www.wikidata.de-de.nina.az
Glasbausteine Glassteine oder Glasziegel 1 sind quaderformige Bauteile die zur Herstellung lichtdurchlassiger und nichttragender Wande im Innen und Aussenbereich dienen Werden sie dagegen waagrecht angeordnet Lichtschachtabdeckung oder Oberlicht sind so genannte Betonglaser zu verwenden Zusammen mit den Baustoffen Beton und Stahl kann auf diesem Weg ein Glasstahlbeton hergestellt werden der auch zur Aufnahme von Lasten beispielsweise Fahrzeuglasten geeignet ist Glasbausteine Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Einbau 2 1 Einbau nach DIN 4242 2 2 Einbau im Innenbereich nicht normgemass 3 Normen und Standards 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenGlasbausteine wurden vom Schweizer Architekten Gustave Falconnier in den 1880er Jahren erfunden Moderne Glasbausteine bestehen entweder aus zwei miteinander verschmolzenen oder verkitteten Halbschalen aus Pressglas und sind somit hohl oder werden direkt als Vollglasbausteine gefertigt Sie sind in verschiedenen Formaten und verschiedenen Farbvarianten Klar oder Farbglas im Handel erhaltlich Sie sind durch ihre Struktur oder Oberflachenbeschaffenheit in der Regel optisch so verzerrend dass sie zwar lichtdurchlassig sind zugleich aber als Sichtschutz eingesetzt werden konnen Mit ihnen werden Wandoffnungen gefullt oder lichtdurchlassige Wande aufgezogen Sie konnen ahnlich wie anderes Mauerwerk mit Mortel aufgemauert oder ublicherweise bei grosseren Serien als Fertigelemente hergestellt werden Dabei werden zur Erhohung der Stabilitat in den Fugen Bewehrungsstahle verlegt Es gibt aber auch andere mortellose Verlegesysteme die insbesondere fur Heimwerker geeignet sind Die Dicke und damit die Wandstarke betragt ublicherweise 8 oder 10 cm bei Warmedamm bzw Brandschutzsteinen aber auch bis 16 cm Als Zubehor sind spezielle in bewegliche Metallrahmen eingesetzte Steine erhaltlich mit denen Luftungsklappen geschaffen werden konnen die jedoch wegen des Gewichts der Steine nicht besonders gross sein konnen so dass bei Bedarf noch andere Luftungsmoglichkeiten vorgesehen werden mussen Haufig verwendete man sie in den 1960 70er Jahren bei Aussenwanden von Treppenhausern oder in Badezimmern Heute werden sie besonders als gestalterisches Mittel wiederentdeckt allerdings hauptsachlich in Innenraumen da auch die sogenannten Warmedammsteine noch verhaltnismassig schlechte Dammeigenschaften aufweisen Die vom Hersteller vorgenommene weisse Beschichtung der Seitenflachen des Glasbausteins erhellt die Durchsicht verhindert den Blick auf den Fugenmortel und verbessert dessen Haftung Als Standardmasse des Quadratformats gelten 190 190 80 mm und 240 240 80 mm Klassischen Glasbausteine haben bei einem typischen Gewicht von 2 5 bis 3 6 kg einen U Wert von rund 2 8 W m K bzw einschliesslich der 1 5 bis 2 cm breiten Mortelfugen von 3 3 bis 3 5 W m K Glasbausteine mit niedrigerem Warmedurchgangskoeffizient werden etwa unter den Handelsnamen HTI Block 1 8 W m K mit den Massen 190 190 160 mm und Q19 Energy Saving 1 5 W m K in 190 190 80 mm angeboten Fruher sowie speziell auch in der DDR waren auch Glasbausteine im Normalformat mit Massen von 240 115 80 mm ublich Der Begriff bezieht sich auf das Normalformat von Mauerziegeln Einbau BearbeitenEinbau nach DIN 4242 Bearbeiten Normgemass wird Zementmortel 1 Raumteil Zement 3 Raumteile Sand mit Kornung bis 4 mm verwendet 2 Hochstens 20 des Zementanteils darf zur besseren Verarbeitbarkeit durch Kalkhydrat oder Trass ersetzt werden 3 Die Breite der Fugen betragt 10 30 mm bei Steinen uber 240 240 mm min 15 mm Der Fugenmortel soll nicht steifer sein als der Mauermortel Er ist vor schnellem Austrocknen zu schutzen und sollte ausreichend dicht sein um eine Durchfeuchtung der Mortelfugen