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St Marien ist die evangelische Stadtkirche in Freyburg Unstrut Die im 13 Jahrhundert in enger Anlehnung an den zeitgleich entstandenen Neubau des Naumburger Doms errichtete spatromanische Basilika wurde im 15 Jahrhundert teilweise umgebaut und erhielt dadurch ihr heutiges Erscheinungsbild das von einer Verbindung romanischer und gotischer Elemente gepragt ist Freyburg St Marien Ansicht von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Grundriss 2 2 Aussenbau 2 3 Innenraum 3 Ausstattung 3 1 Altar 3 2 Taufstein 3 3 Grabdenkmaler 3 4 Weitere Kunstwerke 4 Varia 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Stadt Freyburg entstand gegen Ende des 12 Jahrhunderts planmassig aus der Vorburg des Schlosses Neuenburg Die Marienkirche befindet sich sudostlich des rechteckigen Marktplatzes an der ostlichen Stadtgrenze Sie wurde im zweiten Viertel des 13 Jahrhunderts in spatromanischen und zum Teil bereits fruhgotischen Formen errichtet Zu Beginn des 15 Jahrhunderts wurde die romanische Apsis durch den heutigen gotischen Chorraum ersetzt In das zweite Viertel des 15 Jahrhunderts wird die anstelle der sudlichen Nebenapsis errichtete Sakristei datiert Zum Ende des 15 Jahrhunderts erhielt die Kirche mit dem spatgotischen Neubau des Langhauses in Hallenform ihre heutige Gestalt Im Zuge dieser Umbaumassnahmen wurde die im Erdgeschoss dreiseitig geoffnete westliche Vorhalle um ein Obergeschoss erganzt das uber eine Wendeltreppe im Nordwesten zuganglich ist Das romanische Westportal wurde durch einen spatgotischen Eingang mit Kielbogenabschluss ersetzt Zugleich entstanden in den westlichen Seitenschiffsjochen auf der Nord und Sudseite neue Eingange in das Kirchenschiff zu denen kleine zwischen den Westturmen und den Strebepfeilern des Schiffes eingespannte Vorhallen fuhren Die sudliche Vorhalle tragt auf einer Inschrift die Jahreszahl 1493 In den 1930er Jahren fanden Wiederherstellungsarbeiten statt bei denen unter anderem das Westportal auf seinen romanischen Zustand zuruckgefuhrt und das heutige schlichte Erscheinungsbild des Inneren geschaffen wurde Architektur BearbeitenGrundriss Bearbeiten Die im 13 Jahrhundert aus Kalksteinquadern errichtete Kirche war eine kreuzformige dreischiffige Basilika mit zwei Turmen und leicht langsrechteckiger offener Vorhalle im Westen und einem Querschiff mit Nebenapsiden sowie einem an das Vierungsquadrat anschliessenden quadratischen Chorjoch mit Hauptapsis im Osten Der Grundriss des flachgedeckten dreijochigen Langhauses der Kirche folgte dem gebundenen System wobei den in der Grosse dem Vierungsquadrat entsprechenden Langhausjochen jeweils sechs quadratische Seitenschiffsjoche entsprachen Der gotische Chor wurde an das bestehende romanische Chorquadrat angefugt Einem querrechteckigen Joch folgt ein von funf Seiten des Achtecks gebildetes Polygon Im Inneren sind der romanische und der gotische Baukorper durch ein einheitliches Netzgewolbe miteinander verbunden Die ebenfalls nachtraglich angefugte quadratische Sakristei fullt den Raum zwischen der Ostwand des Sudquerhauses und der Sudwand des Chorquadrates aus Das kurz vor 1500 erbaute spatgotische Hallenlanghaus besitzt vier querrechteckige Joche im Hauptschiff und acht langsrechteckige Seitenschiffsjoche Sechs achteckige Pfeiler auf schlichten Sockeln tragen das in jedem Joch abweichend ausgebildete Netzgewolbe des Hauptschiffs und die schlichten Kreuzrippengewolbe der Seitenschiffe Aussenbau Bearbeiten TurmeDas Aussere der