www.wikidata.de-de.nina.az
Das Sechsamterland ist eine historische politische Gliederung des Markgraftums Brandenburg Bayreuth Der Name geht auf die sechs AmterHohenberg Kirchenlamitz Selb Thierstein Weissenstadt und WunsiedelSechsamterland LogoLage des Sechsamterlandes in Bayern zuruck Das Sechsamterland liegt im Norden Bayerns im Regierungsbezirk Oberfranken und entspricht fast dem heutigen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge Eine Sonderstellung nahm die heutige Grosse Kreisstadt Marktredwitz ein Diese war fruher eine Enklave im Sechsamterland und gehorte zur Reichsstadt Eger tschechisch Cheb Erst 1816 kam das Amt Redwitz im Austausch mit der seitdem Tiroler Stadt Vils zu Bayern und damit zum gleichen Landesherren wie das Sechsamterland Im sudostlichen Sechsamterland herrscht das Nordbairische vor das westliche Gebiet wird vom ostfrankischen Dialekt gepragt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Varia 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Sechsamterland entwickelte sich im Verlauf von 130 Jahren durch die zielstrebige Erwerbspolitik der Hohenzollern die ursprunglich zum Egerland gehorende Adelsherrschaften erwarben und in burggrafliche Amtsbezirke umwandelten Durch die Meranische Erbschaft war Burggraf Friedrich III von Nurnberg im Jahre 1248 in den Besitz des Bayreuther Raumes gelangt und versuchte nun das zollerische Territorium weiter nach Osten auszudehnen 1285 erwarb er mit Wunsiedel das erste Gebiet im Raum des spateren Sechsamterlandes Bald darauf folgten Hohenberg an der Eger Arzberg und Hochstadt im Fichtelgebirge Diese altesten Erwerbungen wurden zum Amt Hohenberg Wunsiedel zusammengeschlossen 1344 kam nach einer langeren Fehde Schonbrunn bei Wunsiedel von den Herren von Hertenberg an die Nurnberger Burggrafen das ebenfalls dem Amt Wunsiedel Hohenberg eingegliedert wurde Die einst das Gebiet um Weissenstadt beherrschende Burg Rudolfstein war ehedem im Besitz der Herren von Hirschberg Diese erscheinen in engem Kontakt mit den Vogten von Plauen und Weida die von den Herzogen von Andechs Meranien als Untervogte im Regnitzland eingesetzt worden waren Dieses Gebiet um Hof war nach dem Aussterben der Grafen von Giengen Vohburg um 1209 als Reichslehen an die Andechs Meranier gelangt Auch Eberhardus de Eckebretsteine der erste nachweisbare Besitzer des Epprechtsteins dessen Herrschaftsgebiet sich uber Kirchenlamitz und Marktleuthen weiter nach Osten bis nach Oberweissenbach bei Selb erstreckte findet sich 1248 gemeinsam mit Henricus de Sparneck im Gefolge des Herzogs Otto II von Meranien Um 1333 kam das Weissenstadter Gebiet an das Kloster Waldsassen das es zusammen mit dem Rudolfstein 1348 an die Burggrafen Johann II und Albrecht den Schonen von Nurnberg verausserte Der Epprechtstein wurde 1352 von den Burggrafen Johann und Albrecht als Raubschloss ersturmt und kam dadurch in ihren Besitz Die Forster von Selb waren mit dem Bohmenkonig Wenzel und der Stadt Eger in Fehde geraten und verkauften 1412 1413 ihren Besitz um Selb an den Burggrafen Johann III von Nurnberg Im Herzen der Fichtelgebirgshochflache lag schliesslich noch die Burg Thierstein die als Reichslehen den Herren von Notthafft zustandig war Diese verkauften sie um 1398 an den Markgrafen Wilhelm d A von Meissen von dessen Erben die Herrschaft Thierstein schliesslich 1415 an die Burggrafen Johann III und Friedrich VI von Nurnberg kam Damit befand sich der gesamte Innenraum des Fichtelgebirges in der Hand der Hohenzollern 1437 unterzog Markgraf Friedrich I von Brandenburg das Furstentum Brandenburg Kulmbach einer Verwaltungsreform Sein Herrschaftsgebiet im Fichtelgebirge erhielt die Bezeichnung Hauptmannschaft vor dem Wald und wurde in die funf Verwaltungsamter Wunsiedel Hohenberg Thierstein Selb Kirchenlamitz und Weissenstadt eingeteilt 1492 wird die Hauptmannschaft vor dem Wald erstmals als die funf Amter bezeichnet Anfangs waren die Amter Wunsiedel und Hohenberg miteinander vereinigt der gemeinsame Amtmann sass auf der Burg Hohenberg 1499 erscheint das Landbuch der Sechsamter als erstes detailliertes Besitzverzeichnis einschliesslich genauer Grenzbeschreibungen 1504 folgte die Trennung der beiden Amter und seitdem ist vom Sechsamterland die Rede Nach dem Bundesstandischen Krieg waren die Amter Selb und Kirchenlamitz kurzzeitig dem Hofer Bezirk zugeteilt Markgraf Georg Friedrich stellte 1557 die alte Ordnung wieder her 1613 wurden die einzelnen Amter eingezogen und einem einzigen Amtmann unterstellt der seinen Sitz in Wunsiedel hatte Das Gebiet wurde in die neun Richteramter Wunsiedel Hohenberg Arzberg Weissenstadt Thierstein Selb Kirchenlamitz und Marktleuthen eingeteilt und unter der Bezeichnung Stadt und Sechsamter Wunsiedel zusammengefasst Nachdem der letzte Markgraf Karl Alexander abgedankt hatte stand die Region von 1791 bis 1806 unter preussischer Verwaltung Nach vier Jahren franzosischer Militarverwaltung wurde sie im Jahr 1810 in das Konigreich Bayern eingegliedert Siehe auch Liste der Amtmanner des SechsamterlandesVaria BearbeitenDer Name des Sechsamterlandes lebt fort in den Sechsamtertropfen einem aus der Gegend stammenden Krauterlikor Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Singer Bearb Das Landbuch der Sechsamter von 1499 Vollstandiger Text und Kommentar Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge Wunsiedel 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikivoyage Sechsamterland Reisefuhrer 500 Jahre Sechsamterland LAG Sechsamterland Innovativ e VNormdaten Geografikum GND 4054064 9 lobid OGND AKS VIAF 239446463 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sechsamterland amp oldid 232440652