und gegebenenfalls die Korrosion der Bewehrungseisen zu verhindern Die Mortelfugen sollen gleich nach dem Vermauern der Glasbausteine verstrichen werden Durch die Verwendung von Zementmortel entsteht ein sehr steifer Verbund der kaum Temperaturspannungen aufnehmen kann Zur Vermeidung von Spannungsrissen sollte eine so ausgefuhrte Glasbaustein Flache ein rechteckiges Format haben und mit einem umlaufenden Rand aus bewehrtem Beton von etwa quadratischem Querschnitt jedoch max in Dicke der Steine und max 100 mm breit versehen werden Die gesamte Flache ist von den umgebenden Bauteilen durch eine elastische Fuge z B Dilatationsband von min 10 mm Dicke abzutrennen Die seitliche Fuhrung wird durch beidseitige Anschlage oder U Profile oder in die elastische Fuge eingelassene Verbindungsmittel erreicht welche die thermische Ausdehnung nicht behindern durfen 4 Einbau im Innenbereich nicht normgemass Bearbeiten Meist wird zum Vermauern Mortel mit hydraulisch hartenden Bestandteilen verwendet der schneller ansteift aber wenig elastisch ist Falls keine gesonderte nachgiebige Schicht zwischen Glasbausteinen und umgebender Baukonstruktion ausgefuhrt wird wie in der Norm vorgesehen sollten die Glassteine jedoch mit einem Mortel vermauert werden der elastischer als die umgebenden Wandflachen ist Da die Glassteine oft steifer sind als das Material der sie umgebenden Wand wurden sich sonst bei Temperaturwechsel und Bauwerkssetzung Zwangungsspannungen ergeben Die Glassteine entziehen dem Mortel kein Wasser so dass es deutlich langer dauert bis der zum Vermauern verwendete Mortel ansteift als bei der Arbeit mit gewohnlichen Mauersteinen Auch hartet reiner Luft Kalkmortel nur unter Zutritt von Kohlendioxid aus Dies wird durch die dichten Glasbausteine ebenfalls behindert so dass durch die Verwendung von grobem Zuschlag sichergestellt werden sollte dass Kohlendioxid durch die Poren des Mortels bis ins Innere gelangen kann Auch ist bei Verwendung von Luftkalkmortel mit dem Verstrich der Fugen zu warten bis der Mauermortel eine ausreichende Festigkeit entwickelt hat Um bei Verwendung von Luftkalk oder Lehmmortel mehr als nur eine Reihe Steine pro Tag setzen zu konnen muss der verwendete Mortel entweder sehr steif eingebracht werden oder die Steine sind durch eingelegte Klotze zu unterstutzen bis der Mortel die Last abtragen kann nbsp Glasbausteine aus Klarglas nbsp Profilierte Glasbausteine nbsp Glasbausteine im Wabenmuster nbsp Farbige GlasbausteineNormen und Standards BearbeitenDIN 18 175 Glasbausteine DIN 4243 Betonglas DIN 1045 Glasstahlbeton Ziffer 20 3 Literatur BearbeitenWilli Bucher Ralf Kopp beboxx Dokumentation eines kunstlerischen Geniestreichs Justus Liebig Verlag Darmstadt 2007 ISBN 978 3 87390 241 1 Ernst Seidl Glasbaustein in Reallexikon der Deutschen Kunstgeschichte RDK 2014 http www rdklabor de w oldid 95496Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Glasbaustein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Glasbaustein Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Glasbaustein in RDK Labor Online Plattform zur kunsthistorischen Objektforschung Technisches Handbuch Glassteine PDF Datei 773 KB Institut fur Werkstoffe des Bauwesens Werkstoffe des Bauwesens Glas Universitat der Bundeswehr Munchen 2008 PDF Datei 2 1 MB Auszug aus der DIN 1045 GlasstahlbetonEinzelnachweise Bearbeiten Glasziegel In Duden Abgerufen am 5 Juni 2022 Verlegeanleitung fur Glasbausteine der Firma Weck abgerufen im Dezember 2016 Die DIN 4242 Ausgabe Januar 1979 als PDF Dokument abgerufen von Solaris Glasstein de im Dezember 2016 Die Wiedergabe der DIN 4242 Ausgabe Januar 1979 auf Solaris Glasstein de abgerufen im Dezember 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glasbaustein amp oldid 223444704