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Die katholische Pfarrkirche 1 St Martin in Morslingen einem Ortsteil der Gemeinde Finningen im Landkreis Dillingen an der Donau im bayrischen Regierungsbezirk Schwaben geht auf eine fruhgotischen Chorturmkirche zuruck Die heutige Kirche wurde Ende des 17 Jahrhunderts errichtet und im spaten 18 Jahrhundert im Stil des Rokoko ausgestaltet Im Erdgeschoss des Turmes haben sich Fresken aus dem 14 und 15 Jahrhundert erhalten Das Gebaude steht auf der Liste der geschutzten Baudenkmaler in Bayern 2 Pfarrkirche St Martin in Morslingen Ansicht von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Pfarrei 1 2 Kirche 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Wand und Deckenmalereien 3 1 Fresken im Chorturm 3 2 Deckenmalerei im Chor und im Langhaus 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPfarrei Bearbeiten Das Patrozinium des heiligen Martin lasst eine Grundung der Pfarrei bereits in frankischer Zeit vermuten Erstmals wurde Morslingen um das Jahr 1100 erwahnt als die Welfen die Kirche von Morslingen der Abtei Weingarten schenkten Spater kam das Patronatsrecht an die Grafen von Oettingen und ab 1312 an das Hochstift Augsburg Vom 1534 bis 1616 war Morslingen protestantisch Bis 1843 gehorten zur Pfarrei Morslingen Oberfinningen und bis 1867 Deisenhofen Kirche Bearbeiten Im 13 14 Jahrhundert wurde eine Chorturmkirche errichtet von der nur noch der Turm erhalten ist Vermutlich in der Mitte des 17 Jahrhunderts wurde die Kirche erstmals umgebaut Um 1682 erfolgte der Neubau des heutigen Chores und 1699 wurde das Langhaus angefugt 1764 malte Johann Anwander aus Lauingen die Kreuzwegstationen als Replik zum Kreuzweg in Tapfheim Johann Eckart aus Hochstadt an der Donau schuf 1766 67 die Altare mit Altarblattern von Joseph Leitkrath aus Donauworth der 1782 die Deckenfresken ausfuhrte Die Weihe der neuen Kirche erfolgte am 9 September 1787 Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten An der Nordseite des Chors steht der 32 Meter hohe Turm aus verputztem Bruchsteinmauerwerk der mit einem steilen Satteldach gedeckt ist Der funfgeschossige Turm wird von einem zinnengeschmuckten Stufengiebel bekront Langhaus und Chor sind aus verputztem Ziegelmauerwerk errichtet und von Rundbogenfenstern durchbrochen Die Ecken des Chores sind durch flache Pilaster verstarkt Die Eingange befinden sich an der Nord und der Sudseite im Norden ein offenes Vorzeichen auf toskanischen Steinsaulen Innenraum Bearbeiten nbsp Blick zur EmporeDas einschiffige Langhaus erstreckt sich uber funf Joche und mundet im Osten in einen eingezogenen dreiseitig geschlossenen Chor Die Wande gliedern Pilaster mit ionisierenden Kapitellen Eine Hohlkehle bildet den Ubergang zur Flachdecke des Langhauses Im Westen schliesst sich eine doppelte Empore auf Eisenrohrstutzen an Die obere Empore tragt die 1811 eingebaute Orgel Auf dem mittleren Feld der unteren Emporenbrustung ist die heilige Cacilie dargestellt die auf einer Orgel spielt Wand und Deckenmalereien BearbeitenFresken im Chorturm Bearbeiten An der Nord und Ostwand des Turmerdgeschosses das ursprunglich als Chor genutzt wurde und heute als Taufkapelle dient haben sich Fresken aus dem 14 und 15 Jahrhundert erhalten In den Fensterlaibungen der Ostwand wird die Verkundigung dargestellt Auf den seitlichen Feldern sieht man Heilige und ein Gesicht in einem Lorbeerkranz uber den Giebelschragen aus Ornamenten wachsende Engel Die Szene der Anbetung der Heiligen Drei Konige an der Nordseite wird in die zweite Halfte des 15 Jahrhunderts datiert nbsp Fresko im Chorturm nbsp Anbetung der Heiligen Drei KonigeDeckenmalerei im Chor und im Langhaus Bearbeiten Die Deckenfresken im Chor und im Langhaus wurden 1782 von Joseph Leitkrath ausgefuhrt Im Langhaus sieht man Szenen aus dem Leben des heiligen Martin des Schutzpatrons der Kirche in der Mitte seine Verklarung und Kronung In den Ecken der Hohlkehle sind in Grisaillemalerei die vier Evangelisten dargestellt an den Seiten die Attribute des Kirchenpatrons wie Bischofshut Krummstab und Gans Am ostlichen Rand des Bildes steht uber einer Kartusche mit der lateinischen Inschrift TIBI DEUS LAUS ET GLORIA Dir Gott Lob und Ruhm das Wappen des Hauses Neuburg Pfalz Bei der mannlichen Figur am Westrand des Freskos die eine Tabakspfeife halt und in der Mode des 18 Jahrhunderts gekleidet ist konnte es sich um ein Selbstportrat des Malers handeln Auf dem Deckenfresko im Chor ist das letzte Abendmahl dargestellt nbsp Deckenmalerei im Langhaus nbsp Wappenkartusche uber dem ChorbogenAusstattung BearbeitenDie Altare wurden 1766 67 von Johann Eckart geschaffen die Altarbilder wurden von Joseph Leitkrath ausgefuhrt Das Altarblatt des Hochaltars stellt den Kirchenpatron den heiligen Martin dar der seinen Mantel mit einem Bettler teilt das Auszugsbild zeigt die Verkundigungsszene Die Gemalde wurden wie die Holzfiguren zu beiden Seiten des Tabernakels die heilige Katharina und die heilige Barbara 1770 geschaffen Das Altarbild des nordlichen Seitenaltars stellt den heiligen Sebastian dar Die Figur des Schmerzensmannes wurde um 1770 vermutlich von dem in Dillingen an der Donau tatigen Bildhauer Johann Michael Fischer geschaffen Das Gemalde des sudlichen Seitenaltars ist dem heiligen Isidor gewidmet Das Chorgestuhl stammt aus dem 18 Jahrhundert Die Kanzel ist eine Arbeit aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Das Taufbecken eine Kalksteinmuschelschale auf Balusterfuss mit Engelskopf und dem Christus und Marienmonogramm stammt aus dem spaten 17 Jahrhundert Literatur BearbeitenGeorg Dehio bearbeitet von Bruno Bushart und Georg Paula Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1989 ISBN 3 422 03008 5 S 738 739 Werner Meyer Bearb Die Kunstdenkmaler des Landkreises Dillingen an der Donau In Die Kunstdenkmaler von Bayern Die Kunstdenkmaler von Schwaben Bd VII Landkreis Dillingen an der Donau Munchen 1972 ISBN 3 486 43541 8 S 761 767 Georg Worishofer Alfred Sigg Reinhard H Seitz Stadte Markte und Gemeinden In Der Landkreis Dillingen a d Donau in Geschichte und Gegenwart 3 neu bearbeitete Auflage Landkreis Dillingen a d Donau Hrsg Dillingen an der Donau 2005 S 253 255 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Morslingen St Martin Bistum Augsburg Denkmalliste fur Finningen PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 7 73 150 1 48 623105 10 512923 Koordinaten 48 37 23 2 N 10 30 46 5 O Normdaten Geografikum GND 7550989 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Morslingen amp oldid 236141237