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Elisabeth von Bach geboren vor 1475 gestorben 1519 in Winterthur war eine Adelige und ehemalige Angeklagte in einem Giftmorderprozess die in der Stadtkirche Winterthur begraben wurde Biografie Bearbeiten nbsp Grabplatte der Elisabeth von Bach in der Stadtkirche von WinterthurElisabeth auch Elsbetha von Bach entstammte dem Adelsgeschlecht der Herren von Bach die in Suddeutschland erstmals 1311 erwahnt wurden und im Dienste der Bischofe von Strassburg sowie der Markgrafen von Baden standen Ihr Vater war Georg II von Bach 1427 1479 sie wurde als jungste Tochter von funf Geschwistern geboren Wahrscheinlich im Jahre 1475 heiratete sie den adeligen Jorg von Staufenberg als deren Gattin sie das erste Mal in einer Urkunde vom 22 Dezember 1475 bezeugt wird In die Ehe nahm sie eine jahrliche Leibrente von 200 Gulden mit mit der sie von ihrem Bruder Bernhard Hauptmann von Neustadt und pfalzischer Hofmarschall aus dem elterlichen Nachlass ausgesteuert wurde Nicht lange nach ihrer Heirat verstarb ihr Mann nach kurzer Krankheit ohne dass er zuvor irgendwelche Leiden gezeigt hatte Diese Tatsache und die unmittelbare Wiedervermahlung von Elisabeth mit dem aus burgerlicher Herkunft kommenden Heimbrand Trub aus Memmingen befeuerten Geruchte uber die Todesumstande ihres ersten Gatten Da sich diese Geruchte auch durch eine ehemalige Magd des Verstorbenen immer schneller vermehrten verliess das Ehepaar die Stadt Offenburg in einer Nacht und Nebel Aktion in Richtung Basel Als sie auch dort von den gleichen Geruchten heimgesucht wurden liess sich das Paar in Zurich nieder Dort eroffnete ihr Mann ein Geschaft und Elisabeth von Bach erwarb 1480 das dortige Burgerrecht Doch auch dort hielt sich das Ehepaar nicht langer auf und zog im Sommer 1481 nach Winterthur wo sie sich unter von der Stadt ausfuhrlich formulierten Bedingungen niederlassen durften Das Paar war mit acht Gulden gute Steuerzahler und Heimbrand Trub wurde im Weinhandel tatig Sie bezogen ein Haus am Unteren Bogen und 1486 uberliess ihnen die Stadt den vor dem Haus liegenden Stadtgraben zur kostenlosen Nutzniessung Das Paar wurde bald mit Schuldnerforderungen konfrontiert 1488 wurde Heimbrand Trub wahrend einer Geschaftsreise von Johannes von Sonnenberg Landvogt in Schwaben inhaftiert und gestand in der Haft dass er am Tod von Jorg von Staufenberg mitschuldig war Gemass seiner ohne vorherige Folter gemachten Aussage habe er das Gift fur die Ermordung Staufenbergs in Besancon besorgt mit dem seine Geliebte Elisabeth von Bach ihren Mann ermordet haben soll Beim Verhor war auch als Winterthurer Vertretung der Schultheiss Erhard von Hunzikon anwesend Trub wurde in der Folge bei Wolfegg ertrankt Nach der Festnahme ihres Ehemanns wurde auch Elisabeth von Bach in Winterthur inhaftiert und nach dessen Tod wiederholten peinlichen Verhoren unterzogen Bach aber beteuerte ihre Unschuld Da es ohne Gestandnis kein Urteil geben konnte wandte sich der Winterthurer Rat per Brief zuerst nach Zurich von dort wurde jedoch keine Hilfestellung geboten So schrieb der Winterthurer Rat auch nach Offenburg um von dort genauere Auskunft uber die dazumal herrschenden Geruchte zu erhalten Ebenso richtete er einen Brief an die Hinterbliebenen von Jorg von