www.wikidata.de-de.nina.az
Altstadt ist ein Stadtteil von Brandenburg an der Havel Er entwickelte sich aus der Siedlung Parduin und wurde 1715 zusammen mit der Neustadt zur Stadt Brandenburg vereinigt Der Siedlungskern der Altstadt liegt nordlich der Havel Blick in Brandenburg an der Havel uber die Havel auf die Altstadt zentral im Hintergrund der Kirchturm von St Gotthardt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Struktur und Funktion 3 Infrastruktur 4 Industrie und Gewerbe 5 Gesundheitswesen 6 Bildung und Sport 6 1 Gegenwartige Situation 6 2 Historische Situation 7 Justiz 8 Bedeutende Sakralbauwerke 9 Personlichkeiten 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp St Gotthardt als das Zentrum des Parduins des Siedlungskerns der AltstadtDie Altstadt wurde im 12 Jahrhundert in der Nahe der kirchlichen Siedlung Dom Brandenburg seit 1929 ebenfalls ein Stadtteil Brandenburgs gegrundet Sie entstand anstelle eines Dorfes Parduin dessen Namen die Stadt zunachst ubernahm Um das Jahr 1147 erlaubte der slawische Furst Pribislaw Heinrich Monchen des Pramonstratenserordens aus Leitzkau die Niederlassung an der Gotthardtkirche Wenig spater fiel Brandenburg an Albrecht den Baren und wurde somit deutsches Gebiet Nach der Erneuerung des Bistums Brandenburg 1161 wurden dem Pramonstratenserstift St Gotthardt eine grosse Zahl von Landereien nordlich der Havel ubertragen Zu dieser Zeit bis zum Bau des Brandenburger Doms auf der Dominsel war St Gotthardt die Kathedrale des Bistums Im Jahr 1170 werden dem Burgern Zollprivilegien gewahrt 1196 wurde auf der gegenuber sudlichen Havelseite die Neustadt gegrundet Zwanzig Jahre spater wurde erstmals der Name Altstadt urkundlich erwahnt der sich bald gegenuber Parduin durchsetzte 1258 wurde der Herrschaftsbereich der Markgrafen Johann I und Otto III geteilt Trennungslinie war der Fluss Havel So wurde die nordliche Altstadt 1260 Hauptort des Havellandes die sudliche Neustadt Hauptort der Zauche Im 13 und 14 Jahrhundert erwarb die Altstadt weitere Dorfer im nordlichen Umland Auch erhielt sie vom Markgrafen den ausgedehnten Beetzsee mitsamt dem Fischereirecht Auch mehrere Wassermuhlen um die Dominsel kamen an die Stadt 1348 wurde der Schoppenstuhl der sich in einem Gebaude mittig auf der Havelbrucke zwischen den beiden Orten Alt und Neustadt befand erstmals erwahnt 1538 zwei Jahre nach der Neustadt wurde die Altstadt reformiert Um die Mitte des 16 Jahrhunderts wurden 412 Wohnhauser in der Altstadt gezahlt In dieser Zeit wurde Brandenburg von mehreren Pestepidemien heimgesucht Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Stadt wiederholt durch Truppen geplundert Zum Ende des Krieges war etwa die Halfte der Hauser zerstort 1645 waren lediglich noch 152 Hauser bewohnt In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts wurde die Akzise eingefuhrt 1715 wurden Alt und Neustadt unter einer Stadtverwaltung vereinigt 1 Seither entwickelte sich die Altstadt als Stadtteil Brandenburgs Sie wuchs uber die alte Stadtbefestigung hinaus vor allem nach Westen und Norden Neue Wohnquartiere wie Quenzsiedlung und Klingenbergsiedlung entstanden wahrend der Industrialisierung Struktur und Funktion Bearbeiten nbsp Das Altstadtische RathausDie Altstadt besitzt einen gewissen Charakter eines Innenstadtbereichs auch wenn ein grosser Teil des Zentrumsfunktion von der Neustadt wahrgenommen wird Ein grosser Teil der historischen Bebauung der Altstadt ist als Baudenkmal ausgewiesen Zentrum der Altstadt ist der Altstadtische Markt Die Stadtverordnetenversammlung tagt im Ratssaal des historischen Altstadtischen Rathauses Weiterhin ist dort und im benachbarten mittelalterlichen Ordonnanzhaus ein zentraler Teil der Stadtverwaltung wie der Oberburgermeistersitz untergebracht Neben Rathaus und Ordonnanzhaus sind die Gebaude Sekretariats und Syndikatshaus in dem die Fouque Bibliothek angesiedelt ist und das Inspektorhaus auffallige Bauwerke am Markt Ein grosser Teil der Stadtverwaltung ist in der ehemaligen Spielwarenfabrik des Ernst Paul Lehmann in der Klosterstrasse und im Haupthaus des Alten Zuchthauses am Nicolaiplatz untergebracht Infrastruktur BearbeitenIm Westen der vorstadtischen Erweiterung der Altstadt befindet sich der Bahnhof Brandenburg Altstadt an der Regionalbahnlinie von Brandenburg nach Rathenow Eine weitere Verbindung auf den ehemaligen Westhavellandischen Kreisbahnen wird heute nur noch teilweise fur den Guterverkehr genutzt Die Strassenbahn der Linien 1 2 und 6 der Verkehrsbetriebe Brandenburg an der Havel