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St Michael ist eine romisch katholische Kirche im Stadtteil Nordend von Frankfurt am Main Sie ist seit 2007 Filialkirche der Pfarrei St Josef Frankfurt am Main sowie als Profilkirche das Zentrum fur Trauerseelsorge des Bistums Limburg Die Kirche ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz 1 Kirche St Michael von SudwestenLogo des Zentrums fur Trauerseelsorge St MichaelLogo der Gesamtpfarrei St Josef FrankfurtLogo des Bistums LimburgInnenraum 2009 Blick in die KryptaInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 1 2 Entwicklung im 21 Jahrhundert 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Gemeindekirche bis 2007 3 2 Umwandlung in ein Trauerzentrum ab 2007 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Bereits 1934 existierten Uberlegungen die im Frankfurter Nordend bereits existierende Kirche St Bernhard durch einen Kirchenneubau zu entlasten 1937 wahlte der damalige Bischof von Limburg Antonius Hilfrich als Patrozinium fur die neu zu bauende Kirche den Erzengel Michael aus 1939 wurde das heutige Grundstuck durch Tausch erworben In der Nachkriegszeit wurde 1952 von Bischof Wilhelm Kempf die Genehmigung fur einen Neubau erteilt St Michael wurde als Pfarrkirche unter Beteiligung der Priestergemeinschaft Oratorium des Heiligen Philipp Neri geplant In einem Architekturwettbewerb wahlte man 1952 den Entwurf von Rudolf Schwarz aus 30 Entwurfen aus Schwarz galt als Baumeister der Liturgischen Bewegung Die fur neue Gottesdienstformen bekannten Oratorianer hatten somit den passenden Architekten fur einen ambitionierten Neubau gefunden Der Entwurf sah vor dass der Altar im Zentrum des Raumes platziert werden sollte eine Anordnung die sich erst etwa zehn Jahre spater mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil durchsetzte Am 22 Juli 1953 wurde der erste Spatenstich durchgefuhrt und am 23 August 1953 die Grundsteinlegung der skulptural freistehenden Kirche durchgefuhrt Der Grundstein stammt aus der Mutterkirche St Bernhard Am 14 Dezember 1953 konnte das Richtfest gefeiert werden Am 23 und 24 Oktober 1954 wurde die Kirche von Bischof Wilhelm Kempf konsekriert und der Hauptaltar erhielt Reliquien Am 1 November 1954 wurde St Michael eine eigenstandige Pfarrgemeinde Von der Grundung bis 1972 war Alfons Kirchgassner Pfarrer an St Michael Das angegliederte Pfarrhaus konnte 1956 fertiggestellt werden Ab dem 27 September 1956 hatte das Frankfurter Oratorium bis 2019 dort seinen Sitz Die Orgel mit 30 Registern erbaute die Firma Forster amp Nicolaus aus Lich im Jahr 1960 2 Den Campanile erganzte der Architekt Wimmenauer 1962 Die Glocken wurden am 15 Marz 1964 geweiht In der Folgezeit wurden mehrmals Setzungen des Bodens ausgeglichen und das Glasbaustein Lichterband repariert die Fussbodenheizung erneuert und das Pfarrhaus aufgestockt Ausserdem wurden der Innenraum renoviert und der Kirchturm saniert Im Jahr 2009 wurde das Gebaude renoviert Entwicklung im 21 Jahrhundert Bearbeiten Hauptartikel St Josef Frankfurt Bornheim Mit der Einrichtung des Zentrums fur Trauerseelsorge 3 verlor die Kirche St Michael 2007 ihre bisherige Rolle als Pfarrkirche Seit dem Sommer 2007 ist St Michael Filialkirche der Bornheimer Pfarrei