Kirche wird in erster Linie durch die drei Turme bestimmt Das westliche Turmpaar folgt in seiner Gestaltung den Ostturmen des Naumburger Doms besitzt aber im Gegensatz zu diesen noch das spatromanische Erscheinungsbild der Turmhelme Auf einem im Grundriss quadratischen Unterbau der an den freien Seiten uber einem Sockel durch Ecklisenen und jeweils eine Mittellisene mit in Hohe des Mittelschiffs verlaufendem Rundbogenfries gegliedert und mit jeweils zwei Rundbogenfenstern versehen ist erheben sich die beiden achteckigen Turmfreigeschosse Sie sind durch rundbogige Fenster mit Mittelsaulen und rautenformiger Offnung im Bogenzwickel gegliedert Auf der unteren Ebene handelt es sich lediglich um Blendfenster mit dahinterliegenden geschlossenen Wanden wobei die Fenster des Sudturms hier abweichend zur ubrigen Architektur mit Spitzbogen und fruhgotischem Masswerk versehen sind Die Wande besitzen Ecklisenen mit dreiviertelkreisformigem Profil deren kapitellformiger oberer Abschluss einen Rundbogenfries tragt Dieser umzieht die Turme mit stark in die Breite gezogenen Bogen die in der Mitte der Wandfelder auf kleinen Konsolen aufsitzen Daruber tragt ein Gesims das aus jeweils acht Giebeln gebildete letzte Geschoss der Turme Die mit kugelformigen Knaufen auf der Spitze versehenen Giebel sind durch gekuppelte Blendfenster mit Mittelsaule und dreieckigem Abschluss geschmuckt Dahinter erheben sich die achteckigen kupfergedeckten Turmhelme Die Ostteile der Kirche werden von dem quadratischen Vierungsturm dominiert Der durch seine gedrungenen Proportionen gekennzeichnete Baukorper wird von Ecklisenen und einem abschliessenden Rundbogenfries gegliedert Die zweigeteilten Fensteroffnungen mit Mittelsaule entsprechen den Fenstern der Westturme Die schlichten Giebel besitzen jeweils einfache Kantenprofile mit Masken am Anlauf und sind durch rautenformige Fenster in der oberen Halfte geoffnet Im sudlichen Fenster befindet sich ein aus Stein gehauenes schlichtes Figurchen das eventuell zur Abwehr von Damonen dienen sollte Der Vierungsturm ist mit einem Rhombendach aus Kupfer gedeckt nbsp Westturme nbsp Sudturm mit gotischen Blendfenstern nbsp Ansicht von Sudosten nbsp VierungsturmWestfassadeDie vor der Front der beiden Westturme liegende kreuzgratgewolbte Vorhalle ist im Erdgeschoss dreiseitig mit grossen auf Saulen ruhenden Spitzbogen geoffnet Ihren ostlichen Abschluss bildet das rundbogige Saulenportal mit dem 1940 wieder eingebauten romanischen Tympanon Dieses ist mit einer Darstellung der thronenden Muttergottes mit dem Jesuskind flankiert von Engeln mit Weihrauchfassern versehen Das uber ein oktogonales Treppenturmchen in der Nordwestecke zugangliche Obergeschoss der Vorhalle offnet sich nach Norden und Suden mit jeweils einem schlichten Spitzbogenfenster wahrend im Westen ein grosseres spitzbogiges Fenster mit Masswerkfullung bis in den mit einem Kreuz abschliessenden Giebel reicht nbsp Westfassade nbsp Vorhalle nbsp Westportal nbsp Romanisches TympanonLanghausDas spatgotische Hallenlanghaus ist mit einem hohen im Westen mit einem Halbwalm versehenen Satteldach gedeckt das grosse Teile der Westfassade des Vierungsturms verdeckt Es besitzt ebenso wie das Querschiff eine Deckung aus roten Biberschwanzziegeln Die Wande des Langhauses sind durch jeweils drei Strebepfeiler mit zweifacher Abstufung gegliedert Zwischen den Strebepfeilern erheben sich uber einem Sockel zunachst schmucklose Wandflachen daruber umlauft ein Kaffgesims Wande und Pfeiler das zugleich die Traufe der zwischen