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Der Grosse Hammerhai Sphyrna mokarran ist mit einer maximalen Grosse zwischen 5 5 und 6 1 Metern der grosste Hai innerhalb der Familie der Hammerhaie Sphyrnidae Er lebt weltweit im Bereich tropischer und subtropischer Kustengebiete und des Kontinentalschelfs wobei er Korallenriffe als Lebensraum bevorzugt Von anderen grossen Haien unterscheidet er sich vor allem durch die Auspragung des hammerformig vergrosserten Kopfes Cephalofoil sowie seiner sehr grossen und sichelformigen ersten Ruckenflosse Er ist ein Einzelganger und ernahrt sich von einer Vielzahl wirbelloser Tiere sowie von Knochen und Knorpelfischen einschliesslich kleiner Haie und Vertretern der eigenen Art Die Hauptbeute stellen jedoch Rochen speziell Stechrochen dar die er durch die am Cephalofoil befindlichen Sinnesorgane aufspurt und mit dem Kopf am Boden festhalt um sie zu fressen Grosser HammerhaiGrosser Hammerhai Sphyrna mokarran Systematikohne Rang Haie Selachii Uberordnung GaleomorphiiOrdnung Grundhaie Carcharhiniformes Familie Hammerhaie Sphyrnidae Gattung SphyrnaArt Grosser HammerhaiWissenschaftlicher NameSphyrna mokarran Ruppell 1837 Wie alle anderen grossen Hammerhaie wird diese Art als dem Menschen potenziell gefahrlich eingestuft Haiunfalle mit Hammerhaien sind allerdings sehr selten dokumentiert Aufgrund seiner grossen Flossen und seiner Haut wird er kommerziell bejagt und ist von der International Union for Conservation of Nature IUCN als vom Aussterben bedroht critically endangered eingestuft Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Ernahrung 3 2 Fortpflanzung und Entwicklung 4 Systematik 5 Beziehung zum Menschen 5 1 Nutzung und Fang 5 2 Bedrohung und Schutz 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Grosse Hammerhai ist durchschnittlich 3 5 Meter lang mit einem Gewicht von uber 230 Kilogramm Wenige Exemplare vor allem Weibchen erreichen deutlich grossere Korperlangen die maximalen Korperlangen liegen bei 5 5 bis 6 1 Metern 1 2 3 Damit ist diese Art der grosste Vertreter der Hammerhaie vor dem Bogenstirn Hammerhai S lewini und dem Glatten Hammerhai S zygaena deren maximale Langen jeweils etwa 4 Meter betragen 2 Der schwerste bislang dokumentierte Grosse Hammerhai war ein 4 4 Meter langes Weibchen mit einem Gewicht von 580 Kilogramm das 2006 vor der Kuste von Boca Grande Florida gefangen wurde Das Exemplar war trachtig mit 55 Jungtieren die kurz vor der Geburt standen 4 nbsp Grosser HammerhaiDer Korper des Hais ist wie bei allen Haien der Familie stromlinienformig Die Ruckenfarbung ist dunkelbraun bronzefarben oder grau bis grau braun an den Flanken zum Bauch hin wird sie heller und der Bauch ist weisslich gefarbt der Grenzverlauf zwischen Bauch und Ruckenfarbung ist klar gezeichnet 5 Ausgewachsene Exemplare besitzen keine deutlichen Flossenmarkierungen mit Ausnahme eines dunkleren Rands der Brustflossenunterseite bei den Jungtieren kann die Spitze der zweiten Ruckenflosse schwarz gefarbt sein 1 2 Der hammerformige Kopf Cephalofoil besitzt eine Breite die zwischen 23 und 27 der Korperlange entspricht wodurch der Grosse Hammerhai den im Verhaltnis zum Korper breitesten Kopf aller Arten der Gattung Sphyrna besitzt nur der Kopf des Flugelkopf Hammerhais Eusphyrna blochii ist mit einer