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St Remigius ist die romisch katholische Pfarrkirche der Gemeinde Merdingen westlich von Freiburg im Breisgau am Tuniberg gelegen Die Pfarrei gehort zur Seelsorgeeinheit Breisach Merdingen des Erzbistums Freiburg Die Kirche ist besonders von dem ein halbes Jahrhundert in Merdingen lebenden Lehrer und Kunsthistoriker Hermann Brommer erforscht worden Sie ist im Stil des spaten Barock und des Rokoko errichtet St Remigius im dicht bebauten Ortskern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Ausstattung 3 1 Wande und Decke 3 2 Altare 3 3 Orgel 3 4 Glocken 3 5 Sonstiges 4 Wurdigung 5 Pfarrhaus 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Kirche in Merdingen ist erstmals 1139 erwahnt Sie gehorte damals dem Hochstift Basel 1346 gelangte sie an den Deutschen Orden und unterstand dessen Kommende in Freiburg im Breisgau bis sie mitsamt dem Ort bei der Sakularisation 1806 an das Grossherzogtum Baden fiel 1 nbsp St Remigius von NordenIm beginnenden 18 Jahrhundert war die Kirche baufallig Ein Gewitter versetzte sie letztlich in Anno 1737 in einen irreparablen Stand 2 Die Baupflicht fur den Chor lag beim Deutschen Orden fur Langhaus und Turm bei der Gemeinde Die Gemeinde uberliess das Bauvorhaben dem Deutschen Orden der Johann Caspar Bagnato mit Planung und Ausfuhrung betraute den Baudirektor der Deutschordensballei Elsass Burgund 1738 wurde die alte Kirche abgerissen am 1 Oktober 1740 fand in der neuen der erste Gottesdienst statt So konnte am 7 Oktober 1990 das 250jahrige Baujubilaum der ehemaligen Merdinger Deutschordens Pfarrkirche auf den Sonntag genau lt gt in der Form eines Festgottesdienstes lt gt gefeiert werden 3 Bagnato erbaute 1754 auch ein neues Pfarrhaus in den Ausmassen eines Herrenhauses Pfarrer zur Zeit der Erbauung war Franz Carl Joachim 1699 in Freiburg 1772 in Merdingen der sich an der Finanzierung beteiligte Eine erste Restaurierung leitete 1778 Johann Caspar Bagnatos Sohn Franz Anton Bagnato 1811 wurde der Friedhof von der Umgebung der Kirche an den Ortsrand verlegt Pfarrer Joachims Grab blieb aber erhalten 1901 wurden die Deckenbilder gemass dem Zeitgeschmack weiss uberstrichen 1964 und 1978 wurde die Kirche restauriert 1979 bis 1980 der Kirchplatz neu gestaltet 1987 bis 1988 das Pfarrhaus restauriert Die jungste Restaurierung erfolgte 2005 bis 2006 Gebaude BearbeitenDie Kirche leuchtet in warmen Gelb und Rottonen auf dem erhohten ehemaligen Friedhof inmitten des dicht bebauten Ortskerns Der Blick von Norden ist durch den Abbruch der barocken Strassenmauer beeintrachtigt An den einschiffigen Saal von vier Fensterachsen schliesst sich ein Chor mit halbrunder Apsis sowie Nebenraumen im Norden und Suden die mit ihren die Traufe des Langhauses uberragenden Giebeln von aussen wie ein Querhaus wirken In die Mitte der Westwand ist der Turm eingebunden nbsp Blick zum Chor nbsp Blick zu den WestemporenDie Westfassade wird durch den Turm dreigeteilt Die Flache uber dem Portal wird durch eine grosse Figurennische die Seitenteile werden durch Blendfenster belebt Der Turm uberragt die Fassade in drei weiteren sich jeweils verjungenden Geschossen das Glockengeschoss achtseitig mit verschliffenen Ecken toskanischen Pilastern und einer welschen Haube Die Aussenwande von Langhaus und Chor sind durch Sockel Pilaster und ein Gesims unter der Traufe gegliedert Die stichbogigen Fenstergewande werden von geschwungenen Gesimsstucken uberfangen Die Dekorationsformen waren damals