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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Stebbach Begriffsklarung aufgefuhrt Stebbach ist ein Dorf im Landkreis Heilbronn in Baden Wurttemberg das seit dem 1 Januar 1974 zu Gemmingen gehort StebbachGemeinde GemmingenWappen von StebbachKoordinaten 49 9 N 8 58 O 49 1463261 8 9656945 208 Koordinaten 49 8 47 N 8 57 57 OHohe 208 mFlache 7 95 km Einwohner 1497 2018 Bevolkerungsdichte 188 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1974Postleitzahl 75050Vorwahl 07267 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Verkehr 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeografie BearbeitenStebbach liegt im Kraichgau im nordlichen Baden Wurttemberg Einst zahlte der Ort zum ehemaligen Gartachgau einer uberwiegend zu frankischer Zeit besiedelten Region langs der Lein eines Nebenflusses des Neckars Der Ort liegt etwa funf Kilometer ostlich von Eppingen in einer Hohe von rund 200 Metern Geschichte BearbeitenDer halbe Ort Stebbach mit Burg Streichenberg war bei seiner ersten urkundlichen Erwahnung 1311 pfalzisches Lehen der Herren von Gemmingen die ihren Stammsitz im benachbarten Gemmingen hatten Spater waren die Lehnshalter die Herren von Mentzingen von Angelach und von Neipperg Die andere Halfte des Ortes war als ehemaliges Zubehor des Steinsbergs Lehen der Grafen von Ottingen fur die Herren von Gemmingen Die Burg Streichenberg war von Hans von Gemmingen 1235 erwahnter Landvogt in Sinsheim und einem seiner Sohne in der Gemarkung Zimmern errichtet worden wo sich eine alte von Gemmingen aus erfolgte Ausbausiedlung befunden hatte Seit 1520 lag der alleinige Besitz bei der Kurpfalz wodurch die Einwohner von Stebbach infolge von Reformation und Gegenreformation zwischen 1525 und 1648 zehnmal den Glauben wechseln mussten Die Pfalz gab den Ort 1670 den Raugrafen Nachfahren von Marie Luise zu Pfalz zu Lehen bevor sich 1733 deren Nachfolger die Grafen von Degenfeld Schonburg hier niederliessen und um 1820 nahe der Burg das Schloss Schomberg erbauten Stebbach kam 1803 zum Furstentum Leiningen dieses ging 1806 im Grossherzogtum Baden auf In Stebbach bestand seit dem 18 Jahrhundert die zeitweilig bedeutende Judische Gemeinde Stebbach die 1809 rund 65 Personen 1825 rund 75 Personen und damit mehr als 10 der Einwohner umfasste Eine Synagoge bestand ab etwa 1800 und wurde 1829 erweitert Wie auch in Gemmingen und anderen Orten der Umgebung ging die Gemeindegrosse durch Ab und Auswanderung bereits ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts allmahlich zuruck 1875 waren es noch 42 Personen 1900 waren es noch zehn 1915 bestand die judische Gemeinde in Stebbach noch aus zwei Frauen woraufhin die religiose Gemeinde am 23 Januar 1915 vom badischen Staatsministerium aufgelost wurde Die Synagoge wurde 1947 48 wegen Baufalligkeit abgerissen Am 1 Januar 1925 wurde die Gemarkung Streichenberg die auf die Wustung Zimmern zuruckgeht und in der Neuzeit nur aus Burg Streichenberg und Schloss Schomberg besteht nach Stebbach eingemeindet 1939 wurden 536 Einwohner gezahlt Ende 1945 waren es 625 1 1952 wurde eine zentrale Wasserversorgung fur Stebbach und Gemmingen errichtet 1961 wurde Stebbach Musterdorf der Ortssanierung und Flurbereinigung Die Sanierung des Ortes bedeutete fur die meisten ortstypischen Gebaude in der Ortsmitte den Abriss die architektonische Ausgestaltung der heutigen Ortsmitte wird ruckblickend als ungunstig und wenig identitatsstiftend betrachtet Der ungunstigen und wenig sensiblen Umgestaltung des Ortes hat man spater mit Massnahmen wie der Rekonstruktion und Wiederinbetriebnahme des historischen Schulhauses oder der Neugestaltung des Kirchvorplatzes entgegenzuwirken versucht 2 Am 1 Januar 1974 wurde Stebbach nach Gemmingen eingemeindet 3 Am 31 Dezember 2003 wurden 1496 Einwohner gezahlt Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Historisches RathausNordlich von Stebbach befindet sich auf einem Bergsporn die im Mittelalter durch die Herren von