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Delve ist eine Gemeinde im Norden des Kreises Dithmarschen in Schleswig Holstein Wappen Deutschlandkarte54 30071 9 25083 5 Koordinaten 54 18 N 9 15 OBasisdatenBundesland Schleswig HolsteinKreis DithmarschenAmt Kirchspielslandgemeinden EiderHohe 5 m u NHNFlache 15 84 km2Einwohner 761 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 48 Einwohner je km2Postleitzahl 25788Vorwahlen 04803 und 04836 Ortsteile Delverort und Langenhorn Vorlage Infobox Gemeinde in Deutschland Wartung Vorwahl enthalt TextKfz Kennzeichen HEI MEDGemeindeschlussel 01 0 51 020LOCODE DE 68GAdresse der Amtsverwaltung Kirchspielsschreiber Schmidt Strasse 125779 HennstedtWebsite www delve deBurgermeisterin Matthias Retzlaff WGD Lage der Gemeinde Delve im Kreis DithmarschenKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 3 Nachbargemeinden 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Gemeindevertretung 3 2 Wappen 4 Kultur und Dorfbild 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Bildung 7 Sehenswurdigkeiten 8 Sohne und Tochter der Gemeinde 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Delve liegt an der Westkuste Schleswig Holsteins im Norden Dithmarschens an der Grenze zum Kreis Schleswig Flensburg Delve liegt auf der Heide Itzehoer Geest die hier bis auf wenige Meter an die Eider heranreicht Der Delver Koog ist ein Teil der Eider Treene Niederung Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gemeinde besteht aus dem Ortskern Schwienhusen 2 54 16 N 9 15 O 54 261111111111 9 2519444444444 5 sowie Delverort 54 20 N 9 14 O 54 336944444444 9 2333333333333 1 und Langenhorn 54 20 N 9 16 O 54 336111111111 9 26 1 Nachbargemeinden Bearbeiten Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn im Norden beginnend die Gemeinden Suderstapel und Erfde beide im Kreis Schleswig Flensburg sowie Wallen Glusing und Hollingstedt alle im Kreis Dithmarschen Geschichte BearbeitenDer Name Delve ist abgeleitet vom niederdeutschen delf Graben 3 Schon fruh siedelten sich hier Fischer an die auf der Geest ihre Hauser vor Fluten geschutzt aber dennoch in unmittelbarer Eidernahe aufbauen konnten Die alteste urkundliche Erwahnung des Ortes datiert vom 7 Mai 1281 aus einem Vertrag mit der Stadt Hamburg Zwischen 1140 und 1281 war bereits die Marienkirche als fester Feldsteinbau errichtet und das Kirchspiel Delve begrundet worden 1329 ist das Jahr der altesten urkundlichen Erwahnung Schwienhusens Ortsteil von Delve 1352 gingen die im Delver Koog gelegenen Marschsiedlungen Hemmerfeld Langenhorn Oesterwisch Langendiekstedt und Wurthemme bei der Ersten groten Manndranke in den Fluten der Eider unter Im 15 und 16 Jahrhundert wurde die Delver Kirche zu einer Festung ausgebaut Mitte des 16 Jahrhunderts im Zeitalter der Reformation bildete die Eider die Grenze zwischen der Bauernrepublik Dithmarschen und dem Herzogtum Schleswig das zu Danemark gehorte Die Eider wurde im Unterlauf bereits stark als Schifffahrtsweg genutzt Im Jahre 1559 schlug der Kirchspielvogt Hans Lobkens aus Schwienhusen mit weiteren zehn Mannern etwa 200 Friesen die wahrend der Eroberung Dithmarschens den Nachbarort Wallen gebrandschatzt und Kurs auf sein Dorf genommen hatten in die