Breite von fast 50 der Korperlange noch breiter ausgebildet Die Vorderkante des Cephalofoil ist nahezu gerade und besitzt sowohl in der Kopfmitte als auch beidseitig nahe dem Kopfrand jeweils eine deutliche Einbuchtung die Hinterkante ist leicht konkav 5 Damit unterscheidet sich die Art von anderen grossen Arten mit gebogenem Cephalofoil 1 2 Das breite Maul bildet von unten betrachtet eine Parabel kurze Labialfurchen sind vorhanden 5 Die Zahne des Ober und Unterkiefers sind schrag dreieckig mit einer Spitze und stark gezackt zu den Maulrandern werden sie zunehmend starker gebogen Im Oberkiefer befinden sich in jeder Gebisshalfte 17 Zahne sowie 2 bis 3 Zahne im Bereich der Symphyse im Unterkiefer 16 bis 17 Zahne in jeder Gebisshalfte und 1 bis 2 Zahne im Bereich der Symphyse 1 Wie bei anderen Haien liegen hinter diesen Zahnen weitere Zahnreihen Wie alle Arten der Familie besitzt auch dieser Hammerhai funf Kiemenspalten ein Saugloch fehlt 2 5 Er hat eine sehr ausgepragte und auffallend grosse und sichelformige erste Ruckenflosse die oberhalb des Innenrandes der Brustflossen ansetzt Die zweite Ruckenflosse und die Afterflosse sind deutlich kleiner im Vergleich zu anderen Arten jedoch ebenfalls relativ gross mit tiefen Einkerbungen am hinteren Rand Die Bauchflossen sind sichelformig mit einem konkav ausgebildeten Hinterrand und unterscheiden sich dadurch von dem gerade ausgebildeten Flossenrand beim Bogenstirn Hammerhai Die asymmetrische Schwanzflosse ist ebenfalls stark sichelformig Sie besteht aus einem schmalen unteren Lobus sowie einem deutlich langeren oberen Lobus mit kleinem Endlappen 5 Die Haut ist eng besetzt mit zahnartigen Placoidschuppen die diamantenformig sind und jeweils drei bis funf horizontale Leisten bei kleineren und funf bis sechs bei grosseren Individuen aufweisen 1 2 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiete des Grossen HammerhaisGrosse Hammerhaie sind nahezu weltweit in den tropischen und subtropischen Kustengewassern auf dem Kontinentalschelf zwischen dem 40 nordlichen und dem 37 sudlichen Breitengrad zu finden Im westlichen Atlantik reicht das Verbreitungsgebiet von North Carolina bis nach Uruguay und schliesst dabei den Golf von Mexiko das Gebiet um die Bahamas und die Karibik ein Im ostlichen Atlantik reicht es von Marokko bis zum Senegal wobei der Hai auch im Mittelmeer lebt er ist hier selten und besitzt einen Schwerpunkt im westlichen und sudlichen Mittelmeer 5 Vorkommen vor Gambia Guinea Mauretanien Sierra Leone und Westsahara sind anzunehmen konnten jedoch nicht bestatigt werden 6 Entlang der Kusten des Indischen Ozeans ist er von der Ostkuste Afrikas entlang der asiatischen Kuste einschliesslich des Roten Meeres nahezu uberall anzutreffen Im Bereich des westlichen Pazifiks lebt er an den Kusten und Inseln von Asien China Taiwan bis nach Australien Northern Territories Queensland New South Wales Neukaledonien und Franzosisch Polynesien und im ostlichen Pazifik von der sudlichen Baja California bis Peru 1 Diese Art kann sich sowohl im flachen als auch im tieferen Wasser bis etwa 80 Meter aufhalten Dabei bevorzugen die Tiere Korallenriffe als Lebensraum konnen jedoch auch auf dem Kontinentalschelf im Bereich von Inselsockeln in Lagunen und im kustennahen Tiefenwasser leben Die Populationen vor