fur den Breisgau neu Brommer urteilt die bizarren Fenster im Turm und die geschlossenen Giebel der Choranbauten zeigten nicht nur des Baumeisters Freude am schmuckenden Beiwerk sondern auch ein Spiel mit Formen das im Detail wenig Rucksicht auf tektonische Zusammenhange nehme 4 Die beiden Seitenportale sind unscheinbar Schon Franz Xaver Kraus 5 ruhmte 1904 die Innenwirkung Der Gesamteindruck ist reich festlich heiter Flache Wandpilaster mit Kapitellen und hohen Gebalkstucken daruber wechseln mit den Fenstern und sind wie diese abwechselnd stichbogig und dreieckig uberdacht Stichkappen schneiden in die Spiegeldecke deren Mitte sich zu einer flachen ovalen Kuppel emporwolbt Der nach innen vorspringende Turm tragt zwei Emporen ubereinander die untere weiter in den Raum vorschwingend als die obere Der Winkel zwischen den Langhauswanden und dem korbbogigen Triumphbogen ist konkav ausgemuldet Mit den beiden Seitenaltaren vor diesen Eckmulden und den Gebalkstucken daruber erreichte Bagnato einen fliessenden Ubergang zum Chorraum 6 Auch der Chor ist von einer flachen Kuppel uberhoht Seitlich offnen sich uber den Sakristeituren Loggien fur die Ortsherrschaft mit vorschwingenden Brustungen Ausstattung BearbeitenIn der Nische uber dem Westportal steht Maria als die unbefleckt Empfangene geschaffen von Johann Christian Wentzinger ein Kunstwerk von makelloser Schonheit 7 Uber die Innenausstattung schreibt der Kunsthistoriker Hans Martin Gubler 1939 in seiner grossen Bagnato Monographie sie wirke obwohl farbenreich integriert und unaufdinglich lt gt Stuck und Deckenmalerei bestatigen diese dienende Funktion der Ausstattung nicht uberschaumend und optisch dominierend sondern bewusst eingeschrankt und dem Konzept des Raumes unterworfen diesen in seinen Hauptlinien ausdeutend so in der Unterstutzung bzw Konstituierung leichter Zentralisierungstendenzen Die Einzelformen wirkten gezugelt In den Altaren seien lebhafte architektonische Elemente gemieden Im Hochaltar biete das architektonische Gerust den Ruckhalt fur die lebhaft bewegten Figuren 8 Wande und Decke Bearbeiten Im Inneren verteilt sich der Stuck des Francesco Pozzi harmonisch um Fenster und Architekturstucke auf freie Flachen und besonders um die Deckengemalde von Franz Joseph Spiegler Bagnato Pozzi und Spiegler hatten schon 1734 bis 1739 bei der Erbauung der Schlosskirche Mainau die wie die ganze Insel dem Deutschen Orden gehorte zusammengearbeitet 9 Die Langhauskuppel zeigt Maria Aufnahme in den Himmel die Eckbilder zeigen vorn chorwarts links die Verkundigung des Herrn vorn rechts den Besuch Marias bei ihrer Verwandten Elisabet Lk 1 39 40 EU hinten westeingangswarts rechts die Geburt Jesu hinten links die Darstellung Jesu im Tempel Lk 2 22 EU Das Gemalde in der Chorkuppel zeigt die Heiligste Dreifaltigkeit umgeben von musizierenden Engeln das Gemalde an der Stirnwand des Chors uber dem Hauptaltar das Lamm Symbol Jesu auf dem apokalyptischen Buch mit den sieben Siegeln Offb 5 1 EU umgeben von den vierundzwanzig Altesten Offb 4 4 EU Dasselbe Bildprogramm hatte Spiegler in der Schlosskirche Mainau gestaltet 10 Deckenbilder nbsp Langhauskuppel die Richtung chorwarts im Bild unten nbsp Chorkuppel der Sanctus Engel am unteren Rand nbsp Stirnwand des Chors nbsp Verkundigung an Maria chorwarts linkes Eckbild der Langhausdecke nbsp Geburt Jesu westeingangswarts rechtes Eckbild der LanghausdeckeEin fur das spate Barock typisches Detail ist der Engel am ostlichen Rand des Dreifaltigkeitsbildes der