Staufenberg um auch nach deren Meinung zu fragen Insbesondere die Antwort der beiden Bruder von Staufenberg erregte in der Stadt die Gemuter warfen sie doch der Stadt vor dass sie Elisabeth von Bach nicht genug hart verhoren wurden Und auch in der Zuschrift des Markgrafen Christof von Baden wurde die Stadt dazu aufgefordert ihre Gefangene nach den Rechten des heiligen deutschen Reiches zu strafen den dazu sei die Stadt als Glied des Reiches verpflichtet Der Freiherr Caspar zu Morsberg forderte von der Stadt eine moglichst strenge Bestrafung In seiner Antwort auf die ehrenruhrigen Vorwurfe an die Gebruder sowie an den Markgrafen druckte die Stadt darauf ihre Verwunderung daruber aus dass die beiden Beschuldigten nicht schon wahrend ihrer Zeit in Offenbach zur Rechenschaft gezogen worden waren und rechtfertigte auch die angewendeten Foltermethoden u a Daumenschrauben am Seil aufziehen und unter Wasser drucken durch den Nachrichter die nach Ansicht des Rates fur eine Frau mehr als genugten Des Weiteren lud der Rat die Beteiligten zu einem Gerichtstag am 13 Oktober 1488 in Winterthur ein damit diese ihre Anklagen selbst vertreten konnten Am Gerichtstag erschien in Winterthur keiner der brieflich vorgeladenen Anklager sodass vor dem Schultheissengericht lediglich der Fursprech von Elisabeth von Bach ein Pladoyer hielt und in diesem Heimbrand Trub der Luge bezichtigte Daraufhin wurde Elisabeth von Bach vom Schultheissengericht unter der Fuhrung von Erhart von Huntzikon freigesprochen Sie musste im Rahmen der Urfehde nach ihrer Entlassung jedoch innerhalb der Winterthurer Stadtmauern leben und die Leibrente von jahrlich 200 Gulden wurde an die Stadt Winterthur ausbezahlt sodass sie im Falle einer Flucht mittellos gewesen ware Da ihr das jedoch nicht genug war gelangte sie an die Eidgenossische Tagsatzung in Luzern Diese beschloss am 9 September 1489 dass die Stadt Winterthur Elisabeth von Bach Bewegungsfreiheit in einem Umkreis von vier Meilen um die Stadt fur die Wallfahrt nach Veltheim sowie fur eine Badefahrt nach Baden erlauben sollte Elisabeth von Bach lebte fortan in einer Wohnung am Mittleren Markt Sie fuhrte dort kein armes Leben stand ihr doch weiterhin ihre Leibrente zur Verfugung Der Stadtkirche Winterthur spendete sie dabei 55 Gulden was zu dieser Zeit ein ansehnlicher Betrag war Von Bach starb 1519 im Rahmen einer Pestepidemie die die Stadt heimsuchte Sie wurde in der Stadtkirche beerdigt Ihre steinerne Grabplatte ist eine von drei in der Stadtkirche gefundenen Grabplatten sie wurde bei einer Ausgrabung im Jahr 1980 entdeckt Literatur und Quellen BearbeitenKaspar Hauser Elsbetha von Bach 1475 1519 Ein Kulturbild von Kaspar Hauser In Zurcher Taschenbuch 1919 S 159 182 Jost Schneider Giftmord Prozess im alten Winterthur In Winterthurer Jahrbuch 2002 Stiftung Edition Winterthur Winterthur 2001 S 158 163 Weblinks BearbeitenDer Giftmord an Junker Jorg Bock von Staufenberg auf der Seite des Heimatmuseums Durbach Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 3 Oktober 2022 PersonendatenNAME Bach Elisabeth vonKURZBESCHREIBUNG Adelige und ehemalige Angeklagte in einem GiftmorderprozessGEBURTSDATUM vor 1475STERBEDATUM 1519STERBEORT Winterthur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth von Bach amp oldid 226727473