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Das Kloster Aura ist eine ehemalige Benediktinerabtei in Aura an der Saale im Bistum Wurzburg Es gehort zu den Baudenkmalern des Ortes und ist unter der Nummer D 6 72 111 1 in der Bayerischen Denkmalliste registriert Kloster Aura Aussenansicht des Klosters Lage Deutschland Deutschland Liegt im Bistum Wurzburg Koordinaten 50 10 1 7 N 10 0 27 5 O 50 167142 10 007638 Koordinaten 50 10 1 7 N 10 0 27 5 O Grundungsjahr 1108 Jahr der Auflosung Aufhebung 1564 Mutterkloster Kloster Hirsau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Klosteranlage 3 Klosterkirche St Laurentius 3 1 Geschichte der Pfarrei 3 2 Baugeschichte 3 3 Beschreibung 3 4 Ausstattung 4 Kirchenruine 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas St Laurentius und St Georg geweihte Kloster wurde 1108 auf Geheiss des Bischofs Otto I von Bamberg gegrundet die Grundung erfolgte zur Starkung der Bamberger Herrschaft an der Frankischen Saale Ein Vertrauter des Bischofs der Historiker Ekkehard von Aura wirkte als erster Abt fur eine Ubersicht der Abte siehe Liste der Abte des Klosters Aura Die ersten Monche kamen aus der Abtei Hirsau einem Reformkloster im Schwarzwald das der feierlichen Liturgie grosse Bedeutung beimass und das fur Unabhangigkeit der Kloster von weltlichen und geistlichen Herren eintrat Die Schutzherrschaft uber Kloster Aura wurde 1167 den Grafen von Henneberg ubertragen Bischof Otto I von Bamberg erwirkte fur das Kloster papstlichen Schutz und Bestatigungsurkunden Im 14 Jahrhundert schied Aura aus dem Bamberger Bistumsverband aus und gehorte seitdem zum Hochstift Wurzburg 1469 schloss sich die Abtei der Bursfelder Reformbewegung an Um 1500 hatte das Kloster Aura die Vogteien Aura Wittershausen und Garitz Zinsgerichte in Euerdorf Kleinbrach Sulzthal und Wirmsthal sowie Lehngerichte in Hausen Ramsthal Zahlbach und Waldfenster Die Zehnten zu Wittershausen Garitz und Kleinbrach standen allein dem Kloster zu Der Niedergang der Benediktinerabtei von Aura im Jahr 1525 geschah mit dem Deutschen Bauernkrieg und der Reformation 1552 53 erlitten Kloster und Klosterdorfer schwere Schaden durch den Zweiten Markgrafenkrieg Bischof Friedrich von Wirsberg hob 1564 das Kloster als geistliche Institution zu Gunsten der hochstiftlichen Kammer des Hochstiftes Wurzburg auf Der ehemalige Klosterbesitz wurde in Wurzburg dem Amt Trimberg zugeordnet 1 Klosteranlage BearbeitenDer Kreuzgang dessen Pflaster heute nur noch vor dem Ostflugel teilweise vorhanden ist wurde fruher von drei Flugeln umschlossen 1874 wurde er neu zusammengestellt Der Nordflugel wurde abgerissen Ost und Westflugel vollstandig verandert Im Ostflugel befinden sich der Kapitelsaal und der Apostelsaal die heute als Leichenhalle bzw fur Ausstellungen genutzt werden An der Nordwestseite des Westflugels befindet sich ein Renaissanceportal Das sudliche Torhaus stammt wohl aus dem 13 Jahrhundert Es wurde stark verandert Der nordliche Torbogen sturzte 1956 ein Klosterkirche St Laurentius Bearbeiten nbsp Innenraum der Klosterkirche nbsp Orgel der Klosterkirche Die romisch katholische Klosterkirche St Laurentius in Hanglage uber der Frankischen Saale ist eine der beiden Dorfkirchen von Aura Sie gehort wie das Kloster zu den Baudenkmalern des Ortes und ist unter der Nummer D 6 72 111 1 in der Bayerischen Denkmalliste registriert Die zweite Dorfkirche mitten im Ort gehort wie die Klosterkirche zur Pfarrei Aura Diese ist wiederum mit den Pfarreien Ramsthal Sulzthal und Euerdorf mit Filiale Wirmsthal zur Pfarreiengemeinschaft Saalethal im Dekanat Bad Kissingen Bistum Wurzburg zusammengeschlossen Geschichte der Pfarrei Bearbeiten Im Jahr 1668 wurde Aura mit der Filiale Wittershausen zur Pfarrei erhoben und mit einem Teil der ehemaligen Klostereinkunfte ausgestattet Der Pfarrer wohnte zunachst in Euerdorf Im Jahr 1695 wurde das Pfarrhaus bezugsfertig und der Sitz der Pfarrei wechselte nach Aura Die Klosterkirche diente als Pfarrkirche Am 29 Juni 1971 wurde sie in dieser Funktion vom Neubau mitten im Ort abgelost Zum 1 September 1989 wurde Wittershausen von Aura nach Oberthulba umgepfarrt Mit der Eingliederung des Ortes in die Pfarreiengemeinschaft Saalethal zum 1 September 2001 endete auch die Eigenstandigkeit von Aura Hauptartikel Liste der Pfarrer von Aura an der Saale Baugeschichte Bearbeiten Die Kirche wurde im Jahr 1113 nach funfjahriger Bauzeit geweiht Der heutige Kirchturm entstand um das Jahr 1600 Im Jahr 1669 wird die Kirche als baufallig beschrieben Umbauten und Abtragungen in den Jahren 1687 bis 1697 folgten darauf Weitere bauliche Veranderungen fanden in den Jahren 1742 bis 1745 statt In den Jahren 1975 bis 1981 wurde die Kirche innen und im Jahr 2007 