von einem Schriftband SANCTUS SANCTUS SANCTUS umschlungen ist Er sitzt auf dem Stuckrahmen der Korper von Spiegler gemalt das linke Bein von Pozzi in Stuck geformt in den Raum vorspringend Maler und Stuckator arbeiteten Hand in Hand und ermoglichten so von der illusionistisch zweidimensionalen Darstellung zur be greifbaren Dreidimensionalitat uberzugehen 11 Altare BearbeitenDen Stuck der Altare schuf Joseph Anton Feuchtmayer die Altarblatter wieder Franz Joseph Spiegler Auch Feuchtmayer hatte mit Bagnato auf der Mainau gearbeitet mit Spiegler zudem im Kloster St Peter auf dem Schwarzwald Zehn Briefe Spieglers an die Freiburger Deutschordenskommende haben sich erhalten Darin wird auch Feuchtmayer erwahnt Einer der Briefe begleitete Spieglers Entwurde fur die drei samtlich signierten Hauptblatter 12 Hochwohl Edl gestreng hochgeEhrtester Herr und PatronDen 9 dis ist der wein von Martin fohrenbach von Eyssenbach guett gerecht ohne allen Schaden und mundesten fehler mir zur Handen gelifferet worden der wein ist unvergl guett sage dan den gezimment und hogst schuldigsten dankh vor so grosse mir erwissenen guett tathen und sonderl Dienstgefalligheit lt gt anbey haben diselbe zue Empfang meiner aufgesezte Gedanken zu denen altar blather nacher MordingenNo 1 Chor altar blath wie der hayl Erzbischof zue Rems den Konig Clodofeum taufet seine Konigin Clodildis hab mit fleiss ausgelassen wan man aber diselbe bey gestelt haben will so erwarthe bricht No 2 bruederschaft altar des hayl Rossen Cranzes ist unter andern zue ersehen wie das die hayl Catharina eine Person leheret den hayl Rossen Cranz oder den ganzen Psalter zue betten No 3 den hayl Fridolinum mit dem todten Ursonem und seinem vor gericht stehenten bruder Landolfum beliebe also aus allen auszuesezen was nit anstandig und angenehm sein mechte welche dan mit zue Rukh kommenten Fisierung zue vernehmen schriftl erwarthe Riedlingen 12 Marz 1740 Schuldigergebenstder Franc Jos Spiegler Altare nbsp Linker Seitenaltar nbsp Kaiser Heinrich nbsp Hauptaltar nbsp Kaiserin Kunigunde nbsp Rechter SeitenaltarDer Hochaltar ist sehr breit Saulen und Gebalk sind in leuchtend blauem Stuckmarmor gehalten Vier Putten balancieren auf Voluten Auf Podesten stehen neben dem Altar links der heilige Kaiser Heinrich II rechts seine Gattin die heilige Kunigunde Beide sind wie auch die vier Putten und die Putten der Seitenaltare seit der letzten Restaurierung wieder alabasterweiss wahrend das Kaiserpaar zuvor blau und die Putten rosa gefarbt waren so zu sehen bei Gubler 13 und in der 1999er Auflage von Brommers Kirchenfuhrer 14 Anders als die ubrigen Figuren sind die beiden Putten am Tabernakel wie dieser selbst aus Holz geschnitzt 15 Die maskenhaften Schalksgesichter auf den Kniescheiben der Rustung Heinrichs sind Ausdruck von Feuchtmayers spielerischer Phantasie und seinem Humor 16 In Einzelheiten tauchen Formen des beginnenden Rokoko auf so wenn die Saulenbasen plotzlich in kleine Voluten von schlingerndem Umriss ubergehen und die Kanten der Postamente darunter ornamental erweicht sind 17 so in der Kartusche uber dem Hauptgemalde wo golden die Rocaille erscheint Hier wo Feuchtmayer dazu ubergeht nicht nur tektonische Linien zu biegen und zu schweifen und von der Volute den vielseitigsten Gebrauch zu machen sondern diesen Formen ein organisches Leben anzudichten eroffnen sich seiner Phantasie ungeahnte Moglichkeiten der Gestaltung 17 Das Hauptbild des Hochaltars inszeniert wie vom Maler in seinem Brief erlautert die