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Die Stadtkirche Winterthur ist die evangelisch reformierte Stadtkirche von Winterthur und als solche eines der Wahrzeichen von Winterthur Die Stadtkirche wird vom Bund in der Liste der Kulturguter von nationaler Bedeutung im Kanton Zurich gefuhrt 1 Sie ist den drei Stadtheiligen St Laurentius St Alban und St Pankratius gewidmet Stadtkirche Winterthur Die Stadtkirche mit Fahne anlasslich des 1 August Die Stadtkirche mit Fahne anlasslich des 1 AugustBasisdatenKonfession evangelisch reformiertOrt Winterthur SchweizLandeskirche Evangelisch reformierte Landeskirche des Kantons ZurichWidmung Laurentius von Rom St Alban St PankratiusBaugeschichteBaujahr 13 Jahrhundert Chor 1180 1362 Nordturm 1486 1490 Sudturm 1501 1518 Schiff BaubeschreibungBaustil GotikBautyp BasilikaKoordinaten 697201 261714 47 498991 8 728687 Koordinaten 47 29 56 4 N 8 43 43 3 O CH1903 697201 261714Vorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Funktion und Titel fehltEvangelisch reformierte Landeskirche des Kantons Zurich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Turme Uhren und Glocken 3 Ausstattung 3 1 Orgeln 3 1 1 Hauptorgel 3 1 2 Chororgel 4 Galerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Baugeschichte der Stadtkirche lasst sich in sieben Hauptphasen zwischen dem Fruhmittelalter und der Reformation gliedern 2 3 Im 7 8 Jahrhundert entstand auf einer kleinen Erhebung beim Graberfeld an der Romerstrasse zum ehemaligen Kastell Vitudurum ein einfacher holzerner Saalbau Pfosten umgaben ein neun Meter langes und sechs Meter breites Kirchenschiff an das im Osten ein schmaler Chor angefugt war Im 9 Jahrhundert wurde die Holzkirche durch einen Massivbau ersetzt der die gleiche Grundrissform besass jedoch einen Drittel langer war Um das Jahr 1000 kamen Anbauten im Norden und Suden hinzu wohl als Grablegen fur ein lokales Adelsgeschlecht das sich mangels Schriftquellen nicht identifizieren lasst 4 Im spaten 11 oder im 12 Jahrhundert wurde die Kirche vollstandig abgetragen um eine romanische Saalkirche mit seitenschiffartigem Anbau im Suden zu bauen 1146 besuchte Bernhard von Clairvaux die Kirche von Winterthur und predigte dort zum Volk wie aus dem Reisebericht seiner Begleiter hervorgeht 5 Die erste urkundliche Erwahnung findet sich 1180 als der Konstanzer Bischof Berthold einen Streit zwischen den Leutpriestern von Oberwinterthur und Graf Hartmann III von Kyburg schlichtete 6 Nordlich des Chors erhielt die Kirche spater einen Turm und daneben ein ebenfalls seitenschiffartiges Beinhaus Ab dem 13 Jahrhundert gab es somit drei Kirchenschiffe Der neben dem Turm alteste heute noch bestehende Teil ist der romanisch fruhgotische Chor errichtet um die Mitte des 13 Jahrhunderts Er entstand in der Verlangerung des Mittelschiffs nach dem Vorbild des Fraumunsters in Zurich Schwere Schaden beim Stadtbrand von 1313 machten Umbauten notig Durch die Vergrosserung der beiden Seitenschiffe im 14 Jahrhundert erhielt die Stadtkirche ein neues Aussehen Nachdem die Laurentiuskirche bis zum Beginn des 14 Jahrhunderts die Eigenkirche der Kyburger und Neu Kyburger war erhielt die Burgerschaft immer mehr Rechte bis hin zur Kirchenhoheit im 15 Jahrhundert Die stadtische Oberschicht stiftete in dieser Zeit Seitenaltare 7 Die siebte und jungste Bauphase ist durch Quellen dokumentiert Die Anzahl der Kirchgenossen vergrosserte sich andererseits war die Reprasentation dem Rat ein wichtiges Anliegen So wurde von 1486 bis 1490 auf der Sudseite des Chors ein zweiter Turm errichtet Das Langhaus entstand 1501 bis 1518 Es reichte zehn Meter weiter nach Westen war aber etwas schmaler als zuvor Nach der Reformation wurde der Innenraum in mehreren Schritten umgestaltet Das Beinhaus verschwand 1792 die ehemalige Sakristei nordlich des Chors wurde 1852 geraumt Die Fenster des Langhauses etwa