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Die St Sylvestri Kirche in Wernigerode gehort zur Neuen Evangelischen Kirchengemeinde Wernigerode Die Kirche ist nach dem Papst Silvester I benannt und befindet sich am Oberpfarrkirchhof St Sylvestri Kirche InnenansichtInhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Ausstattung 2 1 Glocken 2 2 Altar 2 3 Epitaph 2 4 Memorientafeln 2 5 Eichenbohlenschrank 2 6 Kanzel 2 7 Fenster 2 8 Orgel 3 Geistliche 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte Bearbeiten nbsp Haus GadenstedtDas Gebaude der St Sylvestri Kirche steht auf dem altesten Teil von Wernigerode dem Klint Die Benediktiner des Klosters Corvey unter ihrem Abt Warin I bauten hier der Legende nach im 9 Jahrhundert eine Kapelle die den Mittelpunkt der Siedlung Wernigerode bildete Fundamentreste befinden sich noch unter dem Gemeindehaus der Kirche dem Haus Gadenstedt gegenuber dem heutigen Kirchengebaude Im 10 Jahrhundert erfolgte der Umbau in eine dreischiffige kreuzformige romanische Basilika Die Pfeiler dieser Kirche stehen noch heute Die Kirche erhielt einen breiten Westbau und zwei achteckige Turme Um 1100 taucht erstmals der Name ecclesia St Georgi auf sie war also dem Heiligen Georg geweiht Schutzpatron unter anderem der Bauern Bergarbeiter Ritter und Ritterorden sowie der Soldaten Schmiede und Pilger 1265 wurde das Gebaude anlasslich der Grundung eines Chorherrenstifts zur fruhgotischen Basilika umgebaut Unter anderem wurde die Mittelschiffwand des obersten Geschosses mit grossen Fenstern versehen Obergaden Der Chorraum wurde verlangert um Platz fur das Chorherrengestuhl zu gewinnen Unter dem Chor befindet sich eine Gruft mit den Grabern einzelner Grafen Der Zugang wurde 1880 bis 1886 zugemauert Bischof Volrad von Kranichfeld bestatigte 1265 das Patrozinium des Papstes Silvester I 1727 werden die beiden Turme der Kirche abgetragen und auf dem Westwerk ein achteckiger Turm mit einer Haube im Barockstil errichtet Dieser wurde 1869 wieder abgerissen Anlasslich des Kirchenumbaus im neugotischen Stil 1880 1886 wurde ein neuer Turm errichtet der noch heute steht Bei diesem Umbau musste aus statischen Grunden anstatt des barocken Tonnengewolbes eine holzerne Flachdecke eingezogen werden Dazu war es notwendig die Lanzettfenster an der Ostseite des Chores zu verkurzen Der Obergaden wurde zugemauert und erst im 19 Jahrhundert wieder aufgebrochen Ausstattung BearbeitenIn Folge der Aufgabe der Liebfrauenkirche als Gottesdienststatte und der notwendigen Entwidmung werden Kulturgegenstande die vorher ihren Platz in der Liebfrauenkirche hatten in die Sylvestrikirche uberfuhrt 1 Glocken Bearbeiten Die Kirche besass ursprunglich funf Glocken Drei davon wurden im Ersten und Zweiten Weltkrieg fur Rustungszwecke eingeschmolzen Die erste verbliebene Glocke vom 27 Juni 1297 wiegt etwa 1750 kg Die andere aus dem Jahr 1500 hat ein Gewicht von etwa 1000 kg Die dritte Glocke wurde nach 2000 durch die Giesserei Lauchhammer gegossen und lautet jeden Mittag 12 Uhr und jeden Abend 18 Uhr Altar Bearbeiten Flugelaltar nbsp Festtagsseite nbsp Werktagsseite rechts nbsp Werktagsseite links Der gotische Flugelaltar wurde um 1480 in einer Brusseler Werkstatt gefertigt Ursprunglich stand dieser Altar in der Liebfrauenkirche Als diese 1751 durch einen Brand vollig zerstort wurde konnte er beschadigt gerettet werden und wurde zunachst in der Nikolaikirche aufgestellt Nach deren Abriss kam er 1932 in die St Sylvestri Kirche und ersetzte dort den 1883 von dem Wernigeroder Holzbildhauer Gustav Kuntzsch geschaffenen Altar 2 Die geoffnete Festtagsseite zeigt einen Marienaltar Im geschnitzten Mittelteil die Geburt Jesu Ankunft der Heiligen Drei Konige mit Gefolge Trauung Marias und Josefs Verkundigung Beschneidung Jesu und Anbetung Auf den oberen Flugeln Gottvater mit der Weltkugel und Maria Himmelfahrt Linke Flugelinnenseite Anna und Joachim vor der goldenen Pforte Verkundigung der Geburt an Maria Rechte Flugelinnenseite Flucht nach Agypten und Darstellung im Tempel Der rechte Aussenflugel zeigt Anna selbdritt auf dem linken Aussenflugel sieht man links Maria Magdalena und rechts Maria mit Jesuskind Der Sockel Predella stammt von einem barocken Altar Dass der Altar geoffnet einen Marienaltar darstellt und geschlossen einen Annenaltar ist eine Besonderheit Wahrscheinlich sind die Bilder der geschlossenen Seite alter als die Bilder und Figuren der geoffneten Seite