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Sankt Sturmius ist die katholische Kirche in Rinteln einer Stadt im Landkreis Schaumburg in Niedersachsen Die Pfarrkirche wurde in neugotischen Formen entworfen und 1888 durch den Bischof von Fulda Joseph Weyland auf das Patrozinium des heiligen Sturmius geweiht Die als Baudenkmal ausgewiesene Kirche steht auf dem Nordostabschnitt der historischen Stadtumwallung oberhalb des alten Weserhafens Kapellenwall 15 sie ist die alteste Kirche im Dekanat Weserbergland des Bistums Hildesheim St Sturmius Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGraf Otto IV fuhrte 1559 durch ein Dekret in der Grafschaft Schaumburg die Reformation ein wie er es im Ehevertrag mit seiner zweiten Frau Elisabeth Ursula von Braunschweig Luneburg zugesichert hatte 1 Infolgedessen wurden die Einwohner von Rinteln die Marktkirche St Nikolai und die Jakobi Kirche evangelisch sowie das Jakobskloster aufgehoben Erst im 19 Jahrhundert sammelten sich wieder katholische Gemeinden die Betreuung der Katholiken in Rinteln erfolgte ab 1865 von der Kirchengemeinde Buckeburg aus Die Rintelner Kirchengemeinde geht auf das Jahr 1869 zuruck und umfasste anfangs den gesamten bis 1866 kurhessischen Teil des Schaumburger Landes Landkreis Grafschaft Schaumburg Kirchlich gehorte sie daher zunachst zum Bistum Fulda Daher bestimmte 1869 Christoph Florentius Kott Bischof von Fulda den Fuldaer Grunderabt Sturmius als Schutzpatron der Kirchengemeinde Rinteln Mit dem Priester Franz Xaver Muller liess sich im April 1869 der erste Seelsorger in Rinteln nieder im Dezember 1869 wurde in der Brennerstrasse eine Kapelle eingerichtet Mit dem Bau der St Sturmius Kirche wurde 1884 begonnen Am 24 Mai 1888 erfolgte die Kirchweihe und im Mai 1895 folgte die Erhebung der Kirchengemeinde Rinteln zur Pfarrei Durch das Preussenkonkordat von 1929 und die Papstliche Bulle Pastoralis officii nostri wechselte die Pfarrei Rinteln 1930 vom Bistum Fulda in das Bistum Hildesheim Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche bei der Sprengung der nahen Weserbrucke beschadigt Eine umfassende Aussen und Innenrenovierung erfolgte von 1959 bis 1971 Zum 1 September 2012 wurden der Pfarrgemeinde St Sturmius in Rinteln auch die Kirchen St Bonifatius Hessisch Oldendorf St Hedwig Grossenwieden und St Maria Hemeringen angeschlossen deren Pfarrgemeinden in diesem Zusammenhang aufgelost wurden 2 Am 1 September 2012 wurden auch die Dekanate Buckeburg zu der die St Sturmius Kirche gehorte und Hameln Holzminden zum heutigen Dekanat Weserbergland vereinigt 3 Am 12 Februar 2021 wurde die Filialkirche St Hedwig in Grossenwieden profaniert und im folgenden Jahr abgerissen Architektur Bearbeiten nbsp Kirche von NordostenDie Sturmiuskirche aus Obernkirchener Sandstein ist eine geostete dreischiffige Hallenkirche mit eingezogenem 3 8 geschlossenem Chor Mittel und Seitenschiffe tragen Kreuzgratgewolbe deren Rippen aus den floralen Kapitellen der schlanken Saulen aufsteigen Zwei einander gegenuberliegende polygonal schliessende Seitenkapellen deuten ein Querhaus an Der schlanke quadratische Westturm 51 m hoch setzt mit seinen vier kleinen Spitzhelmen die den hohen Mittelhelm umstehen einen markanten stadtebaulichen Akzent Eine katholische Kirche fur Rinteln war im Marz und April 1882 Aufgabe in einer ausserordentlichen Monatskonkurrenz des Architektenvereins zu Berlin unter seinen Mitgliedern mit 450 Mark Preisgeld 4 Von den sechs eingereichten Entwurfen wurden drei ausgezeichnet Einer vom Architekten Johannes Vollmer wurde mit dem Geldpreis ein weiterer von Vollmer und einer von Karl Doflein wurden mit einem