www.wikidata.de-de.nina.az
Zimmern ist eine vollstandige Ortswustung auf der Gemarkung von Stebbach einem Ortsteil der Gemeinde Gemmingen im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg Auf der einstigen Gemarkung von Zimmern befindet sich die Burg Streichenberg Der Ort wurde im Spatmittelalter aufgegeben Inhaltsverzeichnis 1 Schriftquellen 2 Archaologische Ausgrabungen 3 Kirche und Friedhof 4 Funde 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksSchriftquellen BearbeitenZimmern wurde um 800 erstmals im Lorscher Codex erwahnt wobei es in der Gemminger Mark lokalisiert wird Abgesehen von zwei spateren Nennungen der Kirche im 15 und 16 Jahrhundert findet sich die letzte Erwahnung der Siedlung im Jahre 1287 Archaologische Ausgrabungen BearbeitenGrabungen des Landesdenkmalamtes Baden Wurttemberg haben 1968 70 umfangreiche Keramikfunde sowie die baulichen Uberreste der steinernen Kirche und verschiedener holzerner Wohnhauser des Ortes freigelegt Gemass der aufgefundenen Keramik datiert die Besiedlung des Ortes auf das ausgehende 7 oder fruhe 8 Jahrhundert 1 Die Wohnhauser und die erste Kirche des Ortes wurden in einschiffiger Pfostenbauweise als ebenerdige Holzhauser mit einer Lange von sieben bis elf Metern errichtet 2 Wegen aufgefundener Ofenkacheln ist anzunehmen dass die anfangliche Beheizung der Wohnhauser durch offenes Feuer sich im Hochmittelalter zur Beheizung mit Kachelofen gewandelt hat 3 Die Scheunen scheinen baulich von den Wohnhausern getrennt gewesen zu sein Anstelle der damals noch nicht gebrauchlichen Unterkellerung wurden eingegrabene Nebengebaude als Arbeitshauser zur Gewebeherstellung oder zur Aufbewahrung von verderblichen Vorraten errichtet sog Grubenhauser 4 Die in ihnen gefundenen Webgewichte und Spinnwirtel legen die Vermutung nahe dass sie uberwiegend der Wollebearbeitung und Tuchherstellung dienten 5 Kirche und Friedhof BearbeitenDie ursprunglich holzerne Kirche des Ortes wurde spater durch einen steinernen Saalbau mit eingezogenem Rechteckchor ersetzt 6 Insgesamt konnten vier Bauphasen differenziert werden Etwa um die Mitte des 13 Jahrhunderts wurde der Chor durch einen Chorturm ersetzt Um die Kirche lag ein Friedhof der gegenuber den umliegenden Siedlungsbereichen nicht klar abgegrenzt wurde Einige Graber wurden durch jungere Siedlungsreste gestort 7 Die Kirche durfte noch einige Zeit bestanden haben nachdem das Dorf bereits verlassen war 6 Funde BearbeitenWie bei mittelalterlichen Wustungen es normalerweise der Fall ist bestand das Fundmaterial uberwiegend aus Keramik wobei die Scherben regional produzierter Gefasse das Fundbild bestimmen Unter dem Chorturm der jungsten Bauphase der Kirche war ein ca 37 20 18 cm grosses Holzkastchen deponiert das vollig mit verzierten Beinplattchen besetzt war die auch eine Reparatur erkennen lassen Stilistisch wurde das Kastchen in die Zeit des 8 bis 10 Jahrhunderts datiert Es hatte wohl bereits ein hohes Alter als es in der Kirche vergraben wurde 8 Einzelnachweise Bearbeiten Gross 1997 S 135 Gross 1997 S 133 Gross 1997 S 132 137 Gross 1997 S 133 135 Lutz 1970 103 a b Gross 1997 S 129 Lutz 1970 Lutz 1970 104Literatur BearbeitenUwe Gross Die abgegangene Siedlung Zimmern auf Gemarkung Stebbach und die mittelalterliche Wustungskeramik im Kraichgau in Ludwig H Hildebrandt Hrsg Archaologie und Wustungsforschung im Kraichgau Heimatverein Kraichgau Sonderveroffentlichung Nr 18 Ubstadt Weiher 1997 S 129 148 Dietrich Lutz Wustung Zimmern Gemarkung Stebbach Kr Sinsheim Nordbaden Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 13 1970 S 103 106Weblinks BearbeitenZimmern Stebbach bei LEO BWNormdaten Geografikum GND 4358641 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zimmern Stebbach amp oldid 223629903