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Dieser Artikel befasst sich mit den technischen Aspekten der Aussenwand fur den asthetischen Aspekt vergleiche Fassade Die Aussenwand ist diejenige Wand eines Gebaudes die den Aussenraum vom Innenraum trennt Sie ubernimmt daruber hinaus weitere Aufgaben In der Architektur ist sie als Fassade auch ein wichtiges Gestaltungselement eines Bauwerks Aussenwand mit Vorsatzschale Inhaltsverzeichnis 1 Funktionelle Anforderungen 1 1 Warmedammung 1 1 1 Solarer Gewinn 1 2 Winddichtheit 1 3 Luftdichtheit 1 4 Feuchtigkeitsregelung 1 5 Belichtung 1 6 Schalldammung 1 7 Luftung 1 8 Feuerwiderstand 2 Bauweisen 2 1 Einschalige Aussenwand ohne Warmedammung 2 2 Einschalige Aussenwand mit Warmedammung 2 3 Zweischalige Aussenwand 2 4 Vorgehangte hinterluftete Fassade 3 Konstruktive Einteilung 3 1 Tragende Aussenwande 3 2 Nichttragende Aussenwande 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFunktionelle Anforderungen BearbeitenWarmedammung Bearbeiten Warmeschutz ist der Schutz vor Auskuhlung des Gebaudes und wohn hygienischen Forderungen und gleichzeitig Warmespeicherung durch Einsatz schwerer Baustoffe mit hoher Rohdichteklasse Im Allgemeinen herrscht bei Gebauden zwischen innen und aussen eine Temperaturdifferenz Im Innern des Gebaudes soll die Temperatur den Wunschen des Nutzers entsprechen aber aussen herrscht eine Temperatur entsprechend dem augenblicklichen Wetter Ohne Massnahmen wurde die Innentemperatur der Aussentemperatur verzogert und etwas geglattet folgen Die Massnahmen zur Aufrechterhaltung der Innentemperatur Heizung Kuhlung erfordern in der Regel Energieaufwand und zwar umso weniger je weniger die Aussenwand die Warme leitet Warmedammung Um eine ausreichende Warmedammung zu erreichen reichen in der Regel die Wandeigenschaften die fur die Statik erforderlich sind nicht aus Deswegen werden oft Baustoffe verwendet die Lufteinschlusse enthalten z B Mauersteine mit niedriger Rohdichteklasse oder ein kombinierter Wandaufbau aus schwerer Tragschale hoher Rohdichteklasse Warmedammstoffen z B als Kerndammung oder Warmedammverbundsystem und Witterungsschicht Putz Verblendmauerwerk oder Vorgehangte hinterluftete Fassade Die Temperatur an der Innenoberflache der Aussenwand ist dabei im Winter niedriger als die Raumtemperatur denn durch die Aussenwand stromt Warme nach draussen und diese Warme muss durch den Warmestrom vom Rauminnern nachgeliefert werden Da fur einen Warmestrom immer eine Temperaturdifferenz notwendig ist ist die Temperatur der Wandoberflache niedriger Ausnahme eine Wandheizung Hullflachentemperierung Am Heizort z B Warmwasserleitung ist dann eine hohere Temperatur sodass von dort die Temperatur nach beiden Seiten abfallt Fur den maximalen Energiebedarf zur Aufrechterhaltung der Innentemperatur unter Normbedingungen nicht unter ortlichen Bedingungen existiert in Deutschland die Energieeinsparverordnung Solarer Gewinn Bearbeiten Eine Wand nimmt aber auch Energie durch Sonnenstrahlung auf Eine Warmedammung vermindert diesen Gewinn vermindert aber im gleichen Masse den Transmissionswarmeverlust Da im Winter der Warmeverlust grosser als der solare Gewinn ist vermindert sich die Differenz Warmeverlust solarer Gewinn um denselben Prozentsatz und deshalb bringt Dammung Heizenergieeinsparung Wie stark die Warmespeichermassen eines Hauses Heizenergie sparen zeigt eine wissenschaftliche Untersuchung des Ingenieurburos fur Bauphysik ALware 1 Es untersuchte am Beispiel eines KfW 40 Hauses die Energieeinsparung und den sommerlichen Warmeschutz verschiedener Bauweisen Die Studie zum thermischen Raumklima kommt zu dem Ergebnis dass Warmespeichermassen bis zu 12 der Heizenergie ubernehmen konnen 2 Winddichtheit Bearbeiten Unter Winddichtheit ist zu verstehen dass Massnahmen getroffen werden welche die Durchstromung eines Bauteils