www.wikidata.de-de.nina.az
Die evangelisch lutherische Pfarrkirche St Matthaus genannt auch Matthauskirche war die erste evangelische Kirche in Munchen Der heutige Bau der nach Planen von Gustav Gsaenger 1953 bis 1957 errichtet wurde ist Nachfolger des 1938 abgebrochenen nachklassizistischen ersten evangelischen Kirchenbaus St Matthaus ist als Predigtstatte des Landesbischofs eine Bischofskirche der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Matthauskirche 2012 Historische Matthauskirche 1833 1938 Ansicht von Johann Poppel um 1850 Blick von Norden vom Karlsplatz in Richtung zum Sendlinger Tor Platz Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Funktionen 3 Geschichte 3 1 Erster Bau 1833 1938 3 2 Zweiter Bau seit 1955 4 Orgel 5 Glocken 6 Trivia 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenSt Matthaus Nussbaumstrasse 1 befindet sich am sudlichen Ende des Sendlinger Tor Platzes an der Schnittstelle zwischen Altstadtring Sonnenstrasse Blumenstrasse und Lindwurmstrasse am Nussbaumpark Funktionen BearbeitenSt Matthaus besitzt zurzeit folgende Funktionen Pfarrkirche der Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinde St Matthaus Munchen Altstadt Munchner Predigtstatte des Landesbischofs der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Bischofskirche Sitz des Projektes Matthausdienste Anlaufstelle und missionarisch evangelistische Ansprache von Menschen ohne kirchliche Bindung im landeskirchlichen Auftrag Sitz der Evangelischen Motorradfreunde St Matthaus Munchen als Personalgemeinde Veranstaltungsort fur kulturelle Ereignisse wie Konzerte Geschichte BearbeitenErster Bau 1833 1938 Bearbeiten nbsp Historische Matthauskirche 1833 1938 Photographie von 1903 nbsp Aufriss und Plan der Matthauskirche von Joseph Unger nbsp Das Innere der ersten Matthauskirche um 1888Seit Anfang des 19 Jahrhunderts liessen sich vermehrt evangelische Zuwanderer aus den neuerworbenen Gebieten des in der napoleonischen Zeit vergrosserten bayerischen Staates und den anderen Teilen Deutschlands in Munchen nieder Im Zeitalter der aufgeklarten Monarchie konnte ihnen das Munchner Burgerrecht nicht mehr verweigert werden Eine Vorkampferin fur religiose Toleranz war die zweite Ehefrau des Konigs Max I Joseph die badische Prinzessin Karoline Sie hatte bereits Ende des 18 Jahrhunderts auf der Ausubung ihres evangelischen Glaubens bestanden darum wurde eine evangelische Hofgemeinde errichtet und ein evangelischer Hofprediger bestellt Am 12 Mai 1799 hielt der Kabinettsprediger Ludwig Friedrich Schmidt den ersten evangelischen Gottesdienst im Schloss Nymphenburg der Sommerresidenz des Konigspaares Da die katholische Allerheiligen Hofkirche der Munchner Residenz in der die evangelische Hofgemeinde Gast war zu klein wurde wurde die Forderung nach einer evangelischen Pfarrkirche lauter Die in Religionsangelegenheiten tolerante Regierung Max I Josephs sagte eine Pfarrkirche zu So erhielt die evangelische Pfarrei Munchen mit ihrer Grundung 1806 die ehemalige Friedhofskirche der Frauenkirche St Salvator zur Nutzung uberlassen Der evangelischen Gemeinde war aber der bestimmungsgemasse Gebrauch dieser Kirche zu keiner Zeit moglich da sie als Abstellraum Wagenremise und spater als Getreidespeicher zweckentfremdet wurde Daher blieb das Problem akut So wurden mehrere Entwurfe bis zur Ausfuhrungsreife entwickelt Neben einer Erweiterung von St Salvator