www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kirche St Peter und Paul ist eine aus dem beginnenden 17 Jahrhundert stammende Kirche im polnischen Wegorzewo deutsch Angerburg im Nordosten der Woiwodschaft Ermland Masuren Sie befindet sich im Ostteil der Stadt an der ulica Zamkowa neben dem neu aufgebauten Ordensschloss Kirche St Peter und Paul in Wegorzewo Kosciol Swietych Piotra i Pawla w Wegorzewie Pfarrkirche AngerburgKirche St Peter und Paul in Wegorzewo Angerburg 2010Kirche St Peter und Paul in Wegorzewo Angerburg 2010Baujahr 1605 1611Einweihung 1611Stilelemente spatgotischer BacksteinbauBauherr Evangelische Kirchengemeinde in Angerburg Kirchenprovinz Ostpreussen Evangelische Kirche der altpreussischen Union Lage 54 12 47 7 N 21 44 34 5 O 54 213258 21 742928 Koordinaten 54 12 47 7 N 21 44 34 5 OAnschrift ul ZamkowaWegorzewoErmland Masuren PolenZweck Evangelisch lutherische ab 1945 Romisch katholische PfarrkirchePfarrei Parafia pw Sw Apostolow Piotra i Pawla ul Zamkowa 16 11 600 WegorzewoBistum ElkWebseite diecezjaelk pl parafie html sobi2Task sobi2Details amp catid 2 amp sobi2Id 105Innenraum der Kirche St Peter und Paul in Wegorzewo 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Kirchengebaude 1 1 Geschichte 1 2 Baubeschreibung 1 3 Ausstattung 1 4 Orgel 2 Kirchengemeinde 2 1 Geschichte 2 2 Kirchspielorte bis 1945 2 3 Pfarreiorte seit 1945 2 4 Pfarrer bis 1945 2 5 Kirchenbucher 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseKirchengebaude BearbeitenGeschichte Bearbeiten Die Kirche wurde als evangelische Kirche im Jahr 1611 fertiggestellt 1 1729 wurde sie um einen Querflugel erweitert Der Abschluss des Turms erfolgte 1741 Turmhaube und Laterne wurden 1829 aufgesetzt Seit 1945 firmiert das Gotteshaus als katholische Kirche St Peter und Paul Baubeschreibung Bearbeiten Die Kirche wurde im spatgotischen Stil mit dreiseitig geschlossenem Chor errichtet 1 Die aus Backstein erbaute Kirche verfugt uber einen Kirchturm mit Kupferdeckung und aufgesetzter Laterne Ausstattung Bearbeiten In der Kirche sind noch viele Teile der ursprunglichen Ausstattung vorhanden Dazu gehort ein barocker Altar aus dem Jahr 1652 der aus einer Konigsberger Werkstatt stammt Der mit zahlreichen Figuren geschmuckte Altar weist lateinische und deutsche Inschriften auf Die Kanzel stammt vom Anfang des 17 Jahrhunderts sie wurde im 18 Jahrhundert umgebaut Die zwei Beichtstuhle stammen von 1696 und 1715 Orgel Bearbeiten In der Kirche steht die alteste erhaltene Orgel in Ostpreussen Sie ist zudem die einzige mit noch wesentlichen originalen Teilen erhaltene dreimanualige Orgel des 17 Jahrhunderts im ehemaligen Nordostdeutschland Sie verfugt noch uber den originalen Barockklang Das Instrument wurde von 1643 bis 1648 von Joachim Thiele in Rastenburg polnisch Ketrzyn gefertigt Die Registermechanik ist aus Eichenholz und Schmiedeeisen gefertigt Die Metallpfeifen sind stark bleihaltig Die Flugelgemalde wurden 1651 fertiggestellt nbsp Die Orgel auf der WestemporeIm Jahr 1708 reparierte Johann Josua Mosengel aus Konigsberg die Orgel Ab 1713 war sein aus Angerburg stammender Schuler Georg Barsenick mit der Pflege