St Josef Das bisherige Gemeindegebiet wurde unter den Gemeinden St Bernhard Frankfurt Nordend St Josef Frankfurt Bornheim und St Christophorus Frankfurt Preungesheim aufgeteilt Zu dem neuen Gemeindegebiet von St Josef gehort ausserdem das Gebiet der ehemaligen Pfarrgemeinde Heilig Kreuz Die Muttergemeinde St Josef in Bornheim und die Nachbarpfarrei Maria Rosenkranz in Seckbach bilden zunachst den gemeinsamen Pastoralen Raum Frankfurt Bornheim Dieser wurde zum Jahresbeginn 2012 um die beiden Pfarreien Heilig Geist im Riederwald und Herz Jesu in Fechenheim erweitert zum Pastoralen Raum Frankfurt Ost erweitert Dieser bestand bis zum 31 Dezember 2014 Zum 1 Januar 2015 wurde aus den vier Pfarreien des Pastoralen Raumes Frankfurt Ost St Josef in Bornheim Maria Rosenkranz in Seckbach Heilig Geist im Riederwald und Herz Jesu in Fechenheim eine Pfarrei neuen Typs unter dem Namen St Josef Frankfurt am Main mit den Kirchorten Sankt Josef Bornheim Maria Rosenkranz Seckbach Heilig Geist Riederwald und Herz Jesu Fechenheim geschaffen Dazu gehort die Zentralisierung bestimmter Aufgaben wie des Pfarrsekretariats 4 5 Die Pfarrei hat jetzt ca 16 500 Mitglieder 6 Die Kirche St Michael ist eine Profilkirche des Bistums Durch ihre Lage im Gebiet der Pfarrei neuen Typs St Josef Frankfurt am Main ist sie gleichzeitig deren Filialkirche Die Gebaude werden von der Stadtkirche Frankfurt am Main verwaltet Architektur BearbeitenIm nordostlichen Nordend liegt die Kirche in einem Wohngebiet am Ubergang zwischen expressionistischen Siedlungsbauten der 1920er Jahre und Wohnzeilen der Nachkriegszeit auf einem Grundstuck an der Ecke Gellertstrasse Rotlintstrasse Das nord sud gerichtete Gotteshaus ist im Grundriss als gerundete Kreuzform konzipiert Die geschwungene Sonderform hebt sich von den umgebenden Siedlungsbauten ab und nimmt dennoch mit der Klinkerfassade Bezug auf die expressionistischen Wohnhauser in Backstein Bei dem tragenden Gerust handelt sich um einen Skelettbau mit armierten Stahlbetonstutzen Das elliptische Kirchenschiff schliesst im Norden mit einem dreifach gerundeten Chor ab Auf dem sudwestlich gelegenen Kirchplatz steht der zylindrische Glockenturm als weithin sichtbarer Blickfang Das aussere Erscheinungsbild der Kirche ist durch rote Klinkermauern zwischen schlanken grauen Betonstreben gekennzeichnet Unterhalb der Traufe des Flachdachs gliedert ein Band aus Glasbausteinen die Fassade Zwei niedrige Eingange im Suden greifen mit ihrer halbrunden Form das gestalterische Hauptmotiv auf Nach einer niedrigen Eingangszone tritt man in den weiten geschwungenen Innenraum Die Idee fur die Raumfolge und Lichtfuhrung der Kirche hatte Schwarz bei einer Wanderung durch die Aareschlucht Das Innere ist hell verputzt und durch graugrune Betonstreben gegliedert Das hochliegende Lichtband aus Glasbausteinen sorgt fur eine gleichmassig helle Ausleuchtung von oben Die flache himmelblaue Decke ist durch goldene Stege unterteilt die wie ein Gewolbe gestaltet sind Der Boden ist mit schwarzen Platten aus Schiefer belegt Der durch drei Stufen erhohte Altar den die Architektin Maria Schwarz gestaltete liegt im Zentrum des Dreikonchenchors In der ostlichen Konche befindet sich die Orgel und in der westlichen Konche eine Werktagskapelle