wurden vor allem Neubauprojekte an Standorten an der heutigen Brienner Strasse und am Maximiliansplatz diskutiert Schliesslich genehmigte der Bayerische Landtag am 6 September 1825 den Bau einer evangelischen Kirche an einer reprasentativen Stelle und gab entsprechende Mittel frei Nachdem Ludwig I den Thron bestiegen hatte verzogerte sich der Bau immer weiter Ludwig I akzeptierte die Entwurfe Leo von Klenzes nicht schliesslich billigte der uberaus katholisch gesinnte Konig die Plane des Baurats Johann Nepomuk Pertsch fur eine nachklassizistische Rotunde Obwohl Ludwig I sehr um eine Rekatholisierung seines Konigreiches bemuht war und trotz evangelischer Stiefmutter und evangelischer Gemahlin die Toleranz fur die nichtkatholischen Denominationen nur insoweit zuliess wie sie durch die Verfassung des Konigreiches garantiert war genehmigte er einen reprasentativen Bauplatz fur die Evangelische Kathedralkirche verlegte ihn aber vom Maximiliansplatz zu dem weniger vornehmen Karlsplatz Stachus in der Hohe Schwanthalerstrasse Herzogspitalstrasse Eine Beteiligung an den Baukosten aus seiner Privatschatulle verweigerte Ludwig So verzogerte sich der Bau aus finanziellen Grunden auch nach der Grundsteinlegung am 28 Juli 1827 immer wieder Erst am 25 August 1833 dem Namenstag Ludwigs I konnte die Protestantische Kirche Munchen so ihre damalige offizielle Bezeichnung eingeweiht werden Fur die angeheirateten evangelischen Mitglieder des Konigshauses wurde sie auch Hofkirche Ihren heutigen Namen nach dem Evangelisten Matthaus erhielt die Kirche erst im Jahr 1885 wahrend die 1877 fertiggestellte zweite evangelische Kirche ebenfalls 1885 nach dem Evangelisten Markus benannt wurde 1 Die Benennung der evangelischen Kirchen in der Munchener Innenstadt nach den vier Evangelisten wurde spater mit St Lukas 1896 und St Johannes 1916 weitergefuhrt Durch den Ausbau des Karlsplatzes mit reprasentativen Gebauden wie dem Justizpalast und zuletzt dem Stachusrondell durch Gabriel von Seidl wurde die Lage der Kirche reprasentativer sodass sie schliesslich optisch der sudliche Abschluss des Karlsplatzes wurde 1919 wurde St Matthaus Predigtstatte des Kirchenprasidenten der seit 1933 den Titel Landesbischof fuhrt Fur diese Kirche baute Albert Moser eine dreimanualige Orgel mit 74 Registern auf pneumatischen Kegelladen die am 17 Oktober 1926 eingeweiht wurde Als Besonderheit verfugte dieses Instrument uber ein fur diese Zeit ungewohnliches Obertonregister None 8 9 im Echo Auf Drangen Adolf Hitlers verfugte der NSDAP Gauleiter in Oberbayern Adolf Wagner im Juni 1938 den Abriss der Kirche angeblich um die Sonnenstrasse auf Berliner Masse verbreitern zu konnen 2 Als eigentlicher Anlass wird jedoch die schwelende Animositat des NS Regimes gegen den bayerischen Landesbischof Hans Meiser vermutet der eine Gleichschaltung der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern durch die Deutschen Christen und damit ein Aufgehen in der Reichskirche zu verhindern versuchte Der Beschluss des Abrisses wurde dem damaligen Pfarrer Friedrich Loy am 9 Juni 1938 mitgeteilt Zwei Tage spater intervenierte Landesbischof Hans Meiser erfolglos Am 26 Juni 1938 wurde die Vorhalle und am 3 Juli 1938 der Turm gesprengt Am 6 Juli 1938 waren die Abbrucharbeiten abgeschlossen Parallel dazu wurde am 8 Juni 1938 der Abbruch der Hauptsynagoge an der Herzog Max Strasse ebenfalls aus verkehrlichen