durch Wind verhindern Damit soll eine Abkuhlung des Bauteils verhindert werden und zugleich auch ein moglicher Schadstoffeintrag in das Bauteil Schichten zur Herstellung der Winddichtheit sind i d R aussenseitig d h auf der dem Wind ausgesetzten kalten Seite angeordnet Im Massiv oder Mauerwerksbau wird die Winddichtheit in der Flache durch den Aussenputz gewahrleistet dabei sind jedoch Durchdringungen z B durch die Sparren planerisch und handwerklich zu berucksichtigen Andernfalls kann es durch unkontrollierte Fugenbildungen Abrisse zum Putz zu so genannten Windhinterstromungen kommen was zu vermeiden ist Luftdichtheit Bearbeiten Hiermit sind alle Massnahmen bezeichnet welche einen Austausch von Luft zwischen dem Innen und dem Aussenklima verhindern d h uber die Systemgrenze hinweg Die vielzitierte Luft aus Steckdosen hat nichts mit der Winddichtheit zu tun sie ist auf ein Versagen des LDS luftdichtes System zuruckzufuhren Schichten zur Herstellung der Luftdichtheit sind i d R innenseitig d h auf der warmen Seite des Dammstoffes angeordnet Das LDS besteht in der Regel aus Massivbauteilen die in sich luftdicht sind wie Beton innen verputztem Mauerwerk grossflachigen Bauplatten wie Gipskarton oder OSB Platten sowie Folien oder Papiere welche mit geeigneten Massnahmen wie Klebebandern oder Acrylatkleber auf die Massivbauteile geklebt sind Auch die Folien selbst mussen an den Langs und Querstossen luftdicht verklebt werden ebenso wie luftdichte Plattenmaterialien an den Ubergangen und Anschlussen Alle Durchdringungen durch das LDS mussen luftdicht ausgefuhrt werden sei es mit konfektionierten Manschetten oder mit speziell geeigneten Klebebandern Mangelhafte Luftdichtheit stellt einen Verstoss gegen die anerkannten Regeln der Technik dar seit die DIN 4108 Teil 7 am 8 31 Juli 1998 im Bundesanzeiger veroffentlicht wurde Sie muss also weder im Werkvertrag noch in einer Baubeschreibung oder im Kaufvertrag explizit vereinbart werden da sie immer eine geschuldete Leistung darstellt Mangelhafte Luftdichtheit kann erhebliche Schaden verursachen da z B ein Riss in einer Folie von nur 1 mm Breite und 1 m Lange pro Tag in der Heizperiode einen Tauwasseranfall von ca 360 Gramm verursacht Dadurch kann im Winter ein Dammstoff vollstandig durchnasst werden verliert zum grossten Teil seine Dammwirkung und hinter den Deckenverkleidungen kann Schwarzepilzbefall entstehen der erst nach dem Durchschlagen des Schwarzepilzbefalls durch die Verkleidung sichtbar wird Die Prufung der Luftdichtheit erfolgt im sogenannten Differenzdruckverfahren mittels BLOWER DOOR Test Der Messablauf ist in EN ISO 13829 geregelt Die maximal zulassigen Werte der Luftdichtheit sind in EnEV und DIN 4108 geregelt Der zulassige n50 Wert ist der Quotient aus bei 50 Pascal Druckunterschied geforderter Luftmenge und dem Raumvolumen Wenn z B im Verlauf des BLOWER DOOR Tests pro Stunde 1500 m Luft gefordert werden und das Gebaude ein Luftvolumen von 500 m hat betragt n50 1500 500 3 0 Die EnEV gibt fur bestimmte Bausituationen verbindliche Hochstwerte vor Gebaude ohne Luftungsanlage durfen ein n50 von 3 0 aufweisen mit Luftungsanlage nur von 1 5 Das Passivhaus Institut schreibt fur Passivhauser eine maximale Luftwechselrate von 0 6 vor dieser Wert ist nicht leicht zu erreichen Feuchtigkeitsregelung Bearbeiten Sie regelt den Schutz vor eindringendem Wasser Feuchtigkeit kommt auf zwei Wegen von innen und aussen Von innen durch die Freisetzung von Wasserdampf Kochen Atmen Waschen usw und von aussen durch Regen Tau usw Die Feuchtigkeit von innen muss durch Luften entfernt werden durch die Wand diffundiert nur ein kleiner Teil in der Regel weit unter 10 Allerdings hat die Oberflache bis etwa zu einer Tiefe von 1 cm eine Pufferfunktion Sie speichert Feuchtigkeit wenn die Feuchtigkeit im Innenraum ansteigt und gibt sie wieder ab