Flucht Im Jahre 1617 ging in Delve der Schwarze Tod um Zahlreiche Einwohner wurden von der Pest dahingerafft Eine grosse Feuersbrunst ascherte Pfingsten 1676 35 Wohn und Wirtschaftsgebaude ein 1712 hinterliess die Pest wiederum in Delve ihre Spuren Im Jahre 1717 wurde das Gebiet der Eider von einer schweren Sturmflut der Weihnachtsflut heimgesucht Die Deiche bei Delve wurden grosstenteils weggeschwemmt Danach wurden die Deiche neu errichtet wie heute noch vorhanden Im Jahr 1741 wurde die Delver Schiffergilde erstmals urkundlich erwahnt Vermutlich war sie zu damaliger Zeit bereits uber 100 Jahre alt Mit Eroffnung des Eiderkanals im Jahre 1784 der ersten direkten Verbindung zwischen Nord und Ostsee seinerzeit der bedeutendste Seeschifffahrtskanal der Welt gewann Delve an Bedeutung als Schifffahrtsort Das Jahr 1825 verzeichnete einen grossen Deichbruch bei Delve Das Wasser reichte bis an die Kirche Ein Schiff ankerte an dem damals noch bei der Kirche liegenden Friedhof Von Oktober bis Dezember 1850 diente die Delver Kirche als Lazarett fur schleswig holsteinische Kampfer die bei der Beschiessung Friedrichstadts im Zuge der Schleswig Holsteinischen Erhebung verwundet wurden Am 7 Februar 1867 wurde der Mannergesangverein Delve Schwienhusen der alteste noch bestehende Verein in Delve gegrundet Am 1 Oktober 1886 grundeten einige Bauern eine Meiereigenossenschaft 1889 waren in Delve 16 Seeschiffe und vier Binnenschiffe beheimatet Neben den Eignern dieser Segelschiffe hatten weitere zwolf Delver das Kapitans und Steuermannspatent fur Grosse Fahrt Im Jahre 1905 erhielt Delve mit der Inbetriebnahme der Kreisbahn Norderdithmarschen Anschluss an das Schienennetz Die Elektrizitatsgenossenschaft Delve versorgte ab 1926 den Ort mit elektrischem Strom In den Jahren 1928 und 1929 wurde das Delver Hoft die Losch und Ladestelle an der Eider von Grund auf erneuert Die Anfang 1930 gegrundete Freiwillige Feuerwehr Delve Schwienhusen ubernahm anstelle der vorherigen Zwangswehr den Brandschutz in der Gemeinde Am 1 April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Delve aufgelost Alle ihre Dorfschaften Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbstandigen Gemeinden Landgemeinden so auch ihr Hauptort Delve 4 Mit Ende des Zweiten Weltkrieges kamen viele Fluchtlinge auch nach Delve und Schwienhusen Die Einwohnerzahl beider Orte stieg von 721 Vorkriegsstand auf 1525 Hochststand im Jahre 1946 Bis 1956 ging die Zahl aufgrund von Umsiedlungen nach Suddeutschland auf 844 zuruck Mit Beginn des Schuljahres 1965 66 wurde die neue Dorfergemeinschaftsschule ihrer Bestimmung ubergeben 1969 wurde der Campingplatz Eidertal eingeweiht und in Betrieb genommen Mit Wirkung vom 1 August 1974 wurde die Hauptschule Delve in eine Grundschule umgewandelt und am 1 Januar 2008 mit der Grundschule Linden vereinigt Sie tragt nun den Namen Lutte Geestschool n Delv un Lin Am 31 August 1974 wurde die Polizeistation Delve aufgelost und Hennstedt zugeordnet Im Juli 1981 wurde die offentliche Abwasseranlage der Gemeinde Delve fertiggestellt Die historische Fahrverbindung uber die Eider zwischen Schwienhusen und Bargen wurde am 26 Mai 2001 nach fast 40 jahriger Ruhenszeit durch eine neue Bargener Fahre fur