den westlichen Strebepfeilern und den romanischen Westturmen angeordneten schlichten Vorhallen mit spitzbogigen Turen bildet Uber dem waagerechten Gesims befinden sich die einfach gekehlten zweibahnigen Spitzbogenfenster des Schiffs mit spatgotischen Masswerkfullungen Daruber bildet ein Rundbogenfries unter dem Traufgesims den Abschluss der Wande dessen Formensprache auf eine Anpassung des gegen 1500 neu errichteten Langhauses an die benachbarten romanischen Bauteile hindeutet Querschiff und ChorDas romanische Querhaus ist wie die Turme mit einer Gliederung aus Lisenen und Rundbogenfriesen versehen An den Giebelseiten teilt eine mittlere Lisene analog zu den Turmuntergeschossen die Wande in zwei Halften Links und rechts der Mittellisene befinden sich in der oberen Wandhalfte jeweils zwei grosse Rundbogenfenster Je ein gleichartiges Fenster weisen die Westwande der Querhausarme auf Nach dem spatgotischen Langhausneubau im Inneren des Kirchenraums an den Ostenden der Seitenschiffe erkennbare Rundfenster befanden sich ursprunglich aufgrund des fruheren basilikalen Querschnitts des Kirchenschiffs oberhalb der Pultdacher der romanischen Seitenschiffe an den Aussenwanden des Querschiffs Im Erdgeschoss befindet sich im Norden und Suden des Querschiffs jeweils eine Turoffnung Wahrend auf der Nordseite lediglich eine einfach gerahmte rechteckige Tur vorhanden ist besitzt das rundbogige Portal auf der Sudseite eine in den umlaufenden Sockel eingebundene Rahmung zwei flankierende Saulen mit runder Archivolte und ein mit zwei Viertelkreisfeldern verziertes Tympanon Die Giebel des Querschiffs sind durch eingetiefte Felder mit einem entlang der Giebelschragen abgetreppten wulstformigen Fries als Rahmung versehen In den Giebelfeldern befindet sich jeweils ein rautenformiges Fenster mit Masswerkfullung Den ostlichen Abschluss der Querhausarme bildeten zwei Nebenapsiden von denen aufgrund des spatgotischen Sakristeianbaus im Suden nur die nordliche erhalten geblieben ist Sie ist uber dem Sockel durch vier Lisenen mit Rund beziehungsweise Spitzbogenfriesen gegliedert und wird durch ein kleines mittiges Rundbogenfenster belichtet Das kegelformige Steindach der Apsis schliesst mit einem im oberen Bereich der gekrummten Flache aufgelegten Rundbogenfries ab von dem aus drei lisenenartige Gurte zur Traufe verlaufen Bekront wird der nach dem Vorbild der Nebenapsiden des Naumburger Doms errichtete Baukorper durch eine Kugel an der Ostwand des Nordquerhauses Die in spatgotischer Zeit auf der Sudseite errichtete Sakristei wird auf der Sud und Ostseite durch jeweils eine spitzbogige Dreifenstergruppe belichtet Die Sudostecke des mit einem biberschwanzgedeckten Walmdach versehenen schlichten Baukorpers nehmen zwei Strebepfeiler ein nbsp Sudliches Langhausportal nbsp Langhaus Vierungsturm und Sudquerhaus nbsp Portal des Sudquerhauses nbsp Sakristei am SudquerhausDas romanische Chorquadrat entspricht in seiner Architektur dem Querhaus Auf der Nordseite befindet sich ein spater zugesetztes Rundbogenfenster analog zu den Fenstern des Querschiffs wahrend im Suden zwei Fenster den Chorraum belichten Der im 15 Jahrhundert anstelle der romanischen Hauptapsis errichtete gotische Chor schliesst sich mit gleicher Breite an das romanische Chorjoch an Seine sieben durch Strebepfeiler getrennten Wandfelder weisen identische Gliederungselemente auf Uber einem niedrigen Sockel erheben sich annahernd quadratische schmucklose Wandfelder die oben mit einem Kaffgesims abschliessen Bei vier Wandfeldern sind