wenn die Feuchtigkeit sinkt Dadurch herrscht im Innenraum eine gleichmassigere Feuchte Belichtung Bearbeiten Innenraume sollen in der Regel naturlich belichtet werden Deswegen werden in den Aussenwanden Fenster angeordnet oder die Aussenwande werden teils oder ganz als Glasfassaden ausgefuhrt Um eine Belichtung ohne Transparenz zu erreichen werden transluzente Materialien eingesetzt In der Vergangenheit waren das haufig Glasbausteine diese genugen aber in der Regel nicht den heutigen Anforderungen an den Warmeschutz Schalldammung Bearbeiten Diese Art der Dammung bedeutet Schallschutz vor Larm von aussen z B Verkehrslarm und zwischen Raumen DIN 4109 Meistens werden Anforderungen an die Aussenschalldammung gestellt Auch wenn es draussen laut ist soll der Larm im Gebaude nicht storend sein Am einfachsten kann man das mit viel Masse erreichen aber auch schallisolierende Stoffe wie zum Beispiel Glaswolle konnen helfen Luftung Bearbeiten Im Innern des Gebaudes werden Feuchtigkeit und CO2 frei und Sauerstoff verbraucht Um die Raumluftqualitat wiederherzustellen und Schimmel zu vermeiden muss geluftet werden In Einzelfallen werden in der Aussenwand Luftungsoffnungen angebracht in der Mehrzahl der Falle wird durch Offnen der Fenster geluftet und wegen ihres Komforts finden separate Luftungsanlagen definierte Wohnungsluftung immer grossere Verbreitung Feuerwiderstand Bearbeiten Aussenwande mussen einen Brandschutz im Sinne von vorbeugendem Brandschutz gem DIN 4102 aufweisen Durch Funkenflug und Warmeabstrahlung soll ein Haus nicht zu brennen anfangen und wenn es innen und oder aussen brennt soll die Wand zumindest fur eine gewisse Zeit ihre tragende Funktion behalten Bauweisen BearbeitenEinschalige Aussenwand ohne Warmedammung Bearbeiten Die einschalige Aussenwand ohne Warmedammung besteht aus leichten Mauersteinen wie Leichtbeton Porenbeton oder aus Warmedamm und Hochlochziegeln Die ubliche Wanddicke betragt 36 5 cm ohne Putz Daneben sind auch 30 0 cm 42 5 cm und 49 cm dicke Wande moglich Warmedammende Mauersteine haben aufgrund ihres hohen Lochanteils Leichtbeton und Ziegel oder eingeschlossener Luftporen Porenbeton eine sehr geringe Rohdichte spez Gewicht Je geringer die Warmeleitfahigkeit einer Wand ist desto besser ist die Warmedammung Diese einseitig auf den Warmeschutz optimierten Steine erreichen Warmeleitfahigkeiten von 0 07 bis 0 12 W m K Zum Vergleich Die Warmeleitfahigkeiten von Holz liegen zwischen 0 13 und 0 20 W m K Warmedammstoffe fur Aussenwande weisen Warmeleitfahigkeiten von 0 025 bis 0 040 W m K auf vgl DIN 4108 Die fur den Warmeschutz positive geringe Rohdichte wirkt sich jedoch nachteilig auf den Schallschutz und den Brandschutz Feuerwiderstand aus Zu beachten ist zusatzlich dass die geringe Warmespeicherfahigkeit der Steine sich nachteilig auf den Hitzeschutz sommerlicher Warmeschutz auswirkt Den Witterungsschutz gewahrleistet ein auf den Untergrund abgestimmter Aussenputz Einschalige Aussenwand mit Warmedammung Bearbeiten Die einschalige Aussenwand mit Warmedammung besteht ublicherweise aus einer schweren tragenden Wandscheibe und einer von aussen aufgebrachten Warmedammung Die tragende Wandscheibe ist mindestens 11 5 cm dick Sie besteht aus Mauersteinen hoher Rohdichte wie Kalksandstein Vollziegel Beton oder Stahlbeton Die Warmedammung ubernimmt ein Warmedammverbundsystem WDVS nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung z B aus Polystyrol Hartschaum oder Mineralfaserplatten Die Dammplatten werden je nach Zulassung geklebt gedubelt oder geklebt und gedubelt Die Dammstoffdicken konnen so gewahlt werden dass jeder Dammstandard erreichbar ist Den Witterungsschutz ubernimmt der Putz Alternativ zu WDVS werden Warmedammungen mit Hinterluftung und Vorhangfassaden aus Faserzement Metall oder Holz eingesetzt Zweischalige Aussenwand Bearbeiten Die