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Antonius Hilfrich 3 Oktober 1873 in Lindenholzhausen 5 Februar 1947 in Limburg an der Lahn war von 1930 bis zu seinem Tod romisch katholischer Bischof von Limburg Bischof Antonius Hilfrich 1943Bischofwappen mit Wahlspruch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLebenHilfrich war das funfte von zwolf Kindern einer Bauernfamilie Sein alterer Bruder Joseph Anton war Stadtpfarrer der katholischen Gemeinde in Frankfurt am Main eine seiner Schwestern trat in den Orden der Armen Dienstmagde Jesu Christi ein Sein Grossneffe Georg Rompel war der spatere papstlicher Hauspralat und Ehrendomherr des Bistums Limburg Antonius Hilfrich studierte in Rom wo Louis Billot sein einflussreichster Lehrer war Dort empfing er 1898 auch die Priesterweihe Danach war er Kaplan in Weilburg und Frankfurt von 1902 bis 1911 Regens des Konvikts in Hadamar und anschliessend Pfarrer in Wiesbaden ab 1927 als Stadtpfarrer Am 31 Marz 1930 wurde er auf Wunsch des todkranken Limburger Bischofs Augustinus Kilian zum Koadjutor des Bistums bestellt und zum Titularbischof von Sebastopolis in Armenia ernannt Nach Kilians Tod am 30 Oktober des gleichen Jahres wurde Hilfrich von Papst Pius XI zu dessen Nachfolger ernannt Die Bischofsweihe in St Bonifatius in Wiesbaden spendete ihm der Freiburger Erzbischof Karl Fritz Hilfrich starb im Bischofsamt WirkenHilfrich war ein Gegner des NS Regimes und machte dies auch offentlich deutlich doch wurden seine Stellungnahmen nicht so bekannt wie die Kardinal Graf von Galens So wandte er sich 1935 im Frankfurter Dom vor tausenden Jugendlichen gegen die Storung von Gottesdiensten durch politische Veranstaltungen und zunehmende Beeintrachtigungen des Religionsunterrichts und warnte vor gravierenden Eingriffen in das kirchliche Leben Nach dem Abtransport geistig behinderter Pfleglinge aus dem St Valentinushaus in Kiedrich und dem St Vinzenzstift in Aulhausen 1937 bestand er auf dem kirchlichen Charakter des Vinzenzstifts woraufhin die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt NSV die Kinder verlegte die Dernbacher Schwestern vertrieb und das Heim in ein NSV Erholungsheim umwandelte Am 13 August 1941 protestierte Hilfrich beim Reichsjustizministerium schriftlich gegen die in Hadamar acht Kilometer von Limburg entfernt bestehende Totungsanstalt in der behinderte und kranke Menschen in der Aktion T4 ermordet wurden Es ist der Bevolkerung unfasslich dass planmassig Handlungen vollzogen werden die nach 211 StGB mit dem Tode zu bestrafen sind 1 Hilfrich bat den Reichsminister weitere Verletzungen des funften Gebotes verhuten zu wollen Nach entsprechendem Widerstand auch aus der evangelischen Kirche wurden auf Weisung Hitlers am 24 August 1941 zwar die Massentotungen ausgesetzt ab Mitte 1942 in der Aktion Brandt mit Hungerkuren Uberdosen von Medikamenten oder Luftinjektionen in die Venen wieder aufgenommen Gegen die Verhaftung und Sanktionierung einiger seiner Priester konnte Hilfrich wenig erreichen Antijudaistische Tone schlug Hilfrich an als er in einem Hirtenbrief im Februar 1939 schrieb dass die christliche Religion nicht aus der Natur dieses Volkes der Juden herausgewachsen ist also nicht von Rasse Eigenschaften dieses Volkes beeinflusst ist sondern sich gegen dieses Volk hat durchsetzen mussen Christus ist nicht eine Frucht dieses Volkes sondern in seiner Menschwerdung ein Geschenk des Himmels die Todfeindschaft der fuhrenden Kreise gegen den Heiland und die Verstocktheit des nachchristlichen Judentums zeigen dass die christliche Religion kein Geist des Judentums ist 1940 verkundete er Ich brauche euch meine lieben Diozesanen nicht zu ermahnen dass ihr in der schweren Zeit euch als volksverbunden fuhlt und euch als Glieder unseres Volkes draussen im Felde und daheim im Arbeitsdienst voll Hingabe tapfer und treu bewahrt Einzelnachweise Das Schreiben Hilfrichs abgedruckt bei Ernst Klee Hrsg Dokumente zur Euthanasie 5 Auflage Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 596 24327 0 S 231f Zitat S 232 LiteraturAntonius Hilfrich in Internationales Biographisches Archiv 40 1947 vom 22 September 1947 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Wilhelm Pappert Dr Antonius Hilfrich Bischof von Limburg In Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte Bd 1 1949 S 351 356 Digitalisat WeblinksEintrag zu Antonius Hilfrich auf catholic hierarchy org Kurzbiografie des Bistums Limburg uber Antonius Hilfrich Hilfrich Antonius Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS VorgangerAmtNachfolgerAugustinus KilianBischof von Limburg 1930 1947Ferdinand DirichsNormdaten Person GND 1026352509 lobid OGND AKS VIAF 265235186 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hilfrich AntoniusKURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher Bischof von LimburgGEBURTSDATUM 3 Oktober 1873GEBURTSORT LindenholzhausenSTERBEDATUM 5 Februar 1947STERBEORT Limburg an der Lahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antonius Hilfrich amp oldid 219892900