Fussganger und Radfahrer wieder aufgenommen 5 6 EingemeindungenDie am 1 April 1934 aus der Kirchspielslandgemeinde Delve entstandene selbstandige Gemeinde Schwienhusen wurde am 1 Januar 1982 in die Gemeinde Delve eingegliedert 7 Politik BearbeitenGemeindevertretung Bearbeiten Nach der Gemeindewahl am 14 Mai 2023 gehoren alle neun Gemeindevertreter der Wahlergemeinschaft Delve WGD an Die Wahlbeteiligung hatte 56 0 Prozent betragen 8 Wappen Bearbeiten Blasonierung In Grun ein einmastiges goldenes Segelschiff mit Grosssegel und Wimpel darunter ein breites silbernes Wellenband bestehend aus einem halben Wellenberg einem Wellental und einem halben Wellenberg 9 Kultur und Dorfbild Bearbeiten nbsp Gehoft in DelveDelve enthalt noch vergleichsweise viele historische Gebaude Angefangen von Fischerkaten in der Nahe des Eiderufers bis hin zu grossen Gehoften am Rande des ehemaligen Ortskerns Insgesamt finden sich noch etwa 40 altere reetgedeckte Hauser im Ort nbsp St Marien Kirche Delve von Sudwesten herDie Sankt Marien Kirche ist eine Feldsteinkirche aus dem 13 Jahrhundert die 1898 eine vorgemauerte Westfassade erhielt In der Kirche weisen noch drei Votivschiffe auf die Bedeutung hin die die Schifffahrt einst fur den Ort spielte Der Glockenstapel stammt von 1350 und ersetzte einen alteren Rundturm Es ist damit der zweitalteste freistehende Glockenturm Europas 10 nbsp Glockenstapel von 1349Die Gemeinde beherbergt mehrere Vereine darunter den Turn und Sportverein von 1911 TSV Delve den Mannergesangverein Delve Schwienhusen von 1867 den Frauenchor Delve den Feuerwehrmusikzug Delve Schwienhusen sowie die Delvtown Jazzmen Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Sportboote auf der Eider im Hintergrund das Delver UferDie Gemeinde entwickelte sich und lebte lange von der Reetmahd im Delver Koog der heute zum Teil Naturschutzgebiet ist sowie der Seeschifffahrt aufgrund der Nahe zur Eider die mit der Eroffnung des Eiderkanals erste direkte Verbindung zwischen Nord und Ostsee im Jahre 1784 die Bedeutung Delves als Schifffahrtsort starkte Von 1905 bis 1937 hatte der Ort einen Bahnanschluss mit der Kreisbahn Norderdithmarschen Heute ist die Gemeinde noch stark landwirtschaftlich gepragt sie entwickelt sich aber zu einem so genannten Schlafdorf Der Fremdenverkehr bekommt in Delve eine immer grossere Bedeutung fur den die Gemeinde mit ihrer Lage direkt an der Eider eine Infrastruktur aus Campingplatz Sportbootshafen Kanuverleihstation und dem ausgedehnten Radwandernetz der Kleeblatttour zur Verfugung stellt Im Sommer zwischen Mai und August verkehrt zwischen Bargen und Delve die Bargener Fahre fur Fussganger und Radfahrer Die Fahrverbindung an der 108 Metern breiten Stelle existierte von 1554 bis 1961 und wurde 2001 neu in Betrieb genommen 11 Bildung BearbeitenBis ins Jahr 2011 gab es in der Delve eine Grundschule fur die Kinder der Gemeinden Delve Bergewohrden und Hollingstedt Weiterfuhrende Schulen befinden sich in Hennstedt eine Haupt und Realschule und in Heide zwei Gymnasien Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in DelveSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenHugo Johannes Bestmann 1854 1925 evangelisch lutherischer Theologe Hochschullehrer und Geistlicher