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Die Wohnsiedlung Quenz gehort zum Stadtteil Altstadt der Stadt Brandenburg an der Havel Der Name entstand durch den nahe gelegenen Quenzsee Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Walzwerksiedlung 3 Zeit des Nationalsozialismus 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDas Gebiet war vor der Besiedlung gepragt durch Wiesen und Gartenlandschaft mit vereinzelten Gehoften und Scheunen Wahrend des 18 Jahrhunderts kamen auf Initiative Konig Friedrichs II verschiedene Kolonistensiedlungen mit Siedlern aus Sachsen und Thuringen hinzu Jede Familie erhielt ein Wohnhaus und einen Morgen Land sowie das Recht auf Leseholz Diese Siedlungen und Vorwerke dienten der Versorgung und Entlohnung der Ratsherren und stadtischen Bediensteten Textilgewerbe sollte die Region beleben Weit vor den Toren der Stadt entstand um 1830 an der Magdeburger Landstrasse Teil der fruheren Handelsstrasse Magdeburg Berlin der Gutshof Wilhelmshof der dem Mechaniker Brexendorf gehorte und daher auch als Vorwerk Brexendorf bezeichnet wurde 1 1860 befanden sich auf dem Ackerhof zwei Wohn und funf Wirtschaftsgebaude Das Gut wurde 1928 in die Stadt eingemeindet Lehmvorkommen am Quenzsee bewirkten um 1870 die Entstehung einer Ziegelei 2 Ab der Wende zum 20 Jahrhundert wurden entlang der Blosendorfer Strasse nahe am Quenzsee Wohn und Mietshauser stadtischen Charakters errichtet Auf dem Gelande der Brandenburger Klinkerwerke von F Korting bis 1910 Brandenburger Dampfziegelei und Kiesgruben GmbH am Quenzsee vormals August Goerisch entstand im Oktober 1914 ein grosses Gefangenenlager Sudlich des Lagers abseits der Strasse zwischen Siedlung Wilhelmshof und Neuendorf wurde ein Friedhof angelegt der im Herbst 1942 eingeebnet wurde um den Flugplatz der Arado Flugzeugwerke zu erweitern Im November 1918 wurde das Lager aufgelost das Areal erwarben die Hansa und Brandenburger Flugzeugwerke Walzwerksiedlung BearbeitenMit der Grundsteinlegung des Stahlwerkes 1912 begann der Aufbau der Walzwerksiedlung Im Jahre 1919 kaufte die Werkleitung von der Stadt die Kleinhaussiedlung Wilhelmshof mit anfanglich 24 Hauser auf Im Fruhjahr 1920 konnten im heutigen Bereich der Bayernstrasse und Thuringer Strasse 146 neue Wohnungen bezugsfertig ubergeben werden Sie waren mit Unterstutzung der Deutsch Luxemburgische Bergwerks und Hutten AG geschaffen worden und vor allem fur die aus dem Saarland zugereisten Stahl und Walzwerker bestimmt welche zwischen 1912 und 1914 wahrend der Errichtung des Stahl und Walzwerkes aber auch spater nach Brandenburg kamen Weitere Doppelhauser wurden 1921 nach den Planen des Stadtbaurats Moritz Wolf errichtet Der Siedlungsgedanke mit der Verbindung von Wohnen Gartenarbeit und Nahrungsmittelproduktion gewann in den 1930er Jahren neue Aktualitat Grundgedanke war mit den billigen von den kunftigen Bewohnern zum Teil in Eigenarbeit zu errichtenden Hausern auf Grund der von der Stadt zur Verfugung gestellt wurde der Wohnungsnot zu begegnen Gleichzeitig sollte den Arbeitslosen eine zumindest teilweise Selbstversorgung durch Gartenbau ermoglicht werden Gegenuber der Hauptverwaltung des Stahlwerkes begann Anfang der 1930er Jahre der Ausbau der Wohnsiedlung Die Erwerbslosenwohnungen an der heutigen Hannoverschen Strasse und an der Klingenberg und Karl Sachs Strasse von 1931 gehoren zu den ersten die in Deutschland nach den Entwurfen von Karl Erbs gebaut wurden Sie sind der verwirklichte Teil viel umfangreicherer Planungen nach denen sich Kleinhaussiedlungen im Westen der Stadt bis zur Blosendorfer Strasse erstrecken sollten 1934 wurde die nach Erbs Entwurfen in die bestehenden Reihenhauser der Thuringer Strasse integrierte Kapelle St Bernhard geweiht Karl Erbs wurde 1928 als Stadtbaurat Nachfolger von Moritz Wolf Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenAm 15 Oktober 1939 wurde die Baulehrkompanie z b V 800 ins Leben gerufen Hinter der Bezeichnung verbarg sich eine landlaufig Division Brandenburg genannte geheime Truppe Sitz der sogenannten Agentenschule war das Quenzgut wo einst im Ersten Weltkrieg das Gefangenenlager stand und von der Aussenwelt hermetisch abgeschirmt war Einen Hohepunkt erreichte das Lagerwesen der Stadt Brandenburg in der NS Zeit Uber 40 Gefangenenlager beziehungsweise Zwangsarbeitslager hatte Brandenburg im Zweiten Weltkrieg Das Barackenlager am Quenz bestand von 1937 bis Anfang der 50er Jahre entlang der Magdeburger Landstrasse Zunachst wurde das Lager fur die Unterbringung von Arbeitern der Stahlwerke genutzt die keine Wohnung hatten und hier Unterkunft fanden Von 1938 bis 1943 entstanden jahrlich neue Gebaude und mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Lager als Gefangenenlager genutzt Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden im Gefangenenlager am Quenz jetzt unter sowjetischer Militaraufsicht deutsche Kriegsgefangene interniert Ein Teil wurde als Auffanglager fur Zwangsarbeiter Fluchtlinge Umsiedler oder Vertriebene genutzt Literatur BearbeitenSebastian Kinder Haik Thomas Porada Hrsg Brandenburg an der Havel und Umgebung eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Brandenburg an der Havel Pritzerbe Reckahn und Wusterwitz Band 69 Verlag Bohlau Verlag Koln Weimar 2006 ISBN 3 412 09103 0 Einzelnachweise Bearbeiten Sebastian Kinder Haik Thomas Porada Hrsg Brandenburg an der Havel und Umgebung eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Brandenburg an der Havel Pritzerbe Reckahn und Wusterwitz Landschaften in Deutschland Band 69 Bohlau Verlag 2006 ISBN 3 412 09103 0 ISSN 0946 0527 S 302 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche https stahlstadion hpage com vor 1952 bevor alles begann html Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quenzsiedlung amp oldid 233222827