupteingang zum denkmalgeschutzten Fabrikgelande am Glienicker Weg 125 127 fuhrt zum Burogebaude der zur Menarini Group gehorenden Berlin Chemie Das Gelande wurde nach Planen des Architekten Max Jacob in den Jahren 1904 bis 1906 mit Fabrikbauten versehen Zubringergleise verbanden dieses Gelande mit dem Berliner Aussenring Nach 1920 waren die Gebaude in das Eigentum der Reichsmonopolverwaltung fur Branntwein ubergegangen Infolge des Zweiten Weltkriegs gab es diese Behorde nicht mehr und der VEB Barensiegel Berlin ubernahm die Immobilie Hier produzierten mehrere tausend Beschaftigte bis zur politischen Wende Likore und Weinbrande Aktuell werden die denkmalgeschutzten Klinkerverblendbauten zu einer Filiale einer Mobelhauskette umgebaut 3 Das Fabrikgelande zieht sich bis zur Ecke Glienicker Weg 181 Adlergestell 327 hin Verkehrsanbindung BearbeitenStrassenbahn Bearbeiten Auf dem westlichen Stuck des historischen Glienicker Wegs fuhr ab 1909 die Strassenbahn Adlershof Altglienicke der Teltower Kreisbahnen Nach deren Ubernahme durch die Berliner Strassenbahn wurde die Verbindung als Linie 84 bezeichnet Vor dem Zweiten Weltkrieg bis 1962 fuhr sie ostlich des Bahndamms der S Bahn auf dem Adlergestell bis zur Kreuzung mit dem Glienicker Weg Nachfolgend musste durch die ohnehin nicht breite Eisenbahnbrucke in Richtung Westen gefahren werden um uber die Kopenicker Strasse bis zur Endstation Am Falkenberg zu gelangen Ab 1962 wurde die bisherige Trasse vom Adlergestell auf die westliche Seite der S Bahn verlegt Dadurch konnte die etwas breitere Brucke uber die Rudower Chaussee fur die Strassenbahn genutzt werden Seit 1993 endet sie bereits am S Bahnhof Adlershof Bus Bearbeiten Da einerseits die Bebauung nordlich des Glienicker Wegs im Rahmen des Wohnungsbauprogrammes der DDR verdichtet wurde und andererseits das Getrankekombinat Berlin sudlich des Glienicker Wegs mit dem Produktionsstandort VEB Barensiegel Berlin mehrere Tausend Arbeiter beschaftigte wurde die Buslinie 23 von Rudower Chaussee nach Altglienicke uber die Nipkowstrasse zum Haupteingang des Werks gefuhrt Ausserdem fuhr die Buslinie 89 vom Werkseingang Barensiegel uber Johannisthal bis zum Bahnhof Schoneweide Nach der Wende verodete das Firmengelande sudlich des Glienicker Wegs Nur die Berlin Chemie AG hat hier als grosseres Unternehmen seinen Standort wieder ausgebaut Die Buslinie 164 verbindet den S Bahnhof Kaulsdorf uber Kopenick den Glienicker Weg und die Nipkowstrasse durch Adlershof hindurch mit dem U Bahnhof Rudow Bautatigkeit Anbindung der TVO an das Adlergestell Bearbeiten Im Jahr 2006 begann die Erweiterung der Abwasserrohre auf einer Strecke von knapp einem Kilometer Da zu diesem Zeitpunkt bereits der sudliche Abschnitt der Tangential Verbindung Ost TVO die Spindlersfelder Strasse im Bau war deren Verlangerung und Anbindung in Richtung A 113 und A 117 der Glienicker Weg ist wurden Teile der Strassendecke modernisiert und fur einen vierstreifigen Betrieb vorgesehen Der Glienicker Weg stellte als zweispurige Strasse einen Flaschenhals dar da die zubringenden Strassen Adlergestell Kopenicker Strasse Spindlersfelder Strasse vier bis sechsstreifig ausgebaut sind Der Strassenausbau wurde nicht rechtzeitig geplant und verzogerte sich seit 2003 immer wieder Insbesondere im Berufsverkehr und Sonntags Ruckreiseverkehr war der Glienicker Weg eine permanente Staufalle Durch die Verzogerungen beim Ausbau der Strasse verfielen Forderzusagen der Europaischen Union in Hohe von insgesamt ca 5 2 Millionen Euro 4 Der Baubeginn erfolgte im Mai 2009 Die Eisenbahnunterfuhrung wurde ab Mai 2009 halbseitig und Ende 2009 mehrere Wochen vollstandig gesperrt 5 Der erste Strassenabschnitt auf dem westlichen Teilstuck die nordliche Fahrbahn wurde im November 2010 freigegeben Die alte sudliche Fahrbahn wurde anschliessend abgebrochen Der zweite Strassenabschnitt auf dem ostlichen Teilstuck die sudliche Fahrbahn wurde zum Mai 2011 freigegeben Der Neubau der alten Fahrbahnen wurde am 30 November 2012 freigegeben einschliesslich der neuen Ampelkreuzung Nipkowstrasse 6 Literatur BearbeitenRudi Hinte Die Landschaft in der Adlershof entstand und sich entwickelte Die Collnische Heide T 1 in Adlershofer Zeitung Berlin 8 2001 S 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Glienicker Weg Album mit Bildern Videos und Audiodateien Glienicker Weg In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Eintrage in der Berliner Landesdenkmalliste zur Wohnanlage Zinsgutstrasse Buchnerweg Glienicker Weg Otto Franke Strasse zur Wohnanlage Otto Franke Strasse Buchnerweg Glienicker Weg Wassermannstrasse zum Fabrikgelande von BarensiegelEinzelnachweise Bearbeiten Glienicker Strasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Susser Grund In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Barensiegel Areal wird umgebaut In www radioberlin de RBB 2018 abgerufen am 20 August 2018 Kleine Anfrage der CDU Fraktion im Abgeordnetenhaus Brief an die Anwohner des Glienicker Weges datiert 20 April 2009 gezeichnet Rainer Holmer herausgegeben vom Bezirksamt Treptow Kopenick Abteilung Bauen und Stadtentwicklung Bezirksstadtrat Glienicker Weg wird vorzeitig freigegeben Pressemitteilung des Bezirksamtes Treptow Kopenick vom 29 November 2012 nbsp Dieser Artikel wurde am 16 September 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 52 4325 13 555 Koordinaten 52 25 57 N 13 33 18 O Normdaten Geografikum GND 7618787 1 lobid OGND AKS VIAF 245449250 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glienicker Weg amp oldid 228120034