verkehren durch die Altstadt 2 Weiterhin existieren mehrere Buslinien des Tagesverkehrs in verschiedene Stadt und Ortsteile Daneben existiert ein Nachtbusverkehr Industrie und Gewerbe BearbeitenIm Westen der vorstadtischen Bebauung befindet sich das ehemalige Stahl und Walzwerk Brandenburg Dieses wurde am Silokanal angesiedelt und ist heute in erster Linie ein Recyclinghof und Industriemuseum Lediglich das in den 1980er Jahren errichtete Elektrostahlwerk im Besitz des Riva Konzerns ist noch in Betrieb Gesundheitswesen BearbeitenAm Marienberg befindet sich das Universitatsklinikum Brandenburg an der Havel als grosstes Krankenhaus Westbrandenburgs Das Universitatsklinikum Brandenburg an der Havel ist Hochschulkrankenhaus der im Jahre 2013 gegrundeten Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane Daneben existiert eine geriatrische Spezialklinik das St Marienkrankenhaus Bildung und Sport Bearbeiten nbsp Hauptgebaude der Technischen Hochschule BrandenburgGegenwartige Situation Bearbeiten In der Altstadt befinden sich die beiden Hochschulen der Stadt Die Technische Hochschule Brandenburg ist in einem ehemaligen Kasernenkomplex an der Magdeburger Strasse untergebracht Seminar und Vorlesungsraume der Medizinischen Hochschule Brandenburg existieren in einer ehemaligen Schule am Nicolaiplatz Daneben gibt es im Stadtteil zwei Grundschulen eine Oberschule eine Forderschule ein Oberstufenzentrum und eine Medizinische Fachschule 3 Sport und Veranstaltungsstatten sind das Stadion am Quenz der Stahlpalast eine Mehrzweckhalle und das Marienbad Brandenburg Historische Situation Bearbeiten Das Gebaude Gotthardtkirchplatz 5 besitzt eine besondere Bedeutung Sie ist die alteste bekannte Lateinschule der Stadt Brandenburg und eines der altesten Schulgebaude der Mark Brandenburg Bereits im Jahre 1346 wurde ein Rektor an dieser Schule erwahnt Heute ist in ihr die Galerie Sonnensegel eine Kinder Kunstschule Galerie Sonnensegel untergebracht 4 Eine reichhaltige Geschichte weist das unter Denkmalschutz stehende Gebaude auf dem Gelande des ehemaligen Bischofshofes am Walther Rathenau Platz 1 Vorderseite Gotthardkirchplatz 9 auf Seit 1591 erste Saldria auch als Altstadtische Lateinschule bezeichnet beherbergte sie nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1975 die Polytechnische Oberschule mit erweitertem Russischunterricht Juri Gagarin ROS Im Nachbargebaude Gotthardkirchplatz 10 wurden Schuler der ehemalige Gemeindeschule der Altstadt unterrichtet bis das Gebaude der ROS angegliedert wurde Justiz BearbeitenIn der Nahe des Campus der Technischen Hochschule Brandenburg befindet sich das Amtsgericht Brandenburg an der Havel und das Arbeitsgericht Brandenburg an der Havel Am Gertrud Piter Platz hat das Oberlandesgericht Brandenburg seinen Standort Dort befindet sich auch die juristisch ausgerichtete Bibliothek des Brandenburgischen Oberlandesgerichtes Bedeutende Sakralbauwerke BearbeitenIn der Altstadt stehen mehrere denkmalgeschutzte Sakralbauten Neben der Gotthardtkirche der alten Hauptkirche der Altstadt beziehungsweise des Paduins betreibt die evangelische Gemeinde St Gotthardt noch die Christuskirche in der Klingenbergsiedlung Die katholische Gemeinde nutzt die Kirche St Nikolai St Bernhard wurde 2014 aufgegeben Die im Zweiten Weltkrieg stark beschadigte Kirche St Johannis wurde fur die Bundesgartenschau 2015 saniert Zentrale Parkanlage dieser Gartenschau war der Marienberg auf dem sich die Friedenswarte befindet Personlichkeiten BearbeitenMichael During 1587 1618 Burgermeister der Altstadt Katharina Zieriss 1587 oder 1588 1618 Frau des Burgermeisters Michael DuringEinzelnachweise Bearbeiten S Kinder H T Porada Hrsg Brandenburg an der Havel und Umgebung 2006 S 401 bis 406 ISBN 978 3 412 09103 3 Tagesnetz bis ca 20 30 Uhr Eingesehen am 11 Dezember 2014 Stadt Brandenburg Schullandschaft in der Stadt Abgerufen am 31 Juli 2020 Marcus Cante Autorenkollektiv Denkmale in Brandenburg Stadt Brandenburg an der Havel Dominsel Altstadt Neustadt Hrsg Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege im Auftrag des Ministeriums fur Wissenschaft Forschung und Kultur des Landes Brandenburg 1 Auflage 1994 Band 1 1 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms am Rhein 1994 ISBN 3 88462 105 X S 163 52 41373 12 55375 Koordinaten 52 25 N 12 33 O Stadtteile von Brandenburg an der Havel Altstadt Dom Gorden Hohenstucken Kirchmoser Neustadt Nord Plaue Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altstadt Brandenburg an der Havel amp oldid 228320211