Taufe des Merowinger Konigs Chlodwig I durch den Patron der Merdinger Kirche den heiligen Bischof Remigius in Reims um das Jahr 500 Alle Helligkeit strahlt mit der Flugrichtung der Taube des Heiligen Geistes von links oben nach rechts unten Der Raum zwischen der irdischen Taufgruppe und der himmlischen Engelgruppe mit ihrem Vorhang ist nur von flutendem Licht und diffusen Saulenbundeln durchzogen Die Kraft zur Gestaltung einer solchen dem horror vacui trotzenden unerfullten Stelle zeigt exemplarisch die lt gt Souveranitat des lt gt Malers 18 Das Oberbild prasentiert noch einmal Remigius nbsp Rechter Seitenaltar und Kanzel Ausmuldung der LanghauseckeDie Seitenaltare sind schlichter und in rotem Stuckmarmor gehalten Das Hauptbild des linken des Altars der Rosenkranzbruderschaft zeigt die Spende des Rosenkranzes durch Maria an den heiligen Dominikus und die heilige Katharina von Siena Dominikus am rechten Bildrand nimmt aus der Hand des Jesuskindes einen weissen Rosenkranz entgegen Unter ihm tragt ein Hund eine brennende Fackel im Maul Attribut des Heiligen Katharina mit einem Dornenkranz den sie sich von Christus statt einer goldenen Krone erbat erklart wie wiederum vom Maler erlautert einer Beterin den Rosenkranz den diese schon in Handen halt Die sternenbekranzte Maria ergreift mit der rechten Hand von einer Schale die ein Engel halt einen weiteren Rosenkranz Das Oberbild der heilige Joseph ist ein Werk des 19 Jahrhunderts Das Hauptbild des rechten Seitenaltars zeigt eine Legende aus dem Leben des heiligen Fridolin von Sackingen 19 Fridolin erweckt den toten Ursus oder Urso wieder zum Leben damit er eine Landschenkung bezeuge die Ursus Bruder Landolf bestritten hatte Mittelpunkt des Bildes ist das Dokument das das Skelett dem weiss gekleideten Landolf reicht Dazwischen steht Fridolin in einer Monchskutte mit hellem Schein um den Kopf daruber thront seinen Stab in der Hand der alte Richter Das Oberbild zeigt den heiligen Sebastian Auf dem linken Seitenaltar steht eine Immaculata von Joseph Dettlinger auf dem rechten Seitenaltar ein heiliger Joseph ebenfalls aus dem 20 Jahrhundert und im Stil Feuchtmayers geschnitzt Orgel Bearbeiten nbsp Orgel St RemigiusNachdem es in St Remigius schon mehrere Orgeln gegeben hatte erhielt die Kirche 2007 ein neues Instrument der Firma Waldkircher Orgelbau Jager amp Brommer mit 30 Registern auf drei Manualen und Pedal 20 Der zwei Emporen wegen war die Konstruktion schwierig Auf dem Hauptgehause sitzt ein Traubenschlecker Putto im Stil des Rokoko geschnitzt vom Waldkircher Bildhauer Klaus Dieter Kienzler 21 Auch die in das holzerne Notenpult uber dem Spieltisch geschnitzten Trauben erinnern daran dass sich die Orgel in einer Winzergemeinde befindet 22 Die Orgel ersetzt ein Instrument von Friedrich Wilhelm Schwarz welches von Otto Monch 1957 umgebaut wurde 23 I Hauptwerk C a31 Bourdon 16 2 Montre 8 3 Bourdon 8 4 Prestant 4 5 Flute 4 6 Nazard 2 2 3 7 Doublette 2 8 Tierce 1 3 5 9 Sifflet 1 10 Cornett V11 Fourniture IV VI 2 12 Trompette 8 II Schwellwerk C a313 Rohrflote 8 14 Salicional 8 15 Prestant 4 16 Flute 4 17 Flageolet 2 18 Nazard 2 2 3 19 Tierce 1 3 5 20 Plein jeu 2 21 Trompette Harmonique 8 22 Basson Hautbois 8 III Recit Solowerk C a323 Gedackt 8 24 Cornet IV25 Cromorne 8 Pedalwerk C f126 Subbass 16 27 Octavbass 8 28 Prestant 4 29 Bombarde 16 30 Trompette 8 Koppeln Fusstritte I II auch als Suboktavkoppel I P II P auch als Superoktavkoppel Effektregister Zymbelstern NachtigallGlocken Bearbeiten Das