unterhalb des Gesimses frei gearbeitete Bogenfriese angebracht die teilweise stark beschadigt oder nur noch in Resten vorhanden sind Uber dem Gesims sind die Wande durch grosse mit gekehlten Gewanden versehene zweibahnige Spitzbogenfenster mit Masswerk geoffnet Die Masswerkformen variieren zwischen Drei und Vierpassen sowie Fischblasenornamenten Unterhalb des abschliessenden Traufgesimses ist ein gotischer Masswerkfries angebracht Die aufwandig gestalteten Strebepfeiler haben unterhalb des Kaffgesimses einen rechteckigen Grundriss und sind mit masswerkgefullten Feldern verziert Daruber leiten je zwei angedeutete Baldachine mit bekronender Fiale zu einem funfeckigen Querschnitt uber um oberhalb einer dem gesamten Pfeiler vorgelegten Fiale auf Hohe der Fensterbogen wieder zum rechteckigen Profil uberzugehen Den Abschluss uber der Traufe bilden freistehende krabbenbesetzte und mit Kreuzblumen bekronte Fialen an deren Fusspunkten jeweils zwei figurliche Wasserspeier sitzen Das hohe im Gegensatz zu den ubrigen Dachflachen mit einer altdeutschen Schieferdeckung versehene Chordach erstreckt sich auch uber das romanische Chorjoch und uberschneidet aufgrund der gegenuber dem alteren Bauzustand geanderten Proportionen das ostliche Rundbogenfenster des Vierungsturms nbsp Nordquerhaus nbsp Apsis am Nordquerhaus nbsp Gotischer Chor und romanisches Chorquadrat nbsp Gotischer Chor und SakristeiInnenraum Bearbeiten nbsp Geissler OrgelDie gewolbten Erdgeschossraume der quadratischen Westturme mit ostlichen Durchgangen zu den Seitenschiffen flankieren den ebenfalls mit einer Gewolbedecke versehenen Raum zwischen Kirchenschiff und Westportal der sich mit einem schiffsbreiten Rundbogen zum Langhaus offnet und uber dem sich die Orgelempore befindet Die Orgel mit 25 Registern verteilt auf zwei Manuale und Pedal wurde 1861 von Conrad Geissler gebaut 1 In der Sudostecke des Sudturms erschliesst eine Wendeltreppe die Empore und die Turmobergeschosse Das Hallenlanghaus besitzt vier schlichte spitzbogige Arkaden aus auf Sockeln stehenden achteckigen Pfeilern ohne Kapitelle Das unmittelbar an den Turmunterbau anschliessende westliche Pfeilerpaar wurde direkt auf den dort erhaltenen als Bundelpfeiler gebildeten romanischen Stutzen aufgesetzt wahrend im Osten die an das Querschiff grenzenden Pfeiler auf rechteckigen Wandvorlagen stehen An den Ostenden der Seitenschiffe sind die vor der Errichtung des Hallenlanghauses aussen am Querschiff befindlichen Rundfenster sichtbar Den Ostabschluss des Mittelschiffs bildet der aus der romanischen Bauphase stammende spitze Triumphbogen der auf den hoch angebrachten und mit Palmettendekor verzierten Konsolen ruht nbsp Blick in das Langhaus von Sudwesten nbsp Blick durch das Langhaus nach Osten nbsp Blick durch das Langhaus nach Westen nbsp Konsole des TriumphbogensDie Decke des Langhauses bildet ein mit jochweise variierenden Rippenfigurationen versehenes Netzgewolbe wahrend in den Seitenschiffen schlichte Kreuzrippengewolbe ausgefuhrt wurden Die Rippen besitzen einfach gekehlte Profile und treten ohne Konsolen direkt aus den Wanden hervor Die Kreuzungspunkte der Rippen sind im Mittelschiff als Schlusssteine mit Wappenschilden Innungszeichen Hausmarken oder kleinen Rosetten verziert die farbig hervortreten In das zweite Gewolbejoch von Westen ist eine nahezu vollplastisch gearbeitete Kreuzigungsgruppe integriert Das dritte Joch verfugt uber einen ringformigen Schlussstein mit runder Offnung wahrend das ostliche Joch des Mittelschiffs mit einer Maske