Epitaph Bearbeiten nbsp Epitaph fur Dietrich von GadenstedtEines der Epitaphe ist fur den Hauptmann der Grafschaft Dietrich von Gadenstedt 13 Januar 1586 Es zeigt ihn und seine Familie in spanischer Hoftracht Das Grabdenkmal wurde erst 1995 wieder in der Kirche aufgestellt Von den ehemals vorhandenen Bildern ist nur noch die Himmelfahrt Christi erhalten Auch vier der Zwolf Apostel fehlen in dem Kunstwerk Memorientafeln Bearbeiten nbsp MemorientafelnDie linke Gedachtnistafel ist Graf Heinrich IV von Wernigerode 3 Juni 1429 gewidmet Er war der letzte Graf von Wernigerode Als Stifterfigur ist seine Ehefrau Grafin Agnes von Gleichen zu sehen Die rechte Tafel wurde Graf Dietrich dem Bruder von Graf Heinrich IV gewidmet der am 22 Juli 1386 wegen eines angeblich begangenen Landfriedensbruchs hingerichtet wurde oder einem Mordkomplott zum Opfer gefallen war 3 Eichenbohlenschrank Bearbeiten nbsp Eichen schrankIn der Kirche steht einer der altesten noch erhaltenen Eichenbohlenschranke Deutschlands Er stand ursprunglich in der Sakristei und diente zur Aufbewahrung heiliger Schriften Die romanischen Rundbogen im Sockel am Fuss sowie der gotische Giebel deuten auf das 13 Jahrhundert als Zeitraum der Herstellung hin Die Besonderheit des Schrankes ist die Leiste in der Mitte die sieben unterschiedliche Reliefs aufweist Kopfe Turnierhelme Schlangen und Blatter einen Affen und einen Lowen zeigt die Schmuckleiste Sie konnten auf den Sieg des Christentums uber das Heidentum oder auch als Sieg des Guten uber das Bose gedeutet werden Kanzel Bearbeiten Die Kanzel zeigt die Apostel Johannes Petrus Paulus und Jakobus Holzbildhauer Gustav Kuntzsch hat sie 1883 nach Vorlagen von Peter Vischer erstellt Auch das Gestuhl ist von Gustav Kuntzsch gearbeitet Fenster Bearbeiten Im Jahr 2017 erhielt die Dreifenstergruppe im Nordquerhaus uber dem Gadenstedtschen Epitaph eine neue Verglasung nach Entwurfen von Gunter Grohs Die bleiverglasten Fenster wurden in den Glaswerkstatten F Schneemelcher Quedlinburg ausgefuhrt und uberwiegend durch Spenden finanziert 4 Orgel Bearbeiten nbsp Jesse OrgelDie barocke Orgel wurde 1790 von Balthasar Georg Christoph Jesse 1741 1795 aus Halberstadt erbaut Sie besitzt 26 Register auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischer Traktur und Schleifladen 1383 Pfeifen 5 1971 1972 kam sie aus der Dorfkirche von Deersheim und wurde durch die Zittauer Orgelbaufirma A Schuster amp Sohn unter Verwendung des Pfeifenmaterials der von Friedrich Ladegast geschaffenen Vorgangerorgel umgebaut 6 I Manual C d3Pommer 16 Principal 8 Rohrflote 8 Oktave 4 Gedackt 4 Nasat 2 2 3 Oktave 2 Terz 1 3 5 Mixtur VITrompete 8 II Oberwerk C d3Gedackt 8 Prinzipal 4 Rohrflote 4 Waldflote 2 Quinte 1 1 3 Sesquialtera IICymbel IIIMixtur IVVox Humana 8 Pedal C f1Subbass 16 Oktavbass 8 Gedackt 8 Quinte 5 1 3 Octave 4 Choralbass II 4 2 Posaune 16 Clarine 4 Koppeln II I I PGeistliche BearbeitenChristian Bilefeld 1617 1695 1655 bis 1680 Oberpfarrer und Superintendent Johann Wolf 1653 1695 1680 bis 1695 Oberpfarrer und Superintendent Heinrich Georg Neuss 1654 1716 1696 bis 1716 Oberpfarrer und Superintendent KirchenlieddichterLiteratur BearbeitenHelga Neumann Die Kirchen in Wernigerode Schmidt Buch Verlag Wernigerode 1994 ISBN 3 928977 22 9 S 5 ff Helga Neumann St Sylvestri Kirche in Wernigerode Kunstverlag Peda Gregor e K Passau 2010 ISBN 978 3 89643 799 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Sylvestri Wernigerode Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Neue Evangelische Kirchengemeinde Wernigerode St Sylvestri auf Wernigerode TourismusEinzelnachweise Bearbeiten Kirchenmusik Wernigerode Liebfrauenkirche wird entwidmet Orgel bleibt Kircheneigentum Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 26 Januar 2019 abgerufen am 26 Januar 2019 Gustav Kuntzsch Altar der St Sylvestri Kirche zu Wernigerode In Entwurfe zu Kirchenmobiliar in gotischem Stile S 7 abgerufen am 27 August 2017 Zum Tod des Grafen Dietrich von Wernigerode Katrin Schroder Neue Fenster fur St Sylvestri In volksstimme de 18 Dezember 2017 abgerufen am 7 Juni 2018 Jesse Orgel in der Sylvestrikirche Memento vom 9 Januar 2015 im Internet Archive Orgelbaufirma Schuster und Sohn Memento vom 11 Januar 2015 im Webarchiv archive today 51 831980555556 10 784233333333 Koordinaten 51 49 55 1 N 10 47 3 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Sylvestri Kirche Wernigerode amp oldid 236835374