funfstimmige Gelaut der Merdinger Kirche besteht aus zwei Barockglocken einer Glocke aus dem 19 Jahrhundert und zwei in den 1980er Jahren gegossenen Glocken die in einem barocken Glockenstuhl hangen Alle Glocken sind aus Bronze gefertigt Die Glocken dienen auch zum Anzeigen der Uhrzeit die drei kleineren Glocken ubernehmen den Viertelstundenschlag die grosste Glocke den Stundenschlag 24 Nr Giesser Jahr O mm kg Schlagton1 Karlsruher Glockengiesserei 1984 1102 766 f 22 Johann G Gapp Freiburg 1722 1000 560 g 83 Hans H Weidnauer Basel 1722 825 400 as 74 Karlsruher Glockengiesserei 1984 838 340 b 75 Gebruider Bayer Freiburg 1824 660 170 des 9Sonstiges Bearbeiten Die Kanzel schuf Feuchtmayer wie die Seitenaltare aus rotem Stuckmarmor Ihre ursprunglich geschwungene Treppe wurde 1910 begradigt 25 Die vierzehn Kreuzweg Stationen erlesene spatbarock klassizistische Bilder 26 malte 1780 Simon Goser die Rahmen schnitzte Matthias Faller 2 Kreuzweg nbsp Erste bis siebte Station nbsp Vierte Station Jesus begegnet seiner betriebten mutter nbsp Sechste Station Veronica reichet Jesu das Schweistuch nbsp Achte Station Jesus fallt das zweyte mal auf die Erde nieder nbsp Achte bis vierzehnte StationIn einer Nische der Nordwand steht eine Siebenschmerzensmutter aus dem Vorgangerbau der jetzigen Kirche Eine Prozessions Tragefigur des heiligen Remigius schnitzte Johann Baptist Sellinger Wurdigung BearbeitenDas Dehio Handbuch findet Architektur und Ausstattung von hoher Qualitat 27 die Landeskunde entdecken Internetseite prachtvoll 5 Fur Kunstwanderungen in Baden ist die Kirche im Inneren von wohltuender Wirkung 28 Sie sei Bagnatos bestausgefuhrter Kirchenbau 29 Bagnato besitze ein erstaunliches Gefuhl fur modellierte Baukorper 30 Nur wer sich den Geist des Barock bewusst macht wird verstehen warum die Verantwortlichen uberragende Meister aus Oberschwaben und dem Bodenseegebiet herbeigeholt haben um in dem Rebdorf am Tuniberg einen Barockbau schaffen zu lassen der unter den Landkirchen des Breisgaus hervorragt lt gt Dass sich so ausgezeichnete Kunstler wie F Pozzi F J Spiegler J A Feuchtmayer J Ch Wentzinger und S Goser zum Werk hinzugesellten wurde allein schon genugen um den besonderen Rang der Merdinger Barockkirche zu unterstreichen 31 Kurz St Remigius in Merdingen ist das Barockjuwel am Tuniberg 32 Pfarrhaus Bearbeiten nbsp Pfarrhaus nbsp Portal zum PfarrhausUber einem Keller erheben sich zwei Geschosse mit strassenseitig vier hofseitig funf hohen Fenstern aufgemalten Ecklisenen und einem Walmdach Im Untergeschoss wohnte und wohnt der Pfarrer das Obergeschoss enthielt Besucherzimmer und einen Versammlungsraum der Deutschherren Das Portal in der Mitte der Breitseite ist reich gestaltet von Pilastern flankiert mit zwei Wappen daruber Laubwerk Muschelwerk und einer Phantasiekrone Das heraldisch rechte also vom Betrachter aus linke Wappen ist das des commendator provincialis oder Landkomturs der Ballei Elsass Burgund Philipp Joseph Anton Eusebius von Froberg 1757 das heraldisch linke also vom Betrachter aus rechte das des Komturs der Freiburger Niederlassung Wilhelm Jacob Eusebius von Breitenlandberg 1755 33 Die Komposition wird Johann Baptist Sellinger zugeschrieben 34 Zum Haupt kommen Wirtschaftsgebaude Literatur BearbeitenWilhelm Boeck Joseph Anton Feuchtmayer Ernst Wasmuth Verlag Tubingen 1948 Hermann Brommer Die Deutschordenskommende Freiburg In Hermann Brommer Hrsg Der Deutsche Orden und die Ballei Elsass Lothringen Konkordia Verlag Buhl Baden 1996 