wurden 1853 1856 durch neugotische Fenster von Max Ainmiller ersetzt Ein zur Kirche gehorender Friedhof wurde 1826 aufgehoben 8 Turme Uhren und Glocken BearbeitenDie altesten Spuren des Nordturms der damals noch alleine stand sind von 1180 bis 1362 nachweisbar 1486 bis 1490 gesellte sich dann der Sudturm dazu der 1490 1494 zwei Glocken erhielt die heute nicht mehr erhalten sind Seine heutige Form erhielt der Nordturm im 16 Jahrhundert die alteren Turmmauern sind noch im Fundament erhalten 1630 erhielt der kleinere Sudturm eine erste Sonnenuhr 1659 wurde er auf 55 m aufgestockt wobei er nun grosser war der bisherige Kasbissenturm wurde durch die heutige barocke Haube ersetzt Zudem erhielt der Turm an den Ecken Drachen Wasserspeier und eine Uhr des Winterthurer Uhrmachers Tobias Liechti Die Uhr erhielt 1842 ein Munchner Uhrwerk das 1853 wieder ersetzt wurde um schliesslich 1923 durch das heutige elektrische Uhrwerk ersetzt zu werden Knapp hundert Jahre nach der Aufstockung des Sudturms wurde der Nordturm 1794 auf die Hohe des Sudturms angepasst Er erhielt in den Obergeschossen Mauerwerk aus Bantaler Tuffstein gewonnen in den Tufels Chilen im Kolbrunner Bantal Gemeinde Zell im Tosstal Auch ihm wurde eine barocke Haube aufgesetzt womit die Turme ihr heutiges Aussehen erreichten 1823 erhielt der Sudturm seine zweite untere Sonnenuhr 1869 erhielt die Kirche ein funfstimmiges Gelaut von Johann Jakob Keller das auf beide Turme verteilt ist Die beiden grossen Glocken hangen im Sudturm die anderen im Nordturm 9 10 Glocke 1 wiegt 3999 kg und hat den Schlagton a Glocke 2 wiegt 2005 kg und hat den Schlagton cis Glocke 3 wiegt 1170 kg und hat den Schlagton e Glocke 4 wiegt 496 kg und hat den Schlagton a Glocke 5 wiegt 255 kg und hat den Schlagton cis Ausstattung BearbeitenDas Langschiff enthielt ursprunglich eine reiche Ausstattung die im Laufe der Reformation zusammen mit der damaligen Orgel entfernt wurde 1644 wurde die ursprunglich in der Mitte eines Lettners stehende Kanzel an den ersten Sudpfeiler versetzt Die heutige Kanzel stammt von Ferdinand Stadler und wurde 1854 von einem Bildhauer namens Egger aus Konstanz hergestellt Eines der altesten Relikte in der Kirche ist der Taufstein von Hans Conrad Frei aus dem Jahr 1656 1712 wurde eine mit Flachschnitzereien verzierte Holzdecke durch eine Gipsdecke ersetzt die 1913 wiederum durch eine Kassettendecke ersetzt wurde Die romanische Innenausmalung der Kirche von Paul Zehnder entstand in den Jahren 1923 bis 1930 Dargestellt sind sowohl Propheten des Alten Testaments an den Wanden der Seitenschiffe als auch Szenen aus dem Neuen Testament im Mittelschiff Bei der Verklarungsszene uber dem Chorbogen steht Christus auf dem Berg Tabor zwischen Elija mit dem Buch und Mose mit der Gesetzestafel 11 Aus vorreformationistischer Zeit erhalten ist eine Grabplatte von Elisabeth von Bach 1519 einer suddeutschen Adeligen und Gonnerin der Stadt Eine weitere Grabplatte von Magdalena von Fulach 1587 1650 die bei der Renovation 1923 entdeckt wurde gilt als verschollen Bei Besichtigungen kann man heute noch konservierte Uberreste der Uberbauungen seit dem 9 Jahrhundert besuchen sowie die Wappenmalerei Hans Haggenbergs von 1493 Orgeln Bearbeiten nbsp Historische HauptorgelHauptorgel Bearbeiten Als erste Kirche im Kanton Zurich erhielt die Stadtkirche 1809 wieder eine Orgel Diese wurde vom Musikkollegium geschenkt Sie stammt ursprunglich aus dem Kloster Salem und wurde 1766 bis 1768 von Karl Joseph Riepp gebaut Der Prospekt stammt von Joseph Anton Feuchtmayer Seit 1888 steht im Gehause der originalen Orgel eine Walckerorgel mit 56 Registern 3 Manualen und Pedalklaviatur in dem Register aus dem Vorgangerinstrument wiederverwendet wurden 12 I Hauptwerk C g3Principal 16 Bourdon 16 Principal 8 Bourdon 8 Viola di Gamba 8 Hohlflote 8 Dolce 8 Quinte 5 1 3 Octav 4 Rohrflote 4 Gemshorn 