Die niedrige 3 m hohe Krypta unter der Altarinsel ist durch vier kraftige Saulen gekennzeichnet und enthalt einen von vier Saulen eng umstandenen Altar mit Reliquien des Apostels Matthias Die Unterkirche wird nur von drei Buntglasfenstern belichtet die der Glasmaler Georg Meistermann 1911 1990 gestaltete In abstrakter symbolhafter Bildsprache thematisieren die Fenster Der Geist Gottes schwebt uber dem Wasser Sende aus deinen Geist und Es entsteht eine neue Schopfung Ausstattung BearbeitenGemeindekirche bis 2007 Bearbeiten Der Hauptaltar von Maria Schwarz ist so konzipiert dass der Zelebrant ihn von allen vier Seiten nutzen kann Das von Elisabeth Treskow geschaffene mit Gemmen besetzte Kreuz kann auf allen vier Seiten des Altars im Boden befestigt werden Im Scheitel der Altartribune befindet sich der Priestersitz von Karl Wimmenauer Von Ewald Matare 1887 1965 stammen der kupferne Wetterhahn auf dem Kirchturm 1962 die Turgriffe aus Bronzeguss 1954 an den Eingangsturen die Opferstockplatte neben dem sudwestlichen Eingang mit dem Heiligen Antonius und ein Vortragekreuz 1953 Die Mosaiken des Heiligen Michael in der Chorapsis und der auferstandene Christus beide 1956 beim Taufstein fertigte Karl Knappe 1884 1970 Lotte Ostertag und Friedrich Gebhart schufen den ursprunglichen Taufstein der in ein Boden Mosaik 1956 von Ludwig Becker eingelassen war Gebhart entwarf auch den Tabernakel 1955 der heute auf einem eigenen Postament steht Ursprunglich befand er sich auf dem Altar Das Vortragskreuz von Elisabeth Treskow ist mit Gemmen verziert Fritz Schwerdt 1901 1970 gestaltete das Hangekreuz der Krypta und die Monstranz In der Kapelle in der westlichen Konche befinden sich ein Kreuzweg 1955 von Joachim Pick und eine frankische Madonna aus Holz aus dem 18 Jahrhundert Ende der 90er Jahre wurde rechts neben dem Altar dank einer Spende ein von Maria Schwarz entworfener Ambo aus Sandstein aufgestellt der den ursprunglichen Ambo aus Metall ersetzt Dieser findet jetzt Verwendung in der Krypta Die ursprungliche Madonna aus Ton 1954 von Gertrud Scherer befindet sich heute im Kindergarten Umwandlung in ein Trauerzentrum ab 2007 Bearbeiten Hauptartikel Zentrum fur Trauerseelsorge des Bistums Limburg Die Umwandlung der Gemeindekirche in die Kirche des Zentrums fur Trauerseelsorge fuhrte in ihrem Inneren zu zwei liturgischen Akzentsetzungen Es wurden ein Ort des Taufgedenkens und ein Ort des Totengedenkens eingerichtet Der Ort des Taufgedenkens umfasst einen Taufbrunnen der am Schnittpunkt der Laufachsen der beiden Eingange aufgestellt wurde Dieser wird erganzt durch eine Stele aus Stein die als Kerzenstander fur die Osterkerze dient und an der Stelle des alten Taufbeckens aufgestellt wurde Das Bodenmosaik von Ludwig Becker wurde in den Eingangsbereich des Zentrums transferiert Der Ort des Totengedenkens liegt vor dem Altarraum zwischen den ersten Bankreihen und besteht aus einer in den Schieferboden eingefugten und von vier Kerzenleuchtern umstandenen Sandsteinplatte Auf dieser liegt das Totenbuch mit den Namen der Verstorbenen aus der Pfarrei St Michael bis 2007 bzw St Josef Bei Requien oder Abschiedsfeiern kann hier der Sarg bzw Blumen und Kerzen platziert werden Die Pastoralreferentin Verena Maria Kitz hat