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Sanctae Crucis ist die evangelische Pfarrkirche in der Kleinstadt Ziesar im Westen des Landes Brandenburg Die Saalkirche ist eine romanische Feldsteinkirche Sie gehort zum evangelischen Kirchenkreis Elbe Flaming der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Die Pfarrkirche St Crucis von Nordosten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Inneneinrichtung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Heilig Kreuz Kirche lateinisch Ecclesia Sanctae Crucis Kirche vom heiligen Kreuz wurde zwischen 1200 und 1240 als klassische Kreuzkirche errichtet 1 Die genaue Entstehungszeit des wahrscheinlich durch Monche des Pramonstratenserordens errichteten Kirchenbaus ist unbekannt St Crucis wurde aus den am Ort verfugbaren Feldsteinen eiszeitlichen Findlingen errichtet 2 1226 siedelten sich Franziskaner in Ziesar an 1237 wurde ein Kloster gestiftet St Crucis zur Klosterkirche Um 1250 gingen die Franziskaner jedoch von Ziesar in die Altstadt Brandenburg an die Johanniskirche Bischof Ludwig machte ab 1327 Ziesar zur festen Bischofsresidenz In seiner Amtszeit waren spatestens ab 1331 Zisterzienserinnen in der Stadt nachweisbar Weiterhin wurde dem Augustinerorden der Betrieb einer Terminei gestattet 1341 stiftete der Bischof den Zisterzienserinnen ein Nonnenkloster das der heiligen Maria geweiht war Das Kloster Ziesar besass das Kirchenpatronat fur die Pfarrkirche St Crucis Das Gelande des Klosters lag unmittelbar um den Kirchenbau und die Kirche stand auf Klostergrund Zwischen 1365 und 1400 wurde die Chorapsis im Stil der Gotik erneuert Dafur wurden erstmals Backsteine verbaut Weiterhin wurde ein gotisches Portal in den nordlichen Kreuzarm eingearbeitet und samtliche Kirchenfenster wahrscheinlich spitzbogig verandert 2 1540 nach der Reformation wurde das Kloster Ziesar aufgelost und in ein Frauenstift umgewandelt ehe auch dieses 1562 aufgelost wurde Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Ziesar zweimal zerstort Um Schaden des Krieges zu beseitigen wurde 1694 der Giebel des Kirchturmes erneuert Weitere Umbau und Erneuerungsmassnahme war 1724 das Ersetzen des bestehenden Tonnengewolbes des Chorraums durch ein Kreuzgratgewolbe Aus dem Jahr 1770 stammen Entwurfe fur den Neubau beziehungsweise eine Wiederherstellung des sudlichen Kreuzarmes der offenbar fehlte Im Jahr 1801 wurde der Turm repariert und Boden und Treppen erneuert Eine weitere Reparatur des Kirchturms erfolgte 1817 3 Kleinere Reparaturen erfolgten 1820 und 1847 1853 wurde die beschadigte Kirchenglocke durch einen Glockengiesser Engel aus Halberstadt umgegossen Grossere Reparatur und Neubaumassnahmen gab es zwischen 1859 und 1864 In diesen funf Jahren wurden Emporen aus dem Kirchenschiff entfernt drei Backsteinemporen errichtet der sudliche Kreuzarm wieder aufgebaut Kreuzrippengewolbe in den Kreuzarmen installiert die Spitzbogenfenster wieder zu Rundbogenfenster zuruckgebaut Inneneinrichtungen und Ausmalungen und die Orgel unter Wiederverwendung alter Teile durch den magdeburgischen Orgelbaumeister Carl Bottcher erneuert Weiterhin erhielt der Kirchturm einen neugotischen Dachreiter Ein rundbogiges Westportal wurde eingearbeitet und ein bogenartiger Torbau welcher vom Turm zum Giebel des benachbarten alten Klostergebaudes fuhrt und der das Westportal uberdacht errichtet Zwischen 1870 und 1872 wurde an der sudwestlichen Ecke des Turms ein 30 Fuss hoher Strebepfeiler errichtet und ein eisernes Band angebracht Aus privaten Vermogen Ziesarer Burger finanziert erhielt die Kirche zwischen 1898 und 1904 fur die Chorfenster drei farbige Bleiglasfenster eines Glasermeisters Ferdinand Moller aus Quedlinburg 4 Wahrend des Ersten Weltkriegs wurden zwei Glocken fur die Waffenproduktion eingeschmolzen 1925 schaffte man ersatzweise drei neue aus Apolda an Wiederum zum Zweiten Weltkrieg wurden drei Glocken fur Kriegszwecke verwendet 1953 entfernte man aufgrund von Baufalligkeit den neugotischen Dachreiter vom Kirchturm Weitere Restaurierungen erfolgten in den folgenden Jahren 5 Bauwerk Bearbeiten nbsp St Crucis von Sudwesten links gelb verputzt