Grunden verfugt und ebenso schnell wurde sie innerhalb von vier Wochen dem Erdboden gleichgemacht Es sollte vermutlich getestet werden ob und in welchem Umfang mit Protesten aus dem kirchlichen Milieu zu rechnen ware Zweiter Bau seit 1955 Bearbeiten nbsp Moderner Kirchenbau im 50er Jahre Stil Bischofskirche nbsp Blick auf die OrgelemporeNachdem die Kirchengemeinde heimatlos geworden war und nur in Provisorien lebte kam nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs schnell die Forderung nach einem Wiederaufbau der Matthauskirche auf Ein Neubau am alten Ort wurde von der Stadt Munchen nicht unterstutzt Stattdessen wurde als neuer Standort eine stadtebaulich dominierende Flache am Sendlinger Tor Platz angeboten Nach Planen von Gustav Gsaenger wurde 1953 bis 1955 ein Zentralbau mit integriertem Pfarramt Gemeinderaumen und Campanile errichtet in dem Gsaenger seine eigene Formensprache der organhaften Moderne voll entfaltete Klaus Gallas der Autor des DuMont Kunst Reisefuhrers fur Munchen urteilte 1979 dagegen dass Form und Gestalt der Kirche dieser Dominanz nicht gerecht werden konne 3 Orgel BearbeitenDie Orgel wurde zwischen 1955 und 1963 nach Plan des Landeskirchenmusikdirektors Friedrich Hogner von der Oettinger Orgelbaufirma Steinmeyer als opus 1900 erbaut Das Instrument hatte ursprunglich 65 Register auf vier Manualen und Pedal auf Schleifladen mit elektrischer Traktur Der Freipfeifenprospekt wurde vom Kirchenarchitekten Gustav Gsaenger entworfen Ursprungliche Disposition I Positiv C g31 Singend Gedackt 8 2 Dulzflote 8 3 Praestant 4 4 Nachthorn 4 5 Octave 2 6 Octavlein 1 7 Sesquialter II 2 2 3 8 Scharfcymbel IV 2 3 9 Rankett 16 10 Vox humana 8 Tremulant II Hauptwerk C g311 Principal 16 12 Metallprincipal 8 13 Rohrflote 8 14 Silbermann Gambe 8 15 Octave 4 16 Kleingedackt 4 17 Schwiegel 2 18 Rauschflote IV 2 2 3 19 Mixtur V 1 1 3 20 Trompete 16 21 Trompete 8 III Oberwerk C g322 Harfenprincipal 8 23 Holzgedackt 8 24 Quintade 8 25 Weitprincipal 4 26 Holzflote 4 27 Principal 2 28 Gemshornlein 2 29 Quintlein 1 1 3 30 Scharfmixtur V 1 2 31 Cymbel III 1 6 32 Trichterregal 8 33 Kopftrompete 4 IV Schwellwerk C g334 Rohrgedackt 16 35 Principal 8 36 Hohlflote 8 37 Lieblich Gedackt 8 38 Weidenpfeife 8 39 Octave 4 40 Koppelflote 4 41 Quinte 2 2 3 42 Waldflote 2 43 Terz 1 3 5 44 Flageolet 1 45 Plein Jeux V VI 2 46 Glockencymbel III 2 47 Englischhorn 16 48 Oboe 8 49 Zinke 4 Tremulant Pedal C f150 Principal 16 51 Subbass 16 52 Quintade 16 53 Grob Quintbass 10 2 3 54 Octavbass 8 55 Gedacktbass 8 56 Hohlflote 4 57 Rohrpfeife 2 58 Choralbass II 4 59 Hintersatz IV 2 2 3 60 Octavmixtur II 2 61 Sordun 32 62 Sordun 16 63 Posaune 16 64 Trompete 8 65 Clarine 4 Tremulant fur Koppeln I II III II IV II IV III I III I P II P III P IV P Generalkoppel 4 freie Kombinationen 1 freie Pedalkombination Crescendowalze Zungeneinfuhrungstritte jeweils fur I IV Man und Pedal Mixturabsteller Zungenabsteller Handregister ab Tutti Seit 2013 wird die Orgel von der Orgelwerkstatt Woehl schrittweise erweitert derzeit 104 Register 4 5 Am fruheren Steinmeyer Spieltisch sind freie Registerwippen fur das ursprunglich vorgesehene Fernwerk uber dem Durchgang zur Sakristei angelegt jedoch wurde an dieser Stelle nur ein Blindprospekt gebaut hinter dem sich uber 60 Jahre lang kein Pfeifenwerk befand Der Entwurf fur die Erweiterung der Steinmeyer Orgel umfasst auch ein