Florida und aus dem Sudchinesischen Meer wandern im Sommer polwarts 2 Lebensweise BearbeitenDer Grosse Hammerhai ist ein nomadisch lebender Einzelganger der in der Regel anderen Riffhaien ausweicht Begegnet er anderen Haien seiner Grosse zeigt er ein Drohverhalten bei dem er seine Brustflossen hangenlasst und steif und ruckartig schwimmt 7 Jungtiere werden von grosseren Haien wie etwa den Bullenhaien Carcharhinus leucas erbeutet wahrend grossere und ausgewachsene Hammerhaie keine naturlichen Feinde mit Ausnahme des Menschen haben 1 Gelegentlich begleiten Schwarme von Pilotfischen Naucrates ductor grossere Haie darunter auch den Grossen Hammerhai 8 Stachelmakrelen der Art Carangoides bartholomaei wurden beobachtet wie sie sich mit den Flanken an der Haut von Grossen Hammerhaien rieben wahrscheinlich um Hautparasiten abzureiben 9 Als Parasiten des Grossen Hammerhais sind vor allem Ruderfusskrebse als Hautparasiten bekannt darunter die Arten Alebion carchariae A elegans Nesippus orientalis N crypturus Eudactylina pollex Kroyeria gemursa und Nemesis atlantica 1 Ernahrung Bearbeiten Der Grosse Hammerhai ist ein aktiver Jager mit einem breiten Nahrungsspektrum Die Beute besteht aus einer Vielzahl von wirbellosen Tieren wie Krebsen Kalmaren und Tintenfischen sowie zahlreichen Knochenfischen wie Tarpunen Sardinen Kreuzwelsen Froschfischen Meerbrassen Susslippen Stachelmakrelen Umberfischen Zackenbarschen Plattfischen Kofferfischen und Igelfischen 2 Ausserdem jagt er kleinere Haie und Rochen darunter auch Vertreter der eigenen Art 1 Am Rangiroa Atoll erbeutet er beispielsweise Graue Riffhaie Carcharhinus amblyrhynchos die nach der Paarung erschopft sind 10 nbsp Stechrochen wie dieser Amerikanische Stechrochen stellen die bevorzugte Nahrung des Grossen Hammerhais dar Die Hauptnahrung der Grossen Hammerhaie sind jedoch Rochen insbesondere Stechrochen Die Giftstachel der Stechrochen werden regelmassig im Maul der Hammerhaie eingestochen gefunden und scheinen diese nicht zu storen Ein Individuum das vor der Kuste Floridas gefangen wurde hatte 96 Stacheln von Stechrochen im und um das Maul stecken Die Jagd findet bei diesen Haien vor allem nachts oder wahrend der Dammerung statt wobei sie ihren Kopf in grossen Bogen uber den Meeresboden schwingen und so elektrische Signale mit Hilfe ihrer am Cephalofoil lokalisierten Lorenzinischen Ampullen aufnehmen Zugleich wirkt der Kopf als Tragflugel der es den Haien erlaubt sich rasch umzuwenden und einen gerade entdeckten Rochen zu fangen 11 Vor Florida sind Hammerhaie zudem haufig die ersten Haie die frisch ausgelegte Haikoder erreichen was auf einen besonders ausgepragten Geruchssinn hinweist 2 Eine weitere Funktion des verbreiterten Kopfes des Grossen Hammerhais wurde aus einer Beobachtung eines Hammerhais abgeleitet der im Bereich der Bahamas einen Amerikanischen Stechrochen Dasyatis americana erbeutete Der Hai stiess den Rochen zuerst mit einem Angriff von oben auf den Meeresboden und hielt ihn dann dort mit seinem breiten Kopf fest wahrend er sich drehte und jeweils einen grossen Biss in beide Seiten der vergrosserten Brustflossen vornahm Der Rochen wurde dadurch bewegungsunfahig gemacht und anschliessend mit dem Maul abgehoben und mit schnellen Kopfbewegungen des Hais zerlegt 12 Bei einer weiteren