aussen renoviert Vor dem Einbau der neuen Glocken im Jahr 2013 war eine Reparatur des Kirchturms notig Beschreibung Bearbeiten Die Kirche ist nicht in allen Bauteilen erhalten Es handelt sich um eine romanische Basilika mit Mittelschiff und zwei Seitenschiffen Sie hatte im Osten zwei Turme mit Zeltdach Die drei Apsiden zwischen ihnen bildeten den Monchschor Im Westen befand sich ein ca 16 m 5 grosser Querbau mit einem Rundbogeneingang Zum 5 45 m breitem Triumphbogen des Mittelschiffes fuhrte eine 4 50 m hohe Treppe Die Kirche war ohne den Querbau aussen gemessen ca 45 m lang und ca 16 m breit Das Mittelschiff war innen 6 40 m brseit und 11 90 m hoch die Seitenschiffe 3 16 m nordliches Seitenschiff bzw 3 25 m breit sudliches Seitenschiff und 5 83 m hoch Die Stutzen des Mittelschiffs entsprachen ursprunglich dem sachsischen Stutzenwechsel zwei Saulen auf einen Pfeiler Die Vorgaben der Hirsauer Bauschule die Abt Ekkehard mitbrachte sind daher nicht vollstandig beachtet Die drei Kirchenschiffe sind bis heute erhalten geblieben Dagegen sind der Monchschor mit den beiden Turmen und auch der Querbau verschwunden Dadurch hat sich die Lange auf ca 30 80 m verkurzt Der Fussboden ist angehoben worden Die Rundbogenfenster sind durch ovale Fenster und Fenster mit geradem Sturz ersetzt Dadurch hat die Kirche nun ein barockes Erscheinungsbild Zu diesem tragt auch der Stuck der Flachdecken bei Der heutige dreigeschossige Turm an der Nordseite ist nachgotisch Seine Hohe bis zum Haubendach mit Knauf betragt ca 36 Meter Er besitzt spitzbogige Schallfenster und im Stockwerk darunter ovale Fenster Ausstattung Bearbeiten Die Altare sind Werke des 18 Jahrhunderts Der Hochaltar mit Gemalde Maria Himmelfahrt und Figuren der Heiligen Aquilin Burkard Kilian und Laurentius wurde 1730 geschaffen Die kleinen Nebenaltare sind etwas alter und datieren 1720 Die Kanzel wurde im 17 Jahrhundert gefertigt und spater im Stil des Rokoko umgearbeitet Zu nennen ist auch eine spatgotische Figur des heiligen Urban an einem der Pfeiler Die Orgel ist neueren Datums im barocken Gehause Seit dem Jahr 2013 besitzt die Kirche vier neue Bronzeglocken der Firma Perner in Passau mit den Tonen fis gis a h 2 Diese Glocken ersetzten ein Gelaut aus vier Stahlglocken das 1923 gegossen und 1949 durch Zukauf erweitert wurde Der Zukauf war notwendig geworden weil die im Jahr 1538 gegossene Marienglocke mit dem Ton fisʼ beschadigt von der Ablieferung im Jahr 1942 zuruckkam Kirchenruine Bearbeiten nbsp Ruine Aura Bei der Ruine Aura zu unterscheiden vom Kloster Aura handelt es sich um Uberreste eines Neugrundungsversuchs im 17 Jahrhundert Der Bau blieb 1622 unvollendet stehen Nach dem Tod des Grunders Furstbischof Johann Gottfried I von Aschhausen im Jahr 1622 und bedingt durch den Dreissigjahrigen Krieg wurden die Arbeiten eingestellt und nicht wieder aufgenommen Es ist eine fruhbarocke Anlage und die erste Wandpfeilerkirche in Franken Geplant waren zwei Turme im Westen ein einschiffiges Langhaus ein schmales Querschiff und eine halbrunde Apsis im Osten Heute ist das Gebaude stark verfallen Es wurde von der Bevolkerung der umliegenden Dorfer als Steinbruch genutzt Siehe auch BearbeitenWarta Wustung Literatur BearbeitenWalter Mahr Zur Geschichte der ehem Benediktinerabtei Aura Saale In Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte und Kunst Hrsg Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte e V H 13 1961 S 55 62 Werner Eberth Ekkehard von Aura Bad Kissingen 2005 Monika Schaupp Aura an der Saale 1108 2008 Aura 2008 S 12 27 40 41 63 73 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 1999 zweite uberarbeitete Auflage ISBN 3 422 03051 4 S 64 65 Robert Kummert Die Glocken des Landkreises Hammelburg Wurzburg 1955 S 11 Felix Mader Hrsg Die Kunstdenkmaler von Bayern 14 Bezirksamt Hammelburg unveranderter Nachdruck von 1915 Oldenbourg Verlag Munchen 1982 ISBN 3 486 50468 1 S 14 32 Hanswernfried Muth Die romanische Kunst der Salierzeit Die Hirsauer Bauschule In Heinrich Pleticha Deutsche Geschichte in 12 Banden Band 2 Von den Saliern zu den Staufern Verlagsgruppe Bertelsmann GmbH Gutersloh 1982 S 120 121Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Aura Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Klosterkirche in Aura Saale In Aura Saale de Kloster Aura Basisdaten in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Alfred Schrocker Bearbeiter Statistik des Hochstiftes Wurzburg um 1700 ISBN 3 8771 7031 5 S 49 Die neuen Glocken lauten in Aura In Saale Zeitung 9 Juni 2014 abgerufen am 5 Dezember 2017 Normdaten Korperschaft GND 4544971 5 lobid OGND AKS VIAF 247828718 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Aura amp oldid 242424740 Klosterkirche St Laurentius