bisher nicht realisiertes schwellbares Teilwerk das sowohl vom Kirchenschiff als auch im dahinter liegenden Gemeindesaal zu horen sein wurde 6 Seit 2017 nach Vollendung des 4 Bauabschnittes hat die Hauptorgel folgende Disposition 7 I Hauptwerk C a30 1 Prinzipal 16 0 2 Bordun 16 W 0 3 Metallprinzipal 0 8 0 4 Rohrflote 0 8 0 5 Violoncello 0 8 W 0 6 Silbermanngamba 0 8 0 7 Oktave 0 4 0 8 Kleingedeckt 0 4 0 9 Quinte Ausz Nr 12 0 2 2 3 W 10 Oktave Ausz Nr 13 0 2 W 11 Schwiegel 0 2 12 Rauschflote IV 0 2 2 3 13 Mixtur IV 0 2 W 14 Mixtur V 0 1 1 3 15 Cimbel III 0 1 1 3 W 16 Cornet III VII 0 8 17 1 Trompete 16 W 18 2 Trompete 16 19 1 Trompete 0 8 W 20 2 Trompete 0 8 II Oberwerk C a321 Quintade 16 W 22 Harfenprinzipal 0 8 23 Gemshorn 0 8 W 24 Holzgedackt 0 8 25 Quintade 0 8 26 Unda maris 0 8 W 27 Weitprinzipal 0 4 28 Holzflote 0 4 29 Sesquialter II 0 2 2 3 W 30 Oktave 0 2 W 31 Prinzipal 0 2 32 Gemshornlein 0 2 33 Quintlein 0 1 1 3 34 Mixtur IV 0 2 W 35 Scharffmixtur V 0 1 2 36 Zimbel III 0 1 6 37 Fagott 16 W 38 Fagott Ext Nr 37 0 8 W 39 Trompetenregal 0 8 40 Kopftrompete 0 4 Tremulant III Schwellwerk C a341 Rohrgedackt 16 42 Prinzipal 0 8 43 Hohlflote 0 8 44 Weidenpfeife 0 8 45 Lieblich Gedeckt 0 8 46 Oktave 0 4 47 Koppelflote 0 4 48 Quinte 0 2 2 3 49 Waldflote 0 2 50 Terz 0 1 3 5 51 Flageolett 0 1 52 Plein jeu V VI 0 2 53 Glockencymbel III 0 2 A 1 54 Englisch Horn 16 55 Oboe 0 8 56 Zinke 0 4 Tremulant IV Positiv C a357 Singend Gedackt 0 8 58 Dulzflote 0 8 59 Praestant 0 4 60 Nachthorn 0 4 61 Octave 0 2 62 Octavlein 0 1 63 Sesquialter III64 Scharfcymbel IV 0 2 3 65 Rankett 16 66 Vox humana 0 8 Tremulant Pedalwerk C a367 Gross Bordun A 2 32 W 68 Prinzipal 16 69 Subbass 16 70 Quintade 16 71 Gedecktbass Nr 2 16 W 72 Grobquinte 10 2 3 73 Oktavbass 0 8 74 Cellobass Nr 5 0 8 75 Gedecktbass 0 8 76 Hohlflote 0 4 77 Rohrpfeife 0 2 78 Rauschbass IV 0 2 2 3 79 Choralbass 0 4 80 Oktavmixtur II 0 2 81 Hintersatz IV 0 2 2 3 82 Sordun Ext Nr 85 32 83 Posaune 16 84 Fagott Nr 37 16 85 Sordun 16 86 Trompete 0 8 87 Fagott Ext Nr 37 0 8 88 Clarine 0 4 89 Cornetto Ext Nr 37 0 4 90 Cantus Ext Nr 37 0 2 Tremulant fur Koppeln Normalkoppeln II I III I IV I III II IV II IV III I P II P III P IV P Suboktavkoppeln I I II I III I IV I II II III II IV II IV III IV IV Anmerkungen W von Woehl hinzugefugte Register besteht aus den Choren 2 4 5 1 2 akustisch uber Quintschaltung aus Nr 71Das Positiv IV Manual ist von der ubrigen Orgel getrennt neben der Chortribune angebracht und hat daher gleichzeitig die Funktion einer Chor Begleitorgel Das Fernwerk uber der Sakristei wurde 2021 durch Gerald Woehl unter Verwendung historischer Register aus dem Jahr 1910 hinter den bislang stummen Prospekt nach dem Entwurf des Architekten Gustav Gsaenger aus der Erbauungszeit der Orgel eingebaut und ist an jedes Manual ankoppelbar 8 9 Manualwerk C f31 Bordun 16 2 Geigenprincipal 0 8 3 Echobordun 0 8 4 Echogambe 0 8 5 Flauto amabile 0 8 6 Salicional 0 8 Fortsetzung 0 7 Vox angelica 0 8 0 8 Fugara 0 4 0 9 Dolce 0 4 10 Vox humana 0 8 Tremulant0 Pedalwerk C f111 Bordun akust aus Nr 1 32 12 Bordun Nr 1 16 13 Gedeckt Nr 1 8 14 Gedeckt Nr 1 4 Koppeln FW I FW II FW III FW IV PedalkoppelGlocken Bearbeiten nbsp Zweitgrosste Glocke 1955 nbsp Viertgrosste Glocke 1830 Im 51 Meter hohen Turm hangen sechs Glocken die beiden grossen Glocken hangen auf Hohe der Uhr die anderen vier ein Stockwerk daruber Frei