Sichtung wurde ein Grosser Hammerhai beobachtet der einen Gefleckten Adlerrochen Aetobatus narinari im Freiwasser attackierte indem er mit einem Biss ein grosses Stuck aus einer der beiden Brustflossen biss und ihn dann ebenfalls mit dem Kopf auf den Boden druckte wo er den Rochen mit dem Kopf voran ins Maul nahm 13 Durch diese Beobachtungen wird angenommen dass Hammerhaie bei der Jagd auf Rochen immer zuerst versuchen diese mit dem ersten Biss fluchtunfahig zu machen eine Strategie die auch der Weisse Hai Carcharodon carcharias anwendet und dass der verbreiterte Kopf dazu dient mit den Beutetieren umzugehen und sie am Boden festzuhalten Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten Anders als bei den meisten Haiarten bei denen die Paarung in der Regel am Grund oder zumindest in Grundnahe stattfindet wurden Grosse Hammerhaie dabei beobachtet dass sie sich nahe der Wasseroberflache verpaaren So wurde im Bereich der Bahamas eine Kopulation beobachtet bei der die beiden Haie aufstiegen wahrend sie sich umschwammen und sich verpaarten als sie die Wasseroberflache erreicht hatten 1 Wie alle Hammerhaie ist diese Art lebendgebarend ovovivipar wobei die ungeborenen Junghaie uber eine Dottersack Plazenta ernahrt werden Dabei wird der Dottersack nachdem der Dottervorrat von den Junghaien verbraucht wurde in eine Plazenta umgebildet die der der Saugetiere analog ist und im Laufe der weiteren Entwicklung die Ernahrung uber den mutterlichen Blutkreislauf sicherstellt Die Weibchen tragen alle zwei Jahre Jungtiere aus und bringen die Junghaie nach einer Tragzeit von 11 Monaten 1 nordlich des Aquators im Fruhjahr bis Sommer und um Australien von Dezember bis Januar zur Welt 6 Hammerhaie gebaren 6 bis 42 Jungtiere 3 wobei 20 bis 40 den Normalwurf darstellen 4 Die Junghaie haben eine Lange von 50 bis 70 Zentimetern bei der Geburt Die Geschlechtsreife wird bei den Mannchen zwischen 2 3 und 2 7 Metern und etwa 51 Kilogramm Korpergewicht erreicht wahrend die Weibchen mit 2 5 bis 3 0 Metern und 41 Kilogramm geschlechtsreif werden Die typische Lebensdauer liegt beim Grossen Hammerhai bei 20 bis 30 Jahren 1 der grosste weibliche Hammerhai von Boca Grande wurde auf 40 bis 50 Jahre geschatzt 4 Systematik BearbeitenVerwandtschaftsverhaltnisse innerhalb der Hammerhaie nach Cavalcanti 2007 14 Eusphyra blochii Sphyrna mokarran Sphyrna zygaena Sphyrna lewini Sphyrna tiburo Sphyrna tudes Sphyrna corona Sphyrna mediaVerwandtschaftsverhaltnisse innerhalb der Hammerhaie nach Lim et al 2010 15 Eusphyra blochii Sphyrna mokarran Sphyrna zygaena Sphyrna lewini Sphyrna tiburo Sphyrna corona Sphyrna tudes Sphyrna mediaDer Grosse Hammerhai wurde erstmals 1837 von dem deutschen Naturforscher Eduard Ruppell als Zygaena mokarran beschrieben spater jedoch der durch Constantine S Rafinesque Schmaltz beschriebenen Gattung Sphyrna zugeordnet der er heute noch angehort 1 Uber 200 Jahre wurde diese Art allerdings unter dem 1822 von Achille Valenciennes eingefuhrten wissenschaftlichen Namen Sphyrna tudes gefuhrt bis 1950 durch Enrico Tortonese festgestellt wurde dass es sich bei der von Valenciennes beschriebenen und dort abgebildeten Art um den Kleinaugen Hammerhai handelte der diesen Namen entsprechend heute tragt wahrend Sphyrna mokarran als altestes Synonym der offizielle