ISBN 3 7826 1263 9 S 331 366 Hermann Brommer Merdingen Pfarrkirche St Remigius 5 Auflage Verlag Schnell und Steiner Regensburg 1999 ISBN 3 7954 4737 2 Hermann Brommer Pfarrkirche St Remigius Merdingen Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgau 2007 ISBN 978 3 89870 447 2 Hans Martin Gubler Johann Caspar Bagnato 1696 1757 und das Bauwesen des Deutschen Ordens in der Ballei Elsass Burgund im 18 Jahrhundert Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1985 ISBN 3 7995 7031 4 Raimund Kolb Franz Joseph Spiegler 1691 1757 Verlag Wilfried Eppe Bergatreute 1991 ISBN 3 89089 019 9 Franz Xaver Kraus Hrsg Merdingen In Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band 6 1 Amtsbezirke Breisach Emmendingen Ettenheim Freiburg Land Neustadt Staufen und Waldkirch Kreis Freiburg Land Verlag J C B Mohr Tubingen und Leipzig 1904 S 91 92 Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg und Landratsamt Breisgau Hochschwarzwald Landkreis Breisgau Hochschwarzwald Liste der Kulturdenkmale I Die Bau und Kunstdenkmale des ehemaligen Kreises Freiburg Freiburg im Breisgau 1974 S 208 215 Merdingen in Landeskunde entdecken online Baden Wurttemberg Staatliche Archivverwaltung Baden Wurttemberg Merdingen In Freiburg im Breisgau Stadtkreis und Landkreis Amtliche Kreisbeschreibung Band II 2 Rombach Verlag Freiburg im Breisgau 1974 S 667 686 Dagmar Zimdars Hrsg Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Dehio Handbuch Baden Wurttemberg II Deutscher Kunstverlag Berlin 1997 ISBN 3 422 03030 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Remigius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seelsorgeeinheit Breisach Merdingen Orgel der Pfarrkirche St Remigius Merdingen Beitrag auf Orgel VerzeichnisEinzelnachweise Bearbeiten Landeskunde entdecken online Baden Wurttemberg a b Brommer 2007 S 3 Brommer 1996 S 343 Brommer 2007 S 11 a b Siehe Literatur Brommer 2007 S 14 Brommer 2007 S 7 Gubler 1985 S 304 Zimdars 1997 S 432 Kolb 1991 S 378 382 und 409 410 Brommer 2007 S 16 Kolb 1991 S 489 Gubler 1985 S 303 Brommer 1999 Boeck 1948 S 198 Boeck 1948 S 102 und Brommer 2007 S 19 a b Boeck 1948 S 122 Kolb 1991 S 412 Fridolin im Okumenischen Heiligenlexikon Abgerufen am 31 Dezember 2014 Website der Orgelbauer hier auch die Disposition Homepage von Klaus Dieter Kienzler unter Orgelbau Kirchenorgeln Kathrin Blum Eine Orgel in der Merdingen steckt In Badische Zeitung 24 Dezember 2014 Abgerufen am 31 Dezember 2014 Merdingen St Remigius Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 14 Februar 2022 Erzdiozese Freiburg Glockeninspektion Pfarrkirche Merdingen Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg 1974 Brommer 2007 S 8 Zimdars 1997 S 455 Emil Lacroix Heinrich Niester Kunstwanderungen in Baden Belser Verlag Stuttgart 1959 S 153 Dissertation von Franz Acker uber Bagnato zitiert bei Brommer 2007 S 24 Gubler zitiert bei Brommer 2007 S 24 Brommer 2007 S 24 Alois Seiler Das Bauwesen des Deutschen Ordens in Sudwestdeutschland vom 16 bis zum 18 Jahrhundert In Hermann Brommer Hrsg Der Deutsche Orden und die Ballei Elsass Lothringen Konkordia Verlag Buhl Baden 1996 ISBN 3 7826 1263 9 S 192 312 hier S 311 Brommer 1996 S 344 Hermann Brommer Johann Baptist Sellinger Ein Breisgauer Barockbildhauer 1714 1779 Werke und kunstgeschichtliche Bedeutung In Schau ins Land 81 1963 S 66 98 hier S 90 91 48 01677 7 68963 Koordinaten 48 1 0 4 N 7 41 22 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Remigius Merdingen amp oldid 237709363