in einem rundgemauerten Glockentrager an der Nordseite des Kirchenschiffes hangt die Vater Unser Glocke Nr 7 die nur solistisch wahrend des Vaterunsers gelautet wird Sie ist die Nachfolgerin einer h1 Glocke von 1830 aus der alten Kirche die 1964 dem Gemeindezentrum Bartimaus in Lochhausen zu Himmelfahrtskirche Pasing zur Verfugung gestellt wurde seit dem Abriss des Gemeindezentrums 2022 ist sie wieder in der Matthauskirche 10 Die Glocken 4 und 5 blieben der Matthauskirche erhalten In den Jahren 1955 und 1964 erganzte Friedrich Wilhelm Schilling aus Heidelberg das Gelaut um funf Glocken von denen einige Gustl Feldmeier stiftete Die Glocken lauteten bis 1996 im Stahlstuhl an gekropften Stahljochen in drei offenen Stockwerken Aufgrund enormer Turmschwankungen und starker Bauschaden wurde daraufhin das gesamte Gelaut stillgelegt im Zuge einer umfangreichen Sanierung 1999 von der Glockengiesserei Rudolf Perner Passau in Holzglockenstuhlen aufgehangt mit neuen elektronischen Maschinen und Obergewichten versehen und die Glockenstuben mit Schallladen verschlossen Die Lauteordnung differenziert die Sonn und Feiertagsgottesdienste nach Haupt und Nebengottesdienst sowie nach Kirchenjahreszeit Dabei gibt es immer 30 Minuten vor Gottesdienstbeginn ein dreiminutiges Vorlauten an Sonntagen Glocke 2 oder 3 an Festtagen Glocke 1 oder 2 Funf Minuten vor Beginn des Gottesdienstes erklingt das funfminutige Zusammenlauten an Sonntagen in der Advents und Passionszeit auch Buss und Bettag die Glocken 6 5 3 2 oder 6 5 3 an den ubrigen Sonntagen die Glocken 5 4 3 2 oder 5 4 3 und an Festtagen die Glocken 6 5 4 3 2 1 oder 5 4 3 2 1 Am Karfreitag lautet die grosse Glocke allein Bei Taufen lauten die Glocken 5 4 3 zur Taufhandlung Glocke 6 vor Trauungen die Glocken 5 4 2 und zu Trauerfeiern die Glocken 6 5 3 1 g moll Zu den Betzeiten um 12 00 und 18 30 Uhr ertont Glocke 4 Als Vaterunserglocke dient Glocke 7 Am Samstag um 15 Uhr wird der Sonntag mit dem jeweiligen Gelaut des Hauptgottesdienstes eingelautet Der Uhrschlag wird uber die grosse Glocke ausgefuhrt zur halben Stunde ertont jeweils ein einzelner Anschlag und zur vollen Stunde wird die Zahl der Stunden geschlagen Zusammen mit der Lorenzkirche und der Friedenskirche in Nurnberg besitzt St Matthaus in Munchen eines der bedeutendsten Grossgelaute der evangelischen Kirche in Bayern 11 Nr Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser mm Masse kg Nominal 16tel Inschrift1 1955 Friedrich Wilhelm Schilling Heidelberg 2020 5148 g0 2 Himmel und Erde werden vergehen aber meine Worte werden nicht vergehen Matth 24 35 2 1490 1995 c1 2 Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit Amen Matth 6 13 3 1320 1363 d1 2 O Land Land Land hore des Herrn Wort Jer 22 29 4 1830 Nicolaus Regnault Dinkelsbuhl 1280 1000 e1 2 Ehre sey dem Herrn in der Gemeine die in Christo Iesu ist zu aller Zeit Ephes 7 V 21 5 1050 0 650 g1 2 Das Volck das geschaffen soll werden wird den Herrn loben Psa 102 V 19 6 1964 Friedrich Wilhelm Schilling Heidelberg 0 910 0 518 a1 2 7 0 840 0 410 b1 5 Trivia BearbeitenWegen ihrer Lage am Karlsplatz Stachus wurde die alte Matthauskirche bis zu ihrem Abbruch 1938 Stachuskirche genannt St Matthaus ist als Predigtstatte des Kirchenprasidenten seit 1933 des Landesbischofs der hier an allen kirchlichen Feiertagen predigt eine der beiden Bischofskirchen der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Als