wissenschaftliche Name des Grossen Hammerhais wurde Der Lectotyp der Art ist ein 2 5 Meter langes Tier aus dem Roten Meer 2 Der Artname leitet sich aus arabisch مقرن muqarran gehornt ab Insgesamt werden in der Gattung Sphyrna acht Arten gefuhrt wobei die Spezies Carolina Hammerhai Sphyrna gilberti erst 2013 beschrieben wurde und daher nicht in die fruheren phylogenetischen Analysen einging Die Gattung bildet gemeinsam mit der nur durch den Flugelkopf Hammerhai Eusphyra blochii gebildeten Gattung Eusphyrna die Familie der Hammerhaie Spyrnidae Aufgrund phylogenetischer Untersuchungen auf der Basis von morphologischen sowie molekularbiologischen Merkmalen Isoenzyme und mitochondriale DNA wurde eine Systematik erstellt nach der der Grosse Hammerhai die Schwesterart einer Gruppe mit dem Glatten Hammerhai Sphyrna zygaena und dem Bogenstirn Hammerhai Sphyrna lewini darstellt und mit diesen ein Taxon bildet das den anderen Arten der Gattung Spyrna gegenubersteht 14 Die Position der grossen Arten mit besonders ausladendem Cephalofoil konnte im Prinzip auch durch weitere Untersuchungen im Jahr 2010 bestatigt werden wobei sich die Ergebnisse bezuglich der Verwandtschaftsverhaltnisse der Arten untereinander leicht von den Ergebnissen von 2007 unterscheiden Hier bilden nur der Grosse und der Glatte Hammerhai ein gemeinsames Taxon wahrend der Bogenstirn Hammerhai als basale Art der Gruppe aller anderen Sphyrna Hammerhaie zugeordnet wird 15 Die Position der grossen Arten zwischen dem Flugelkopf Hammerhai Eusphyrna blochii und den kleineren Hammerhaien mit einem deutlich schmaleren Kopf deutet darauf hin dass innerhalb der Hammerhaie ein grosses Cephalofoil den ursprunglichen Zustand darstellt und der schmalere Kopf von diesem abgeleitet ist 14 Damit verbunden ist eine Funktionsveranderung des Cephalofoil der sich in der Lebensweise der Hammerhaie widerspiegelt Wahrend ein breites Cephalofoil vor allem bei freischwimmenden Arten des Pelagials vorkommt und hier vor allem die Rolle als Tragflugel wahrnimmt leben die kleineren Arten mit kleinerem Cephalofoil vor allem in Bodennahe sowie in schlammigen Kustengebieten und nutzen die Ausstattung der Sinnesorgane insbesondere der Lorenzinischen Ampullen zur Lokalisierung von Beutetieren Bezuglich der Korpergrosse schliessen Lim et al 2010 aufgrund ihrer Verwandtschaftshypothese und der Verbreitung der Arten dass die ursprunglichsten Hammerhaie grosse Arten waren von denen sich sowohl der kleine Flugelkopf Hammerhai als auch die kleineren Sphyrna Arten ableiten 15 Beziehung zum Menschen Bearbeiten nbsp Ein Grosser Hammerhai als Beute eines Sportfischers 2008 Aufgrund seiner Grosse und seiner scharfen Zahne ist der Grosse Hammerhai in der Lage auch Menschen schwere Wunden zuzufugen Er wird entsprechend wie alle anderen grossen Hammerhaie insbesondere der Bogenstirn Hammerhai S lewini als dem Menschen potenziell gefahrlich eingestuft und gilt in der Regel als der aggressivste und damit gefahrlichste Hammerhai 16 17 Taucher berichten dagegen dass der Grosse Hammerhai in der Regel scheu bis uninteressiert auf Taucher reagiert 9 11 Allerdings gibt es auch Berichte nach denen sich Grosse Hammerhaie Tauchern annahern oder diese beim Einsteigen ins Wasser sogar attackieren 8 16 Bis 2009 verzeichnete das International