im Blatterkranz geschmuckt ist Das im Osten auf das Langhaus folgende Querschiff aus der romanischen Bauphase ist zur Vierung mit niedrigen auf schlichten Konsolen ruhenden Spitzbogen geoffnet Die im Westen vom Triumphbogen und im Osten vom gleich grossen Chorbogen begrenzte Vierung besitzt ein uber dem die Pfeiler umlaufenden Kampferprofil ein Kreuzgratgewolbe mit die Schildbogen einfassenden runden Wulsten Im Gegensatz dazu sind die Querhausarme flachgedeckt Im Nordquerhaus hat sich die ursprungliche Nebenapsis erhalten wahrend im sudlichen Pendant aufgrund der dahinter befindlichen Sakristei nur noch der Apsisbogen in der Ostwand erkennbar ist nbsp Netzgewolbe des Langhauses nbsp Kreuzigungsgruppe im Langhausgewolbe nbsp Blick in das Sudquerhaus mit vermauertem Apsisbogen nbsp Blick von der Vierung in den ChorraumDas romanische Chorquadrat ostlich der Vierung ist an der Nord und Sudseite in der unteren Wandhalfte durch je einen breiten Blendbogen gegliedert und wird durch die ursprunglichen Rundbogenfenster im Suden belichtet wird aber durch das im 15 Jahrhundert im Zuge des Chorneubaus in diesen Raum hineingezogene Netzgewolbe mit dem spater entstandenen Bauteil verbunden Im Suden befindet sich der Zugang zur sterngewolbten Sakristei Im gotischen Chorraum sind analog zu dessen Aussengestaltung zwischen den nach innen gezogenen Strebepfeilern uber einem als Sitzbank ausgebildeten Sockel annahernd quadratische schmucklose Wandfelder angeordnet die oben von einem laufgangartig vorspringenden Gesims begrenzt werden das zugleich die Sohlbank der grossen farbig verglasten Spitzbogenfenster bildet Den Strebepfeilern sind schlanke Dienste vorgelegt die uber mit Blattern verzierten Kapitellen die einfach profilierten Gewolberippen tragen die im romanischen Chorquadrat auf Konsolen ruhen Die jeweils in der Jochmitte befindlichen runden Gewolbeschlusssteine sind mit einer Sonne einem Mond und Sternen geschmuckt nbsp Gotischer Chorraum nbsp Netzgewolbe des ChorsAusstattung BearbeitenAltar Bearbeiten Das auf dem steinernen Altar im Chor stehende geschnitzte Altarretabel entstand um 1500 fur die zu dieser Zeit umgebaute Marienkirche Das gut erhaltene Kunstwerk wird zu den besten Arbeiten dieser Zeit im Thuringer Raum gezahlt Den Mittelpunkt bildet die Marienkronung mit flankierenden Engeln und einem Engelchor im Hintergrund Begrenzt wird die Szene links und rechts von sehr dunnen gedrehten Saulchen die einen Baldachin aus gekreuztem und gewundenem Astwerk tragen an dem die auf Konsolen stehenden Figuren der Heiligen Katharina und Barbara angebracht sind Die geoffneten Seitenflugel zeigen unter ebenfalls von dunnen Saulchen getragenen Astwerkfriesen jeweils zwei ungefahr quadratische ubereinander angeordnete Reliefs Auf dem linken Flugel sind die Verkundigung und die Heimsuchung auf dem rechten Flugel die Geburt Christi und der Marientod dargestellt Die Flugelruckseiten und die Predella wurden vermutlich erst um 1600 mit gemalten Darstellungen der vier Evangelisten und des Abendmahls versehen Das feingliedrige aus drei mit Kreuzblumen bekronten Fialenturmchen bestehende hohe Gesprenge besitzt ebenfalls figurlichen Schmuck Im mittleren Turmchen stehen ubereinander Statuen der Anna selbdritt und des Schmerzensmanns der von kleineren Engeln mit Marterwerkzeugen flankiert wird Das linke Turmchen tragt die Darstellungen der Heiligen Laurentius und Petrus wahrend rechts Figuren des Heiligen Stephanus und des Evangelisten Johannes zu sehen sind Die sechs Hauptfiguren stehen