zum 1 Januar 2020 die Leitung des Trauerzentrums ubernommen und begleitet die Planungen fur die erste Urnenbegrabniskirche im Bistum Limburg und arbeitet in Kooperation mit der Stadtkirche an der Neuformatierung des Konzeptes des Zentrums fur Trauerpastoral 7 Ein von Georg Meistermann fur die 2005 abgerissene Kirche St Raphael in Berlin Gatow geschaffenes Glasfenster wurde 2012 in der Kapelle des Zentrums fur Trauerseelsorge neben der Kirche eingebaut nbsp St Michael nbsp Glockenturm nbsp Innenraum 2009 nbsp Altarraum 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michael Frankfurt Nordend Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Kath St Michaels Kirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen abgerufen am 12 April 2021 Portal Trauerseelsorge des Bistums Limburg abgerufen am 12 April 2021 Homepage der Pfarrei St Josef Frankfurt am Main abgerufen am 12 April 2021 Literatur BearbeitenKarin Berkemann Nachkriegskirchen in Frankfurt am Main 1945 1976 In Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Theiss Stuttgart 2013 ISBN 978 3 8062 2812 0 S 164 167 Deutscher Werkbund Hessen Wilhelm Opatz Hrsg Einst gelobt und fast vergessen moderne Kirchen in Frankfurt a M 1948 1973 Niggli Verlag Sulgen 2012 ISBN 978 3 7212 0842 9 Susanne Funk Kai Kappel Joachim Metzner St Michael in Frankfurt am Main Grosse Baudenkmaler Heft 527 Architekt Rudolf Schwarz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 Einzelnachweise Bearbeiten Berkemann S 164 Frankfurt Nordend St Michael Zentrum fur Trauerseelsorge Organ index die freie Orgeldatenbank Abgerufen am 24 November 2023 Bistum Limburg Dekret des Bischofs Franz Kamphaus vom 15 01 2007 Veroffentlicht im Amtsblatt des Bistums Limburg 2007 Nr 2 vom 01 02 2007 Nr 448 Urkunde uber die Errichtung der Profilkirche St Michael Zentrum fur Trauerpastoral Frankfurt am Main In Webseite der Pfarrgemeinde St Josef Frankfurt 1 Februar 2007 abgerufen am 12 April 2021 Auf dem Weg zu einer neuen Pfarrei Pastoraler Raum Frankfurt Ost In Homepage der Pfarrgemeinde Katholische Kirchengemeinde Zum Heiligen Geist Frankfurt Riederwald 2013 abgerufen am 12 April 2021 Katholische Pfarrei St Josef Frankfurt am Main Hrsg Durchblick Wegweiser durch die Kath Pfarrei St Josef Frankfurt am Main Frankfurt am Main 2015 Katholische Kirche im Frankfurter Osten nicht mehr online abrufbar In Homepage der Pfarrgemeinde Katholische Pfarrei St Josef Frankfurt am Main Januar 2018 abgerufen am 21 Februar 2018 Bistum Limburg Neue Leiterin im Zentrum fur Trauerpastoral nicht mehr online abrufbar Profilkirche St Michael In Webseite des Trauerzentrums 5 Dezember 2019 abgerufen am 5 Januar 2020 Profilkirchen des Bistums Limburg Jugendkirchen 2005 Jugendkirche Crossover in St Hildegard Limburg an der Lahn Jugendkirche Jona in St Bonifatius Frankfurt Sachsenhausen Jugendkirche Kana in Maria Hilf Wiesbaden Nordost Weitere Themenkirchen Meditationskirche und Trauerkirche 2007 Heilig Kreuz Zentrum fur christliche Meditation und Spiritualitat in Heilig Kreuz Frankfurt Bornheim Zentrum fur Trauerseelsorge in St Michael Frankfurt Nordend 50 13117 8 69685 Koordinaten 50 7 52 2 N 8 41 48 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michael Frankfurt Nordend amp oldid 239431464