Shark Attack File 34 Angriffe von Hammerhaien der Gattung Sphyrna auf Menschen 17 davon unprovoziert und keiner todlich Aufgrund der Schwierigkeit die Haie zu unterscheiden ist unklar wie viele dieser Angriffe durch Grosse Hammerhaie erfolgten die sichere Zuordnung erfolgte nur bei einem unprovozierten Unfall 18 Nutzung und Fang Bearbeiten Der Grosse Hammerhai wird in den Tropen sowohl kommerziell wie auch durch Sportfischer gefangen wobei vor allem Langleinen Bodennetze Hakenleinen und Schleppnetze eingesetzt werden Wahrend das Fleisch selbst nur selten genutzt wird haben die Flossen einen hohen Wert fur den asiatischen Markt wo sie gemeinsam mit denen anderer grosser Haie zu Haifischflossensuppe verarbeitet werden 6 Zudem wird ihre Haut zu Haileder verarbeitet das aus ihrer Leber gewonnene Leberol dient der Gewinnung von Vitaminen und ihre Kadaver werden der Fischmehlproduktion zugefuhrt 1 Daneben wird der Grosse Hammerhai wie andere Haie auch unabsichtlich als Beifang gefangen und getotet wobei auf diese Weise beispielsweise im Golf von Mexiko und im nordwestlichen Atlantik bis zu 90 der gefangenen Haie sterben Eine weitere vom Menschen verursachte Todesursache stellen Hainetze dar die zum Schutz der Strande vor den Kusten Australiens und Sudafrikas gespannt werden und in denen sich viele Haie verfangen 6 Bedrohung und Schutz Bearbeiten nbsp Unterseite des Cephalofoil eines Grossen Hammerhais Der Grosse Hammerhai ist aufgrund seiner geringen Individuenzahl sowie der langen Entwicklungsdauer sehr empfindlich gegenuber Uberfischung Eine zuverlassige Erfassung der Bestande ist zudem sehr schwierig da nur wenige Fischereibehorden in ihren Statistiken diese Art von anderen Hammerhaien trennt Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN global als vom Aussterben bedroht eingeschatzt Insbesondere im Golf von Mexiko wo der Hai vor allem als Beifang gefangen wird gingen die Populationen seit den 1990er Jahren um etwa 50 zuruck Im sudwestlichen Indischen Ozean gingen die Bestande vor allem durch die grosse Zahl von Langleinennetzen fur den illegalen Fang von Hammerhaien und dem Grossen Geigenrochen Rhynchobatus djiddensis zuruck Die Fangzahlen fur den Grossen Hammerhai fielen von 1973 bis 2003 um 73 allerdings ist unklar ob dies mit einem lokalen oder generellen Ruckgang der Art zusammenhangt Entlang der afrikanischen Kusten ist der Hai kritisch gefahrdet und es wird ein Ruckgang der Bestande von 80 innerhalb der letzten 25 Jahre angenommen Durch die West African Sub Regional Fishing Commission SRFC wurde der Grosse Hammerhai als eine der vier am meisten bedrohten Arten der Region eingestuft falls die Befischung weiterhin unbeobachtet und ungeregelt fortgefuhrt wird Vor Nordaustralien wurde der Hai aufgrund der Datenlage als Data Deficient eingeordnet wobei das hohe Risiko jedoch herausgestellt wurde Dabei ist vor allem der starke Anstieg der illegalen nicht angezeigten und unregulierten Fischerei illegal unreported and unregulated IUU aufgrund der stark ansteigenden Preise fur Haifischflossen von Bedeutung 6 Der Hammerhai ist auf dem Annex I fur Highly Migratory Species des Seerechtsubereinkommens der Vereinten Nationen UN Convention on the Law of the Sea gelistet allerdings wurden durch dieses Gesetz bislang keine Massnahmen entwickelt