des Instruments beauftragt Ein Reparaturkostenanschlag aus dem Jahr 1754 von Johann Preuss nennt fur das Instrument 30 Stimmen dabei funf Rohrwerke sowie vier Balge Preuss anderte die Disposition im Hauptwerk Die Orgel wurde 1806 1807 durch Soldaten beschadigt Der Orgelbauer Scherweit fertigte darauf hin das Pfeifenwerk des Brustwerkes neu an und ersetzte Teile des Pedalpfeifenwerks 1853 bekam das Instrument neue Klaviaturen und 1912 wurden durch Carl Novak drei Stimmen im Ruckpositiv durch grundtonige Register ersetzt Novak ersetzte zudem die Trompet 8 im Pedal durch ein Cello 8 Im Zweiten Weltkrieg gingen die bemalten Flugelturen verloren sowie das Pfeifenwerk des Brustwerks Wegen dieses Verlustes wurden auch die Klaviatur und Registereinschaltung des Brustwerks entfernt I Hauptwerk CDEFGA c3 Anm 1 Quintadon 16 Principal 8 Spitzflote 8 Octav 4 Flote 4 Quint 3 Octav 2 Mixtur IIITrompet 8 II Ruckpositiv CDEFGA c33 Anm 2 Gedeckt 8 Gamba 8 Principal 4 Flet kyty 4 Dolce 4 Superoctav 2 III Unterpositiv CDEFGA c33 Anm 3 Flaut Amabile 8 Flotminor 4 Nasat 3 Octav 2 Mixtur II Pedal C c1 d1Violon 16 Subbas 16 Principalbass 8 Octavenbass 4 Blockflot 4 Posaune 16 Cello 8 Koppeln Koppel Nebenregister Cymbelstern Spielhilfen Drei Sperrventile KallkantAnmerkungen Urspr II Manual Urspr III Manual Urspr I ManualKirchengemeinde BearbeitenGeschichte Bearbeiten Schon bald nach Einfuhrung der Reformation entstand in Angerburg im Jahr 1528 eine evangelische Kirchengemeinde mit einem dazugehorigen weitflachigen Kirchspiel 2 Hier taten bis 1945 zwei Geistliche ihren Dienst zu Beginn des 20 Jahrhunderts um einen Hilfsprediger verstarkt 3 Bis 1726 gehorte die Angerburger Kirchengemeinde zur Inspektion Rastenburg polnisch Ketrzyn Dann wurde Angerburg selbst bis 1945 Sitz und Namensgeber fur einen Kirchenkreis in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Evangelischen Kirche der Altpreussischen Union Im Jahr 1925 zahlte die Kirchengemeinde insgesamt etwa 10 000 Gemeindeglieder von denen zwei Drittel im Stadtgebiet lebten 2 Die kriegsbedingte Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevolkerung liess nach 1945 das evangelisch kirchliche Leben in der jetzt Wegorzewo genannten Stadt zum Erliegen kommen Polnische Katholiken liessen sich danach hier nieder und liessen das kirchliche Leben wieder aufleben Heute gibt es drei romisch katholische Kirchen und eine griechisch katholische Kirche in Wegorzewo Sie sind Teil des Dekanats Wegorzewo im Bistum Elk Lyck bzw der Erzeparchie Przemysl Warschau Das griechisch katholische Gotteshaus die einstige Kreuzkirche und Bethesda Anstaltskirche steht den evangelischen Kirchengliedern zur gottesdienstlichen Mitbenutzung offen Sie gehoren zur Pfarrei in Gizycko Lotzen in der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Kirchspielorte bis 1945 Bearbeiten Zum Kirchspiel Angerburg gehorten ausser dem Stadtgebiet noch zahlreiche Dorfer Ortschaften und Wohnplatze 2 4 Deutscher Name Polnischer Name Deutscher Name Polnischer Name Angerburg Wegorzewo Ogonken1938 1945 Schwenten OgonkiAngerburg Gut Wegorzewko Paulswalde PawlowoAngerhof Prinowen1938 1945 Primsdorf