zweischalige Aussenwand ist im Wesentlichen wie die einschalige Aussenwand mit Warmedammung aufgebaut Den Witterungsschutz ubernimmt eine 9 bis 11 5 cm dicke Vorsatzschale aus Vormauerziegeln Klinkern Kalksandstein oder Betonstein Verblendern Die Verblendschale wird mit Draht oder Dubelankern an der hinteren Wandschale Tragschale befestigt Der Schalenabstand zwischen Innen und Aussenschale ist nach DIN 1053 auf maximal 15 cm beschrankt Durch den Einsatz allgemein bauaufsichtlich zugelassener Draht und Dubelanker sind Schalenabstande bis 20 cm moglich Zweischalige Wande sind nach DIN 1053 weiter zu unterscheiden in die Konstruktionen mit Kerndammung der Schalenraum wird vollstandig mit Warmedammung ausgefullt mit Warmedammung und mindestens 4 cm Luftschicht mit Luftschicht aufgrund heutiger Warmeschutzanforderungen nur noch im Gebaudebestand zu finden Vorgehangte hinterluftete Fassade Bearbeiten Hauptartikel Vorgehangte hinterluftete Fassade nbsp Systemaufbau Hinterluftete FassadeDie vorgehangte hinterluftete Fassade ist eine mehrschichtige Aussenwandkonstruktion bei der die ausserste Schicht die dem Schutz gegen Schlagregen dient durch eine Luftschicht von den dahinterliegenden Schichten Dammung getrennt ist Konstruktive Einteilung BearbeitenAussenwande konnen statische Funktionen im Gebaude ubernehmen wenn es sich um eine tragende Aussenwand handelt Nichttragende Aussenwande und selbsttragende Aussenwande hingegen mussen ihre Lasten und Momente auf das innenliegende Tragwerk ableiten bzw leiten nur ihre eigenen Lasten und Momente ab Tragende Aussenwande Bearbeiten Tragende Aussenwande dienen der Ableitung von Momenten und von Kraften wie etwa denen vom Dach mit ggf zusatzlicher Schneelast von den Lasten der Decken die von der Aussenwand getragen werden der Windlasten der Aussteifung des Gebaudes Nichttragende Aussenwande Bearbeiten Nichttragende Aussenwande sind Aussenwande die keine Lasten und Momente abtragen Hierzu zahlen insbesondere Brustungen und Ausfachungen Vorhangfassaden in der Regel bezeichnet als Curtainwall Verblendschalen sowie Warmedamm Verbundsysteme mussen die auf sie einwirkenden Lasten Eigengewicht Windlasten und Momente uber Anbindungen auf das Tragwerk des Gebaudes ableiten in der Regel einem Skeletttragwerk vergl Skelettbauweise Diese Fassaden dienen vor allem dem Wetterschutz und schirmen den Innenraum gegen Regen Luftzug und ubermassiger Sonneneinstrahlung ab Bei der Verwendung von thermisch optimierten Unterkonstruktionen konnen auch zusatzlich Dammstoffe eingebracht werden Diese Konstruktionsweise einer Aussenwand entwickelte sich insbesondere um Tragwerk und Raumabschluss funktional so konsequent zu trennen dass sie jeweils mit ihren spezifischen Anforderungen in optimierter Weise durchgebildet werden konnen Nach Pionierprojekten Fabrikationsgebaude der Margarete Steiff GmbH in Giengen an der Brenz 1903 1910 wurden die Ursprunge dieser Technik insbesondere seit Walter Gropius wahrgenommen der ein jahrtausendealtes Bauprinzip des Massivbaus dass namlich die Gebaudeecken die geradezu sprichwortlichen Ecksteine die Standfestigkeit besonders garantieren in Glas aufloste Auch sog Selbsttragende Aussenwande z B Verblendschalen leiten ihre Krafte vertikal uber mehrere Geschosse in den Boden uber ihre eigene Konstruktion ab und sind an das Tragwerk des Gebaudes zur Ubertragung von Windkraften angebunden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Facades Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Aussenwand Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Kurzfassung der Studie Memento des Originals vom 24 Januar 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bautipps org vollstandige Studie als PDF Datei 873 kB Normdaten Sachbegriff GND 4112641 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aussenwand amp oldid 233983824