unter aus Astwerk gebildeten Baldachinen Da eine Weihe des Altars fur das Jahr 1499 uberliefert ist wird eine Entstehung des Altaraufsatzes in diese Zeit datiert nbsp Gesamtansicht des Altars nbsp Geoffneter Altarschrein nbsp Gesprenge des Altars nbsp Figur des Heiligen LaurentiusTaufstein Bearbeiten Die in der Mitte des romanischen Chorjochs stehende kelchformige Taufe wurde um 1600 aus Sandstein gefertigt Am Fuss sind uber einer runden Basis sitzende und tanzende nackte Putten sowie zwei Tauflinge zwischen Fruchtgehangen dargestellt Daruber erscheint ein Blatterkranz der das flache Taufbecken mit sechseckigem Rand tragt Die gewolbten Wande des Beckens sind mit plastischen naturalistisch bemalten Engelsgesichtern auf dem mit Beschlagwerk verzierten Hintergrund geschmuckt nbsp Taufstein Gesamtansicht nbsp Taufstein EngelskopfGrabdenkmaler Bearbeiten Bedeutende an den Wanden der Kirche aufgestellte Grabplatten mit figurlichen Darstellungen der Verstorbenen entstanden im 16 und 17 Jahrhundert fur Chr von Taubenheim 1536 Anna von Wolstrop 1557 sowie fur drei Mitglieder der Familie von Furstenauer Weitere Kunstwerke Bearbeiten Die Kirche besitzt neben einer Reihe von Gemalden mit Superintendenten und Pastorenbildnissen eine aus den 1510er Jahren stammende ungefasste Schnitzfigur der Anna selbdritt ein mit einem Palmettenfries verziertes spatromanisches Steinfragment einer Schranke und einen in der Sakristei aufgehangten auf die Zeit um 1530 datierten beidseitig bemalten Altarflugel Wahrend auf einer Seite die Verkundigung dargestellt ist zeigt die andere Seite die Heilige Sippe mit einer Berglandschaft im Hintergrund wobei die Stadt Freyburg mit der Marienkirche unterhalb des Schlosses Neuenburg zu sehen ist Varia BearbeitenIn Freyburgs Kirche St Marien wurdigt seit 22 Juni 2017 die Jubilaums Ausstellung 150 Jahre Photogrammetrie in Deutschland Albrecht Meydenbauers Pioniertat von 1867 wo er auftragsgemass in der Stadt zur Probe die ersten Aufnahmen nach dem neuartigen Foto Vermessungsverfahren tatigte so auch von der Kirche Es sind die altesten Lichtbilder die es von der Kirche gibt Zugleich ist sie das erste Baudenkmal Deutschlands uberhaupt das auf diese vermessungstechnische Weise dokumentiert worden ist 2 3 4 Literatur BearbeitenLudwig Puttrich Die Stadtkirche und die Schlosskapelle zu Freiburg an der Unstrut Unter besonderer Mitwirkung von Gottlieb Wilhelm Geyser Maler Mit historischer und artistischer Erlauterung von Carl Peter Lepsius F A Brockhaus Leipzig 1839 Ernst Schubert Stadtkirche St Marien Freyburg Unstrut Schnell Kunstfuhrer 1958 Regensburg 2000 ISBN 3 7954 5677 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Freyburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Kirche auf der Website des Kirchenkreises Naumburg Zeitz Abgerufen am 27 April 2021 Stadtkirche St Marien In Strasse der Romanik Abgerufen am 27 April 2021 Informationen zur Orgel In orgbase nl Abgerufen am 27 April 2021 deutsch niederlandisch Einzelnachweise Bearbeiten Uwe Pape Hrsg Lexikon norddeutscher Orgelbauer Band 1 Thuringen und Umgebung S 170 Pape Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 921140 58 1 http www der freyburger de news 17 0035 html https www facebook com events 1819426844739504 permalink 1820019928013529 Ausstellungsende ist am 31 Oktober 2017 51 211787 11 771079 Koordinaten 51 12 42 4 N 11 46 15 9 O Normdaten Geografikum GND 4503397 3 lobid OGND AKS VIAF 242283321 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Freyburg amp oldid 237625589