Prynowo Gross Strengeln Stregiel Reussen Ruska Wies Jakunowen1929 1945 Angertal Jakunowo Rothof Czerwony DworJohanneshof Janowko Schonbrunn Macki Kehlen Kal Stullichen Stulichy Kehlerwald Kalskie Nowiny Thiergarten TrygortLeitnersfelde Waldheim WysieczaMiltalersberg Wilkowen1938 1945 Geroldswalde WilkowoPfarreiorte seit 1945 Bearbeiten Zur Pfarrei der Kirche St Peter und Paul gehoren heute neben der Stadt die Orte Name Deutscher Name Name Deutscher NameCzerwony Dwor Rothof Ogonki Ogonken1938 1945 SchwentenKalskie Nowiny Kehlerwald Prynowo Prinowen1938 1945 PrimsdorfKolonia Rybacka Stulichy StullichenMacki Schonbrunn Wysiecza WaldheimPfarrer bis 1945 Bearbeiten An der Pfarrkirche Angerburg amtierten bis 1945 als evangelische Geistliche 3 die Inhaber der zweiten Pfarrstelle waren auch fur das Landgebiet zustandig NN 1528 1530 J Tortilowitz von Batocki 1537 1545 Johann Gsimerski 1550 1574 NN 1552 Michael Danovius 1573 1576 Vincentius Barfuss 1574 1593 Albertus Brosinna 1576 1590 Nicodemus Pogerzelski 1591 1602 Elias Wolf 1594 1604 Michael Molterus 1602 1603 Christoph Kaulperska 1603 1624 Hans Samuel 1604 1630 Andreas Kofnatius 1624 1630 Uriel Bertram 1630 1657 Albert Gembalowski 1631 1650 Daniel Nebe 1649 1657 Jacob Schultz 1657 1685 Andreas Helwing 1658 1705 Jacob Nebe 1685 1710 Georg Andreas Helwing 1691 1748 Johann Friedrich Boretius 1709 1726 Georg Chr Boretius 1726 1768 Georg Aemilius Helwing 1738 1767 Jacob Ludwig Pisanski 1760 1810 Johann Friczewski 1768 1793 Friedrich Th Wollweber 1793 1820 Johann Friedrich Hecht 1811 1825 Samuel Neumann 1820 1845 Gottfried Schulz 1825 1837 Wilhelm Schulz 1838 1846 Gottlieb Treskatis 1844 Paul Nathanael Paulini 1845 1873 Julius Linck 1846 1847 5 Johann Friedrich Anders 1848 1858 Karl Christoph Tyrol 1858 1864 Karl Adolf Schrage 1864 1875 Carl Eduard Cludius 1874 1876 Philipp Salkowski 1875 1881 Theophil Carl Tribukait 1877 1879 5 Hermann Adalbert Braun 1881 1925 Friedrich Julius Leopold Skierlo 1883 1888 Johann Otto Adalbert Muller 1890 1906 Erich Braun 1902 1903 Kurt Rudloff 1903 1911 Friedrich Ludwig Johann Wolter 1907 1916 Karl Venski 1917 1921 Walter Segschneider 1921 1933 Gustav Boersch 1922 1923 Franz Gabler 1925 1945 Arno Dumschat 1933 Ernst Zander 1933 1939 Kurt Thude 1940 1945 Kirchenbucher Bearbeiten Von den Kirchenbuchern der Pfarrkirche Angerburg vor 1945 haben sich erhalten und werden bei der Deutschen Zentralstelle fur Genealogie DZfG in Leipzig aufbewahrt Stadtgebiet Taufen 1605 bis 1606 1625 bis 1874 Trauungen 1691 bis 1874 Begrabnisse 1646 1673 1696 bis 1874Landgebiet Taufen 1715 bis 1874 Trauungen 1710 bis 1874 Begrabnisse 1710 bis 1874 Literatur BearbeitenMartin Rost Vergessene norddeutsche Orgeln Studienreisen der Orgelkommission Stralsund 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Wegorzewo Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 87 Abb 345 347 a b c Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 476 a b Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 16 Der kennzeichnet einen Schulort a b Angehoriger des Corps Masovia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Wegorzewo amp oldid 235304329