ein Wohngebaude des Klosters ZiesarDie Kirche St Crucis hat einen kreuzformigen Grundriss und ist aus Feldsteinen erbaut An einigen Stellen spaterer Umbaumassnahmen wurden Backsteine verwendet Im breiten Westturm gibt es ein rundbogiges Westportal welches durch ein ebenfalls aus Feldsteinen errichtetes Torhaus uberdacht ist Das Torhaus verbindet die Kirche mit dem das westlich liegenden Klostergebaude Mehrere Rundbogenfenster sind im Turm eingearbeitet Ebenfalls rundbogig sind die jeweils zweigeteilten Schalloffnungen im Glockenstuhl Oberhalb der nordlichen Schalloffnung wurde eine Lilie auf das Mauerwerk gebracht Weitere steinerne Lilien gibt es als Giebelreiter am Nord und Sudgiebel des Satteldaches des Kirchturms Eine Kirchturmuhr befindet sich nach Osten oberhalb der Schalloffnungen Die Spitze der Kirche bildet ein Turmkreuz Das Fenster im Kirchenschiff sind allesamt rundbogig Spitzbogenfenster finden sich lediglich in der Apsis des Chores Ebenfalls finden sich dort zwei spitzbogige Blendfenster Im nordlichen Kreuzsarm gibt es ein spitzbogiges dreistufiges Portal mit eisernen Beschlagen Weiterhin finden sich oberhalb dieses beziehungsweise zweier Rundbogenfenster rundbogige Blenden Das Portal im Sudarm ist rundbogig mit einer spitzgiebeligen risalitartig vorspringenden Uberdachung An den seitlichen Armen wurden nach Osten ebenfalls Apsitiden eingearbeitet Die allesamt halbrunden Apsitiden der Kirche haben halbkegelige Dacher An der sudwestlichen Ecke des Turms befindet sich ein Strebepfeiler Um die Kirche findet man ein rotes Traufgesims welches sich wiederholende Spitzbogen formt Uber den Giebeln des Schiffs des Chores und der Seitenarme reitend sind entweder steinerne Kreuze oder Lilien aufgestellt Die Dacher sind mit roten Biberschwanzen eingedeckt Inneneinrichtung BearbeitenDas Kircheninnere ist relativ schlicht gestaltet Auf einer aus roten Klinkern gemauerten von sechs durch Rundbogen verbundene Pfeiler getragenen Westempore befindet sich die Orgel aus der Werkstatt Paul Bottchers Weitere ebenfalls gemauerte Emporen befinden sich in den Seitenarmen Die Emporen fallen schrag zur Kirchenmitte ab Die Decke des Kirchenschiffs ist segmentbogig tonnenartig gewolbt und holzern verkleidet Im Schiff und im Chor hangen jeweils grosse gusseiserne Leuchter von der Decke Auf dem Innenputz wurde ein Mauerwerk malerisch imitiert Eine holzerne Kanzel befindet sich am sudlichen Ubergang vom Chor in das Kirchenschiff Auf einem steinernen Altar steht ein grosses Kreuz und ein kleines Kruzifix Die Chorapsis ist unterhalb der Spitzbogenfenster holzern ausgekleidet An der Ostwand des sudlichen Arms der Kirche wurde eine steinerne Platte eine Grabplatte aufgestellt die die zwei Bruder Tilo Kothe 1359 und Ghereke Kothe 1383 zeigt Diese waren Familienangehorige des Brandenburger Bischofs Dietrich II von Kothe 1347 1365 1 Im Nordarm befindet sich eine Dauerausstellung zur Geschichte der Kirche und des Klosters Ziesar nbsp Blick in Richtung des Chors nbsp Westempore mit Orgel nbsp Grabplatte mit der Darstellung der Gebruder KotheLiteratur BearbeitenJoachim Salomon Ziesar Stadtkirche St Crucis Ehemalige Zisterzienserinnen Klosterkirche Kunstverlag Peda Passau 1999 ISBN 978 3 89643113 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Crucis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Routen der Romanik in Berlin und Brandenburg Stadtkirche St Crucis ZiesarEinzelnachweise Bearbeiten a b Matthias Wemhoff Uber das Grab hinaus In Clemens Bergstedt Heinz Dieter Heimann Hrsg Wege in die Himmelsstadt Bischof Glaube Herrschaft 800 1550 Lukas Verlag Berlin 2005 ISBN 978 3 936872 40 8 S 35 a b Gert Richter Deutschland Kultur und Naturfuhrer Nord Deutschland Portrat einer Nation Band 11 Bertelsmann Lexikothek Verlag Gutersloh 1996 ISBN 978 3 577 08721 6 S 385 Schautafel Stadtkirche St Crucis Ziesar Zeittafel von 1200 1817 Schautafel Stadtkirche St Crucis Ziesar Zeittafel von 1820 1904 Schautafel Stadtkirche St Crucis Ziesar Zeittafel von 1899 2006 52 26679 12 28801 Koordinaten 52 16 0 4 N 12 17 16 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Crucis Ziesar amp oldid 236606051