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Shakespeares Werke umfassen 38 Dramen die Versdichtungen und 154 Sonette Einzelne moderne Herausgeber zahlen ausserdem noch zwei vermutlich verlorene Dramen und zwei Werke an denen Shakespeare moglicherweise mitgearbeitet hat zum Kanon Inhaltsverzeichnis 1 Dramen 1 1 Komodien 1 2 Historien 1 3 Tragodien 1 4 Sonstige Dramen 2 Poetische Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseDramen BearbeitenDie Dramen werden gemass dem Verzeichnis der First Folio in Komodien Historien und Tragodien eingeteilt 1 Bei den Komodien unterscheidet man die heiteren Komodien die sogenannten Problemstucke und die Romanzen Von den Historien oder Konigsdramen werden acht Werke zu zwei Tetralogien zusammengefasst der Lancaster und der York Tetralogie die die Epoche der sogenannten Rosenkriege beschreiben Bei den Tragodien unterscheidet man die fruhen Tragodien die Romerdramen und die grossen Tragodien Komodien Bearbeiten Die sogenannten heiteren Komodien werden manchmal in zwei Gruppen unterteilt die sieben fruhen und die drei spaten oder romantischen Komodien 2 Entsprechend unterscheidet man die Gruppe der fruhen Komodien Die Komodie der Irrungen Verlorene Liebesmuh Der Widerspenstigen Zahmung Zwei Herren aus Verona Ein Sommernachtstraum Der Kaufmann von Venedig und Die lustigen Weiber von Windsor von der Gruppe der romantischen oder spaten Komodien Viel Larm um nichts Wie es euch gefallt und Was ihr wollt Die ProblemstuckeWiewohl der Begriff in jungerer Zeit zunehmend in Frage gestellt wurde 3 werden in der Literatur seit Frederick Boas 4 5 die drei Werke Troilus und Cressida Ende gut alles gut und Mass fur Mass vielfach zu den sogenannten Problemstucken gezahlt 3 Die genannten Werke wurden schon von Coleridge und Dowden als eigenstandige Gruppe angesehen Boas wahlte den Begriff in Anlehnung an die modernen Dramen von Ibsen Pinero und Shaw und hat ihn auf Shakespeares Werke ubertragen 6 Charakteristisch fur die Problemstucke ist der ernsthafte Ton und die im Gegensatz zu den Romanzen deutlich realistischere Handlung Im Zentrum steht vor allem die gesellschaftliche Regulierung von Sexualitat Die Konfliktlosung erfolgt auch nicht mehr wie etwa im Sommernachtstraum durch Zauberei sondern durch den bed trick den vertauschten Liebespartner und den gewaltformigen Eingriff des Herrschers in die Partnerwahl 7 Die RomanzenZu den Romanzen werden seit den Arbeiten des irischen Kritikers Edward Dowden 8 9 die Stucke Perikles Prinz von Tyrus Ein Wintermarchen Cymbeline Der Sturm 10 und von manchen Autoren auch Die beiden edlen Vettern und Heinrich VIII gerechnet 11 Als wichtige Merkmale der Romanzen gelten Wunder Marchenmotive komplexe Familienbeziehungen und weitlaufige Reisen Die Auslosung einer existenzbedrohenden Krise einer Figur durch eine erzwungene Trennung mit einer unerwarteten Wiedervereinigung mit der Familie oder dem Partner 12 sowie eine problematische Vater Tochter Beziehung findet sich im Zusammenhang mit einer Tendenz zur Entpsychologisierung und eher schematischen Darstellung der Charaktere die in eine unglaubwurdige Handlungsfolge eingebettet werden 13 Das Vorkommen einer Schiffsreise oder eines Schiffbruches mit entsprechend aufwendigen Auffuhrungsbedingungen wird im Zusammenhang mit der Tatsache gesehen dass Shakespeares Theatergruppe ab 1608 die Moglichkeit hatte regelmassig im Blackfriars Theatre zu arbeiten wo vermutlich eine komplexere Buhnentechnik zur Verfugung stand 14 Historien Bearbeiten Bei den Historien werden die Werke Konig Johann und Heinrich VIII keiner grosseren Gruppe zugerechnet Den Werkzyklus der beiden Tetralogien hat Shakespeare mit der Arbeit am zweiten Teil von Heinrich VI begonnen also gewissermassen mit dem durch den Tod von Richard III nahenden Ende der Rosenkriege Erst danach hat er die Lancaster Tetralogie verfasst Mit der Entthronung Richard II durch Henry Bolingbroke dem spateren Konig Heinrich IV beginnen die Rosenkriege Die Lancaster Tetralogie endet mit dem Sieg von Konig Heinrich V in der Schlacht von Agincourt Tragodien Bearbeiten Die Einteilung der Tragodien sieht die Unterscheidung der fruhen Tragodien Titus Andronicus und Romeo und Julia vor die Zusammenstellung von Julius Casar Antonius und Cleopatra und Coriolanus zu den sogenannten Romerdramen und die Herausstellung von Hamlet Othello Konig Lear und Macbeth als grosse Tragodien Manchmal wird zu dieser letzten Gruppe Timon von Athen hinzugerechnet und man spricht dann weniger wertend von den spaten Tragodien Sonstige Dramen Bearbeiten Die Werke The History of Cardenio und Love s Labour s Won werden in zeitgenossischen