offizielle Bischofskirche gilt St Lorenz in Nurnberg in der die Landesbischofe in ihr Amt eingefuhrt werden Die Munchner gaben dem Neubau von St Matthaus am Sendlinger Tor Platz unter Anspielung auf die geschwungene Nierenform den Spitznamen Gottes Achterbahn Luthers Achterbahn oder aber auch liebevoll Christkindl s Badewanne Literatur BearbeitenDie evangelische Kirche baut in Munchen 1948 1965 Bauten der Evangelischen Kirche in Munchen Eine Dokumentation Klinger Munchen 1966 Klaus Gallas Munchen Von der welfischen Grundung Heinrichs des Lowen bis zur Gegenwart Kunst Kultur Geschichte DuMont Koln 1979 ISBN 3 7701 1094 3 DuMont Dokumente DuMont Kunst Reisefuhrer Armin Rudi Kitzmann Das offene Tor Aus der Geschichte der Protestanten in Munchen Claudius Verlag Munchen 1990 ISBN 3 532 62094 4 Armin Rudi Kitzmann Mit Kreuz und Hakenkreuz Die Geschichte der Protestanten in Munchen 1918 1945 Claudius Verlag Munchen 1999 ISBN 3 532 62246 7 Alexander Langheiter Die schonsten Munchner Kirchen entdecken J Berg Munchen 2009 ISBN 978 3 7658 4214 6 Ludwig Turtur Anna Lore Buhler Geschichte des protestantischen Dekanates und Pfarramtes Munchen 1799 1852 Ein Beitrag zur bayerischen Religionspolitik des 19 Jahrhunderts Selbstverlag des Vereins fur bayerische Kirchengeschichte Nurnberg 1969 Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte in Bayern 48 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Matthauskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons St Matthaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinde St Matthaus muenchen de St Matthaus Markus Springer Die verpasste Klenze Chance Vor 175 Jahren wurde die erste protestantische Kirche in Munchen eingeweiht Memento vom 4 Dezember 2016 im Internet Archive Sonntagsblatt Evang Wochenzeitung fur Bayern Nr 34 2008 24 August 2008 FotosEinzelnachweise Bearbeiten Genehmigung der Benennung der Matthaus und der Markuskirche Zweite Beilage zur Allgemeinen Zeitung 2 April 1885 Armin Rudi Kitzmann Das offene Tor Aus der Geschichte der Protestanten in Munchen Claudius Verlag Munchen 1990 S 114 183 196 Chronik der Protestanten in Munchen Evang Luth Dekanatsbezirk Munchen Siehe Abbruch der St Matthaus Kirche in Munchen In Volkischer Beobachter 14 Juni 1938 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung vob Klaus Gallas Munchen Von der welfischen Grundung Heinrichs des Lowen bis zur Gegenwart Kunst Kultur Geschichte DuMont Koln 1979 ISBN 3 7701 1094 3 DuMont Dokumente DuMont Kunst Reisefuhrer S 317 Munchen Ludwigsvorstadt St Matthaus www organindex de Aufgerufen am 16 Mai 2018 Woehl Orgel Projekte Die Bischofskirche St Matthaus www orgelbau woehl de Aufgerufen am 16 Mai 2018 Orgel der evangelischen Bischofskirche St Matthaus Munchen www matthaeusorgel de Aufgerufen am 16 Mai 2018 Informationen zur Disposition auf organindex Informationen zum Fernwerk auf der Seite der Orgelbaufirma Woehl St Matthaus Steinmeyer Woehl Orgel Munchner Orgelsommer Abgerufen am 20 Mai 2022 Ellen Draxel Das Ende als Neuanfang Suddeutsche Zeitung 29 April 2022 abgerufen am 29 Mai 2022 Videoaufnahme des Vollgelauts YouTube Stand 31 Oktober 2014 um 13 50 Uhr 48 133055555556 11 564722222222 Koordinaten 48 7 59 N 11 33 53 O Normdaten Geografikum GND 4596624 2 lobid OGND AKS VIAF 245837719 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Matthaus Munchen amp oldid 239365513