Gemmingen erbaute Burg Streichenberg die nach mehreren Besitzerwechseln 1670 in den Besitz der Raugrafen bzw der Grafen von Degenfeld Schonburg gelangte von denen sich eine Grablege auf dem Friedhof von Stebbach befindet Westlich der Burg liegt das klassizistische Schloss Schomberg das die Grafen von Degenfeld Schonburg ab 1820 erbaut haben und von diesen bis heute als Wohnsitz genutzt wird Sudlich an das Schloss schliesst sich der zugehorige Wirtschaftshof an Etwas weiter sudostlich von Burg und Schloss befindet sich ausserdem die historische Streichenberger Muhle Die evangelische Kirche befindet sich auf dem Kirchberg oberhalb der historischen Ortsmitte von Stebbach die inzwischen grosstenteils einem modernen Dorfplatz gewichen ist Das historische Rathaus des Ortes erbaut 1755 unter Schultheiss Johann Jakob Lorz von Baumeister Johann Christoph Feihl aus Stetten Heuchelberg ist wie das benachbarte historische Gasthaus Rossle ein Fachwerkgebaude im frankischen Fachwerkstil Die Dorfsanierung der 1960er und 1970er haben sonst nur sehr wenige historische Gebaude im Ort uberdauert Zu den wenigen weiteren historischen Gebauden zahlen das heute als Schule genutzte ehemalige Rentamtsgebaude das von einer frankischen Hofanlage ubrig gebliebene Haus Christofel von 1854 in der Schulstrasse 8 sowie das letzte Wohnstallhaus am Ort Haus Meyer von 1906 in der Hauptstrasse 7 Ausserdem kundet der ausserhalb des Ortes gelegene Tabakschopf von der fruheren Bedeutung des Tabakbaus in der Region nbsp Burg Streichenberg nbsp Schloss Schomberg nbsp Evangelische KircheVerkehr BearbeitenStebbach liegt unmittelbar an der B 293 von Heilbronn nach Karlsruhe Ein Haltepunkt an der Kraichgaubahn der von der Stadtbahn Heilbronn bedient wird befindet sich im zwei Kilometer entfernten Hauptort Gemmingen Das Teilstuck der A 6 von Heilbronn nach Mannheim verlauft weiter nordlich des Ortes Auffahrten befinden sich in 12 und 16 Kilometer Entfernung Personlichkeiten BearbeitenMichael Kahn 1798 1861 Grunder der Mannheimer Bettfedernfabrik Bernhard Kahn 1827 1905 Unternehmer und Bankier in Mannheim Jakob Burkhard 1842 1925 Landwirt und Burgermeister in Stebbach badischer Landtagsabgeordneter von 1899 bis 1908 Jonas Eisinger 1844 1914 Ratschreiber wurde 1912 Ehrenburger von Stebbach Die Ehrenburgerschaft wurde ihm jedoch 1936 aufgrund seines judischen Glaubens wieder entzogen Ihm folgte der NS Gauleiter von Baden Robert Wagner als Ehrenburger dem die Auszeichnung 1946 wieder aberkannt wurde 4 Hermann Wolf 4 November 1862 in Stebbach 14 Oktober 1926 in Heilbronn Schuhfabrikant Schuhfabrik Wolko 5 Hermann Schaufele 1906 1977 Erzbischof von Freiburg geboren in Stebbach Hank Haberle 1957 2007 Countrysanger verstorben in StebbachLiteratur BearbeitenUlrich Kopp Die Kraichgaugemeinde Gemmingen Eine Ortsbeschreibung zur Jahrtausendwende Hrsg Gemeinde Gemmingen Gemmingen 2000 ISBN 3 00 007335 3 Wolfgang Ehret Dorf Stebbach und Burg Streichenberg Gemmingen Stebbach 1997 Roland Heinzmann Stebbach zur Sanierung einer Kraichgaugemeinde In Kraichgau Beitrage zur Landschafts und Heimatgeschichte Folge 4 Sinsheim 1974 75 Gunter P Fehring Dietrich Lutz Archaologische Grabungen im Bereich der Dorfwustung Zimmern auf Gemarkung Stebbach Kreis Sinsheim In Oberrheinische Studien Band 1 Bretten 1970 S 357 374Einzelnachweise Bearbeiten Mitteilungen des Wurtt und Bad Statistischen Landesamtes Nr 2 Ergebnisse der Einwohnerzahlung am 31 Dezember 1945 in Nordbaden Kopp 2000 S 28 30 und 75 78 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 465 Wolfram Angerbauer Hans Georg Frank Judische Gemeinden in Kreis und Stadt Heilbronn Landkreis Heilbronn Heilbronn 1986 S 221 ff S 299 ff Stadt Heilbronn Hrsg Adressbuch der Stadt Heilbronn 1950 Heilbronn 1950 S 92 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stebbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte des Dorfes Stebbach und der Burg Streichenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stebbach amp oldid 231502059