Verzeichnissen aufgefuhrt sind aber vermutlich verloren 15 Cardenio inspiriert von einer Figur in Miguel de Cervantes Werk Don Quijote von der Mancha hat allerdings laut neuerer Forschung fragmentarisch in dem 1727 aufgefuhrten Stuck Double Falsehood von Lewis Theobald uberlebt 16 17 Das anonyme erschienene Drama Edward III und das handschriftliche Fragment des kollaborativ verfassten Dramas Sir Thomas More werden von manchen Autoren zu Shakespeares Werken hinzugerechnet 18 Zusammen mit den 36 Stucken aus der First Folio und den beiden nur als Quarto uberlieferten Dramen Pericles und Two Noble Kinsmen gehen verschiedene Gelehrte also von 42 bekannten Shakespeare Dramen aus Von den sogenannten Shakespeare Apocryphen sieben in der Third Folio von 1664 aufgenommene Werke betrachtet man heute nur noch Pericles als authentisch 19 20 Poetische Werke BearbeitenZu Shakespeares poetischen Werken gehoren seine Sonette und die Gruppe der Versdichtungen bestehend aus Venus und Adonis Lucretia Der Liebenden Klage Der verliebte Pilger und Der Phoenix und die Turteltaube Literatur BearbeitenMichael Dobson Stanley Wells The Oxford Companion to Shakespeare OUP 2001 2 rev Auflage 2015 ISBN 978 0 19 870873 5 Hans Dieter Gelfert William Shakespeare in seiner Zeit C H Beck Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 406 65919 5 Charlton Hinman The Norton Faksimile The First Folio of Shakespeare Based on the Folios in the Folger Library Collection Zweite Auflage New York 1996 ISBN 0 393 03985 4 John Jowett et al The Oxford Shakespeare The Complete Works Second Edition OUP 2005 ISBN 978 0 19 926718 7 Alexander Leggatt The Cambridge Companion to Shakespearean Comedy CUP 2002 ISBN 978 0 521 77942 5 Ina Schabert Hrsg Shakespeare Handbuch Die Zeit der Mensch das Werk die Nachwelt 5 durchgesehene und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer Reclam Stuttgart 2006 3 durchgesehene und erganzte Auflage 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 Stanley Wells Gary Taylor William Shakespeare A Textual Companion Oxford 1987 korrigierte Neuauflage 1997 ISBN 978 0 393 31667 4 Einzelnachweise Bearbeiten The Norton Faksimile The First Folio of Shakespeare Based on the Folios in the Folger Library Collection Prepared by Charlton Hinman Zweite Auflage New York 1996 S 13 nach der Faksimilie Zahlung Hans Dieter Gelfert William Shakespeare in seiner Zeit C H Beck Verlag Munchen 2014 S 263 und 303 a b Michael Dobson Stanley Wells The Oxford Companion to Shakespeare OUP 2001 Artikel problem play von MD Michael Dobson S 357 Frederick S Boas Shakespeare and his Predecessors 1896 Michael Dobson Stanley Wells The Oxford Companion to Shakespeare OUP 2001 Artikel Boas Frederick Samuel von TM Tom Matheson S 50 Ina Schabert Shakespeare Handbuch Kroner Stuttgart 2009 S 434 Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer Reclam Stuttgart 2006 S 178f Michael Dobson Stanley Wells The Oxford Companion to Shakespeare OUP 2001 Artikel Dowden Edward von TM Tom Matheson S 113f Edward Dowden Shakespeare A Critical Study of His Mind and Art 1875 Edward Dowden Introduction to Shakespeare Blackie and Son London 1893 S 82 zit nach Michael O Connell The experiment of romance In Alexander Leggatt The Cambridge Companion to Shakespearean Comedy S 215 229 dort S 215 Michael Dobson Stanley Wells The Oxford Companion to Shakespeare OUP 2001 Artikel romance von SM Sonia Massai S 395 Ina Schabert Shakespeare Handbuch Kroner Stuttgart 2009 S 454 T G Bishop Shakespeare and the Theatre of Wonder Cambridge 1996 P G Platt Reason Diminished London 1997 Zitiert nach Ina Schabert Shakespeare Handbuch S 455 Ina Schabert Shakespeare Handbuch S 456 Michael Dobson Stanley Wells The Oxford Companion to Shakespeare OUP 2001 Artikel Blackfriars von GE Gabriel Egan S 48f John Jowett William Montgomery Gary Taylor Stanley Wells Hrsg The Oxford Shakespeare The Complete Works Zweite Auflage OUP 2005 S 1245 und 337 Stanley Wells Shakespeare Survey Cambridge University Press 2003 ISBN 978 0 521 54184 8 google de abgerufen am 11 Dezember 2019 Nick Britten William Shakespeare s lost 18th Century play Double Falsehood not a hoax 16 Marz 2010 ISSN 0307 1235 telegraph co uk abgerufen am 11 Dezember 2019 John Jowett William Montgomery Gary Taylor Stanley Wells Hrsg The Oxford Shakespeare The Complete Works Zweite Auflage OUP 2005 S 257 und 813 Ina Schabert Shakespeare Handbuch Kroner Stuttgart 2009 S 192 Michael Dobson Stanley Wells The Oxford Companion to Shakespeare OUP 2001 Artikel apogrypha von MD Michael Dobson S 14 und 19 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shakespeares Werke amp oldid 239071290