Vereinsandenken pramiert 5 Die Entwurfsaufgaben dieser Konkurrenzen Architektenwettbewerbe waren nicht immer auf konkrete Bauprojekte bezogen aber selbst wenn wurden die Entwurfe haufig nicht zur Grundlage fur eine spatere Bauausfuhrung Auch die drei in diesem Wettbewerb pramierten Entwurfe die im Bestand des Architekturmuseums der Technischen Universitat Berlin erhalten sind weisen keine besondere Ahnlichkeit mit dem ab 1884 ausgefuhrten Kirchbau auf 6 der schliesslich nach Planen des Architekten Heinrich Sante aus Hildesheim 7 nach anderer Quelle hiess er Wante 8 realisiert wurde Ausstattung BearbeitenDen Chorraum beherrscht der Hauptaltar aus dunklem Marmor vom dritten Viertel des 20 Jahrhunderts Aus derselben Zeit stammt der Tabernakel im nordlichen Seitenschiff die drei grossen Bildfenster in der Apsis stammen von 1961 Der Marien und der Josefsaltar mit der zentralen Heiligenstatue zwei flankierenden Bildfeldern und reicher Masswerkschnitzerei wurden um 1906 aufgestellt und sind von der Originalausstattung der Kirche erhalten Die Orgel wurde vom Orgelbau Eisenbarth im Jahre 1978 erbaut sie hat 20 Register und ersetzte die ursprungliche Orgel aus dem Jahre 1899 Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen im Bistum Hildesheim SturmiuskircheLiteratur BearbeitenSt Sturmius in Rinteln Festschrift anlasslich des Baubeginns der St Sturmius Kirche vor 125 Jahren Thomas Scharf Wrede Hrsg Rinteln 2009 100 Jahre St Sturmius Rinteln Rinteln 1988 Die Pfarrgemeinde Sankt Sturmius in Rinteln an der Weser 800 1951 Katholisches Pfarramt Rinteln Hrsg Rinteln 1951 Willi Stoffers Patronatskirchen zum Gedenken an den Hl Bonifatius den Apostel der Deutschen im Bistum Hildesheim Hildesheim 2004 S 44 46 Maria Kapp St Sturmius in Rinteln Gemeindegrundung und Kirchenbau wahrend des Kulturkampfes In Jahrbuch fur Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim 82 83 Jahrgang 2014 15 Hildesheim 2016 ISBN 978 3 7954 3143 3 S 178 179 Willi Stoffers Bistum Hildesheim heute Hildesheim 1987 ISBN 3 87065 418 X S 148 149 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Sturmius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Sturmius Kirche in Rinteln Informationen der PfarrgemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Werner Fuhrer Schaumburg Lippe In Theologische Realenzyklopadie TRE Bd 30 S 80 83 hier S 80 Bischofliches Generalvikariat Urkunde uber die Aufhebung der katholischen Pfarrgemeinden St Sturmius Rinteln St Bonifatius Hessisch Oldendorf und St Maria Hessisch Oldendorf Hemeringen und uber die Errichtung der katholischen Pfarrgemeinde St Sturmius Rinteln Bistum Hildesheim Kirchlicher Anzeiger Nr 4 2012 S 89 90 Bischofliches Generalvikariat Urkunde uber die Auflosung des Dekanates Buckeburg und des Dekanates Hameln Holzminden sowie uber die Neuerrichtung des Dekanates Weserbergland Bistum Hildesheim Kirchlicher Anzeiger Nr 4 2012 S 92 Deutsche Bauzeitung 16 Jahrgang 1882 Nr 20 vom 11 Marz 1882 S 118 Deutsche Bauzeitung 16 Jahrgang 1882 Nr 37 vom 10 Mai 1882 S 216 Entwurfe von Johannes Vollmer und Entwurf von Karl Doflein im Bestand des Architekturmuseums der Technischen Universitat Berlin Maria Kapp St Sturmius in Rinteln Gemeindegrundung und Kirchenbau wahrend des Kulturkampfes In Jahrbuch fur Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim 82 83 Jahrgang 2014 15 Hildesheim 2016 ISBN 978 3 7954 3143 3 S 178 Ulrich Knapp Das Bistum Hildesheim und seine Kirchen Editions du Signe Hrsg Strasbourg 2002 ISBN 2 87718 893 0 S 40 52 18895 9 08458 Koordinaten 52 11 20 2 N 9 5 4 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Sturmius Rinteln amp oldid 230467436