Peter Weiss 1949 Jazzmusiker Erhard Ott 1953 in Schwienhusen GewerkschafterWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Delve Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Delve Gemeinde Delve beim Amt Kirchspielslandgemeinden EiderEinzelnachweise Bearbeiten Statistikamt Nord Bevolkerung der Gemeinden in Schleswig Holstein 4 Quartal 2022 XLSX Datei Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011 Hilfe dazu Schleswig Holstein Topographie Bd 2 Boren Ellerau Flying Kiwi Verl Junge Flensburg 2002 ISBN 978 3 926055 68 2 S 268 dnb de abgerufen am 11 Juni 2020 Wolfgang Laur Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig Holstein 2 Aufl Neumunster 1992 S 208 Statistisches Landesamt Schleswig Holstein Hrsg Die Bevolkerung der Gemeinden in Schleswig Holstein 1867 1970 Statistisches Landesamt Schleswig Holstein Kiel 1972 S 251 Matthias Herrmann Bargener Fahre Drei mal neun Meter verbinden Menschen und Regionen Schleswiger Zeitung SHZ Mediengruppe 19 Juli 2022 https www shz de lokales kropp stapelholm artikel bargener faehre sanfter tourismus an der eider 42521520 Peter Thomsen Wichtiger Anlaufpunkt fur Touristen Bargener Fahre feiert 20 Geburtstag Schleswig Holsteinische Landeszeitung SHZ Gruppe 1 August 2021 https www shz de lokales rendsburg artikel bargener faehre in erfde feiert 20 geburtstag 20975239 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 813 Landeswahlleiter Schleswig Holstein Gemeindewahl 2023 Delve Amtliches Endergebnis Kommunale Wappenrolle Schleswig Holstein NDR Schiefer Turm von Delve ist alter als gedacht ndr de abgerufen am 2 November 2018 Willkommen Fahrverein Bargener Fahre e V Abgerufen am 27 Dezember 2019 Gemeinden im Kreis Dithmarschen Stadte Brunsbuttel Heide Marne Meldorf WesselburenWeitere Gemeinden Albersdorf Arkebek Averlak Bargenstedt Barkenholm Barlt Bergewohrden Brickeln Buchholz Bunsoh Burg Dithmarschen Busenwurth Busum Busumer Deichhausen Dellstedt Delve Diekhusen Fahrstedt Dingen Dorpling Eddelak Eggstedt Elpersbuttel Epenwohrden Fedderingen Frestedt Friedrichsgabekoog Friedrichskoog Gaushorn Glusing Grossenrade Groven Gudendorf Hedwigenkoog Hellschen Heringsand Unterschaar Helse Hemme Hemmingstedt Hennstedt Hillgroven Hochdonn Hollingstedt Hovede Immenstedt Kaiser Wilhelm Koog Karolinenkoog Kleve Krempel Kronprinzenkoog Krumstedt Kuden Lehe Lieth Linden Lohe Rickelshof Lunden Marnerdeich Neuenkirchen Neufeld Neufelderkoog Nindorf Norddeich Norderheistedt Nordermeldorf Norderwohrden Nordhastedt Odderade Oesterdeichstrich Oesterwurth Offenbuttel Osterrade Ostrohe Pahlen Quickborn Ramhusen Rehm Flehde Bargen Reinsbuttel Sankt Annen Sankt Michaelisdonn Sarzbuttel Schafstedt Schalkholz Schlichting Schmedeswurth Schrum Schulp Stelle Wittenwurth Strubbel Suderdeich Suderdorf Suderhastedt Suderheistedt Tellingstedt Tensbuttel Rost Tielenhemme Trennewurth Volsemenhusen Wallen Warwerort Weddingstedt Welmbuttel Wennbuttel Wesselburener Deichhausen Wesselburenerkoog Wesseln Westerborstel Westerdeichstrich Wiemerstedt Windbergen Wohrden Wolmersdorf Wrohm Normdaten Geografikum GND 4726955 8 lobid OGND AKS VIAF 242752805 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Delve amp oldid 236731080 Gemeindegliederung