Insbesondere die Verurteilung des Shark Finning einer Fischereimethode bei dem Haie ausschliesslich gefangen werden um ihnen die Flossen abzuschneiden durch die Vereinigten Staaten Australien und die Europaische Union sowie international gultige Fischereiregelungen etwa durch die International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas ICCAT konnten in Zukunft den Fischereidruck auf den Grossen Hammerhai vermindern 6 Im Marz 2013 wurde auf der Artenschutzkonferenz der CITES in Bangkok eine Regulierung des Handels mit Grossen Hammerhaien beschlossen 19 die Regelung trat am 14 September 2014 in Kraft 20 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n Cathleen Bester Biological Profiles Great Hammerhead Florida Museum of Natural History Ichthyology Department Aufgerufen am 5 September 2010 a b c d e f g h i j Leonard J V Compagno Sharks of the World An Annotated and Illustrated Catalogue of Shark Species Known to Date Teil 1 Hexanchiformes to Lamniformes FAO Species Catalogue 4 1 FAO Fisheries Synopsis 125 4 1 United Nations Development Programme u a Rom 1984 ISBN 92 5 101384 5 S 548 549 a b Leonard Compagno Marc Dando Sarah Fowler Sharks of the World 2005 S 324 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Hammerhead Shark ReefQuest Centre for Shark Research Abgerufen am 23 Oktober 2010 Wesley R Strong Jr Franklin F Snelson Jr Samuel H Gruber Hammerhead Shark Predation on Stingrays An Observation of Prey Handling by Sphyrna mokarran In Copeia Band 1990 Nr 3 1990 S 836 840 JSTOR 1446449 Demian D Chapman Samuel H Gruber A further observation of the prey handling behavior of the great hammerhead shark Sphyrna mokarran Predation upon the spotted eagle ray Aetobatus narinari In Bulletin of Marine Science Band 70 Nr 3 2002 ISSN 0007 4977 S 947 952 a b c Mauro Jose Cavalcanti A Phylogenetic Supertree of the Hammerhead Sharks Carcharhiniformes Sphyrnidae In Zoological Studies Band 46 Nr 1 2007 S 6 11 Digitalisat PDF 175 kB a b c Douglas D Lim Philip Motta Kyle Mara Andrew P Martin Phylogeny of hammerhead sharks Family Sphyrnidae inferred from mitochondrial and nuclear genes In Molecular Phylogenetics and Evolution Band 55 Nr 2 2010 ISSN 1055 7903 S 572 579 doi 10 1016 j ympev 2010 01 037 a b 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Fowler Sharks of the World Princeton University Press Princeton NJ u a 2005 ISBN 0 691 12072 2 S 324 325 Alessandro de Maddalena Harald Bansch Haie im Mittelmeer Alle 49 Arten Kosmos Naturfuhrer Franckh Kosmos Stuttgart 2005 ISBN 3 440 10458 3 S 216 218 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosser Hammerhai Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grosser Hammerhai auf Fishbase org englisch Grosser Hammerhai In Hai Stiftung Grosser Hammerhai iNaturalist abgerufen am 17 Januar 2023 Sphyrna mokarran in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2019 Eingestellt von Rigby C L Barreto R Carlson J Fernando D Fordham S Francis M P Herman K Jabado R W Liu K M Marshall A Pacoureau N Romanov E Sherley R B amp Winker H 2018 Abgerufen am 17 Januar 2023 Hammerhaie Aliens aus der Tiefe Memento vom 2 Mai 2010 im Internet Archive nbsp Dieser Artikel wurde am 12 November 2010 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Hammerhai amp oldid 238673022