4 Quinte IVOctave 2 Mixtur V 2 2 3 Cornett III V 8 Trompete 8 II Positiv C g3Bourdon 16 Principal 8 Bourdon 8 Doppelflote 8 Salicional 8 Aeoline 8 Voix celeste 8 Principal 4 Traversflote 4 Flute d amour 4 Waldflote 2 Mixtur IV 2 2 3 Clarinette 8 Trompete 8 III Schwellwerk C g3Lieblich Gedeckt 16 Principal 8 Viola 8 Lieblich Gedeckt 8 Spitzflote 8 Harmonika 8 Fugara 4 Dolceflote 4 Harmonia aetherea IV 4 Trompette harmonique 8 Basson Hautbois 8 Clairon 4 Echowerk C g3Bourdon d echo 8 Vox humana 8 Tremolo Pedal C f1Principal Bass 32 Principal Bass 16 Violon Bass 16 Subbass 16 Gedeckt Bass 16 Floeten Bass 8 Violoncello 8 Octav 4 Posaune 16 Trompete 8 Clairon 4 Chororgel Bearbeiten Die Chororgel wurde 1983 von dem Orgelbauer Metzler Dietikon erbaut und hat 18 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Trakturen sind mechanisch nbsp Chororgel vor den KirchenfensternI Hauptwerk C f31 Bourdon 16 2 Principal 8 3 Hohlflote 8 4 Oktave 4 5 Quinte 2 2 3 6 Superoctave 2 7 Mixtur III8 Cornet III D9 Dulcian 8 II Brustwerk C f310 Gedackt 8 11 Rohrflote 4 12 Principal 2 13 Sesquialtera II14 Sifflote 1 1 3 15 Vox humana 8 Pedalwerk C d116 Subbass Nr 1 16 17 Octave Nr 2 8 18 Trompete 8 Als opus 135 von Orgelbau Armin Hauser Kleindottingen gibt es uberdies ein 2012 gebautes Orgelpositiv mit neun Registern 13 Galerie Bearbeiten nbsp Haupteingang der Kirche nbsp Der Sudturm nbsp Detailansicht eines der Drachen Wasserspeier am Sudturm nbsp Die Kanzel der Stadtkirche nbsp Der Taufstein von 1656Literatur BearbeitenKarl Keller Stadtkirche Winterthur Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 1988 S 27 Martin Illi Renata Windler Stadtkirche Winterthur Archaologie und Geschichte Chronos Verlag Zurich 1994 ISBN 3 905311 43 7 S 95 Zurcher Denkmalpflege Hrsg Die Stadtkirche St Laurentius in Winterthur Ergebnisse der archaologischen und historischen Forschungen Fotorotar Druck Kommunikation Verlag Zurich 1993 ISBN 3 905647 59 1 S 318 Alfred Ziegler Geschichte der Laurenzen oder Stadtkirche Winterthur Nr 1 bis 3 1934 1951 Winterthur Hermann Walser Geschichte der Stadtkirche Winterthur Winterthur 1951 Sibyl Kraft Die Stadtkirche Winterthur Schweizerische Kunstfuhrer Nr 924 Serie 93 Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2013 ISBN 978 3 03797 089 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche Winterthur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtkirche im Winterthur Glossar Stadtkirche Winterthur auf der Website der reformierten Kirchgemeinde Website der Orgelmusik Stadtkirche Winterthur Website der Kantorei der Stadtkirche Informationen zur Kirche auf zh kirchenspots ch Website zur Walcker Orgel bei Orgelbau Kuhn AG Bewegbares Panoramabild des KircheninnernEinzelnachweise Bearbeiten Kantonsliste A und B Objekte Kanton ZH Schweizerisches Kulturguterschutzinventar mit Objekten von nationaler A Objekte und regionaler B Objekte Bedeutung In Bundesamt fur Bevolkerungsschutz BABS Fachbereich Kulturguterschutz 1 Januar 2023 PDF 397 kB 33 S Revision KGS Inventar 2021 Stand 1 Januar 2023 Carola Jaggi Hans Rudolf Meier Beschreibung der Befunde und Rekonstruktion der einzelnen Bauphasen In Die Stadtkirche St Laurentius in Winterthur Zurich 1993 S 18 ff Illi Windler 1994 S 15 ff Kraft 2013 S 4 Illi Windler 1994 S 29 Illi Windler 1994 S 29 Kraft 2013 S 4 7 Kraft 2013 S 8 Radio SRF Glocken der Heimat Winterthur Stadtkirche Winterthur CH ZH Glocken der ref Stadtkirche auf youtube com Kraft 2013 S 30 32 Nahere Informationen zur Orgel Memento des Originals vom 5 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www orgel winterthur ch Website des Erbauers abgerufen am 5 Januar 2014 dort auch Disposition und AbbildungNormdaten Geografikum GND 4348537 6 lobid OGND AKS LCCN no99001534 VIAF 236982473 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtkirche Winterthur amp oldid 233816189